Condor / Lennartz "Little Bowie"

  • Das "Little Bowie" von Tony Lennartz ist für mich eine der spannendsten Neuerscheinungen 2020.
    Ich hab ein Bild des Entwurfs schon im September sehen dürfen, mußte aber noch die Klappe halten.


    Für den Anfang hier einmal ein paar Specs:


    Technische Daten:


    Klingenstahl: 1075HCS
    Griffmaterial: Micarta
    Klingenlänge: 11,8 cm
    Gesamtlänge: 24,2 cm
    Klingenstärke: 5 mm
    Gewicht: 325 Gramm
    Scheide: inkl. Lederscheide



    http://www.condortk.com/produc…e.php?producto=52&cat=629


    https://www.youtube.com/watch?…B8&feature=youtu.be&t=432


    Bei den Neuerscheinungen für 2020 habe ich es schon einmal erwähnt und meine Hoffnung geäußert, es demnächst hier vorstellen zu können.


    Nachdem ich einige Zeit nichts von Tony gehört hatte, war das eine willkommene Gelegenheit, den Kontakt wieder aufleben zu lassen, der zuletzt mit der Markteinführung des "Pandur" aktualisiert worden war. Ich durfte Tony schon einmal bei der Konzeption des GTK ein wenig mit beraten, das war eine sehr spannende und für mich lehrreiche Sache, und ich besitze noch immer eines der ersten Serien-GTKs und eine einschneidige Sonder-Version und bin mit beiden all die Jahre sehr zufrieden gewesen.


    Und ich habe vor einigen Jahren das Entstehen des GEK-EDC mitverfolgen dürfen, das auch wesentlich vom Ideenaustausch hier im TF mit beeinflusst war - mit einem für mich sehr gelungenen Ergebnis und nicht zuletzt auch mit der Möglichkeit für den Nutzer, sich aus verschiedenen Versionen schon ab Werk eine "Punktlandung" aus Rahmen- oder geschlossenem Griff und Schalen in verschiedenen Farben zusammenstellen zu können.


    Das "Little Bowie" folgt der Idee, ein kompaktes Messer nicht durch gleichmäßiges "Kleinzoomen" eines großen zu entwerfen, wie etwa bei den Buck-Klassikern, die dann auch immer niedrigere Klingen und zierlichere Griffe bekommen im "Kleinziehen".
    Nein, hier hat man die volle Klingenhöhe eines großen Bowies erhalten und eine normal große und für das Messer charakteristische Spitze ebenso erhalten wie einen normal großen Griff.


    Das sind die Überlegungen, die damals schon zur Gestaltung des viereinhalbzölligen GEK-EDC geführt haben aus dem siebenzölligen GEK.
    Tony hat das Prinzip schon in 2019 aufgegriffen und aus dem großen GBK nach ähnlichen Prinzipien das Pandur gestaltet, dabei die volle Spitze erhalten (das Messer besteht überwiegend aus der charaktergestaltenden Spitze des GBK) und vor allem auch den in der Kontur sehr spannenden Griff beibehalten, zum Glück (für mich) in der vollen und nicht der skelettierten Version.



    Demnächst werden wir wieder zum Wandern im Hochschwarzwald unterwegs sein, und ich fand schade, das Messer noch nicht zur Erprobung mitnehmen zu können, da ich es momentan noch überall nur mit einer Vorbestellungs-Option gefunden habe.
    Tony wird mir aber in den nächsten Tagen eines der ersten hier verfügbaren Modelle übersenden (zur Klarstellung: Ich werds kaufen!)


    Ich hoffe also, Euch ab der nächsten Woche meine Eindrücke schildern und ein paar Bilder der Praxiserprobung zeigen zu können :)

  • Ich mag diese Messer und führe mit vollster Zufriedenheit seit Jahren sowohl das nach dieser Konzeption gestaltete GEK-EDC als auch ein von Roman "Juchten" nach denselben Überlegungen für mich gestaltetes Messer: das Juchten M1, das eine ebenso nur längenmäßig eingekürzte Version eines längeren Marbles-Klassikers oder eben des bekannten Vietnam-Bowies (hier aber als Gebrauchs- und Outdoormesser!) ist.


    Das sieht dann so aus und hat viele Eigenschaften eines großen Messers, bleibt aber praktisch-kompakt:




    Ich kann mich auch erinnern, daß "Bootsmann" auch einmal so ein Messer gestaltet hat, so in der Art eines "Sandbox Bowie" oder "Bulldog Bowie" und für mich sehr attraktiv. Manchmal sieht man auch welche von US-Messermachern.....

