Review: Acta Non Verba Knives - M311 Spelter (pic heavy) - volles dt. Review

  • The english version of this review can be found at Pine Survey


    ANV Knives - M311 Spelter


    Einleitung


    Wie so viele andere Messebesucher war auch ich im Frühjahr 2019 von dem imposanten Messestand der Firma Acta Non Verba Knives vollkommen überrascht. Gefühlt aus dem Nichts kommend, war der Stand ein magnetischer Anziehungspunkt, mit einer Vielzahl von Messern im feststehenden und klappbaren Segment.

    Obwohl ich mir die Messer genau ansah und auch zahlreiche Bilder auf meinem Blog gepostet hatte, rückten für mich aufgrund privater und beruflicher Prioritäten dann andere Themen in den Vordergrund.

    Dank eines wirklich ausgezeichneten Events von Lorenzi Stahlwaren, hier in Wien, konnte ich dann aber in einem weiteren Anlauf nicht nur die Messer genauer begutachten, sondern auch mich auch intensiv mit den Menschen hinter der Firma austauschen. Und diese Gespräche brachten einige spannende Aspekte zum Vorschein.


    Acta Non Verba Knives

    Acta Non Verba Knives - kurz ANV Knives - ist eine relative junge Firma, die aus einer Konstellation glücklicher Umstände entstand. Der junge Messer Entwickler Ondrej Nemec begann seine Karriere bei Mikov, merkte dort aber bald, dass er sich nicht voll entfalten konnte. Wie genau das eigentliche Treffen zustande kam, weiß ich nicht, jedenfalls entstand ein Kontakt mit zwei weiteren Herren: Daniel Mikula und Jindrich Prokopec. Diese hatten beschlossen, in ein Unternehmen in der Metallverarbeitung zu investieren und waren auf der Suche nach einer geeigneten Möglichkeit.

    Long story short: ANV Knives wurde gegründet und gab Ondrej Nemec die Möglichkeit seine Entwürfe zu verwirklichen und den beiden Investoren Daniel Mikula und Jindrich Prokopec die Gelegenheit in die Messer Industrie einzusteigen.

    Dabei ging man in mehrerlei Hinsicht ein großes Risiko ein. Normalerweise dauert es ewig, bis man sich als Messermacher etablieren kann - allein schon wegen der nötigen Infrastruktur. Des weiteren ist Namensfindung, Designprozess etc. eine Aufgabe für sich, inklusive Markenentwicklung und Narrativ. Alles in allem musste also komplett bei Null angefangen werden und ein Maschinenpark, Markenkonzept und Händlernetzwerk geschaffen werden. Ein Arbeitsumfang, dem ich persönlich im Alter von Ondrej nicht durchgestanden hätte.

    Die Message hinter dem Namen “Taten, keine Worte” sowie das minimalistische Logodesign sind mutig. Gleichzeitig muss ich dazu sagen, dass es auch genial und effektiv ist.

    ANV Knives bietet in allen Preisklassen etwas an, dass auf diverse Nutzergruppen zugeschnitten ist. Ich persönlich habe die Möglichkeit einen detaillierten Blick auf das M311 Spelter zu werfen.



    Überblick

    Das M311 Spelter wurde in Kooperation mit mehreren spezialisierten Militäreinheiten der tschechischen Republik entworfen. Im Zuge dessen konnte ein Design entworfen werden, dass den Anforderungen dieser Soldaten entspricht und gleichzeitig auch in deren Einsatzgebieten getestet werden.

    Das Full Tang Messer besteht aus einer DLC beschichteten ELMAX Klinge und konturierten Micarta Griffschalen. Die Kydexscheide lässt mehrere Trageweisen zu und ist eine gelungene Ergänzung zum Messer.


    Specs

    • Gesamtlänge: 275 mm
    • Klingenlänge: 125 mm
    • Klingendicke: 5 mm
    • Stahl: Elmax (60 HRC)
    • Griffmaterial: Micarta
    • Gewicht: 286 g
    • Scheide: Kydex



    Die Klinge

    Das Messer ist ein Full Tang Konzept mit einer Clip Point Klinge. Am Rücken befindet sich im vorderen Bereich eine falsche Schneide, die nicht bis zur Spitze durchgezogen ist und somit eine starke, penetrationsfähige Klingenspitze ermöglicht. Gleichzeitig ist die falsche Schneide scharf genug um einen Feuerstahl zu verwenden.



    Eine dem Griffstück vorgerückte Mulde ermöglicht eine Auflage für den Daumen. Dies ist natürlich in Kombination mit dem Choil zu sehen, der großzügig dimensioniert ist und ein Vorgreifen für feinere Arbeiten ermöglicht.



    Das Messer hat einen ausgeprägten Fingerguard auf der Unterseite, um ein Vorrutschen zu verhindern.


    Die Klinge selbst ist DLC beschichtet und in mehreren Varianten erhältlich. Einerseits mit einer aufgelaserten topographischen Karte, oder wie in meinem Fall mit einer vergrößerten Version des ANV Knives Firmenlogos. Dies gibt der Klinge einen dezenten Camouflage Effekt, wie man ihn bereits von Extrema Ratio kenn.



    Firmenname, Modellbezeichnung, Stahl und der Hinweis der Herkunft sind ebenso sauber per Laser eingraviert.

    Der Griff

    Der aus Micarta gefertigte Griff ist nicht nur mit sehr feinen Rillen für einen besseren Grip ausgestattet; er ist zudem konturiert und passt sich somit angenehm der Hand an. Mir wurde gesagt, dass man von der Größe her ein Mittelmaß von 10 verschiedenen Handgrößen genommen hat. Tatsächlich greift er sich extrem handlich, auch wenn meine Handschuhgröße M ist und ich somit im Mittelmaß bin.



    Seitlich zur Front findet man eine angenehme Mulde für den Daumen, sollte man seitlich arbeiten wollen, und zum Knauf hin eine markante Verdickung, um ein Abrutschen zu verhindern.

    Rillen am vorderen Rücken des Griffes, am Knauf für den Reverse Grip sowie auf der hinteren Unterseite für den kleinen und Ringfinger, verstärken das sichere Griffgefühl und garantieren, dass das Messer in der Hand bleibt. Für den Fall des Falles, gibt es dennoch das obligatorische Lanyard Loch, das mit einer großzügigen Paracord Schlaufe versehen wurde. Dort findet man auch einen dezenten Skull Crusher aka Glasbrecher.



    Um Reparaturen und Wartung im Feld zu ermöglichen, hat man sich entschlossen die Griffschalen mit Sechskant Schrauben zu fixieren


    Die Scheide

    Zum Lieferumfang gehört eine sauber gefertigte Kydex Scheide, in die das Messer mit einem satten Klack einrastet. Es muss erwähnt werden, dass die Scheide nicht gefüttert ist und das Messer ein wenig in der Scheide rattert.




    Eine ordentliche Öffnung am unteren Ende garantiert, dass Wasser abfließen kann. Insgesamt 12 Ösen garantieren verschiedenste Möglichkeiten das Messer an Ausrüstung zu montieren. Es wird mit einem langen Stück Paracord geliefert, dass nicht nur als Beingurt, sondern auch sonstige Befestigungsmöglichkeit dient.



    Als Lösung für den Gürtel hat man sich dazu entschlossen Gurtband mit Velcro zu vernähen und mit Schrauben an der Kydex zu befestigen. Somit kann das Messer problemlos am Gürtel getragen werden. Aufgrund der Modularität ist es auf Links- und Rechtshänder anpassbar.



    Sollte man das Messer noch tiefer und somit am Oberschenkel tragen wollen, wird die Möglichkeit einer Verlängerung geboten, die optional erhältlich und schnell und einfach zu installieren ist.




  • Verarbeitung

    In punkto Verarbeitung gibt es nichts zu beklagen. Ich habe selten ein so sauber gearbeitetes Messer in der Hand gehalten, bei dem das Gesamtkonzept von Design, Materialien und mitgelieferter Scheide derart passt. Um ehrlich zu sein, kenne ich so etwas nur vom US-amerikanischen Markt. Insofern ist hier in der tschechischen Republik etwas besonderes gewachsen.


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    Am Messer sind keine Grate festzustellen, die Kanten wurden abgerundet und das DLC Coating mit dem Laser Engraving gibt einen allgemein wertigen Eindruck. Der Micartagriff ist ebenso sauber gearbeitet und liegt gut in der Hand.


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    Kritik auf höchstem Nivea wäre der Beginn der Schneide im Choil. Hier könnte man die Kante abrunden oder entschärfen. Ansonsten wird man sich einen kleinen Schnitt zuziehen.

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    Auch die Scheide ist sauber verarbeitet. Die Kanten sind sauber, man sieht keine Spalten und die Ösen sind sauber gesetzt. Das Gurtband und das Velcro machen einen wertigen Eindruck. Das Shock Cord zum Sichern des Griffes ist mit Schrumpfschlauch versehen und bietet somit einen sicheren Griff. Mir wurde gesagt, dass man derzeit nach einem Lieferanten für dickeres Shock Cord sucht. Bislang hatte ich mit dem Normalen keine Probleme

    Im Feld

    Auch in der Verwendung hat sich das Messer bislang mehr als nur behaupten können. Anbei ein paar Bilder zu den üblichen Griffarten. Sowohl im Fechtgriff, als auch dem vorgelagerten Griff liegt das Messer wunderbar in der Hand. Im Reverse Grip löst es regelrecht böse Gedanken aus.


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    Im Feld selbst zeichnete sich die Klingengeometrie und der Anschliff als äußerst schneidfreudig aus. Das Messer wird rasiermesserscharf geliefert - eigentlich wäre Skalpellscharf die bessere Bezeichnung. Durch Daumendicke Haselnussstöcke hakt es sich problemlos. Getrocknete Buche ist ebenso kein Problem.

    Der Griff lässt sich auch weiter hinten noch so angenehm greifen, dass das Messer zu einem außergewöhnlich gutem Hackinstrument wird.


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    Die falsche Schneide mag vielleicht primär ein Stilelement sein, die Kanten sind an dieser Stelle jedoch scharf genug, dass man im richtigen Winkel einem Feuerstahl einen ordentlichen Funkenregen entlocken kann.

    Anbei ein minimalistisches Video mit den oben beschriebenen Eindrücken:

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    Zu erwähnen sei noch, dass die Spitze das Einstechen in einen Baumstamm problemlos überstand, auch in Kombination mit Hebeln. Ein nicht so unrelevantes Detail für Bogenschützen z.B.

    Nach all den erwähnten Arbeiten, hatte die Schneide kaum etwas von ihrer Schneidfreudikeit eingebußt. Die verdreckte Klinge war schnell mit Seife und Öl auf Vordermann gebracht, lediglich die Funken des Feuerstahls haben eine Verfärbung hinterlassen - was aufgrund der Hitze nicht verwunderlich ist.


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    Weniger als 10 Schliffe mit dem Sharpmaker, und das Messer war wieder so scharf wie zuvor. Elmax als Stahl für die Klinge war eine ausgezeichnete Entscheidung.


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    Abschließende Bemerkungen

    Wie so mancher vielleicht bemerkt hat, sind Messer Reviews von meiner Seite in den letzten Jahren zunehmend weniger geworden. Ehrlich gesagt hat der überschwemmte Markt bei mir zu einer Übersättigung geführt und es bedarf schon mehrerer Faktoren, um mich zu begeistern.


    Als ich während des Events bei Lorenzi Stahlwaren das M311 Spelter in die Hand bekam, konnte man es mir kaum noch entreißen. Seit Langem hatte ich wieder ein Messer mit Charakter und “Seele” in der Hand - ein stimmiges Gesamtkonzept, und nicht nur lieblos aneinander gefügte Komponenten.


    Die Verwendung im Wald hat sein Übriges dazu getan, mich von dem Messer und der Firma ANV Knives selbst zu überzeugen. Anspruch und Realität stimmen überein, und das Kennenlernen der verantwortlichen Personen hat das Seine dazu getan, um mich zu begeistern.


    In diesem Sinne hoffe ich, dass ich euch einen umfassenden Eindruck der Firma und speziell des M311 Spelter geben konnte.


    Vielen Dank fürs Lesen!

  • Super David! So wünscht man sich ein Review. Super geschrieben und natürlich erstklassige Bilder. Vielen Dank für Deine Mühe!


    Seit ich das M311 zum ersten Mal bei Dir gesehen hab, habe ich die Nadel im Arm. Ich konnte mich noch zurückhalten, weil der einzige Kritikpunkt aus meiner Sicht der Choil ist. Zum Thema Choil wurde ich aber - dank Bill Harsey - eines besseren belehrt. Nicht jeder Choil ist automatisch schlecht, - ist nun mein Standpunkt. Beim M311 sieht das durchaus tauglich und ergonomisch durchdacht aus.
    Der Preis ist ambitioniert, aber ich denke, über kurz oder lang kann ich der Versuchung nicht wiedersehen und spätestens wenn eines im MP zu verträglicherem Kurs auftaucht, wird es kein Halten geben.
    Das soll nicht heißen, dass das M311 nicht preiswert ist, aber in diesem Segment geht es mir wie Dir, - eine gewisse Sättigung macht sich breit.
    Aber, wenn wir gezwungen sind, uns nach einer Alternative für das Green Beret 5.5 umsehen müssen macht das M311 eine sehr gute Figur, wenn auch etwas kürzer.


