Ursprünglich wollte ich mir ja den neuen Umlindi von HillPeopleGear kaufen. Leider ist mir der ein paar Liter zu klein (ich brauch eher was in der 30 Liter Klasse und der Umlindi hat nur gut 20) und hat halt auch kein Molle. Außerdem find ich X-Pac optisch einfach geil und ein quasi wasserdichter Rucksack hat ja auch was (das ist noch eine Aussage aus der Zeit als mir der Aufwand dafür noch nicht so recht bewusst war). Also, selbst ist der Mann.
Konzipiert als einfacher Toplader, nur ein großes Hauptfach plus Frontfach und, ganz wichtig, keine Loadlifter. An den Seiten Molle, an der Front zwei Daisychains (die ich vom Abstand her so bemessen habe das mein Helikon-Tex Numbat drann passt) und an allen möglichen Stellen noch Schlaufen für Gerödel. Außerdem wollte ich noch unbedingt eine Aufnahme für einen Hüftgurt, auch wenn ich den vermutlich eher nicht nutzen werde. Das Deckelfach hab ich innen mit Klettflausch ausgestattet, so das ich mir da entweder, wie auf dem BIld zu sehen, mein IFAK reinbappen kann oder haltn Organizer.
Das schöne an X-Pac ist, das die Innenseite in einer Kontrastfarbe gestaltet ist, man also nicht in ein dunkles Loch schaut wenn man den Rucksack öffnet. Das schlechte an X-Pac ist, das die Innenseite in einer Kontrastfarbe gestaltet ist, man also bei der "Nahtgestaltung" zumindest ein wenig Rücksicht auf die Optik nehmen muss.
Da es bereits mein zweiter Rucksack ist und ich doch einiges an Erfahrung vom ersten Rucksack mitnehmen konnte, waren es diesmal hauptsächlich technische Eisnchränkungen aufgrund derer ich kreativ werden musste. So ist z.B. das ganze Rückenpolster angeklettet, da ich von der verarbeitbaren Materialdicke auf 8mm begrenzt bin. Aber so kann ich das ganze Ding wenigstens problemlos tauschen wenns mal durch ist.
Achja, auch wenn die PU-Abklebungen auf den Fotos etwas gargelig aussehen, das hab ich, bis auf die Radien, alles abgeklebt, sind also in Realität relativ saubere Kanten.
Als kleines Addon hab ich mir noch komprimierbare, bemollte, Flaschentaschen genäht, aber da lass ich besser die Bilder sprechen. Auf jeden Fall lassen sich die Dinger auf knapp 1cm komprimieren und es geht keine Molle Fläche dadurch verloren.
Aktuell befindet sich noch ein passendes Beavertail in Planung.
Was ich anders machen würde wenn ich den Rucksack jetzt nochmal bauen würde? Das Frontfach vielleicht doch auf die gesamte Länge des Rucksacks ausdehnen, um Knickstellen in der Front zu vermeiden. X-Pac ist halt doch weniger ein Stoff und mehr eine Folie. Außerdem würde ich den Rucksack nicht mehr wasserdicht/stark wasserabweisend konzipieren. Einfach des Zeitaufwandes wegen. Leute, ernsthaft, wenn ihr eure Lebenszeit opfern wollt -> go for it! Ansonsten besser bleiben lassen. PU-Kleber zu verarbeiten ist der letzte Dreck und ohne Absaugung schmelzen einem von den Dämpfen auch irgendwann die Hirnzellen weg. Entsprechend dann auch normale 10er YKK Reissverschlüsse anstatt 5er Aquaguard (die 10er sind für den Endverbraucher in DE quasi nicht erhältlich).
Fun Fact am Rande: ich habe für die Nahtversiegelung 42 Pinsel verbraucht.
CU
Denis