  • Hier noch ein paar Ausführungen über die Unterschiede zwischen den beiden angesprochenen Konzeptionen bei der Gestaltung unterschiedlich großer/langer Messer aus einer Grundform - also den Unterschieden zwischen einem Klein- oder Großzoomen und einem "mittleren" Kürzen des hinteren Klingenteils unter wesentlicher Beibehaltung von Griffgröße, Klingenhöhe und Eigenschaften der Spitze.


    Das Thema finde ich überaus interessant, schon seit Jahren, und möchte daher zum besseren Verständnis der Konzeption der "kleinen großen Messer" hier ein wenig ausholen:


    Klassiker des "Kleinzoomens" ist wohl Buck, bei dem - gehen wir mal von einer "Normalgröße" eines sechszölligen Buck 119 Special aus- zum 120er General hochgezoomt wurde, einschließlich größerem Griff...vor allem aber über das 105er Pathfinder bis runter zum 102er Woodsman kleingezoomt wurde, also nicht nur Klingenlänge weggenommen, sondern auch Klingenhöhe. Und nicht nur die Klinge verkleinert, sondern auch der Griff wurde erheblich verkleinert und verschlankt:


    https://www.knifecenter.com/se…d-line-fixed-blade-knives


    Es ergeben sich Messer, die zwar ein gemeinsames "Grundthema" und Familienähnlichkeiten haben, aber auch völlig verschiedene Eigenschaften sowie eine komplett verschiedene Handlage.
    Um nicht missverstanden zu werden: Das MUSS nichts Schlechtes sein, zumal man ja Messer unterschiedlicher Größe auch zu ganz verschiedenen Zwecken suchen und verwenden kann und dann z.B. feine Arbeiten eher mit dem grazilen vierzölligen 102er machen kann und nicht mit dem großen 120er mit seinen fast siebeneinhalb Zoll.


    Jedenfalls aber transportieren die kleineren Versionen NICHT die Eigenschaften der größeren in ein kompakteres Format, sondern bilden eigene aus.



    Wer ähnlich gearbeitet hat, war Al Mar:


    Aus dem für mich perfekt dimensionierten sechszölligen SERE 3004 wurde das selbst für Leute mit Trolls Pranken übermäßig "fette" 3005 auf 7.5 Zoll einfach hochgezoomt....alles größer, höher, dicker wie durch eine Lupe. Und anders herum wurde in der moderneren Machart dann kleingezoomt auf das SERE Operator Fixed mit 5 Zoll und das vierzöllige Mini SERE Operator Fixed, einschließlich verkürztem und verschlanktem Griff.
    Ja, gut, das schöne kleine Messer läßt sich dezenter tragen und taugt für Feineres, aber auch hier nimmt es dabei dann andererseits nicht die Möglichkeiten und Eigenschaften der größeren Klinge mit ins kleinere Messer....




    Man kann das Prinzip aber leicht auch an anderen Beispielen erkennen, z.B. hier bei der Gestaltung verschieden großer Puukkos:
    Man kann es "kleinzoomen" wie bei dem oberen klassischen Modell im Vergleich zum mittigen Peltonen Sissipuukko - oder man kann einfach bei Belassen der Spitzenform großer Puukkos und auch der Klingenhöhe wie der Griffgröße mit der reinen Klingenlänge variieren wie beim unteren Terävä "Jägermesser" der schrägen Varusteleka-Finnen...




    Oben habe ich schon das Juchten "M1" gezeigt als Beispiel für die andere Konzeption, das "mittlere Kürzen".
    Das kann man hier sehr gut sehen: Griffgröße und Klingenhöhe sowie Konzeption der Spitze bleiben weitgehend erhalten, gekürzt wird fast nur Klingenlänge aus dem hinteren Bereich:




    Ähnlich ist Roman bei seiner M3-Version im Vergleich mit einer Kompaktversion des Randall-inspirierten "Rover" vorgegangen, das das Jack Crider Special als Inspiration hat und hier nur mit unterschiedlichen Klingenlängen spielt, während Griffgröße und Klingenhöhe bei den verschiedenen Crider-Abkömmlingen gleich blieben und sich auch nicht wesentlich von denen des von Beginn an größeren Legions-M3 unterscheiden....




    Tony hat das - wie erwähnt - auch beim GEK-EDC so umgesetzt, das hier mal unter einem siebenzölligen DuStar Arad liegt. Man kann gut sehen, daß die Griffe im Handfüllen vergleichbar bleiben (beim GEK-EDC gleich zum GEK) - und man sieht auch die weitgehende Beibehaltung der Spitzen-Dimensionierung und der Klingenhöhe:





    Ich selbst habe mit Martin Stierlin auch schon Ähnliches durchdacht und von ihm umsetzen lassen: Aus dem achtzölligen "MAX" worde das viereinhalbzöllige "MOZ" unter voller Beibehaltung der Klingenhöhe - das Ergebnis ist auch so ein "kleines großes Messer".


    Ich mag diesen Ansatz, er erhält dem Messer viele Eigenschaften des größeren Vorbilds, z.B. auch Form und Länge der vorn ansteigenden Schneide für das Arbeiten nach vorn, die Penetrationseigenschaften, die Wirksamkeit der Klinge im Hinblick auf den Querschnitt des Stichkanals usw. Und er erhält auch weitgehend die Eigenschaften der Handlage des Griffs.


    Schauen wir also gespannt, wie sich das bei dem "Little Bowie" dann auswirken wird, das den Griff des GBK (wie beim Pandur) in überarbeiteter Version (interessante 3D-Gestaltung) aufgreift und mit einer Klinge kombiniert, deren Höhe und Spitze wohl einem sieben- bis achtzölligen normalen Bowie entsprechen würden....




  • Hi Micha,


    das gewünschte Little Bowie habe ich Dir vorhin übersandt. Das Exemplar erhielt ich von Condor zur Begutachtung, es entspricht präzise meinem Prototypen und damit bin ich vorerst zufrieden. Die Messer sind erst nach der IWA verfügbar.

  • @Tony
    So schön, mal wieder was von dir zu lesen! 8o :buds:


    @Micha
    So eine Einleitung für ein Review, noch bevor das zu begutachtende Objekt überhaupt da ist... Hammer!
    Da bin ich echt mal aufs eigentliche Review gespannt. :thumbup:

    #9: Never go anywhere without a knife!


    Ich bin gegen Gewalt aber für Gegengewalt.

  • Wie gesagt, über das einzelne Modell hinaus finde ich diese kompakten Messer mit normalgroßem Griff und der vollen Klingenhöhe und Spitzenform eines großen Messers schon seit Jahren sehr spannend, da hat es sich für mich absolut gelohnt, das hier noch mal im Zusammenhang darzustellen und mit Bildbeispielen anderer Messer zu unterlegen.
    Zwei der drei obigen Messer sind schließlich Custom-Fertigungen, die nach meinen speziellen Wünschen und Vorstellungen gefertigt wurden, beim GEK-EDC als Serienmesser habe ich mich hier seinerzeit recht aktiv an der formbildenden Diskussion beteiigt und bin vom Ergebnis bei allen drei Messern noch immer überzeugt.


    Es ist also so, als sei das neue Modell irgendwie "für mich gemacht", da hab ich mir den Vorlauf gern mal gegönnt :)

  • Hallo Micha


    Schliesse mich meinen Vorrednern an.
    Freue mich schon auf deine Vorstellung. Sieht interessant aus. Besitze noch nichts von Tony, man hört oder liest ja nur Gutes über Ihn.
    Sowieso wo Micha dabei ist, oder eine Empfehlung ausspricht, kann man zu 100 Prozent sicher sein, dass was gescheites dabei raus kommt. :thumbup:


    LG



    Sacha

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Interessantes Messer und wenn ich an mein Schlieper GEK denke wird dieses wohl genauso gut seine Aufgaben erfüllen.
    Spannend auch die Aussagen zu den einzelnen Konzepten des größer oder kleiner machen des Messers bzw. der kompakteren Gestaltung.


    andre

  • Sacha, das muß man ein wenig relativieren...
    Messer haben in ihrer Akzeptanz bei verschiedenen Anwendern immer einen starken individuellen Aspekt, sowohl mit objektiven als auch mit subjektiven Komponenten.


    Ich habe hier ja z.B. sehr überzeugt und ausführlich das Burnley Cub oder das Yurco Pocket Knife vorgestellt - aber auch diese Messer haben selbstverständlich nicht n u r begeisterte Freunde gefunden, sondern anderen Anwendern zuweilen wenig gesagt.


    Gerade auch deshalb ist mir wichtig, meine Bewertungen möglichst transparent zu machen und zu begründen oder zuweilen auch einzelne Bewertungen als subjektiv zu kennzeichnen. So kann man vielleicht besser nachvollziehen, wo man ähnliche Erwartungen und Vorlieben hat und wo wo man anderes sucht...

