Review: Böker Pry-Mate und Pry-Mini

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    Böker führt die erfolgreiche Collaboration mit namhaften Messermachern weiter und präsentiert mit dem Pry-Mate und Pry-Mini zwei interessante Messerdesigns des dänischen Messermachers Jesper Voxnæs.


    Die beiden kompakten feststehenden Messer bilden den Anfang einer Zusammenarbeit zwischen dem Solinger Hersteller und dem dänischen Custommaker. Im neuen Hauptkatalog 1-2010 sind zwei weitere Modelle, das Gnome und das Rhino, zu finden. Im Gegensatz zum Pry-Mate und Pry-Mini werden diese beiden Modelle unter dem Label Böker Plus vertrieben und werden demzufolge in Fernost gefertigt. Das Gnome ist ein sehr harmonisches kleines Neckknife sowie EDC für die Hosentasche und ist aufgrund seiner Formen ein echter Handschmeichler. Des Weiteren können sich alle Fans von Vox Knives, die gerne auch in der Küche verweilen, über eine Serie interessanter Küchenmesser “Gorm“ freuen. Diese ist im aktuellen Böker "Knivestyle“-Katalog 1-2010 zu finden.


    Hinter Vox Knives verbirgt sich, eine „one-man-operation“: Messermacher Jesper Voxnæs aus Løgstrup, Denmark. Jesper fertigt von Hand feine und sehr interessante Messer. Seine Designs haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Für seine Messer bevorzugt er hauptsächlich moderne Materialien, wie RWL 34 als Klingenstahl, G10, Micarta und Titan. Jedoch sind auch manche Einzelstücke mit einer Damastklinge oder Lederscheide ausgestattet. Als Scheidenmaterial findet überwiegend Kydex Verwendung.


    Auf der IWA 2010 hatte ich kurz die Gelegenheit Jesper auf dem Stand von Böker persönlich kennenzulernen. Er ist ein sehr sympathischer, freundlicher und lockerer Typ.


    Bei dem Böker Vox Pry-Mate und Pry-Mini handelt es sich um zwei kompakte feststehende Messer. Ziel war es, die Messer in qualitativ hochwertiger Ausführung zu fertigen, welche sich sehr nah an der Customvariante orientieren. Beide Messer werden in Solingen gefertigt.

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  • Das Böker Pry-Mate


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    Ein kurzer Überblick über die technischen Daten:
    Gesamtlänge: 16,5 cm
    Klingenlänge: 8,4 cm
    Klingenstärke: 7mm


    Abmessungen in Kydex:
    Gesamtlänge: 17,9 cm
    Breiteste Stelle: 6,3 cm


    Stahl: Böhler N690BO
    Griffmaterial: Micarta (schwarz)


    Tek-Lok (groß) kompatible Kydexscheide


    Gewicht: 196g
    mit Kydex/TL: 276g


    Preis: 189,95 Euro



    Das Pry-Mate ist nach Aussagen von Jesper Voxnæs ein echter “hardworker“. Dies wird nach dem Auspacken auch schnell klar: satte 7mm Klingenstärke!


    Das Pry-Mate ist gedacht für Anwender, welche unter anderem ein Messer auch mal als Hebelwerkzeug einsetzen möchten. Von Soldaten, welche im Irak im Einsatz waren, wusste Jesper, dass ein Messer auch schon einmal zum Aufhebeln von Kisten und Boxen benötigt wird. Dafür sollte das Messer ähnlich gut genutzt werden können wie zum Schneiden.


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    Ein Custom Pry-Mate von Vox Knives.


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    Mit schwarzen Griffschalen und rotem Fiber wie in der Ausführung von Böker.


    Genehmigung des Urhebers der Bilder liegt vor. Special Thanks to Jesper!



    Gerade bei dem Pry-Mate ist der Name Programm.


    Geliefert wird das Messer in einem Böker-Treebrand Geschenkkarton. In diesem findet sich in einer Klarsichttüte das Pry-Mate mit Kydex und ein großer TekLok wieder.


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    Der Griff


    Sofort fällt der 7mm starke und längssatinierte Erl auf und vermittelt, aufgrund der 196g Messergewicht, sofort mehr als ausreichend Stabilität. Eingrahmt wird dieser von zwei roten Fiberlagen, welche einen sehr schönen Kontrast zum silbernen Erl und den schwarzen Griffschalen bieten.


