Polnischer Pretorian-Smock - Erfahrungen, Bezugsquellen?

  • Bislang verlaufen jedenfalls alle Schritte der Bestell-Kommunikation (Bestellungs-Aufnahme, Bestätigung Zahlungseingang, Bestellfortschritt usw. jeweils umgehend per Mail) mustergültig präzise und zügig.
    Ist mir auch schon bei Military-Zone aufgefallen, obwohl das ja ein ziemlich kleiner Shop ist.

  • Aus der Artikelbeschreibung von Google Translate:
    "In jeder der Taschen findet der Benutzer eine nützliche Überraschung."


    Da bin ich echt mal gespannt :D :P


    Würde mich sehr über ein Review freuen, sieht echt spannend aus das Teil!

  • Hallo Micha,


    der Smock sieht sehr brauchbar aus, da bin ich gespannt. Ich hoffe es wird ein paar Bilder und Worte dazu geben, weil Deine fachkundige Meinung (...vor allem im Bezug auf Smocks...) sehr relevant für mich wäre. ^^


    Viele Grüße
    Idox

    two is one - one is none

  • Wird es sicher, falls alles klappt.


    Wobei ich als Experten für moderne und/oder hochwertige Smocks eher Leute wie David sehe oder auch andere professionelle "moderne" Anwender.


    Übrigens finde ich ganz interessant, daß es scheinbar keine wirklich verbindliche Definition für den "Smock" gibt, dessen Bezeichnung sich ja andererseits von einem Überzieh-Kittel ableitet.
    So assoziiert man einerseits eine längere Jacke, was in Richtung Parka / Anorak ginge, andererseits ist der deutlich viel jackenähnlichere kürzere Denison ja sozusagen der "Urvater" des Smocks gemeinsam mit dem deutschen "Knochensack" der Fallis.


    Ich trage allerdings ansonsten eben eher Feldjacken-ähnliche Jacken in Richtung Denison (meine geliebten Kongo-Joppen) oder M65 in diversen Spielarten und Qualitäten (davon hab ich allerdings viele :) ) oder auch Jacken wie die Patriot.


    Was ich als "Smock-Merkmal" allerdings noch gefunden habe, ist die Erwartung vieler und hoffentlich praktisch angeordneter Taschen, davon soll ja auch der Pretorian viele haben :)


    Was die Länge angeht, wird er bei mir schon auffällig länger ausfallen als "normal", und die Ärmel werde ich umschlagen müssen, denke ich, weil ich ihn so weit bestellt habe, daß Schußweste und Ausrüstung "zur Not" diskret darunter passen.
    Insgesamt ist es allerdings schon so, daß ich wirklich seit vielen Jahren derartige praktische "dreiviertellange" Jacken trage statt der sprichwörtlichen nierenkurzen Cop-Lederjacke, unter der notorisch die Pistolennase hervorragt.
    Zuweilen verleihe ich auch mal an die modischen jungen Freunde des Marlon-Brando-Looks bedarfsweise eine Reserve-M65 :)


    Wir sind also gemeinsam gespannt :)

  • Hallo Micha


    Da freue ich mich schon darauf. Mal wieder etwas für Old School Typen. :D


    LG


    Sacha

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Es ging alles sehr zuverlässig weiter, und der Smock ist - wie das Tracking ankündigte :) - in meinem "Kindergarten" angekommen, während ich mich dienstreisend herumgetrieben habe....


    Also komme ich jetzt erst in den nächsten Tagen dazu, ihn mal probezutragen und Erfahrungen zu sammeln.