  • Grüß euch werte Freunde,
    Ich freue mich auch schon auf die Vorstellung!
    Das Messer fällt genau in mein Beuteschema !
    Beste Grüße Emil

    In Funken versunken!

  • Gestern hier zum Wandern angekommen, und wie geplant wartete das "Little Bowie" von Tony schon auf mich - direkt hierher gesandt, damit ich es auf jeden Fall hier zur Verfügung habe zum Ausprobieren und Vorstellen....
    Ist mir eine besondere Ehre, weil das Messer so noch nicht verfügbar ist - erst nach der offiziellen Vorstellung auf der IWA soll es, soweit ich weiß, hier in die Auslieferung.


    Also auch für unsere Runde hier sozusagen ein "Preview".


    Tja, ich könnte sicher jetzt die ganze Zeit so objektiv wie möglich tun und werde mir zumindest diesbezüglich auch weiter alle Mühe geben....kann aber auch nicht verschweigen, daß das wieder mal so ein Liebe-auf-den-ersten-Blick-Messer für mich zu sein scheint.


    Ich fand schon die ersten Bilder des Protos klasse, die ich vertraulich im September sehen durfte.
    Da war der Griff des GBK in verbesserter Form dargestellt, auch noch mal einen Schritt weiter entwickelt als beim Pandur, das ja hier unter erfahrenen Anwendern bezüglich des Griffs und seiner Ergonomie schon gute Kritiken eingefahren hatte. Die Klinge aber - aus der Form einess großen Bowies in der oben ausführlich beschriebenen Herangehensweise auf ein kompaktes Maß eingedampft - wirkte zwar so rassig wie die des Pandur, sah aber - auch im Spitzenbereich - robuster und insgesamt mehr nach einem stabilen Outdoorer und Allrounder aus.


    Das war spannend, und so war ich ehrlich gesagt auch auf den ersten Eindruck in der Hand dann wirklich sehr gespannt :)


    Soooo, angekommen, erster Kaffee, in der Gaststube hier oben natürlich gleich ganz neugierig das Messer ausgepackt.
    Hier oben kann man das, die Leute sind nicht so hysterisch wie urbane neurotisch-zwangserziehende Gutmenschen....


    Sofort gabs für das Bowie Lob sowohl von Jasmin, die einen praktisch orientiert guten Messergeschmack hat, und auch von unserer Wirtin, die aufgeschlossen mit schaute....


    Und das Messer kam dann schon gestern schon zur ersten Spazier-Runde an den Micha, und da wird es wohl diesmal bei den meisten Touren hier bleiben, denn auch mir gefällt es auch in natura ausnehmend gut :)




    Ans Lochkoppel passt es mit der breiten Schlaufe der wirklich ordentlich gemachten Scheide prima und liegt sowohl in blanken als auch behandschuhten Händen ausgezeichnet.


    Zu allen Aspekten werde ich Euch in den nächsten Tagen noch meine Erfahrungen und Bewertungen berichten, natürlich bin ich mal abseits vom Design dann jetzt in den nächsten Tagen sehr gespannt, was WB und Verarbeitung aus dem 1075 zu erzielen wußten, ob die Härtung hinreichende Robustheit erzeugt hat, wie sich die im Griff sehr angenehme Haptik unter Belastung bewährt usw.
    Aber der Ersteindruck ist jedenfalls "im Auge und in der Hand" prima, und ich möchte Euch gern gleich noch ein paar erste Bilder des Messers zum "Reinschnuppern" zeigen :)

  • Wie gesagt, zu allem noch Detailbilder und Ausführungen, aber hier mal der rassige Clippoint und der historisch inspirierte Griff für einen optischen ersten Eindruck....







    Der Clippoiint ist konkaver als auf den Shop-Abbildiungen, die ich zunächst gesehen hatte.
    Und das beruhigt und freut mich, denn so wie auf meinen Bildern sah eben auch der Proto aus, und ich mag konkave Clippoints sehr gern :)
    Die Schor am Clippoint ist relativ fein ausgeschliffen, "bedarfsweise" könnte man das schärfen lassen, momentan ist es aber ausdrücklich Schor und nicht Schneide...


    Vom Griff sieht man jetzt die Kontur mit der hinteren Biegung und dem mittleren Bauch und dem vorn tief heruntergezogenen Handschutz.
    Da werde ich mir "ersparen", wie beim Cub mit ner Zwinge Wassereimer an die Klinge zu hängen, um zu schauen, ob mir der Griff aus der Hand gleiten könnte. Kann er nicht. In keine der beiden Richtungen, dafür muß ich nix mehr probieren. Spannend auch die 3D-Gestaltung der Schalen, auch hiervon später noch Detailbilder. Das sorgt für zusätzliche Orientierung der Hand.
    Da hat sich Tony also weder auf dem Stand des GBK noch dann auf dem späteren des Pandur ausgeruht, sondern weiter entwickelt.....