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    Die roten Fiberlagen ergeben einen schönen Kontrast.


    Für die Griffschalen wurde schwarzes Micarta gewählt. Diese warten mit einer Profilierung aus drei flachen Fräsungen auf und sorgen dafür, das Mittel- und Ringfinger intuitiv Platz finden. Eine feine Struktur, schaut an den Kanten aus wie Höhenlinien auf einer topographischen Karte, sorgt für Griffigkeit. Hier hat man sich, ebenso wie an vielen anderen Punkten, sehr streng an das Custom-Vorbild gehalten. Die Übergänge zwischen Erl, Fiber und Micarta sind ausgesprochen sauber und fein geschliffen. Übergänge sind wenn überhaupt nur mit der Nagelkante zu erahnen. An dieser Stelle hat man sehr gute Arbeit geleistet. Dies erinnert mich vergleichsweise an die Folder von Fällkniven, welche ähnlich hochwertig gefinished sind.


    Optisch auflockernd, aber trotzdem überaus solide, wirken die beiden großen Holnieten. Eigentlich bin ich selbst weniger ein Freund von Hohlnieten, gehören diese jedoch für mich bei einem Vox-Design einfach dazu. Sie stehen dem Pry-Mate jedenfalls sehr gut. Die Hohlnieten sind fein satiniert und im inneren sind keine Bearbeitungsspuren wie Grade zu erkennen. Aufgrund ihres Durchmessers von 10 mm lässt sich problemlos eine kräftige Reepschnur oder Paracord als Lanyard anbringen.


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    Die großen Hohlnieten passen gut zum Pry-Mate.


    Angesichts 17-20 mm Stärke liegt der Griff satt in der Hand. Mit 8,3 cm ist dieser für meine eher mittelgroße Hand auch ausreichend lang. Der kleine Finger stützt sich je nach Arbeit im Bereich der hinteren Rundung ab. Die vordere Fingermulde, welche bereits in den Klingenbereich übergeht, sorgt dafür, dass der Zeigefinger nicht auf die Schneide abgleiten kann. Aufgrund des enormen Erls ist das Messer grifflastig.


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    Die Übergänge sind sehr sauber angepasst.


    Die Daumenrillen sitzen an der richtigen Stelle und bieten ebenso ausreichend Grip, können bei festem Zugreifen und längerer Arbeit jedoch etwas drücken. Bei dem Vox-Custom sind selbige etwas abgeschwächter vorhanden. Im Bereich des Klingenrückens sind in fast 2/3 der Länge 7mm Klingenstärke beibehalten worden. Danach verjüngt sich die Klinge (bis zur Spitze hin) aufgrund des Hohlschliffs.



    Die Klinge


    Bei einer solch massiven Klinge ist ein zur Klingenstärke ausgewogener Hohlschliff notwendig um passable Schnittleistungen bieten zu können. Bei dem Pry-Mate hat man einen recht guten Kompromiss gefunden. Auch hier wurde sich sehr stark an dem Vorbild von Voxknives orientiert und der Hohlschliff nahezu 1:1 umgesetzt. In der Umsetzung als auch der Produktion kostete der Hohlschliff den Experten bei Böker einige Nerven, um das gewünschte Ergebnis in der Produktion zu erzielen. Die Klinge ist ca. 3,1cm hoch und besitzt auf halber Höher im Bereich des Hohlschliffs noch 4mm Stärke.
    Die Klinge ist im Bereich der Schneide nicht völlig gerade, sondern ganz leicht bauchig. Die Schneide ist ferner symmetrisch geschliffen und bildet eine saubere und differenzierte Klingenspitze aus. Als das Messer bei mir eintraf (wurde bereits von Passaround-Teilnehmern vor mir getestet) war ein rasieren unter leichtem Druck möglich. Auch an dieser Stelle hat Böker ordentliche Arbeit geleistet.
    Versehen wurde die Klinge des Pry-Mate mit einer sehr feinen Längssatinierung, die dem Messer sehr gut steht und dem Custom entspricht.


    Auf der linken Klingenseite ist das Böker Manufaktur Solingen Logo, auf der Rechten das von Voxknives zu finden.
    Bei der Auswahl des Stahls fiel die Wahl auf den N690BO des österreichischen Unternehmen Böhler; eine spezielle Legierung des N690 für Böker.


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    Als Finish wurde eine sehr feine Längssatinierung gewählt.


    Trotz der Klingenstärke lassen sich Schneidaufgaben gut ausführen. Hätte ich aufgrund des Katalogbildes und der 7mm Angabe vorher nicht gedacht.


    Aufgrund des angemessenen Hohlschliff´s ist das Pry-Mate kein Spaltkeil geworden. Kleinere Hackarbeiten sind möglich, jedoch etwas mühsam, da das Messer sehr grifflastig ist und man relativ wenig Schwung auf die Klinge bekommt. Kraftvolle Schnitzarbeiten lassen sich bspw. gut ausführen. Aufgrund des leicht zur Schneide abgewinkelten Griff´s kann es mal vorkommen, dass man bei zu viel Kraftanstrengung von einem anzuspitzenden Ast einfach abgleitet. Hier sollte man die Hand etwas abwinkeln und die Klingenspitze mehr nach vorne bringen. Für Arbeiten auf flachem Untergrund ist die leicht abgewinkelte Form von Vorteil.
    Die Handlage ist angenehm und der Griff liegt satt in der Hand. Die Gefahr, auf die Klinge abzurutschen zeigte sich bei den Testarbeiten nicht. Aufgrund der Tatsache, dass die Schneide komplett durchgeschliffen ist und keine Schleifkerbe angebracht wurde sollte beim Ziehen aus der Scheide etwas vorsicht gegeben sein, da man sich mit dieser kleinen Spitze gerne mal selber ritzt.


    Wie bereits weiter oben schon angesprochen machten sich nach einigen angespitzten Ästen die ausgeprägten Daumenrillen bemerkbar. Etwas feinere Rillen wären dem Daumen für langes kraftintensives Arbeiten etwas zuträglicher, jedoch wirken die 6mm Bohrungen zum Gesamtkonzept und Design stimmig. So muss man an dieser Stelle mit ein paar Druckstellen leben oder den Daumen, bei längerem Einsatz, etwas weiter vorne auflegen.
    Feine Arbeiten, wie Äpfel und Möhren schälen, ließen sich mit Gefühl gut ausführen. Dies funktionierte auch wesentlich besser als bei ähnlichen Vertretern, beispielsweise dem Raidops Little John, mit 6mm Klingenstärke. Die Klinge ließ sich kontrolliert führen und bei feinen druckvollen Arbeiten, wie dem Auffächern von Holz, lässt sich auch der zweite Daumen auf dem Klingenrücken gut platzieren. Durch die weit in den Klingenbereich gezogene Fingermulde lassen sich bei lockerer Handhaltung (Daumen und Zeigenfinger befinden sich auf der Klinge, Ringfinger in der Fingermulde) feine Aufgaben durch eine gute Kontrolle der Klinge sehr gut bewältigen.
    Die tief heruntergezogene Klingenspitze ist gut kontrollierbar. Das Öffnen von Verpackungen und Karton ist so angenehm auszuführen.
    Das Spalten von kleinerem Anmachholz sollte durchaus möglich sein. Ein Verkanten der Klinge sollte man möglichst vermeiden, da die Klinge im Bereich der Schneide eben doch etwas filigraner ist. Ausprobiert habe ich dies jedoch, in Anbetracht eines nicht in meinem Eigentum stehenden Passaroundmessers, nicht.


    Das Hebeln. 7mm Klingenstärke laden natürlich herzlich dazu ein. Im Bereich des Klingenrücken erreicht das Messer auch recht schnell eine ausreichend stabile Stärke für solche Aktionen. Deshalb sollte man bei Hebeleinsätzen vorwiegend mit dem sehr massiven Klingenrückenbereich arbeiten und nicht mit dem Bereich der Spitze oder dem unteren Bereich der Schneide. Hier sollte man ebenso mit Bedacht arbeiten und nicht einfach wild drauf los.


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    Satte 7mm Klingenstärke!