    Heute hatte ich ihn aber schon beim Stadtbummel und anschließend bei einem kleinen Ausflug an, und er trägt sich angenehm.
    Was schon mal auffällt, sind clevere Taschen (eben smocktypisch):
    Hinter den vier großen aufgesetzten Taschen sind jeweils noch Reißverschlußtaschen, die auf Brusthöhe so groß, daß auch ein Digi-Funkgerät mit Antenne mühelos reinpasst.
    Hinter den drei aufgesetzten "Arschtaschen" ist eine beidseitig zugängliche durchgehende Rückentasche wie bei der Helikon-Patriot, aber mit deutlich besser erreichbaren Reißverschlüssen.
    Und auf den Oberarm-Reißverschlußtaschen sind kombinierte Klett-MOLLE-Flächen, da kam gleich ein Tactical Pen in die Schlaufen :)


    Die Taillen-Verstellung auf die Schnelle mit Tunnel-Kordelzug ist auch schon mal praktisch: So sitzt das Ding bedarfsweise privat angenehm tailliert, im "Kindergarten" passt aber bei lockerer Einstellung das Einsatzkoppel diskret drunter. Auch das kennt man ja von den M65....


    Er sitzt auch im Torso-Bereich exakt wie gewünscht, auch die Jackenlänge ist planmäßig, alles ziemlich analog zur Helikon-Patriot.


    Allerdings sind die Ärmel so lang, daß ich bei dem gewünscht weiten Gesamt-Schnitt und der dann "notwendigen" Größe XL bei meinen unter Einsachtzig schon Arme haben müßte wie ein Gorilla, um nicht krempeln oder kürzen zu müssen. Aber krempeln muß ich aus denselben Gründen auch alle meine M65 und Feldblusen...


    Vorstellen werde ich die Jacke dann nach einigen Tagen Trageerfahrung....der Ersteindruck ist aber positiv, und Jasmin hat heute also mal wieder den Tag neben dem "grünbunten Pantera" verbringen müssen :)

  • Nach einer Woche täglicher Trageerfahrung im Einsatz sowie privat hier ein paar Eindrücke von Passform, Sitz, Verarbeitung, Details usw....


    Fangen wir einmal mit der Passform an:


    Wichtige Vorbemerkung: Ich habe bei unter 1.80 Körpergröße die Jacke in XL geordert, analog meiner Helikon Patriot, um bedarfsweise auch verdeckt mein Einsatzkoppel darunter tragen zu können. Außerdem mag ich solche Jacken auch in der entsprechend sich dann ergebenden Länge....das Aussehen des jungen Brando kann ich eh nicht einholen, dann hab ich wenigstens gern einen warmen Hintern :)


    Und die Jacke sitzt am Torso absolut wunschgemäß: Sie läßt sich im Privatgebrauch hübsch taillieren, im Dienst wird der Tunnelzug gelöst, und das gesamte Koppel verschwindet unter der voluminösen Joppe. Perfekt für mich!


    Hier einmal verschiedene Trage-Varianten:


    Zuerst Jacke geschlossen, Kapuze "normal" abgenommen und außen herunterhängend (sie kann nicht in ein Fach eingerollt werden).




    Die Länge und den Umfang finde ich - wie gesagt für meine speziellen Zwecke - so optimal.
    Nur für die Ärmellänge müßte ich dann schon King Kong heißen, die Ärmel sind bei diesem Umfang so lang, daß ich sie dreimal (!) krempeln muß, während ich sie bei Helikon lediglich einmal umschlagen muß bei XL....


    Ansonsten sitzt alles an den richtigen Positionen und auf den richtigen Höhen und zugriffsfreundlichen Winkeln.
    Insbesondere fällt auf, daß die hinter den "Arschtaschen" liegende große hintere Innentasche besser zugänglich ist als bei Helikon.


    Weiter geht es mit aufgesetzter Kapuze, Bilder von vorn und von hinten.
    Die Kapuze sitzt auch ohne Draht korrekt, ich komme nachher bei den Details zum Grund dafür.
    Jedenfalls funktioniert das. Und der Kragen schließt vorn mit einem der großen zunächst recht schwergängigen Knöpfe (es spielt sich ein...) so hoch, daß Kinn und Mund gegen Wind abgedeckt sind....





