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Review: Civivi Knife - Tamashii
Einführung
Das Civivi Tamashii ist ein Produkt der Kooperation zwischen Bob Terzuola (dem Vater des taktischen Klappmessers) und Civivi Knife. Civivi ist bekannt für seine preisgünstigen, aber qualitativ hochwertigen Messer und hat sich sowohl bei Messerherstellern als auch bei Designern weltweit einen Namen gemacht.
Da ich schon immer ein Fan von Bob Terzuolas Entwürfen war, freut es mich die Gelegenheit zu bekommen, mir das Tamashii - eine der jüngsten Kooperationen mit Civivi - näher anzusehen.
Verschaffen wir uns einen kurzen Überblick und blicken auf die technischen Daten, bevor wir uns den Details widmen.
Überblick
Das Civivi Tamashii ist ein EDC-Messer mit feststehender Klinge und einem zeitlosen taktischen Design, inspiriert von japanischen Klingenformen. Ausgestattet mit einer D2 Full-Tang-Klinge mit G10-Griffschalen sowie einer Kydex-Scheide, trägt sich das Messer unauffällig und bietet einen sicheren Grip. Gefertigt aus hochwertigen Materialien, überzeugt es zudem durch sein zweckmäßiges Design und seinem praktischen Ansatz für taktisch inspirierte EDC-Messer.
Specs
- Gesamtlänge: 223.5 mm
- Klingenlänge: 103.3 mm
- Grifflänge: 120.2 mm
- Klingendicke: 4.5 mm
- Gewicht: 125.8 g
- Stahl: D2 (59-61 HRC)
Das Civivi Tamashii
Tamashii ist japanisch für "Seele" und der Einfluss der Insel ist sofort zu erkennen, wenn man sich das Messer ansieht. Bob Terzuola ist bekannt für seine zweckmäßigen Designs und das klare und praktische Konzept des Tamashii brachte ihm die Auszeichnung "Best Tactical" und "Best In Show" auf der Blade Show West 2021 ein.
Mit einer Gesamtlänge von 22,3 cm ist es ein ideales Backup-Messer, das sich leicht und unauffällig tragen lässt. Es wird als Full-Tang-Messer beworben und verfügt über einen G10-Griff, der den Erl vollständig umschließt.
Die Klinge des Tamashii
Wenn man sich die Klinge ansieht, erkennt man sofort den japanischen Einfluss. Die Klinge ist von Tantoklingen inspiriert, hat eine Swedge am Rücken und hat einen flachen Schliff. Es ist somit nicht nur ein scharfes Messer, sondern auch eine effektive Stichwaffe.
Der Rücken ist flach und gerade, auch wenn er gebogen aussieht. Die Rillen auf dem Rücken bieten dem Daumen bei feinen Schneidarbeiten einen sicheren Halt. Der ausgeprägte Bauch der Klinge verbessert die Schneidfähigkeit zusätzlich.
Lasermarkierungen zeigen nicht nur das Logo von Bob Terzuola auf der einen und von Civivi auf der anderen Seite, sondern auch eine kleine Stahlbezeichnung: D2
Der Griff des Tamashii
Der aus G10 gefertigte Griff des Tamashii fühlt sich weich und angenehm in der Hand an. Er ist mit Edelstahl Pins am Erl befestigt und verfügt über ein Lanyard-Loch am Knauf (ein Paracord-Lanyard wird mit dem Messer geliefert).
Auch wenn sich der Griff zunächst glatt anfühlt, bietet das Profil selbst einen festen Griff. Das liegt an der Mulde für den Zeigefinger und der Daumenrampe mit ihrer ausgeprägten Riffelung. Choil und Rampe arbeiten komfortabel zusammen, um das Messer sicher zu halten.
Die beiden G10-Schalen sind sauber und fast unsichtbar zusammengefügt. Nur an bestimmten Stellen kann man die Spalten sehen, wo sie zusammen kommen.
Scheide
Das Civivi Tamashii wird in einer sehr gut angepassten Kydexscheide geliefert. Das Messer rastet satt ein und klappert darin nicht. Die Scheide selbst besteht aus zwei Teilen, die durch 6 Ösen zusammengenietet sind. Durch diese wird auch die Verwendung des T-Clips ermöglicht - eine von Terzuola entwickelter Gürtel- und Ausrüstungsschnalle, im Grunde ein Tek-Lok.
