Hallo werte Mitforumiten,
das Osterfest steht mal wieder vor der Tür, aber in diesem Jahr ist alles anders als sonst. Schuld daran hat bekanntlich eine Pandemie namens Covid 19.
Während man sonst zu Ostern mit Freunden und der Familie feiert, oder die Ferien nutzt und sich in den Urlaub begibt, hockt man nun gezwungener- aber vernünftigerweise zu Hause.
In diesem Jahr fällt unser Skiurlaub aus und ich bin seit Montag im Heim-Urlaub. Wenigstens ist das Wetter gnädig und der Ruhrpott wurde heute mit 25 Grad und "Sonne-satt" belohnt.
Aber trotzdem, irgendwann hat man daheim keinen Bock mehr auf Netflix und YouTube, die Bücher sind aus- und das Forum leergelesen, die Gartenarbeit verrichtet, das Haus blitzt und blinkt und lange aufgeschobene Arbeiten sind erledigt. Und dann???
Mir wurde es heute zu bunt und ich habe meinen Junior von der Playstation weggezogen. Zusammen sind wir in den angrenzenden Wald gegangen um etwas Rohmaterial für meinen Plan zu beschaffen.
Mit seinen nunmehr 12 Lentzen meinte er zwar ich sei reichlich bescheuert, aber erstens kennt er mich ja schon länger und zweitens hatte er auch keinen Bock mehr zu Hause zu hocken. Er lies sich kurzerhand überreden mitzukommen und willigte in meinen Plan ein.
Unterwegs erzählte ich ihm dann detailliert und euphorisch vom meinem Bestreben eine neue Trendsportart zu gründen - das POOL-HEIMANGELN!
So nun ist es raus und Ihr wisst Bescheid - es geht also ums Pool-Heimangeln. Mit Euphorie und Pioniergeist, glühend motiviert diese noch völlig unbekannte Sportart in die höchsten Höhen des Sportolymp zu hieven, machten wir uns ans Werk.
Zunächst fertigten wir uns aus ein paar hochelastischen Haselnussstecken Angelrouten, als Schnur kam natürlich und ganz tactical nur 550er Paracord infrage. Schnell waren Schwimmer aus einer ausrangierten Holz-Kleiderstange improvisiert und die Frage nach einem passenden Köder fürs heimische Gewässer drängte sich alsbald auf. Das war gar nicht so einfach und da liegt natürlich auch die Krux eines Sportpioneers - wenn man der Erste ist kann man niemanden fragen. Es gibt keine Fachforen oder Locals die einem helfen können. Also verlies ich mich auf meinen Instinkt.
Als Köder wurde umgehend ein 13er Maulschlüssel montiert, was ja auch absolut logisch ist und auf der Hand liegt. Barsche etwa sind ja größtenteils Maulbrüter und durch den speziellen Köder erhoffte ich mir Zugang und Bisswillen.
Leider stellte ich fest, dass der Köder zu schwer für den Schwimmer war und disponierte kurzerhand um.
Zackenbarsche etwa müssen doch aus Ebensolchen bestehen. Mit einem montierten 90 Grad Möbelwinkel müsste es doch gelingen an einer solchen Zacke das Fischlein ans trockende Ufer zu befördern. Gesagt getan, wir legten umgehend los...
Papa hatte derweil ein paar frische Veltins aus der Kühlbox und ein paar gute Vater-Sohn-Gespräche später (bin jetzt theoretisch Fortnite und Fifa 20 Profi), gelang das Unmögliche... Ein FANG!!!
Schlussendlich wurden wir Beide mit Havesta Heringfilets in Tomatensoße belohnt und liessen uns unseren Triumph mit geröstetem Vollkorntoast schmecken.
Mein Junior staunte auch nicht schlecht als ich schlussendlich sogar noch die Wette des Tages gewann. Ich prophezeite nämlich vor Angelbeginn, dass am Ende unseres Törns auf jeden Fall Fisch in der Kühlbox landen würde, was er mild belächelte.
Das ich den "Fang" vorher dort deponierte tut natürlich nichts zur Sache und schmälert nicht meinen Triumph.
Letztendlich war es ein schöner Tag mit einer Menge Spaß, was zwischendurch und angesichts der Vorkommnisse in den Nachrichten mal gut getan hat.
Was für einen Schwachsinn unternehmt Ihr so um die Krise (und Langeweile) zu überstehen?
Über Eure Geschichten und kleinen Abenteuer würde ich mich sehr freuen.