  • Moin Micha,


    sehr interessant, auch ich mag die Form klassischer Bowies. Als bekennender Popler und Dünnbrettbohrer :) sind die Spitzen dieser Messergattung hervorragend für meinen Outdoorgebrauch. Und auch wenn das Condor optisch auf mich einen kastrierten Eindruck macht, finde ich es klasse, ein weiteres edc-fähiges Bowie zur Auswahl zu haben, das eine vollwertige Klingenhöhe aufweist. Danke für die Bilder und Deine Gedanken zu dem Messer. :hatsoff:

    two is one - one is none

  • nun sehe und weiß ich mein erstes Little Bowie in ausgesprochen sachkundigen Händen. Lieber Micha, deine fundierten Anmerkungen werde ich auch meinen Partnern bei Condor darlegen und hoffe, dass man dort meinem Vorschlag zustimmt, das Little Bowie demnächst mit einer weiteren, größeren Variante zu ergänzen.

  • Idox, ich fand z.B. mein Juchten M1 oder mein GEK-EDC nie "kastriert", das passt besser zu den zwangserziehenden Panikern & Pistorius :)


    Bei diesen Messern war primär nicht der Kotau vor dem albernen 42a ausschlaggebend, sondern der Wunsch, einige Eigenschaften großer Messer in ein Format zu übertragen, das auch bei einem breiteren Publikum noch als EDC-tauglich angesehen wird.


    Ich hab ja Vertreter aus der Siebenzoll-Klasse in größerer Zahl, und Messer wie das M1 wurden mit Bedacht ja sogar dann auch noch mal im großen Format gebaut, das wäre da z.B. mein "Old Merc". Wo ich einen Siebenzöller führen und verwenden will, bin ich also versorgt.


    Aber es ist eben auch lange verbreitet - auch in Ländern mit weniger ideologisch-neurotischem Messerrecht - im EDC-Bereich eher mit Messern der Vier- bis Fünfzoll-Klasse umzugehen, und in vielen Ländern werden Outdoorer, Bushcrafter, Überlebensmesser für Piloten usw. ebenso in diesem Format gebaut wie normale Gebrauchs- und Jagdmesser.


    Ich mag große Messer sehr, aber manchmal will ichs ein wenig kompakter, das gilt nicht nur für das GBK undd jetzt eben das "Little Bowie".
    Ich mochte z.B. auch immer mein GB 5.5 irgendwie lieber als das Vollformat in der Hand.


    Insofern sehe ich es eher so, daß Messer wie das M1 oder jetzt eben das "Little Bowie" einen echten, natürlichen Bedarf decken, keinen aufgezwungenen.
    Und wenn sichs ergibt, geh ich wieder sehr gern mit dem MOD Pattern Survival Knife oder Juchtens Legions-M3 hier in den Wald :)


    Um ehrlich zu bleiben: Ich erkenne freilich den Vorteil an, dieses Messer auch über der Joppe am Gürtel behalten zu können, ohne mich mit irgendeinem Ordnungshüter dann unten im Ort über sozialadäquate Tragegründe auseinandersetzen zu müssen, das will ich gar nicht leugnen. Ich trag meine Wandermesser bekanntlich offen.....Aber hier oben ist eher kein absehbarer Erklärungsbedarf, und es macht mir momentan auch hier einen Riesenspaß, mit dem "Little Bowie" unterwegs zu sein :)

  • "Kastriert" in der Funktion war auch nicht gemeint. Ganz im Gegenteil, für ein Messer dieser Größe dürfte das Little Bowie sogar sehr potent sein. Es wirkt nur subjektiv rein optisch kastriert auf mich. Hält man die Hand vor die Klingenspitze ab Beginn der Schor, würde man mehr Messer dahinter vermuten. Aber wie gesagt, das tut dem gelungenen Konzept keinen Abbruch und ich mag die edc-Fähigkeit durchaus.


    BTW: wurdest Du schoneinmal auf ein Messer dieser Größe angesprochen? Meiner Meinung nach hat man hier auf dem Land und im Schwarzwald weniger ein "Problem" damit. In der Stadt wurde mich das interessieren.

    two is one - one is none

    Einmal editiert, zuletzt von Idox ()

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