    Geöffnet mit außenliegender Kapuze sieht die Jacke von vorn so aus:



    Da wird dann einiges vom Futterstoff sichtbar, und es wäre natürlich eine Luxus-Lösung gewesen, in diesem Bereich auch innen mit Camo-Material zu arbeiten....


    Eine bequeme Trageweise hat sich eher zufällig ergeben, als ich die Jacke anzog, ohne die Kapuze nach außen zu klappen.
    Man kann sie durchaus auch aufgrund des Verzichts auf Rahmen/Draht usw. einfach nach innen in den Rückenteil klappen, das schaut dann so aus:




    Insgesamt trägt sich die Jacke bequem und angenehm und sitzt - bis auf die unsäglichen Ärmel :) - absolut wunschgemäß.

  • Wir erinnern uns, daß sozusagen kennzeichnend für den "Smock" in seiner Entwicklung als praktisches Kleidungsstück über einen Überziehkittel hinaus die Taschen sind, die meist zahlreich und in glücklichen Fällen auch sinnreich gestaltet und positioniert sind.


    Auch der PRETORIAN weist eine "Unzahl" davon aus, nicht nur die üblichen großen aufgesetzten Taschen, die sozusagen "branchentypisch" sind. Auch davon hat er zwei Paar vorn im Brust- und zwei Paar im Hüftbereich vorn sowie drei im Bereich des "verlängerten Rückens"


    In der Vorderansicht schaut das dann so aus:



    Man sieht, daß hinter den aufgesetzten Taschen jeweils noch in der Jacke eingearbeitete weitere Taschen über seitliche Reißverschlüsse zugänglich sind.



    Bei den oberen sind diese Taschen geradezu riesig, sie reichen oben bis zur Schulternaht, seitlich bis zur Seitennaht und unten bis zum Tunnelzug. Genug Platz auch für große Kurzwaffen oder auch ein Funkgerät mitsamt Antenne...Innen in den aufgesetzten Brusttaschen finden sich dann noch Stiftlaschen.


    Auch die Hüfttaschen haben sowohl hinter sich noch einmal ein innen gelegenes Pendant als auch selbst ein "Innenleben", nämlich zwei mit Gummizug versehene kleine senkrechte Taschen, sehr gut für Taschenlampen, Folder usw., die dann nicht in den Taschen herumrutschen....




    Hinter den Rückentaschen befindet sich eine breite weitere eingebaute Tasche, zugänglich von beiden Seiten über senkrechte Reißverschlüsse. Diese Tasche ist besser zugänglich als bei meiner Helikon Patriot, wenn man die Jacke trägt.



    Pfiffig auch die Oberarmtaschen mit Reißverschluß. Aufgesetzt ist ein MOLLE-Panel mit Klett, also sehr gut sowohl für Patches nutzbar als auch praktisch einsetzbar für Stifte, schmale Lampen usw....



    Alles gut gemacht.....


    Wie die Unterarmtaschen sind, kann ich nicht sagen, die sind beim Krempeln verschwunden :)

  • Hier noch ein Blick auf ein paar weitere Details:


    Der zentrale Zweiwege-RV ist aus Kunststoff hergestellt und zuweilen ein wenig nervig schwergängig, auch durch das breite Stoffband, das unter dem RV liegt uns sich notorisch mit einfädeln lassen will....



    Unter den Achseln findet man mit RV geschlossene "Ventilationsschlitze" mit Mesh-Einsatz.
    Wegen des Futters (Synthetik) kommt bei geschlossener Jacke recht schnell Wärme auf, da kann die Lüftung also eher nicht schaden...



    Bei der Kapuze wurde auf einen Bügel wie bei manchen anderen Modellen verzichtet, man kann sie also besser nach innen einschlagen.
    Die Verstellung über 2 Tunnelzüge läßt aber eine gute Anpassung an den Kopf auch so zu, insgesamt sitzt alles und bleibt in Position, auch nach vorn bleibt ein Rand als "Schirm" gut überstehend..



