Hallo,
hier soll es um die führbare Version des Böker Plus Caracal gehen. Es hat entsprechend den Zusatz "42"(ich mag Douglas Adams).
Ein dickes Danke an Marc aka beagleboy von Böker, dass er von sich aus angeboten hat ein Messer für einen PA zur Verfügung zu stellen.
Aufgefallen ist mir das Ur-Caracal schon, da ich das Design sexy fand. Mit der §42a konformen Version wurde ich dann noch neugieriger.
Die technische Daten stimmen mit denen auf der Böker Seite fast genau überein (Nachkommastellen lassen wir mal außen vor). Daher verweise ich für diese Infos auf die Böker Seite:
Bei der Klinge kommt D2 als Stahl zum Einsatz. Vielfach bewährt auf die eine oder andere Art.
Die Schnitthaltigkeit war einwandfrei. Das Messer wurde nicht einmal nachgeschärft und schnitt am Ende immer noch Armhaare. Ein paar Lebensmittel wurden geschnitten, ein wenig Holz beschnitzt, Papier und Kartons wurden klein gemacht. Alles in allem nichts Spektakuläres, aber es schlug sich einwandfrei.
Das Messer stellte sich trotz robust aussehender Bauweise als recht schneidfreudig da. Mit 0,5mm nach der Schneidfase erwartet man keine Wunder, aber wir haben hier ja auch kein japanisches Küchenmesser für feine Arbeiten vor uns.
Die Schriftzüge auf der Klinge sind erfreulich dezent ausgefallen, geben aber dennoch alle wesentlichen Informationen wieder.
Die Jimpings auf der Klingenrückseite, sind griffig, aber nicht zu schmerzhaft für den Daumen. Diese gehen in eine Art Daumenrampe über, für meine Hand ist hier alles in einem guten Verhältnis.
Allerdings ist das Öffnungsloch keine Freude. Es fällt selbst mir, als geübten Messerfreund, schwer jedes Mal dieses Messer mit einer Hand zu öffnen. Andere Personen haben es fast nie geschafft. Da bin ich gespannt wie es den anderen Testern ergeht.
Die Verarbeitungsqualität der Klinge ist einwandfrei, da freut man sich richtig diese in die Hand zu nehmen.
Beim Öffnen und Schließen gibt es keinen Zwischenstopp der Klinge. Anders als z.B. beim Böker XL Drop.
Die Handlage des Griffes ist ein wenig, ambivalent für mich.
(das Pflaster hat nix mit dem Caracal zu tun )
Beim Griff gibts viel zu entdecken. Erstmal möchte ich auf die hier ebenfalls hervorragende Verarbeitung eingehen. Kein Grat oder ungewollt störende Kanten. Das G10 ist perfekt eingepasst auf die Liner. Die Liner im inneren sind übrigens skelettiert.
Im Backspacer ist der Sicherungsstift "versteckt".
Dieser wird recht kräftig durch zwei in den Linern eingearbeitete Kugeln festgehalten. Entnimmt man den Stift, kann man dafür sorgen, dass das Messer entweder nicht mehr zu öffnen ist, oder es nicht zu klappt.
Das spitze Endstück des Griffes, bietet eine Öse für einen Lanyard. Vermutlich soll die Form dazu dienen, es als Glasbrecher nutzen zu können. Gestört hat es nicht, aber ich hätte auch kein Problem damit gehabt, wäre es anders gestaltet.
(hier übertrieben dargestellt)
Womit ich aber arge Probleme hatte, war der Clip.
Wirklich Deep-Carry ist dieser nicht, da ja immer noch das Schlagstück rausschaut, und durch den hohen Aufbau des Clips drückt es beim fester Zupacken sehr schmerzhaft im Handballen. Dies fiel mir direkt als Erstes beim Messer auf. Auch anderen Leuten mit kleineren Händen.
Diese Druckstellen haben auch dafür gesorgt, das ich keine Lust hatte das Messer zu nutzen, wenn ich das Messer so nutzen müsste, dass der Handballen Kontakt mit dem Clip hat.
Hier wäre ein klassischer Clip oder eine andere Art von Deep-Carry Clip besser gewesen.
Mein Fazit: Ich finde dieses Messer weiterhin sexy. Dass ich es nicht mit einer Hand bequem reproduzierbar aufbekommen, nervt ein wenig. Da will ich aber meine Anatomie oder Unfähigkeit nicht ausschließen. Der vermurkste Deep-Carry Clip aber, hätte so echt nicht sein müssen. Davon mal abgesehen ist dies ein solide gemachtes Messer, das legal geführt werden darf zu einem fairen Preis.
Ein Vergleich zu meinem aktuellen Slipjoint Liebling, dem Böker Plus XL Drop:
und noch ein Vergleich zu einem Pohl Force Mike Three und Cold Steel American Lawman:
Bei Fragen, immer her damit.
Gruß