Hallo Tanguyxx!
Meine erste Frage, wenn ich mir den Rucksack, deren Inhalte und die Diskussion hier so anschaue:
Wie oft warst Du schon mit schwerem Gewicht wandern? Wie oft hast Du schon (bei schlechtem Wetter) draußen gepennt? Wie oft hast Du Deine Ausrüstung, zum Beispiel zum Feuer machen, (bei Regenwetter) genutzt?
Irgendwie sehe ich in dem Rucksack kein richtiges Konzept, das wirkt alles zusammengewürfelt nach dem Motto "nice to have", vielleicht hierfür, vielleicht dafür.
Du sprichst Konflikte an (Gehörschutz), möchtest in Notlagen aber nicht auf Berge bzw. Hügel hochlaufen. Oftmals ist sowas (das übliche Terrain verlassen) aber gerade in Notlagen erforderlich und grade bei Konflikten. Von daher würde ich z.B. auch zu anderen Schuhen tendieren. Außerdem helfen hohe Schuhe auch die Knöchel zu stabilisieren und mit hohem Gewicht steigt bei längeren Märschen durch die Ermüdung die Verletzungsgefahr. Wie lange möchtest Du mit dem Rucksack unterwegs sein? Mehrere Tage? Wie viele Kilometer pro Tag? Also, vernünftige Wanderschuhe sind das A und O.
Hast Du den Rucksack mal gewogen? Wie lange war Deine längste Wanderung mit dem Rucksack?
Dann zu dem oftmals "doppelt gemoppelten". Ja, Redundanz ist wichtig. Aber wichtiger sind Fähigkeiten. Ein Feuerzeug und ein Feuerstahl (pro Person) reichen locker aus. Brennmaterial, Zunder usw. kannst Du auch unterwegs sammeln, wenn nötig. Und auch wenn es nicht so romantisch Bushcraft-Youtube mäßig ist.... Plastik ist ein super Zunder bzw. Brennmaterial um Feuer in Gang zu bekommen (in Notlagen, wenns sein muss) und Müll findet man leider überall. Den klein geschnipselten Schlauch kannste rausschmeißen. Oder nimm Dir ein paar Ranger-Bands daraus am Feuerzeug befestigt mit. Die kannste wenigstens noch variabel nutzen. Einen Bow-Drill bei -10 Grad wirste sicher nicht machen müssen, wenn Du keinen Plastik-Müll mit Dir herumträgst. Davon ab.... bei -10 Grad habe ich lieber einen Schlafsack als einen Bow-Drill zu machen.
Ebenso, nur als Beispiel, bei den Messern. Aber was willst Du in so einer Situation mit einem SV-Messer? Nimm Dir ein vernünftig schneidendes Messer und ein Allround-Messer mit.... Ein ESEE 4 (nur als Beispiel.....) schneidet ausreichend, geht nicht kaputt und für die SV.... wird sich schon keiner beschweren den Du damit.... naja.
Signalfackel.... nice to have. Aber wofür? Ein Feuer oder im Zweifelsfall ein paar nasse Fichtenzweige, ein Autoreifen tun es doch auch. Klar, wenn das und wenn das dann brauch ich das und dann und wenn.... klar. Aber im Endeffekt willst Du in so ´ner Situation, müde, gestresst, ausgepowert und evtl. verletzt weiter vorwärtskommen. Ich bin kein Ultra-Light-Typ, aber am Ende wirst du froh sein, wenn Du nicht so viel Kram mitschleppst.
Öl? Für was brauchst Du Öl?
Dann die Klamotten. Das sieht mir viel zu viel aus, unter der Voraussetzung das ganze durch die Gegend tragen zu müssen.
Und ja, einen vernünftigen Schlafsack rein. Poncholiner sind nett und im Sommer reichen die aus. Aber bei nässe, kalte usw.... Vor allem muss man bei sowas bedenken, dass sich das Kälteempfinden im erschöpften Zustand / verletztem und / oder mit wenig Kalorien intus und auch bei Stress ändert. Und.... wenn das echt ein Fluchtrucksack ist..... in so einer Situation ist jedes bisschen Erholung das man bekommen kann Gold wert. Daran sollte man nicht sparen, denke ich.
Wie siehts aus mit Pinzetten für die Kleinigkeiten wie Splitter, Zecken und so Zeug? Oder mit Wundcreme, falls sich einer einen Wolf läuft (und ab ´ner gewissen Distanz passiert das eben einfach)?
Deine Frau soll auch mit.... Wie siehts denn aus mit Kommunikation? Walkie-Talkies oder so? Wenn man sich mal trennen muss, auch bei kurzen Distanzen, durchaus hilfreich. Kosten wenig, man braucht kein Lizenz und geben ein gewisses Plus.
In so ´ner Situation will man leicht und flexibel unterwegs sein, schnell vorankommen und möglichst wenig dabei haben. Lieber mal irgendwas nicht haben, und dann halt improvisieren müssen, als wie ein Packesel kaum mehr einen Berg oder Hügel hochkommen und viel Zeug dabei haben das man gebrauchen könnte wenn wenn wenn wenn....
Ich würde das "Konzept" überdenken, in dem man ein paar Praxistage draußen macht, guckt was man wirklich benötigt, aussortiert und dann den Rucksack neu packt.