    Alle Tunnelzüge sind sorgfältig gearbeitet, die verwendeten Kordelstopper hängen nicht frei an den Kordeln, sondern sind gesondert mit Gewebeband befestigt:


  • Der Smock ist winddicht, und die Grenzen des Temperatur-Wohlfühlbereichs konnte ich bei den derzeitigen milden Temperaturen noch nicht genau festmachen. Jenseits der 18-19 Grad wird er mir geschlossen wegen des Synthetikfutters zu warm, das unterscheidet ihn von den ungefütterten M65ern oder meinen geliebten Kongo-Joppen. Wegen des weiten Schnitts, wie geplant, wird man kälteres Wetter durch Sweater o.ä. auffangen können, meine Schußweste passt prima unter die geschlossene Jacke, also wird auch ein dicker Pullover darunter Platz finden.


    Trotzdem ist, auch wegen meiner Gewohnheiten und Vorlieben, das Futter ein Minuspunkt für mich, ich mag das Synthetikgefühl irgendwie nicht so gern und würde ein BW-Futter vorziehen, auch wenn es langsamer trocknet...


    Das Obermaterial wirkt erfreulich robust, auch alle Knöpfe und sonstigen "Beschläge" und insgesamt auch die Verarbeitung der Jacke machen einen soliden und belastbaren Eindruck, das weitere Tragen wirds erweisen :)

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Zusammenfassung des Eindrucks bisher:


    Ich trage die Jacke gern, sie bewährt sich privat wie im "Kindergarten" funktional, und ich mag ihren Look.


    Sie hat nach Fracht in meiner Größe rund 120 Euro gekostet und damit deutlich weniger als einige hier hinlänglich bekannte Mitbewerber, der Preis liegt nach meiner Bewertung eher im Mittelfeld der Mitbewerber.


    Sie ist funktional, robust und durchdacht, den aufgerufenen Preis ist sie mir jedenfalls wert.


    Minuspunkte für mich sind die sehr langen Ärmel und das Material des Futters.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Hallo Micha,


    vielen Dank für die guten Bilder und Deine fachkundigen Worte zu dem Smock. Ich überlege, den Smock zu kaufen und die Ärmel kürzen zu lassen und einen YKK einzunähen. Gefallen tut er mir jedenfalls sehr gut. Die Frage ist ob es in diesem Preissegment bessere Alternativen gibt (...wie zB den Praetorian). Welchen würdest Du bis ca. 150€ empfehlen?

    two is one - one is none

  • Das kann ich nicht beantworten. Ich habe bislang eher auf M65er gesetzt, die ich von diversen Herstellern hab. Also das normale Konzept mit vier aufgesetzten Taschen, manchmal noch offene Taschen hinter den aufgesetzten Hüfttaschen. Ähnlich organisiert sind ja meine Kongo-Denisons, nur daß die auch noch zwei wunderbar geräumige Innentaschen im Brustbereich haben.


    Aber die modernen Smocks mit der "Unzahl" an Taschen sowie einer großen Kapuze sind wohl bislang eher die Domäne der angesprochenen jüngeren modernen Leute.
    Ich hab dann z.B. noch die Patriot von Helikon, die ich absolut empfehlen kann (aber ist das dann ein Fleece-Smock??) und einen Brandit Diamond, einen Kurzparke mit warmem Teddyfutter, der aber ansonsten auch eher wie eine M65 organisiert ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Aber selbstverständlich und selbstredend bin ich da an einer Vorstellung und Bildern interessiert, Rolf!
    Der Markt ist dermaßen unübersichtlich und die Preise reichen von low Budget bis high End, aber über die Qualität und Praxisnutzen liest man nur wenig. Würde mich sehr freuen.


    Viele Grüße
    Idox

    two is one - one is none

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