Sammelthema Wolfsbegegnungen in Deutschland/Europa

  • Ich möchte das nachfolgende Video zum Anlass nehmen, ein Thema zu starten dem inzwischen auch Waldläufer/Trekker und Camper in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes begegnen können.


    Selbst habe ich keine irrationalen Ängste vor Wölfen, ich denke aber doch das sie in den Medien und von diversen NGOs aus ideologischen Gründen harmloser dargestellt werden, als sie sind.


    Dieses Video geht zur Zeit ziemlich in den sozialen Medien rum und ich persönlich bin nicht der Meinung,dass der Wolf mit dem Hund spielen will.
    Für mich sieht das eher aus, als wird hier eine potentielle Beute ausgetestet.
    Neugier ist bei Wildtieren (und speziell bei Raubtieren) nicht da, um Langeweile zu vertreiben.



    https://www.youtube.com/watch?v=fEey-jq3EYI&t=79s



    Lautstärke runter regeln, Weibergekreische! :D

  • Auf mich wirkt das auch eher wie austesten. Scheint noch ein recht junger, unerfahrener Wolf zu sein.
    Allerdings verhält sich die laute Dame auch völlig falsch, dass hätte sie als Hundebesitzerin besser wissen müssen.
    Wäre sie stehengeblieben, hätte sich groß gemacht und vielleicht mal tief geknurrt hätte Isegrimm sicherlich das Weite gesucht.
    Notfalls beherzt ein paar Schritte auf ihn zugehen, sollte wirken.
    Nun hat das arme Tier vermutlich einen Tinnitus. :D


    Natürlich werden solche Begegnungen mit der Ausbreitung des Wolfes zunehmen. Richtiges Verhalten vorausgesetzt, hätte ich mich hier aber nicht gefürchtet.
    Wäre es ein Rudel gewesen, läge der Fall vermutlich anders.


    Mein Hund (Rhodesian Ridgeback) wäre übrigens sicher nicht so ruhig geblieben, wenn er gespürt hätte das ich derart in Panik verfallen wäre.

  • Ich bin alles andere als ein Experte für Wölfe und werde meine Meinung zu Wölfen in Deutschland hier auch nicht sagen, aber ich mache seit Jahren Urlaub in Alaska (sehr guter Freund von mir wohnt in Shungnak) und mit jedem Einheimischen, Musher oder Ranger mit dem ich irgendwann mal über Wölfe geredet habe, kam sinngemäß die gleiche Antwort: Wölfe hassen Hunde. Kein Musher würde sich jemals in der Wildnis von seinem Gespann entfernen bzw. es unbeaufsichtigt lassen. Ein Hund hat auch keine Chance gegen einen Wolf und will mit dem auch nicht spielen.
    Mir persönlich ist hier in der Oberpfalz (LK Regensburg) noch kein Wolf begegnet und ich wüsste auch nicht wie ich reagieren würde; ich denke mal das hängt von der jeweiligen Situation ab.

    If you fall, i'll be here
    --Ground

  • War beruflich einige Zeit öfters in Osteuropa unterwegs und hatte mehrere Wolfsbegegnungen. Bei meinen Begegnungen war alles harmlos ich hab mich darüber gefreut dieses Wildtier in seiner Umgebung beobachten zu können.


    Mir geht diese mediale Stimmungsmache ziemlich auf die Nerven. Ja, der Wolf kann Probleme bereiten, diese sind aber zu managen. Leute die Angst vor dem Wolf haben, sollten auch das Autofahren sein lassen. Hysterische Leute sind absolut nicht mein Fall.


    Ein sehr, sehr gutes Video zur Situation des Wolfes werfe ich mal in die Diskussion. Darin wird die Situation ausführlich, fundiert und sachlich dargestellt, außerdem werden vernünftige Lösungsansätze aufgezeigt. (Das ganze stammt von Prof. Dr. Dr. Herzog von der TU Dresden, Fachrichtung Forstwissenschaft).


    https://www.youtube.com/watch?v=l_NnvSSw-Fc

    3 Mal editiert, zuletzt von Red Bull ()

  • Wölfen "begegnet" bin ich bislang nur im Wildpark Bad Mergentheim, wo wir so ein bis zweimal im Jahr einen Familienausflug hin machen.



    Interessant ist immer, wie da Hunde reagieren wenn es Richtung Wolfsgehege geht (in den Park darf man mit Hunden rein). Ganz cool bleibt da keiner. Ich hab auch schon Hunde gesehen,die haben 200 m vorher die Handbremse reingehauen und waren nicht mehr zum weiterlaufen zu bewegen.
    Auch meine sind da dann eher in conditon red, auch wenn sie es sich äußerlich vielleicht nicht so anmerken lassen.


