Tool zum Aufschneiden von Handfesseln

  • Mal eine Frage an die Profis: Welches Tool funktioniert und ist zudem noch „tacticool“? Da es ein Geschenk sein soll, ist der Preis erstmal zweitrangig.


    Es wird nicht an einem Einsatzgürtel getragen, sondern kommt vermutlich in eine kleine Tasche.


    Habt Ihr da ein paar Tipps für mich, die auch wirklich funktionieren?


    Vielen Dank


    Manix

    Messer sind gefährlich. Aber in den richtigen Händen sind sie ein ständiger Quell der Freude und Erbauung.

  • Gibt mehrere Möglichkeiten:


    Erstens gibts spezielle Tools, z.B. bei Cop oder Enforcer.
    Die funktionieren auch.
    Ist aber als Geschenk vielleicht nicht der große Wurf :)


    Zweitens ist da auch das neue Multitool von Nextorch spannend, da es sowohl eine Schere als auch ne Kombizange mit Schneidkante aufweist.
    Alternative wäre ein anderes Multitool mit ner größeren Schere statt eines Kombizangen-Kopfes. Mit sowas hab ich viele Jahre sowohl Textilfesseln als auch Kabelbinder geschnitten.
    Das "Durchkauen" der breiten SE-Kabelbinder allein mit der kleinen Schneide eines normalen Kombizangenkopfes ist für mich zu mühsames Gefummel...


    Dritte Möglichkeit ist ein stabiler Strap Cutter, z.B. der ASEK Strap Cutter oder das Vorgängermodell von Ontario. Wolfgang "Wolfster" hat da glaube ich noch ein paar B-Modelle mit kleinsten kosmetischen Mängeln, dafür unschlagbar günstig....
    Vorteil hier ist ein flaches, einteiliges Werkzeug ohne nach außen weisenden Schneiden oder Spitzen und eine einfache Bedienung ohne Fummeln. Einfach mit dem Ende hinterfassen und beherzt ziehen. Wir haben damit erfolgreich auch breite SE-Kabelbinder mehrfach geschnitten. Mein Co-Referent und Einsatztrainer und ich verwenden aktuell den ASEK-Strap-Cutter, auch unter dem Aspekt, dann gleich auch für Rettung/Zugriff einen guten Gurtschneider zur Verfügung zu haben...
    Den Model 4 Strap Cutter (Vorgänger des ASEK) habe ich als Teamausstattung beschafft für diese Zwecke, weils den damals halt konkurrenzlos günstig gab...


    Vierte Möglichkeit, von mir persönlich allerdings noch nicht erprobt, wäre das neue PRT VIII von Eickhorn mit integriertem Handfesselschneider. Der neue Vertriebsleiter von Eickhorn ist ein sehr kundiger und professioneller Bursche, vorher jahrelang bei Böker. Er hat mir versichert, daß das Ding sowohl an Kabelbindern als auch Textilhandfesseln hinlänglich erprobt wurde. Schneidenwinkel und sonstige Konstruktion sehen für mich aus der bisherigen Distanz aber deutlich besser aus als bei dem ER-Mitbewerber oder dem alten SARD. Ich offe, demnächst mal eins zur Erprobung zu bekommen.....

    3 Mal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • Erst hatte hatte ich an den ASP Scarab Cutter gedacht, aber das Teil scheint nicht so recht haltbar zu sein...


    Die Leatherman Raptor hatte ich auch schon im Visier, aber wollte gern von Anwendern wissen, ob diese auch wirklich tauglich ist, was mir jetzt bestätigt wurde - vielen Dank dafür! Gut finde ich, dass die Schere kompakt und vielseitig verwendbar ist.


    Tja, da ist meine Suche eigentlich schon am Ende. Das geht hier immer echt fix und sehr fundiert/ausführlich :thumbup: DANKESCHÖN! Vielleicht hilft der kleine Thread aber auch anderen TFlern, die in dieser Richtung „ermitteln“.


    Manix :)

    Messer sind gefährlich. Aber in den richtigen Händen sind sie ein ständiger Quell der Freude und Erbauung.

