First Edge the understatement company ?


  • Das Suchergebnis nach einem rostfreien robusten Survival Messer mit mittlerer Klingenlänge und einem Superstahl (M390 bzw. CPM20CV oder ELMAX) ist recht übersichtlich. Es gibt derzeit nicht einmal eine handvoll Herstellern.
    Einer davon ist die Firma First Edge. Dieser Hersteller wird nur ganz wenigen bekannt sein. Dies ist eigentlich eine Überraschung, denn diese hochqualitativen Messer wurden ursprünglich für die Navy Seals Kodiak Teams, welche für den Einsatz in Kältegebieten herangezogen werden, entwickelt. Später kamen noch Modelle für die BUDS Kurse dazu.
    Micha hat vor kurzer Zeit mal auf Wolfster.de hingewiesen und dort sind die Modelle auch tatsächlich erhältlich:


    https://wolfster.de/index.php?disp=shop&show=642


    Das Ursprungs- Modell war das First Edge 5050, durfte ein Jahr nach der Einführung bei den SEALS für den zivilen Markt freigegeben werden und wurde 2017 zum Jagdmesser des Jahres von Field & Stream gewählt. Von der Form her ein ESEE 5 bzw. Becker BK2 Klon, allerdings aus ELMAX Stahl und mit einem Schlagdorn am Griffende. Vielleicht die einzige Möglichkeit, dieses primäre Droppoint- Werkzeugmesser, abgesehen von der Glasbrecherfunktion, auch als Waffe verwenden zu können, denn eine Penetration mit dieser Klingenhöhe ist maximal für jüngere bis mittelalterliche Rambos möglich.
    Ein absolutes Monster in der 14 cm Klingen- Klasse, davon ca. 13 cm nutzbar, welches ein Fällkniven S1 wie ein Spielzeugmesser aussehen lässt. Es vermittelt den Eindruck im Notfall damit durch Wände dringen zu können. Im Gegensatz zu einem Strider schneidet es auch sehr gut, ist jederzeit erhältlich und kostet nur etwas über 200€.
    Der Griff ist für größere Hände bzw. für „normale“ Hände mit Handschuhen geeignet. Wer ein S1 mit Winterhandschuhen benutzt wird merken, dass der 12cm Griff etwas kurz wird.
    Eine weitere Besonderheit ist die Kydex Scheide. Diese können bei extremer Kälte brechen. Daher ist eine Einlage drinnen, welche ein vollständiges Brechen verhindert bzw. die Verletzungsgefahr wesentlich verringert.
    Der einzige Nachteil ist das hohe Gewicht, welches natürlich auf die Robustheit zurückzuführen ist.


    Wer es kleiner und leichter mag kann das Modell 6050 nehmen. Von der Dimension her 60% des 5050´ers. In Deutschland legal zu tragen und eine Alternative zum F1.


    Wer ein tacticooleres Modell will kann sich das 5150 ansehen. Dieses Messer wurde ursprünglich für die BUDS Kurse entwickelt und später auch für Einsätze verwendet. Da die Schnitthaltigkeit des ELMAX Stahls recht hoch ist und in der Ausbildung das Schärfen zu kurz kam, wird noch alternativ ein Modell aus 440C angeboten.


    Alle Modelle gibt es mit und ohne Serrations. Wer es ziviler haben will kann statt dem black oxyde ein bead blast Finish wählen.


    Pro Messer stehen also mindestens 4 Variationsmöglichkeiten (es gibt noch dazu eine weitere Auswahl an Griffarben) zur Verfügung, die man bei Wolfster bestellen kann.


    Wer ein No- Nonsense- Survival Messer in Spitzenqualität haben will, welches preislich deutlich unter der Fällkniven Pro Serie liegt, kann mit First Edge nichts falsch machen.

  • Bilder sagen doch mehr als Worte - danke für die Vergleichsfotos ! :thumbup:


    Sieht nach einen brauchbaren Werkzeug aus.
    Allerdings muss ich sagen,dass mir die Stahlwahl bei einem Messer inzwischen nicht mehr sooo wichtig ist; wenn der Hersteller die Wärmebehandlung im Griff hat,bin ich zufrieden. :)

  • Bin größtenteils Deiner Meinung.
    Das First Edge 5050 ist primär ein Arbeitsmesser für grobe Einsätze.
    Und ja, Buck und Gerber können mit dem „mittleren“ 420 HC Stahl eine ziemlich gute Qualität erzielen, SOG mit AUS 8 und es hat einen Grund, warum zB. Striders mit ATS 34 und BOS Härtung nach wie vor hohe Preise erzielen.
    Mick Strider hat einmal in einem Interview gemeint, dass die allermeisten in der Realität gar keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Stahlsorten feststellen können und es daher unerheblich ist was man hat.


    Es gibt nicht „den Stahl“ für Alles, aber beinahe optimale Stähle für eng definierte Anwendungen. Beta Titan ist bei Tauchermessern eine hervorragende Wahl, oder wenn es primär um Stabilität oder Gewicht geht. Keramik Küchenmesser haben eine viel höhere Schnitthaltigkeit, sind nur für Lebensmittel geeignet und vertragen aber keine Querbelastung...


