What Price Glory Französischer TAP-Kampfanzug Reproduktion

  • Zu den weniger bekannten, aber dennoch kultigen Kampfanzügen gehören ohne Zweifel die Uniformen, welche die französischen Streitkräfte in Indochina und im Maghreb trugen.


    Das Lizard ("Eidechsen")-Muster gilt als einer der Urahnen des Tiger Stripe.


    Einige Maghreb-Staaten, wie Algerien oder Marokko, nutzen heute noch Tarnuniformen in ähnlichen Mustern.


    In den 1990er Jahren gab es über ASMC (damals noch USMC) gute Kopien der Troupes Aéro Portées (TAP) Luftlandetruppen-Uniformen. Diese sind heute jedoch nicht mehr verfügbar.


    Über facebook wurde ich auf What Price Glory (WPG) aufmerksam. Eigentlich geschah das auf der Suche nach Bekleidung in rhodesischem Tarnschema, welches ich nach wie vor für eines der universellsten halte.


    Wie dem auch sei, WPG bietet eine entsprechende Reproduktions-Uniform der alten französischen Paras an.


    WPG liefert für relativ preiswertes Geld aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, schnell und zuverlässig per DHL und mit moderaten Zollgebühren. Grund genug, sich die TAP-Uniform mal anzuschauen.


    Erster Eindruck: Kräftiges Baumwollmaterial, Farbgebung nicht ganz originalgetreu, Metallteile pimmelig und billig, aber im großen und ganzen für den Preis erfreulich.

  • Beginnen wir zunächst mit der Jacke.


    Diese bietet einen allerdings sehr kurzen und sehr fummeligen Pimmel-Frontreißverschluss, eine geknöpfte Windschutzleiste, Schulterklappen sowie vier aufgesetzte Blasebalgtaschen, die über Druckknöpfe verschlossen werden.


    Auf der rechten Brusttasche ist außen ein kleiner Stifteköcher angebracht, zudem ist eine Napoleontasche darunter eingearbeitet.

    Eine Innentasche ist auf der rechten Seite zu finden.


    Die unteren Seitentaschen sind wie beim Original angeschrägt.


    Im Gegensatz dazu scheint mir die (schwule :oops: :pinkbunny: ) Sackklappe eher dazugedichtet zu sein. Die kenne ich von Originalstücken nicht und ich werde sie mit Sicherheit abtrennen.
    EDIT: Ich habe mich geirrt! Es gab Uniformen mit diesem Verbindungssteg! Trotzdem werde ich sie vermutlich abtrennen, da ich eine Verwendung dafür habe.


    Am Saum finden sich knöpfbare und an den Ärmelenden per Metallriegel zu fixierende Stoffriegel.


    Insgesamt ist die Jacke jecoh SEHR stylish.


    DWH

  • Der Real Deal an der Uniform ist für mich allerdings die Hose.


    Sie ist recht originalgetreu gestaltet (obwohl ich meine, daß die echten TAP-Uniformen Verstärkungen an den Knien und am Hintern hatten).


    Vor allem aber ist sie ein Taschenwunder:


    - zwei Seitentaschen
    - zwei Gesäßtaschen
    - zwei große Oberschenkel-Blasebalgtaschen
    - zwei kleinere Oberschenkel-Vodertaschen
    - eine relativ großzügige "Uhrentasche" oben links


    Dazu noch schnürsenkelartige Verstellungen im Hosenbein sowie zwei seitliche Verstell-Stoffriegel im Saum.


    Ebenso gehört ein Hosenträger zum Lieferumfang.


    Die Hose wird zum Glück nicht über einen der üblichen Pimmelreißverschlüsse, sondern über Knöpfe verschlossen.


    Ein in der linken Seitentasche eingebrachter Reißverschluss gab sofort den Geist auf. Ob der in der rechten Seitentasche sereinmäßig nicht dazu gehörte oder einfach im Billiglohnarbeitsprozess vergessen wurde, weiß ich nicht. Ich vermisste ihn jedenfalls nicht. Dafür musste ich den Hosentaschenbeutel erst einmal vom Hosenbein abtrennen.