  • Balin und Mitstreiter und auch ich müssen uns ja zuweilen mit sowas auseinandersetzen :)
    Und es hat sich ja auch was verändert...früher waren bei SE-Festnahmen fast ausschließlich die Kabelbinder im Gebrauch, heute eben auch mal Textilhandfesseln.
    Für die Kabelbinder hat man früher zuweilen nen kleinen Seitenschneider eingepackt, aber das war dann halt ein Teil Ausrüstung mehr, und es "konnte" auch nur eine Sache.
    Und was es eben nicht kann, ist Textilhandfesseln trennen....
    Ich hatte seit Jahren ein Multitool mit großem Scherenkopf, bin ja eh nicht der "Schrauber". Damit ging alles.
    Und dann haben wir eben auch geschaut, wie wir das Team ausstatten - und kamen auf die Strap Cutter, die vielseitiger verwendbar und angenehm klein und leicht sind und außerdem in einem Preisbereich lagen, in dem dienstliche Beschaffung in Betracht kommt oder man sowas mal als "Dankeschön" unter die Leute bringen konnte.
    Die Raptor ist ausgezeichnet, hab aber eben ihren Preis :)
    Da würde mein "Kindergarten" für uns wohl nicht mitziehen, Strap Cutter haben sie aber einige bezahlt, ein paar weitere auch ich selbst....


    Was gar nicht geht, ist Messereinsatz mit der Hauptklinge durch Normalanwender.
    Schon gar nicht bei Leuten, die nicht mal wissen, in welcher Reihenfolge man "umfesselt".
    Oder die nicht wissen, in welche Richtung man dann doch besser mit einer Klinge zieht, wenn man einen SE-Kabelbinder trennen will....
    Da gehts nämlich Druck-Drrruck-Druuuuck....nix....DruuuuuuuckDURCH


    Und da ich weder Gerangel um ein Messer mit so einem Widerporst haben will noch ihn waidmännisch aufbrechen, aus Versehen, beim Umfesseln, sollen meine "Kinderchen" das nicht machen, vor allem nicht bei Kabelbindern.


    Und ich bin stolz darauf, daß die SEen, mit denen wir arbeiten, schon wissen, daß sie MEINEM Team keine Werkzeuge für so etwas leihen müssen :)


    Also mußte man sich eben ein wenig beschäftigen :)

    Einmal editiert, zuletzt von Micha M. ()

  • +1 für die LM Raptor. Die Spitze der langen Klinge der Schere ist gerundet, so das man ohne gefahrlos zwischen Haut und Einmalfessel reinkommt. Für Textilfesseln reicht der Gurtschneider, der ebenfalls abgerundet ist und auch genutzt werden kann, wenn die Raptor eingeklappt ist. Der einzigen Schere der ich mehr Robustheit zuspreche, is die XS Scuba Frogcutter, aber die ist nicht wirklich für sowas tauglich. Die Raptor kann man auch problemlos in den kleinen Taschen der LMSG M.U.D transportieren (ohne Holster).

    If you fall, i'll be here
    --Ground

    Einmal editiert, zuletzt von strcat ()

  • Es wird definitiv die Raptor. :thumbup: Jetzt muss ich nur noch überlegen, ob ich die Ausführung in schwarz oder schwarz/orange nehme. 8)


    Manix

    Messer sind gefährlich. Aber in den richtigen Händen sind sie ein ständiger Quell der Freude und Erbauung.

  • 8o Au weia, das macht die Sache echt nicht einfacher... Aber die Schere gefällt mir immer besser. :love:


    Manix

    Messer sind gefährlich. Aber in den richtigen Händen sind sie ein ständiger Quell der Freude und Erbauung.

  • @Roman, vom Praxisnutzen her zumindest bei den Plastikfesseln sicher die Beste Wahl, zum Verschenken eher ungeeignet( man könnte natürlich mit entsprechender Anpassung und einer Kaydex ein Custom daraus machen)

  • Wieso? Das ist ein zigfach und über viele Jahre bewährter Vorschlag gewesen, der über Jahrzehnte hinweg eine vernünftige Top-Lösung erbracht hätte.


