Meindl Sahara Sommerstiefel

  • Mal ein kurzes Review der Meindl Sahara, die ich jetzt seit diesem Sommer intensiv nutze. Später werde ich ggf. noch um eine Langzeiterfahrung ergänzen.


    Teilweise vergleiche ich mit Lowa Zephyr. Nicht weil ich den "besseren" Stiefel herausstellen will, sondern weil der Zephyr bekannter und wohl auch weiter verbreitet sein dürfte und sich einige dann eher etwas drunter vorstellen können.
    Es gibt bei den beiden Stiefeln auch kein besser, weil die Grundkonzeption doch zu unterschiedlich ist.


    Der Meindl Sahara ergänzt seit Anfang Juni als "Geländeturnschuh heiß/trocken" ein Paar Lowa Zephyr, das ich mir letztes Jahr gekauft habe (inzwischen mein drittes oder viertes Paar Zephyr). Beide sind ohne Membran, was meiner persönlichen Philosophie eines leichten Sommerstiefels für Märsche mit leichtem Gepäck entspricht, der dann natürlich nicht wasserdicht ist.
    Den Lowa gibt es auch als Version mit Gore Tex, den Meindl Sahara nicht.


    Beim Meindl ist mir schon beim ersten Anziehen aufgefallen, wie leicht und dünn der Stiefel ist. Vom Leisten her ist er eher breit, was mir persönlich entgegenkommt.
    Tragekomfort ist aus meiner Sicht auch die absolute Stärke des Sahara. Der Zephyr ist schon bequem, aber der Sahara liegt hier nochmal eine Stufe drüber.
    Auch das Fußklima bei Hitze ist noch angenehmer, wobei auch der Lowa hier schon nicht schlecht ist.


    Dieser Tragekomfort geht auf Kosten der Stützfunktion für den Fuß und auch auf Kosten der Dämpfung. Die Sohle ist sehr dünn und spitze Steine spürt man doch wesentlich deutlicher als beim Zephyr durch.
    Auf Asphalt dagegen tragen sich beide gleich angenehm.


    Während der Zephyr ein recht markantes Design mit einem Materialmix aus Leder und Textil hat, was m.E. die Reinigung und Pflege aber etwas erschwert, kommt der Sahara als reiner Lederstiefel (die Zunge und der Schaftrand sind mit Textil) optisch fast schon bieder daher.


    Der Zephyr hat für die Schnürsenkel oben geschlossene Ösen, der Sahara offene Haken.
    Beide haben, wie eigentlich üblich, eine herausnehmbare Innensohle. Die ab Werk sind bei beiden nicht so toll, da gibt es im Handel bessere.


    Die Sohle des Meindl bietet ausreichend Grip auf nassem Gras und auch auf feuchtem Lehmboden, wobei sie hier an ihre Grenzen kommt.
    Da ist das Sohlenprofil des Zephyr vom Grip her besser. Der Lowa ist allerdings in gewisser Weise dafür berüchtigt, dass die Sohle auf manchen Untergründen wie z.B. nassem Stein/Fels arschglatt ist, was ich bestätigen kann.
    Mit dem Meindl sind mir solche Untergründe noch nicht in nassem Zustand untergekommen, deshalb kann ich nicht sagen, wie er sich da verhält.


    Fazit: Der Meindl Sahara ist ein unglaublich bequemer halbhoher Stiefel für leichtes Gelände oder auch im Alltag. Dafür muss man aber deutliche Abstriche in Punkto Dämpfung und Stabilisierung/Stützung des Fußes und Knöchels machen.
    Ich sehe den Sahara nicht als Einsatzstiefel (dafür ist wohl eher der Meindl Desert Fox gedacht), außer vielleicht als "Hausschuh" im Camp.


    Der Zephyr dagegen wurde, wie ich hier im Forum gelernt habe, ja ursprünglich als leichter Zugriffsstiefel konzipiert und findet auch in entsprechenden Einheiten Verwendung.
    Die Verarbeitung liegt bei beiden auf gutem Niveau.


    Bilder: Einmal beide Meindl Sahara und einmal der Sahara im Vordergrund und dahinter der Zephyr (schon nicht mehr mit den original Schnürsenkeln)

  • Danke für die Schilderung deiner Eindrücke und Erfahrungen!
    Ich bin gerade auf der Suche nach einem leichten Sommerstiefel und da hilft mir dein Bericht schon weiter :thumbup:

    Gruß jokerman

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