    Wenn Survival Lilly mit der Spitze eines Fällkniven S1 in einem Baumstamm bohrt um zu zeigen, dass man so „im absoluten Notfall ein paar Maden mit wertvollem Protein finden kann“ und dabei maximal ein paar Millimeter abbrechen toben 100 ´erte wenn nicht gar 1.000´ende auf YT über Sinn und Unsinn, sachgemäßen versus unsachgemäßen Umgang...
    Das wäre dann wohl ein sinnvolles oder sinnloses Beispiel für einen einzigen Aspekt, dass zB. Ihr APO- Messer aus AUS 8 Stahl etwas stabiler ist als ein VG 10 Kern (abgesehen von Rostbeständigkeit, Schnitthaltigkeit...).


    Ein renommierter US Messermacher, dessen Namen mir leider entfallen ist, hat auf die Frage was er wählen wurde, wenn die Welt zusammenbrechen würde und er nur ein Messer haben könnte geantwortet, dass dies ein Survival- Messer aus 440C Stahl wäre, wegen der leichteren Schärfbarkeit im Freien; womit wir schon wieder einen anderen Aspekt hätten.


    Und dies ist wohl der Grund warum wir mit unserem Hobby auf Dauer beschäftigt sind, der Suche nach dem möglichst optimalen Messer das zusätzlich noch optisch ansprechend sein soll. Eine Lebensaufgabe ?


  • Ein renommierter US Messermacher, dessen Namen mir leider entfallen ist, hat auf die Frage was er wählen wurde, wenn die Welt zusammenbrechen würde und er nur ein Messer haben könnte geantwortet, dass dies ein Survival- Messer aus 440C Stahl wäre, wegen der leichteren Schärfbarkeit im Freien; womit wir schon wieder einen anderen Aspekt hätten.


    Und dies ist wohl der Grund warum wir mit unserem Hobby auf Dauer beschäftigt sind, der Suche nach dem möglichst optimalen Messer das zusätzlich noch optisch ansprechend sein soll. Eine Lebensaufgabe ?


    Das Messer für mich wäre vermutlich aus AUS8 oder 12C27/19C27, die sind draußen noch einfacher nachzuschärfen.


    Du hast Recht, irgendwann gibt man auf "Das Messer des Lebens" zu suchen. Man hat dann Messer für die jeweiligen Anwendungsgebiete.


    So richtig wollen mir die Messer von First Edge optisch nicht gefallen. Ich kann gar nicht benennen, woran das liegt.
    Ich denke, dass man sie erst einmal in der Hand halten und mit schneiden müsste, bevor da ein endgültiges Urteil fallen kann.

  • Nachtrag
    First Edge Knives scheint das Mission Knife Syndrom zu haben.
    Qualitativ sind die Messer unumstritten hochwertig, die Messer beider Firmen werden / wurden von US Spezialeinheiten für harte Einsätze genutzt.
    Bei First Edge liegt sogar ein seltengewordenes, ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis vor; allein eine Kundenorientierung, zumindest im Nicht- Militärischen- Bereich, ist nicht existent.
    Einige Ankündigen für 2018 kommen bestenfalls 2020.
    Die Homepage ist seit Monaten “under construction and will be available soon”.
    Anfragen auf Facebook werden ignoriert.


    Es gibt wohl nur 2 Möglichkeiten:
    1. First Edge geht es wirtschaftlich schlecht
    2. First Edge hat sämtliche Ressourcen für den militärischen Bereich gebunden

  • Faktisch kommt man mit einem Mora oder sonstigen soliden Schneidwerkzeug im für uns oft preislich unteren Rahmen mehr als ausreichend zurecht.


    Es ist natürlich viel Reiz nach Neuem und dem, was man noch nicht hat. US-Firmen und viele Amerikaner haben ein Fable für die Truppen. Emerson ist mit dem Kontext auch bekannt geworden. Wenn ich mir meine Kiste Messer anschaue, ist 95% Habenwollen-Blödsinn. Und ich liebe den Inhalt meiner Box trotzdem. :thumbup:


    First Edge sieht nicht unspannend aus. Dürfte ähnlich liegen wie Entrek.


    Bin gespannt auf weitere Meinungen und werde die Eisen im Auge behalten.


    Gute Idee mit der Hintergrund-Vorstellung.

    Die TF Sucht ist zu Ende!

    Einmal editiert, zuletzt von columbo ()

  • First Edge ist wohl Geschichte. Der Status der Homepage ist von einer monatelangen, „vorübergehenden Maintenance-“ Meldung still und leise ins Nirvana entschwunden.
    Bei Wolfster scheinen keine Modelle mehr auf, bei Polizeibedarf gibt es nur noch 1 (in Worten: ein) Modell.


    Schade, dass Firmen mit einem hervorragenden Preis- Leistungs- Verhältnis offensichtlich, oder vielleicht gerade auch deshalb, nicht überleben können.
    Oft zählt wohl der Schein mehr als das Sein.


    Kann man auch das Ende einer Messemarke im virtuellen Abschied bekannt geben, oder ist dies pietätlos ?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!