    Ich hatte früher mal ja auch so nen Seitenschneider in der Einsatztasche, noch so ein altes, profundes Ding, wie wir es früher in den Plombenzangentaschen hatten, um die Schnur zu kappen.


    Alles prima.


    Aber insbesondere nach ein wenig Gebrauch läßt die Schärfe der Schneiden nach, und dann quetscht man eher das weiche Gewebe von Textilhandfesseln, die sich seit ein paar Jahren ja zunehmend verbreiten.
    Ich hab ja selbst immer welche davon in der Beintasche der Cargos, Jasmin hat sie schon oft genug mitgewaschen :)
    Weniger einfach anzulegen, dafür aber konkurrenzlos bequem und konspirativ mitführbar...
    Und da waren eben die Seitenschneider nicht wirklich die beste Lösung.
    Natürlich kriegst DU auch ne Tex-Fessel damti durch, bei der Kraft, die Du da draufbringen kannst.
    Bei mir ist aber eine ziehende scharfe Klinge da die bessere Wahl, also entweder so ein spezieller Handfesselschneider, wie er den Großpackungen der Tex-Fesseln oft beiliegt - oder eben irgendwas in Richtung Gurtschneider / Strap-Cutter....


    Ich hab mal gesehen, wie jemand beim Umfesseln der auf dem Bauch liegenden ZP mit nem Spydie die Jacke den ganzen Rücken hoch aufgeschlitzt hat, mit viel Glück nicht gleich mit auch den Rücken. Da wird man dann auf jeden Fall skeptisch, jemanden mit ner Messer-Hauptklinge an so etwas heranlassen zu wollen :)

  • Die optimale Lösung für mich persönlich.


    Knipex ohne Fase zum ansatzlosen Abschneiden von Kabelbindern in Kydex auf dem Foto in Kombination mit einem Schaltschrankschlüssel.


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    Textilen macht der ebenso gut. Paracord auch. Und wie überall muss man halt sein Material pflegen und seine Taschen vor dem Waschen nicht zu kontrollieren hat schon früher bei der Mama nicht als Ausrede gegolten.

    Lasse Dich nie für eine Agenda gegen jemanden einspannen, der Dir nie ein Leid getan hat.

    Einmal editiert, zuletzt von am-tie-ands ()

  • Gibt kein Mecker von der Mama....Die Dinger zerfusseln ja nicht wie Tempos und kontaminieren dann die ganze Waschladung. Und klappern auch nicht in der Trommel wie ein vergessener Folder :)

  • Falls die Anschaffung für den Dienst angedacht ist, solltest du beachten, dass private Anschaffungen, die keine Mannausstattung sind, im Regelfall nicht ersetzt werden.


    Ich könnt mir noch heute in den Arsch beißen, dass ich mir damals als Multitool für die Koppel ein Charge TI eingebildet habe. Beim Rennen hat sich der Klett der Tasche gelöst und mein Leatherman hat sich in der Innenstadt verabschiedet. Da ich nicht einfach umdrehen konnte, habe ich erstmal die Verfolgung zu Ende geführt. In der Zwischenzeit hat sich ein Fußgänger über mein Werkzeug gefreut und ich habe es nie wieder gesehen. :rant:
    Seit dem habe ich ein gebrauchtes Wave, bei dem sogar die Klinge mit Serration gebrochen war, in der Bucht für 25 Euro geschossen. Wenn ich das verliere - und es ist mir tatsächlich beim Rennen schon 2x abhanden gekommen - weine ich ihm nicht nach. Das Wave will aber anscheinend keiner haben, so dass es immer zu mir zurückkam. :rolleyes:


    Damit will ich einfach aus Erfahrung sagen, dass günstigere Alternativen für derartige Einsatzgebiete manchmal die bessere Wahl sind.

    ~ You can't take the sky from me! ~

    Einmal editiert, zuletzt von Green Fox ()

  • Falls Du Dich also mal in der Innenstadt verläufst, findest Du über die Spur Deiner verstreuten Ausrüstung immer wieder gut nach Hause? :)


    Ist mal ne gute Alternative zu den Kekskrümeln bei Hänsel und Gretel und nicht so lästig wie ne Tasche voller Kiesel...

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