Nachdem das Interesse für meine Stilettos geweckt wurde, möchte ich euch hier ein paar Modelle präsentieren. Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht viel Infos über die Produktion, Hersteller und Alter geben kann, da ich die meisten aus 2. oder 3. Hand über die Jahre zusammengesammelt habe.
Warum "German Stilettos"? Dieser Begriff ist mir immer wieder in der amerikanischen Bucht über den Weg gelaufen, wenn ich auf der Suche nach Stiletto Messern ohne Springfunktion war. Dies kann daran liegen, dass die Back-Lock Folder in der klassisch, italienischen Form unter anderem in Solingen produziert wurden. Von meinen ausgewachsenen Swingguards weiß ich, dass es auch welche mit Solinger Ätzung auf der Klinge gibt. Auf meinen steht nur "Rostfrei". Auf anderen Stilettos aus meiner Sammlung ist neben "Rostfrei" auch die "Italy" eingeschlagen worden. Wo die Messer also letztlich herkommen, kann ich nicht sagen. Lediglich beim Puma Medici liegt es auf der Hand.
Die Stilettos sind alle samt, vom Medici mal abgesehen, aus heutiger Sicht billig verarbeitet und waren früher bestimmt nicht teuer. Gerade die klassische Stiletto Form mit dem S-förmigen Parier gibt es mit Kunststoffschalen in allen erdenklichen Farben des Regenbogens. Und ich habe bereits viele aus meiner Sammlung an Freunde und Verwandte verschenkt.
Die Swingguard-Stilettos haben für mich schon immer einen besonderen Charm gehabt. Dem Mechanismus mit den zwei, auf die Klinge genieteten Parierhälften begegnet man in der Messerwelt recht selten. Zum einen bieten die Parierelemente im offenen Zustand einen guten Abrutschschutz, zum anderen liegen die im geschlossenen Zustand eng am Griff an, tragen kaum auf und verhindern ein Verharken in der Hosentasche beim Ziehen.
Beim Medici handelt es sich nicht um die ätere Produktionsreihe, welche den Modellnamen im Knauf eingeprägt hat. Dennoch stammt es aus deutscher Produktion. Die Beschläge sind bei diesem Modell aus Neusilber. Meines Wissens nach gab es auch Modelle mit Messingbeschlägen. Neben dem überwiegend verwendeten Geweih, wurde auch Rosenholz, Horn, Knochen und Perlmut für die Griffe verwendet.
Auch von der Medici-Stiletto-Form, wie sie sogar in den USA genannt wird, gibt es eine Springmesser Version.
Die klassischen Stilettos werden in allen erdenklichen Längen produziert. Dies gilt auch für alle Swingguard-Messer, von denen ich allerdings nur die 27,5cm Versionen habe. Das Puma Medici gab es in zwei verschiedenen Längen, wobei meines bereits die große Version ist.
Die Verriegelung ist bei den Backlock-Messern sehr ähnlich. Aufgrund der schmalen Griffe steht der Bügel am Griffende mit einem Kamm heraus. Die standard Stilettos verriegeln über den Stift der Klinge, welcher in der Aussparung der Pfanne einrastet. Genau wie bei der Springmesser Version. Bei letzerem wird die Verriegelung jedoch über Verschieben des Parierelement geöffnet. Im Folgenden bei einem legalen 8,5cm Klingenlängen Messer gezeigt.
Standard Stiletto Backlock (links) neben dem Swingguard. Gut zu sehen ist der Verriegelungsstift der Klinge.
Seitenansicht des Standard Stiletto Backlocks:
Seitenansicht der Verriegelung einer Springmesserversion: