30 Jahre Deutsche Einheit

  • Moin Sorry für OT


    Was ist für Euch der Tag der Deutschen Einheit ? In Meiner Jugend war es der 17.Juni (17. Juni 1953,Feiertag in West Deutschland( Volksaufstand in der DDR) ,9 November 1989 (bzw. Die Nacht) ? oder der 3 Oktober 1990 wo ein Wisch Unterschrieben wurde ? Nach Meinem Bauchgefühl ist der 9. November für mich der Tag der Deutschen Einheit , mich würde Intressieren wie Ihr das Empfindet .


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als über Nacht Versumpfen :D

  • Ganz so wie Du! Eindeutig der 9. November!!! Da war ich nachts an der Mauer und habe mich gefühlt wie in einem surrealen Film. Geboren und aufgewachsen im guten alten West-Berlin konnten wir es alle kaum glauben, dass das gerade passiert.


    Der 3. Oktober ist für mich als Feiertag bedeutungslos.


    Manix

    Messer sind gefährlich. Aber in den richtigen Händen sind sie ein ständiger Quell der Freude und Erbauung.

  • 9. November


    Disco Checkpoint in Duderstadt nahe dem Grenzübergang Worbis. Auf einmal die Durchsage vom DJ, die Grenze macht auf!
    Das war so 21.30 wenn ich mich recht erinnere. Tja, das Checkpoint leerte sich und so ziemlich alle machten sich auf den Weg Richtung Grenze.
    Wer noch Platz hatte nahm jemanden mit - egal ob Fahrrad, Moped oder Auto. Und da standen wir dann, am jenem Grenzübergang Worbis den ich zuvor schon oft passiert hatte um Verwandte seitens meiner Großeltern "drüben" zu besuchen.
    Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Drüben die Leute im Dunst der Zweitakter, unsichere Grenzer auf beiden Seiten und auf einmal ging der Schlagbaum auf.
    Was dann passierte lässt sich nicht in Worte fassen! Diese Freude, das spontane Fest vom Bürgermeister mit Freibier ... was in dieser Nacht mobilisiert wurde kann nicht einmal Hollywood!
    Das war gleichermaßen einzigartig und ergreifend. Und auch dieses Jahr werde ich diese Geschichte meiner Tochter erzählen.

    Gruß
    Günni.

  • Für mich auch eindeutig der 09. November!!!


    War zu der Zeit schon im „Westen“ (August 89 mit der Freundin über die Grüne Grenze bei Sopron nach Österreich getürmt) und habe das erst nach einer Kneipentour angeschickert mitbekommen.
    Der Onkel hat dann gleich seine Sekt-Schätze gespendet: DAS war ein Freuden-Fest, ich konnte die Fernsehbilder kaum glauben!
    Wer nicht die Zeit der Mauer, Minenfelder, Selbstschussanlagen & immer wieder die Meldungen geglückter oder mißlungener „Grenzdurchbrüche“ -DDR Jargon- bewusst miterlebt hat, das ganze Eingesperrt-Sein inmitten einer wahnwitzigen Ideologie, wird das nicht zu einem Tausendstel nachvollziehen können.


    Nein, der 3. Oktober ist es für mich bestimmt nicht, der ganze Monat ist mir viel zu „kommunistisch“...;)


    Im Bundestag wurde dann ja auch spontan das Deutschlandlied von ALLEN Parteien angestimmt: heute undenkbar


    https://m.youtube.com/watch?v=gf5ACAKBq-Y (ab min. 2:22)


    und würde sofort den „Kampf gegen Rächz“ auf den Plan rufen!


    Gruß Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von Jonathan ()

  • Sorry, wollte hier keine gegenwartspolitische Diskussion anstoßen & habe meiner Meinung auch nicht gegen die Forenregeln verstoßen (die ich mir zugegebenermaßen gerade das erste mal durchgelesen habe)...


    Ich wollte vielmehr auf die epochalen Veränderungen innerhalb von 30 Jahren hinweisen, die zwischen Ereignistag und Jubiläum stattgefunden haben.


    Wie auch in kleinem Maßstab: Bekannte unserer Familie sind gleich nach Grenzöffnung nach Hamburg gefahren & hatten ihre Fensterscheibe ihres am Straßenrand abgestellten Trabis nicht ganz geschlossen: nach Beendigung ihres Verwandten-Besuchs lagen ein Haufen Geldscheine und Münzen darin, insgesamt ein paar Hundert Deutsche Mark!!!
    Ein paar Jahre später war dann das Nummernschild eingetreten mit der Beschmierung „Ossis verpisst euch“ auf der Motorhaube...


    Gottseidank Ist das Ossi-Wessi inzwischen weitgehend Geschichte & die Mauer in den Köpfen bis auf Rudimente verschwunden!


    Gerade dieses Thema kann man, denke ich, auch nicht gänzlich unpolitisch betrachten, denn bei aller Freude & Euphorie damals: „schön“ ist dieses Thema von der Erlebnis-Generation sicherlich in erster Linie aus der damaligen BRD Perspektive, in der DDR gingen diesem Tag vielerlei „unschöne“ Dinge voraus, welche ich -auch wenn ich selbst etwas nostalgisch veranlagt bin- bestimmt nicht vergessen werde/kann.



    Gruß Wolfgang

  • Moinsen,


    1990 mit 7 Jahren, habe ich es nicht verstanden wieso mein damaliger Spielkollege Arne nicht übers Wochenende im Hundeweg spielen durfte, und nach Berlin fahren musste.


    Letztes jahr war ich das ersrte mal im Osten, habe nicht verstanden wieso sich die Menschen da abgehängt fühlen, super Autobahn, schöne Landschaft auch die Landstrassen würde ich mir hier in Flensburg oder Dithmarschen so mal wünschen.


    Bis wir dann mal mit den Rädern unterwegs waren und auf einmal in einer Kulisse von Weissensee oder 1983/1986 uns wieder fanden und uns dachten, die meinen das hier glaube ich ernst.
    Was mir dieses Jahr auch wieder sehrgut gefallen hat, das es da ein riesiges Funkloch ist, zum Urlaub machen ein segen zum leben wohl eher nervig, selbst der Radiomoderator hat sich leicht Sarkastisch dazu geäusert.


    Es ist im Osten eine ganz andere Welt, wenn wir hier bei Gosch eine Currywurst verhaften in Flensburg ist die Förde voll mit Segelboten und Schiffe... Dieses Jahr bei Edel&Scharf vergleichsessen Ost vs. West Wurst, kam uns die frage auf das es extrem wenig bote gab auf der Ostsee, nach kurzer überlegung fiel dann auch der Groschen, im Osten Durften die bestimmt nicht Segeln und schon garnicht auf der Ostsee.


    Ich kann nicht sagen ob mir der 1 versuch oder der 2 geglückte mehr bedeutet, ist halt so für mich.


    Beste Grüße


    Kay

  • Wenn ich wenige "alt" war wollte ich mal sehen wie die Menschen lebten im "Ostblock)
    Ich besuchte die CZ, es war eine Enttäuschung , die Geschäfte waren fast lehr , nur im Tuzex konnte ich mit DM alles kaufen.
    Von der Grenze ab würde alles kontrolliert, im Hotel würde sofort mein "Visum" gefragt, man bekam es nur wieder wenn man abreiste.
    Dann ging ich nach der DDR.
    Alles würde auch kontrolliert.Aber die Organisation war bedeutend besser. Man zeigte stolz VEB. Es gab keine richtige Engpässe.
    Es gab die Mauer aber die Organisation und die Kontrolle waren schnell und höflich.
    Nach die Wende wüsste ich sofort das man alles falsch machte: Privatisierung von gute Betriebe (MZ) machte gute zuverlässige Motorräder.
    Die Gastarbeiter aus Angola und Vietnam sah ich niemals. Damals wüsste ich schon das die Wiedervereinigung eine Katastrophe für die "Ossies" war.Diese Menschen waren stolz: Unterricht, Gesundheit, Urlaube:alles war einfach aber man war nicht "arm"

  • Um zurück zur Ursprungsfrage zu kommen.
    09.11.
    Bleibt mir insofern im Gedächtnis, dass ich in der Zeit in der Ausbildung war und unsere Sporthalle geräumt werden musste, Da dort Feldbetten für die "Flüchtlinge" aufgestellt wurden mussten wir ab da Sport draußen machen ;)
    Der Termin 3.10 war sicher politisch ein Meilenstein aber gefühlt war nach dem 09.11. alles anders.

  • Für mich 1972 geborenen Schwaben und gelernten Hessen war es jahrelang der 17. Juni. Es ist schade, daß dieser Tag in der allgemeinen Wahrnehmung so vergessen worden ist. Wobei - man sehe mir soviel Sarkasmus zur Tagespolitik nach - man sich heute wahrscheinlich verdächtig macht, wenn man den 17. Juni noch feiern will ;)


    Daß der 3. Oktober ausgewählt wurde, ist wahrscheinlich wieder nur dieser unsäglichen Sch**ß-Bajuwaren-Mafia (Geburtstag FJS) geschuldet.


    Gefühlt ist der Tag der Wiedervereinigung für mich aber eindeutig der 9. November. Gut, daß der Eiserne Vorhang weg ist.



    DWH

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