Nein, ich bin eigentlich kein Freund des alten "Nessmuk-Konzepts" von Meister Sears, also dem Mitführen von kleinem Messer plus Beil.
Ich bin immer eher ein Campknife-Freund gewesen und ziehe mein BK-9 oder einen anderen ordentlichen Zehnzöller persönlich fast immer vor.....
Keine Sorge, ich will die endlose Diskussion um die Frage Campknife oder Messer/Beil-Kombi weder grundsätzlich wieder aufnehmen noch gar so vermessen sein, sie zu "lösen" - sie ist eine unlösbare Glaubensfrage und steht anderen wie denen nach der Transsubstantion oder der nicht nach, ob man mit oder ohne Präputium eher in den Himmel kommt....
Aber es wird aus rechtlichen Gründen in vielen Ländern eben immer schwieriger, ein hinreichend "durchschlagskräftiges" Messer mitzuführen - und so kann man überlegen, zumindest eine "Nessmuk-Alternative" zum Campknife zur Verfügung zu haben.
Manche kommerziellen Survivalisten gehen ja einen ähnlichen Weg, und tatsächlich habe ich mir jetzt mal versuchsweise ein Beilchen zugelegt, das in der Farbgebung schwarz-müllmann und dem verkaufsfördernden Bear-Grylls-Schriftzug viel bekannter ist, in meiner grünen Version aber besser zu mir passt und als Gerber Pack Hatchet netterweise gleich auch noch ein gutes Stück günstiger ist...
Im Auto fährt normalerweise ein Fiskars X7 mit, und es ist selbsterklärend, daß das längere Fiskars beim Hacken die bessere Performance liefert.
Andererseits kann man das Hatchet-Konzept kaum gänzlich verwerfen - auch normale Hawks stehen in ihrer Hackleistung ja einem normalgroßen Beil nach, punkten dafür aber durch Wendigkeit und Vielseitigkeit. Und Generationen von "Campingbeilen" haben den Leuten ja auch immer wieder weitergeholfen als nützliches Werkzeug....
Unterschiede in der Hackleistung kenne ich natürlich auch aus der Verwendung meiner Vietnam-Hawks, die zwar gewichts- und größenmäßig viel eher in den Daypack passen würden als ein ausgewachsenes Beil, aber leider rechtlich wieder Probleme liefern...
Und das Gerber Hatchet, das zumindest in der Grylls-Variante ja auch in unzähligen Video-Reviews auftaucht, hat ja durchaus auch positive Anwendungsmöglichkeiten, auch irgendwo zwischen Beil und Messer meinetwegen zum Schaben oder auch zum messerähnlichen Schneiden (...denn die 3/16-starke Klinge ist ja schon recht messerähnlich in der Geometrie, und der Griff bietet gute Möglichkeiten zum vorderen Erfassen und somit guten Kontrollieren der Schneide bei solchen Arbeiten...).
Und es passt aussgezeichnet selbst in kompakte Daypacks und unter einer Feldbluse auch direkt an den Gürtel, stört dort weder durchs Gewicht noch fällt es mehr auf als ein robustes 12cm-Fixed.
Um nicht grundsätzlich-konzeptionell missverstanden zu werden: Ich spreche jetzt hier nicht von der Mitführung eines Beils bei einer "Mission", die absehbar größere Holzarbeiten beinhaltet. Da wäre für mich klar, statt des Gerber das Fiskars einzupacken.
Mir gehts um das "anlasslose" Mitführen auf normalen Touren, im Assault-Pack oder am Gürtel, meinetwegen durchaus auch als rechtliche Alternative zum unerwünschten Haumesser....
Andererseits gibt es auf dem Markt auch Modelle, die zumindest als Beil eher kaum noch verwendbar sind dank zu geringer Größe und Masse...
Wie sind Eure Erfahrungen mit solchen Tools, abseits kommerzieller Grylls-Videos. Seht Ihr auch für diesen "anlasslosen" Bereich eine Untergrenze bei Gewicht / Länge? Wo habt Ihr Euch da positioniert - wie gesagt, nicht zum Baumfällen, sondern zum Mitführen bei normalen Touren...?