    Dennoch: Die Hose ist klasse und sofort zu meiner Lieblings-Hipster-Camo-Cargo-Hose mutiert.


    Die gute Nachricht: Man kann sie auch einzeln erwerben.


    Noch ein Wort zur Passform: Lieber eine Größe größer wählen. Wer in UfPro-Hosen 38 trägt, sollte lieber zur 40er Bundweite greifen, zumal die Hosen seinerzeit nicht wie Running-Tights, sondern eher "Baggy" ausfielen.


    DWH

  • Hallo Der Weisse Hai


    Sehr schöne Vorstellung von Dir. :thumbup: 8o
    Vor allem von zwei Klassikern.


    LG


    Sacha

    „Wenn du Frieden willst, redest du nicht mit deinen Freunden. Du redest mit deinen Feinden.“

  • Gegensatz dazu scheint mir die (schwule ) Sackklappe eher dazugedichtet zu sein. Die kenne ich von Originalstücken nicht und ich werde sie mit Sicherheit abtrennen.


    Ja das "Teil" könnte durchaus fehlinterpretiert werden; vor allem da Camo auch in gewissen Szenen getragen wird :oops:
    Ich denke gerade unfreiwillig an die Blue Oyster Bar (Police Academy)...


    Danke für die kurze Vorstellung. Ich würde wohl zu Rhodesien tendieren; aber dieses Muster hat durchaus seinen Reiz.


    Die Taschenkonfiguration finde ich für diese Epoche auch sehr erstaunlich.

  • Die komische Klappe war allerdings auch an allen meinen originalen belgischen Kongo-Joppen der Fallis, wurde abgetrennt und sorgfältig als Reparatur-Stoff aufbewahrt :)
    Soll wohl verhindern, daß es das Jäckchen hochweht beim Springen...


    Tja, gerade erst ist was in Tigerstripe eingetrudelt und wird schon fleißig getragen.
    Noch ne Runde Lizard dazu würde wohl den Burgfrieden gefährden :)
    Schade....

  • Hallo
    Dies "Sackklappen" ist das diese Jacken auch von Fallschirmspringern verwendet werden konnten. Britische Entwicklung auf Antwort zum Deutschen Knochensack.
    Hat mit den alten Falli Gürtzeug zu tun.

    Bei Richtiger Anwendung verhindert diese lasche beim Einsatz das Hochrutschen dieser. Somit wird aus einer Hose und Jacke ein Overall.
    Ist auch sehr hilfreich beim abseilen. ( Einsatz Overalls der SEK´s usw.)

    Noch ein Beispiel das durch durch diese Lasche verhindert wird.
    Wer kennt das nicht wenn man zurück robbt rutscht die Ausrüstung mit Jacke alles schön hoch und wird eine Dicke fette Brustwurst.


    Die Lasche wurde von Länder England, Canade halt alle Britischen Ländern verwendet, Belgien und noch einigen mehr. Fast alle die von den Briten Militärisch unterstützt wurden haben es übernommen.


    Eigentlich ist diese Jacke mehr eine Kampfjacke es wird meist über ein Hemd oder eine dünne Tarnjacke getragen.
    Vergleichbar mit dem Deutschen Parka oder der M 65 der Amis.


    Bei den Britischen Jacken fällt die lasche nicht so auf da diese innen eingeknöpft wird.



    Gruß Brumbaer

  • Die Konstruktionsweisen (innen und außen) sowie der Sinn dieser Verbindungsstege sind mir schon bekannt, aber eben nicht bei den französischen Uniformen. Ich habe auch noch kein Bild gesehen, auf dem es eindeutig zu erkennen ist.


    DWH

  • Dieses Muster wird doch auch in Griechenland und Portugal eingesetzt und in Afrika habe ich es auch schon öfter gesehen. Von der Tarnwirkung her finde ich es selbst in Mitteleuropa recht gut und ich finde es ist ein gutes Universalmuster als Ersatz für MC ..


    scts

    Beste Grüße
    scts

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