    Was das austesten angeht: Auf Menschen reagieren die Wildpark-Wölfe im Grunde gar nicht mehr. Bei Hunden am Zaun kann man aber in der Tat auch ein Austesten beobachten und zwar durch ein bis zwei Wölfe aus dem Rudel, die dann ganz langsam und unauffällig Richtung Besucher schlendern - dem Wolf auf dem Feld im Video gar nich so unähnlich.


    Die Wölfe im Park haben ja die Möglichkeit, sich weit ins Gehege zurück zu ziehen, so dass man sie nicht sieht.
    Normale Besucher stehen dann minutenlang da und es tut sich nichts.
    Kommt jemand mit Hund, dauert es nicht lange bis ein oder zwei Späher auftauchen.

  • Die Dame ist vermutlich schon mit dem normalen Alltagswahnsinn völlig überfordert?! :rolleyes:
    Wildtiere suchen nicht die Nähe von Menschen und von daher kann man entspannt bleiben.
    Die Kommentare unter dem Video sind amüsant und sagen alles! ;)

  • Zur Annäherung von Wölfen an Hunde. Natürlich können Wölfe die Hinde als Eindringlinge im Revier wahrnehmen und dann versuchen diese zu bekämpfen. Das sich Wölfe aber Hunden ausschließlich aus feindseligen Gründen nähern ist definitiv Quatsch. Wölfe und Hunde nähern sich auch zur Paarungszwecken einander an, wenn keine andere Möglichkeit zur Fortpflanzung besteht. Sonst kämen ja auch keine Wolfshybriden zustande. Genau so wie es Rudel gibt in denen genetisch „reine“ Wölfe mit Hunden zusammen leben und sich dann vermischen. Meist kommt dies natürlich logischerweise in stark vom Menschen beeinflussten Gebieten vor. Deutschland ist so ein Gebiet. Von daher ist es hier gut möglich das sich Annäherungen an Hunde auch aus „romantischen“ Gründen abspielen könnten.


    Von Wölfen aus Gehegen auf ihre Kameraden in freier Wildbahn zu schließen ist übrigens auch nicht immer so einfach möglich. Denn in Gefangenschaft bilden sich einige andere Verhaltensweisen und Strukturen heraus, die in der freien Wildbahn so nicht vorkommen.

  • Die Dame ist vermutlich schon mit dem normalen Alltagswahnsinn völlig überfordert?! :rolleyes:
    Wildtiere suchen nicht die Nähe von Menschen und von daher kann man entspannt bleiben.
    Die Kommentare unter dem Video sind amüsant und sagen alles! ;)


    Es gibt genug Begegnungen, wo Wölfe zB auf Truppenübungsplätzen zum "Begleiter" wurden... Doch die suchen schon. Keine typischen Kulturfolger, aber auf jeden Fall hochintelligente flexible Beutegreifer.

  • Wölfe sind grundsätzlich neugierig. Und es gibt ja auch viele freundliche Begegnungen mit Wölfen, die an sich kein Problem darstellen würden. Auch wenn Menschen Wölfe füttern wäre das theoretisch als solches erstmal kein Problem. Auch das Wölfe domestiziert und zum Haushund wurden hat ja u.a. mit der friedlichen Annäherung des Wolfes an Menschen zu tun, z.B. das Wölfe Abfallplätze von Siedlungen als Nahrungsquelle aufgesucht haben. Nur, wenn Wölfe irgendwann Menschen mit Futter verbinden und daher anfangen ihre Scheu zu verlieren und sich in der heutigen Gesellschaft Menschen auf engem Raum anzunähern, kann das zu Problemen führen. Deswegen, wer Wölfe mag und ihnen etwas gutes tun will, der verscheucht sie vehement bei einer Begegnung anstatt zB zu füttern oder in freundlicher Weise den Wolf anzusprechen und seine Neugier zu verstärken. Ist ein ähnliches Problem wie mit Wildschweinen die in manchen Städten von Spaziergängern gefüttert werden.....

  • Moin


    Mein Erster Gedanke war ,das der Hund evtl. eine Läufige Hündin ist , also für den Jungwolf Intressant . Andererseits kann der "Späher" der von Vorne Kommt auch von Seinen Brüdern Ablenken die Sich von Hinten Nähern , Wölfe sind ja Rudeljäger . Das Problem der "Müllwölfe" sehe ich schon kommen .


    just my 2 öre


    Gruß Wulfher

    Lieber im Sumpf Übernachten,als über Nacht Versumpfen :D

  • hanomag


    Ok; "begleiten" trifft es wohl, da Futter zu erwarten ist?!
    Mich stört immer etwas diese gewisse Doppelmoral bei solchen Themen, die ich hier bei den Antworten zwar nicht lese, aber dieses Video zeigt es doch für mich recht deutlich.
    Man möchte den Wolf und auch den Bär in heimischen Wäldern, aber unangenehm auffallen sollte er dann bitte nicht.
    Das Öko-Gewissen ist beruhigt und wenn diese Tiere es dann mal wagen, uns Menschen zu "nahe" zu kommen, dann bekommen die Jäger ein breites Grinsen im Gesicht und tippeln schon ganz aufgeregt auf der Stelle. ;)
    Das soll aber bitte keine Kritik an Jägern sein.
    Diese Tiere haben nunmal einen großen Aktionsradius, der ein dementsprechendes Areal voraussetzt.