    Ich mags. Tolles Review. Danke.

    two is one - one is none

    2 Mal editiert, zuletzt von Idox ()

  • Die Lösung mit der Fehlschärfe für Feuerstahl ist clever. Funktioniert das passabel oder ist das ein Kompromiss? Näher am Griff ist es üblicherweise einfacher, hier muss man aber schon ein Stück in die Klingenmitre gehen.


    Stolzer Preis, scheint aber offensichtlich viel Gegenwert geliefert zu werden, wenn sogar das Wirt „Seele“ vorbehaltlos verwendet wird. Ist mittlerweile nicht mehr so oft der Fall. Werde dieses Messer scharf im Auge behalten. Danke.

    Die TF Sucht ist zu Ende!

  • Erstmal vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Es macht ja doch mehr Spaß, sich so etwas anzutun, wenn man dann auch Feedback bekommt und die Arbeit nicht in den unendlichen Weiten des Netzes verhallt - vor allem, wenn man sich mit der alten Software des Forums herumschlagen muss.


    Idox
    Choils sind immer so eine Sache. Man verliert ja doch ein paar Zentimeter an Schneide. Wenn man aber wirklich feinere Arbeiten dadurch machen kann, ist schon ein gewaltiger Mehrwert da. Das Spelter is da schön ausbalanciert und mMn ein guter Kompromiss. Der Preis ist tatsächlich im oberen Segment, aber ich verstehe ihn auch. Immerhin hat die Firma doch einige Mitarbeiter und die Produktion ist Europäisch/tschechisch. Da muss am Ende des Tages auch die Arbeit bezahlt werden.


    John-117
    Die Folder und Flipper treffen nicht ganz meinen persönlichen Geschmack. Das Problem mit dem Flippen habe ich aber mitbekommen. Zuletzt habe ich gehört, dass ANV bald auf Kugellager wechseln wird. Manchmal würde aber auch nur ein stärkerer Detent reichen... Schwer zu sagen, aber das Flippen ist in der Preisklasse für mich kein Problem. Da erinnere ich mich noch an Flipper von Hinderer im 3-400€ Bereich, die auch nur mit Nachhelfen des Handgelenks aufgingen. Muss sich halt einlaufen.


    rumpeltroll
    Ja, der Griff ist stark Harsey lastig und erinnert somit an diverse Firmen wie CR und Spartan Blades. Spricht für das Können von Harsey.


    columbo
    Am Ende des Videos siehst du den Funkenflug. Die Fehlschärfe macht das ohne Probleme und man muss nicht unbedingt in die Klingenmitte. Was in der Hinsicht viel spannender und erwähnenswert ist, wäre das M200 HT von ANV Knives.
    Das Modell hat nämlich einen Mini Choil vor dem Griff, der genau die Dimension von Feuerstählen hat und die nötige Schärfe besitzt und Funken zu erzeugen. Ein wirklich genialer Geniestreich.


    Wie schon erwähnt, finde ich den Preis aufgrund der Materialien, der Verarbeitung und der europäischen Herkunft mehr als gerechtfertigt. Und das Wort "Seele" verwende ich nur für seeehr wenige Messer.


    So... vielen Dank nochmal!

  • Moin David,


    wie gesagt, ich wollte nicht den Preis in Frage stellen (diesen halte auch ich für angemessen), sondern ich wollte damit Aussagen, dass meine Sättigung in diesem Bereich, kombiniert mit dem Preissegment, mich noch zögern lassen. Gleichwohl es ein tolles Messer ist, das man auch noch sehr schön individualisieren kann.


    Auf mich wirkt das M311 als hätte man den Griff vom Green Beret an eine Spartan Blades Klinge geschweißt. Das Design könnte durchaus Herrn Harseys Feder entstammen. Und das meine ich hier durchweg positiv, da das M311 viele Vorteile vereint und dennoch genügend eigene Identität hat. Alles richtig gemacht, ANV.


    ...eigentlich will ich es schon haben.

    two is one - one is none

  • Moin David


    Danke für das Sehr Gute Rewiev :thumbup: Seit Langem mal wieder ein Serienmesser das mich Anspricht,bis auf das Camo Finish das Ganze Beadblast oder Acidwash wäre was für mich. :D


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als über Nacht Versumpfen :D

  • Keine Kritik am Review,


    ich möchte dennoch kurz auf die falsche Bedeutung der Fehlschärfe hier im thread hinweisen, da wir ja ein Fachforum sind. :)


    Die Fehlschärfe ist der nicht geschliffene Teil hinter der Schneide.
    Vorderhalb, auf dem Klingenrücken, befindet sich die falsche Schneide, Schor, false edge etc.