Der T-Clip kann unterschiedlich positioniert werden, um das Messer waagerecht oder senkrecht zu tragen. Ein schönes Detail sind die flachen Seiten der Schrauben an der Außenseite, die ein sauberes Aussehen schaffen und somit das gesamte Designkonzept ergänzt.
Die Scheide verfügt außerdem noch über ein kleines Abflussloch, durch das Wasser und Schmutz ausrinnen können.
Qualität und Verarbeitung
In Anbetracht des Preises ist es erstaunlich, was man mit dem Tamashii bekommt. Einerseits ein Terzuola Design, mit hochwertigen Materialien und andererseits eine solide, saubere und tadellose Konstruktion. Das Messer selbst ist sehr gut verarbeitet, es gibt keine Kratzer, Bearbeitungsspuren oder ähnliches. Die Griffschalen sind mit derart geringen Toleranzen miteinander verbunden, dass ich den Spalt zuerst gar nicht gesehen habe.
G10, D2-Stahl, Kydex... das sind eigentlich hochwertige Materialien, die man nicht so oft bei einem Produkt dieser Preisklasse in dieser Kombination findet. Alles in allem ein hervorragendes Beispiel für den Anspruch von Civivi, qualitativ hochwertige Messer zu einem günstigen Preis anzubieten.
Das Civivi Tamashii im Einsatz
Wenn ich mir die Größe des Civivi Tamashii ansehe, muss ich sagen, dass es eine wunderbare Balance zwischen Länge, Breite und Gewicht hat. Wenn man das Messer am Gürtel trägt, fühlt es sich fast so an, als wäre nichts da. Das flache Profil lässt es unter Jacken und Hemden verschwinden, bietet aber dennoch einen festen Halt.
Apropos Griff. Zuerst war ich skeptisch wegen der G10-Schalen. Sie fühlen sich sehr glatt an, und ich hatte die Befürchtung, dass das Messer nicht genügend Grip bietet wenn man es benutzt. Doch die Griffmulde für den Zeigefinger sowie die Daumenrampe auf der Oberseite bieten ausreichend Sicherheit. In Kombination mit einer Lanyard-Schlaufe bleibt das Messer dort, wo es hingehört - in der Hand.
Mit einem Fecht- oder Reverse Grip liegt das Messer sehr natürlich in der Hand. Die Rillen auf dem Klingenrücken bieten einen festen Halt für einen vorgelagerten Griff, falls feinere Arbeiten erforderlich sind. Bei der Verwendung eines Hammergriffs zeigt der Griff des Tamashii sein flaches Profil. Es ist zwar nicht unangenehm, aber Nutzer mit größeren Händen könnten das Volumen eines dickeren Griffs vermissen.
Das Civivi Tamashii kam nicht rasiermesserscharf bei mir an, aber es hatte eine brauchbare Schärfe, die nach ein paar Strichen auf dem Sharpmaker schnell rasiert hat.
Im Alltag ist das Civivi Tamashii dank seiner 4,5 mm dünnen Klinge ein nützlicher Schneidteufel. Und ich muss sagen, dass der zeitlose Look es nicht nur für formelle Anlässe ideal macht, sondern auch für den täglichen Gebrauch, sei es im Großstadtdschungel oder bei professionelleren beruflichen Anwendungen.
Fazit
Das Messer "Tamashii" zu nennen war eine gute Entscheidung - das Messer hat Seele und weiß seinen Besitzer zu verzaubern. In diesem Sinne ist Cvivi eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem weltweit bekannten Designer geglückt. Den Preis auf der Blade Show West zu bekommen ist eine Sache, das Messer in der Hand zu haben und zu verstehen, warum es diesen Preis bekommen hat, eine andere.
Die Kombination aus japanischen Designelementen und hochwertigen Materialien ergibt ein wunderschönes Messer, das nicht nur gut aussieht, sondern sich auch im Alltag als EDC-Messer bewährt. Ob in der Stadt oder im Freien, das Messer kann bei feinen Schneidaufgaben überzeugen, ist aber auch zu professionellen Backup-Funktionen fähig.
Der "Bang for the buck"-Faktor ist in diesem Fall enorm und gerade Menschen, die sich keine Custom Terzuola Messer leisten können, werden gerne zugreifen.
Vielen Dank fürs Lesen!