  • Nun, der normale Soldat auf Nachtmarsch füttert nur selten...


    Und die meisten Jäger, die ich kenne, werden sich hüten. Das sollen die auslöffeln, die es eingebrockt haben. Ich würde da auch nicht zur Verfügung stehen.


    Ich möchte hier in der Eifel keine Wölfe haben. Schafhaltung ist damit so gut wie tot. Und die Kinder im Wald spielen lassen? Nein. Gibt es genug Berichte aus anderen Ländern zu.

  • Diese Tiere haben nunmal einen großen Aktionsradius, der ein dementsprechendes Areal voraussetzt.


    Da sagste das Entscheidende und da liegt IMHO auch das Problem in unseren Breiten. Wir haben eine hohe Siedlungsdichte und kaum zusammenhängende "weitläufige Areale" in denen Predatoren problemlos angesiedelt werden können. Wie man auch im Video sieht, findet die Begegnung ja nicht im finsteren Wald statt, sondern auf einem (bewirtschafteten) Acker. Ich hab das Video ohne Ton gesehen, kann also nix über den Lärmpegel der Frau sagen, aber ich hätte mich auch nicht gerade wohl gefühlt. Den Kommentaren unter dem Video kann ich nicht viel abgewinnen. Vom heimischen PC aus ist die Dame leicht zu belächeln. :rolleyes:

    Hoschferatu - Argentonaut - STANoholic - Spyderman

  • Man möchte den Wolf und auch den Bär in heimischen Wäldern, aber unangenehm auffallen sollte er dann bitte nicht.

    Naja, nach meiner Beobachtung im persönlichen Umfeld aber vor allem auch in sozialen Medien ist "man" oft jemand, der in seiner berliner Altbauwohnung selbst nicht wirklich vom Thema betroffen ist, egal wie es ausgeht.
    Sollen doch die Landdeppen sehen, wie sie damit klar kommen.


    Ist allerdings eine Haltung, die längst nicht nur auf Wölfe beschränkt ist.

  • hanomag


    Ich sprach auch nicht von füttern, sondern von der Erwartung auf Futter(Abfälle?).
    Laden "baden" es nicht die aus, die sowas "anzetteln" und als Jäger wirst du auch wissen, das es genug Jäger gibt, die genau so agieren würden, wie ich es vermute.
    Gut aber, das du dafür nicht zur Verfügung stehst! :thumbup:

  • Moin, ich habe in Norddeutschland schon öfter Wölfe gesehen, diese sind immer etwas näher gekommen, haben sich ein Bild von mir/uns gemacht um dann ganz in Ruhe weiter zu ziehen ..
    Wir waren immer ganz ruhig und haben uns dem Wolf zugewandt und dabei leise gesprochen .. Es hat jedes mal weniger als eine Minute gedauert bis die Tiere wieder weg waren ..


    scts

    Beste Grüße
    scts

  • Naja, nach meiner Beobachtung im persönlichen Umfeld aber vor allem auch in sozialen Medien ist "man" oft jemand, der in seiner berliner Altbauwohnung selbst nicht wirklich vom Thema betroffen ist, egal wie es ausgeht.
    Sollen doch die Landdeppen sehen, wie sie damit klar kommen.


    Ist allerdings eine Haltung, die längst nicht nur auf Wölfe beschränkt ist.


    Diese Beobachtung teile ich.


    Typisch deutsch wird auch die Wolfsthematik überideologisiert.


    Ein edles Tier, ohne Zweifel, aber eben auch ein hochintelligenter Räuber.


    Das werden die in ihren Berliner Altbauwohnungen aber erst merken, wenn es Zwischenfälle mit im Wald spielenden Kindern oder älteren Menschen gegeben hat.


    DWH

  • So wie beim Autofahren? Oder Vorfälle mit Messern? Oder beim Radfahren und Skaten?
    Vor allem statistisch ist der Wolf sicher ein riesiges Problem.....

  • Bei uns im vorderen Hunsrück sind nun auch die ersten Wölfe aufgetaucht. Auf der anderen Rheinseite sind sie ja schon länger. Um da rüber zu kommen muss man ja bei uns mangels Brücke auf 80km Flüsslänge entweder mit der Fähre fahren ( unwahrscheinlich bei einem Wolf :) oder eine halbe Stunde schwimmen.

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