    Klugscheissmodus aus. :hatsoff:

  • Pätte: Wohl wahr, ich habs selbst über viele Jahre unwissenderweise falsch benutzt, jetzt schreibe ich "Schor" und werde von manchen nicht verstanden :) Und der Begriff wird s o allgemein unzutreffend verwendet, daß er eventuell dadurch seine Bedeutung erweitern wird auch auf die Schor - etwa wie beim "Bowie", unter dem man ja heute auch etwas anderes versteht als vor 150 Jahren...


    Hanomag: Nein, für den Folder ist das nicht übersetzt, finde ich auch. Überhaupt bewegen sich ja alle anderen Messer dieses Herstellers durchaus in einem attraktiven Preisbereich, das M311 ist ganz deutlich da ein "Ausreißer".
    Für mich ist das problematisch. Kurz gesagt: Das Messer gefällt mir durchaus sehr gut, die hier aufgekommene Assoziation einer Kreuzung aus Reeve und Spartan war auch irgendwie sofort mein Eindruck, und das sind ja nun keine schlechten Vorbilder oder "Eltern"!
    Aber mir geht es mit dem M311 wie mit den meisten Messern von Spartan - DAS sind sie mir dann nicht wert, nämlich in diesem Fall etwa 430 Euro für ein M311 in Wunsch-Farben. Gut, immerhin kann man sich Griff- und Kydexfarben aussuchen, und das ist ein Vorteil, der ja nun auch schon wieder nen Fuffi gegenüber anderen Marken aufholt, wenn man sie unbedingt Ton in Ton haben möchte (wie ich oft...) und dann eben customweise nachrüstet.
    Aber ich krieg nicht aus dem Kopf, daß das Messer etwa einen Hunni mehr kostet mit seiner Elmax-Klinge als ein Pacific oder ein kleines GB.
    Für die Spartan-Preise und die des M311 bin ich einfach nicht bereit. Fast 400 Ocken für das kleine Harsey bei Spartan, hier 430 für den ANV-Fünfzöller. Es mag irrational sein, ein vergleichbares Randall, das dann auch nur ein Serienmesser aus 440B ist, kriegt man nur mit Glück für den Preis, ich weiß.
    Aber unterm Strich werde ich das M311 wohl ausschließlich wegen des Preises nicht kaufen, obwohl es auch nach meiner Einschätzung ein wirklich gutes Messer ist.
    Und ich geb im Jahr meist mindestens das Drei- bis Vierfache dieses Preises für Messer aus, und drei bis vier Messer in 2020 würden zweifellos reichen. Also wäre "eigentlich" alles gut - ich werds aber dann doch nicht kaufen, da bin ich ziemlich sicher. Ich werds "gegenrechnen" gegen andere gute Messer von der Stange oder meinetwegen ein Juchten-Custom.....und das, obwohl ich übrigens Messer in dem Preisbereich besitze, wenn auch nicht viele.


    David, Hut ab, das Review ist prima ( rundum, "in Bild und Ton"), und Deine Begeisterung beeindruckt.
    Das ist einer dieser Beiträge, bei denen ich mir dann keine Sorgen mache, die Runde bewege sich mit wenig Tiefgang rund um den Marktplatz :thumbup:

  • Pätte
    Man lernt immer dazu, ich bessere es gleich aus.


    @Micha


    Ich habe jetzt mehrmals im Shop rumprobiert, aber auf 430€ komme ich nie... maximal 371€, was zugegebenermaßen immer noch viel ist, aber immer noch weit unter 400€.


    Die preisliche Schmerzgrenze bei Messern ist so eine Sache und ich kann dich gut verstehen. Und bevor ich es vergesse, vielen Dank für deine lobenden Worte!

  • Danke fürs Review.
    Das Messer oder besser gesagt die Firma ist mir vor paar Tagen auch aufgefallen.
    Durch einen mitforisten? Könnte sein.
    Also mir gefallen definitiv mehr als ein deren Messer.
    Und da bin ich ganz bei Idox, früher oder später wird ins kommen.


    Grüße
    Kostas

    „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert,
    nicht mit schlechten.“


    George Bernard Shaw
    Irischer Schriftsteller

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