Messerspitzen gerade biegen

  • Hallo!


    Wie der Titel schon sagt, suche ich nach dem besten weg, Messerspitzen DIY-mäßig wieder gerade zu bekommen.


    Mir sind ein paar Spitzen u.a. z.B. vom Mora Kansbol oder M95 Peltonen verbogen. Diese habe ich behelfsmäßig wieder zurück gebogen, allerdings sind die Spitzen immer noch nicht 100% gerade.


    Was ist da der beste Weg?


    Sind solche Spitzen, wenn man sie verbogen / gerade gebogen hat, eigentlich dann empfindlicher als vorher?


    Danke + Gruß,


    Red Bull

  • Sind solche Spitzen, wenn man sie verbogen / gerade gebogen hat, eigentlich dann empfindlicher als vorher?


    Red Bull



    Ist halt wie bei jedem Material wenn du es biegst. Es wird gleichermaßen gestaucht und gestreckt. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das fürs Material nicht besonders gut ist. Also JA es ist empfindlicher und in den meisten Fällen bricht die Biegkante entweder sofort beim zurück biegen oder dann bei der nächsten Belastung.

    Anti-InnerCircle-User

  • Pragmatisch würde ich sofort abschleifen was übersteht, ggf. die Spitze neu formen, simpel mit Diamant und Wasserstein, was zur Verfügung steht.


    Beim Pfeile pulen habe ich mir anfangs die Spitzen der weichen Stähle allesamt verbogen, direkt in diesselbe Holzstelle 180 Grad gewendet hinein und zurückgebogen, dennoch ... dass die feinen Spitzen wegbrechen ist m.M. vorprogrammiert, wenn für denselben Zweck verwendet. Sondiert man aus und nimmt sie für leichtere Arbeiten, o.k. dann sollten sie länger halten.


    Erwärmen mit einer temperaturkontrollierten Heisslustpostole und erst dann biegen müsste für den Erhalt der Materialsteifigkeit bzw. Härte besser sein, doch was wie genau, da kennt sich vermutlich nur ein erfahrener Messermacher aus. Alternativ zur Pistole kann man am Bandschleifer/Schleifstein einen Baustahl (gut abscannbare Fläche) erhitzen und mit Infrarot Thermometer ausmessen ;), bei zu hoher Temp abkühlen lassen, diesen Stahl als "Heizquelle" an die verbogene Spitze halten. Das sind Provisorien zur Backofentemperatur, m.E. gezielter und schonender als ein ganzes Messer reinzulegen (Verklebung, Griffe usw.).

  • Bei verbogenen und wieder kalt gerichteten Klingen verbleibt an der Biegestelle natürlich eine Schwächung der Materialstruktur.
    Die richtige Methode um solches zu Beheben dürfte, nach meinen rudimentären Kenntnissen der Metallbearbeitung, darin bestehen, den Stahl weichzuglühen, dann zu richten und abschließend wieder Härten und Anlassen.
    Alles in allem doch ziemlich aufwändig, und mit vorgenannten Methoden erreichst die dafür benötigten Temperaturen niemals.


    Ansonsten wie smartgear schon schrieb, abschleifen, natürlich unter Beachtung der Materialerwärmung.


    @ Red Bull:
    wenn dir regelmäßig Messer verbiegen, solltest du evtl. mal die Wahl deines Messer für den geplanten Verwendungszweck überdenken. :D


    Gruß Thomas

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

  • Schnell mal neu wärmebehandeln funktioniert beim 1.2235 vielleicht noch, aber nicht beim 12C27. Heißluftfön war ne nette Idee, aber das reicht definitiv nicht aus :D Würd das wenn es wirklich sein muss neu schleifen und - ja natürlich - kühlen kühlen kühlen.


    Je feiner die Spitze desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie abbricht, daher Vorsicht.

  • Also ich geb dir 8 von 10 Versuche und die Spitze bricht dir ab.
    Ärgerst dich, schmeißt es in die Ecke und die Spitze ist dann wirlich ab... alles schon gemacht.
    Zum Schluss die Schneide neu kontturiert und die Schneidfase an der Spitze etwas höher gezogen,
    da der Klingenspiegel an der Spitze dann etwas dicker wird.


    Grüße Stefan

    Ein Brötchen geht selten alleine zum Frühstück

  • Wenn ich nicht irre, sind die genannten Messer doch mit aufgespritztem Kunststoffgriff.


    Da wirds mit Weichglühen und nochmaligem Härten dann wohl leider nix mehr.
    Außer ‘ner Projektarbeit mit neuen Griffen dran.

  • Um mich mal selbst zu ziteren. :thumbup:

    Die richtige Methode um solches zu Beheben dürfte, nach meinen rudimentären Kenntnissen der Metallbearbeitung, darin bestehen, den Stahl weichzuglühen, dann zu richten und abschließend wieder Härten und Anlassen.
    Alles in allem doch ziemlich aufwändig, und mit vorgenannten Methoden erreichst die dafür benötigten Temperaturen niemals.

    Das war ein rein theoretischer Ansatz und sollte nicht als praktische Handlungempfehlung fehlinterpretiert werden!
    Vielleicht hätte ich ein paar Smileys setzen sollen? 8| :P 8)


    Gruß Thomas :D

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

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