    Der N690BO sollte auch bei dem Pry-Mate eine ordentliche Wahl sein und lässt sich fein ausschleifen. Nach diversen Schnitz- und Küchenarbeiten stand der Unterarmrasur mit leichtem Druck nicht viel im Wege.

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  • Die Kydex


    Eine ordentlich gearbeitete Scheide ist sehr wichtig. Ein scharfes Messer sollte man auch zuverlässig und sicher am Körper transportieren können. Ausgestattet ist das Pry-Mate mit einer Kydexscheide. Diese orientiert sich am Messerdesign. Auch das Custom Pry-Mate besitzt eine Kydex. Verwendet wurde Material in 2mm Stärke.


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    Die Scheide schnappt in der ersten Mulde der Micarta-Schalen ein. Das Messer sitzt relativ spielfrei (ein bisschen kann man das Messer bewegen). Für eine Tip-down-Trageweise sollte so das Messer hinreichend fest genug gehalten werden. Im Testzeitraum hat sich das Pry-Mate, bei verschiedenen Trageweisen, nicht gelöst. Bei einer strikten Tip-up-Trageweise sollte man jedoch etwas vorsichtiger sein. Für diese Trageweise könnte der Scheidenmund noch etwas strammer einrasten. Dies lässt sich möglicherweise nach Bedarf mit einem Heißluftfön etwas nachjustieren. Die Kanten sind gerundet, leichte Schleifriefen jedoch noch sichtbar. Im vorderen Bereich der Kydex ist diese leicht geöffnet . Die Gefahr sich zu verletzen besteht aber nicht. Nützlich ist dies, wenn man die Kydex, zwecks Reinigung, einfach mal ausspülen möchte. Eine Daumenauflage sorgt beim Ziehen für bessere Kontrollierbarkeit.


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    Bei einigen früheren Kydexscheiden von Böker habe ich oft bemängelt, das diese zu locker und einfach zu undifferenziert sitzen und damit wenig Vertrauen ausstrahlen. In diesem Bereich hat sich allerdings einiges getan. Nach Aussagen aus dem Hause Böker arbeitet man in diesem Bereich auch weiter intensiv an Verbesserungen um die Kydexscheiden weiter zu optimieren.


    Um das Pry-Mate am Gürtel oder anderen Ausrüstungsgegenständen zu befestigen ist ein großer Tek-Lok vorgesehen, welcher bereits im Lieferumfang enthalten ist. Ausgeliefert wird schon die neue Version des Befestigungskonzepts der Firma Bladetech. Das neue Modell zeichnet sich durch eine ergonomische und moderne Form aus. Die Größeneinstellung für den Gürtel wird nun nicht mehr geschraubt sondern einfach durch festclicken vorgenommen. Zudem wurde die Klammer mit einem internen Sicherungshebel versehen, welche ein unbeabsichtigtes Öffnen, auch im harten Einsatz, nahezu unmöglich machen sollte.


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    Der neue Tek-Lok der Firma Bladetech.


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    Trageweise A (Sicherungshebel geöffnet)


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    Trageweise B


    Es ist so möglich, das Messer horizontal oder in zwei Positionen (A, B) vertikal zu tragen. Aufgrund der Position der Ösen sitzt das Messer bei einer Cross-Draw Trageweise (A, 8-10 Uhr) sehr hoch. Mir persönlich etwas zu hoch. Trägt man das Messer bspw. auf 16 Uhr (B) so lässt es sich aufgrund der leicht nach vorn gekippten Stellung angenehm greifen. Im Test war dies meine bevorzugte Trageweise, welche auch bei Autofahrten etc. nicht sehr störte.



    Fazit


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    Aufgrund der Klingengeometrie ist das Pry-Mate schon eine besondere Erscheinung. Ein Messer in dieser Größe mit 7mm Klingenstärke ist eher eine Ausnahmeerscheinung. Selbst die kleinen Messer von Raidops können bei diesem Format nur mit 6mm aufwarten.
    Trotzdem ist das Vox Pry-Mate aufgrund des stimmigen Anschliffs kein Spaltkeil geworden. Die meisten Arbeiten und Aufgaben lassen sich ordentlich ausführen. Nicht viel schlechter als bei 4mm Klingenstärke. Natürlich muss man aufgrund der Eckdaten und des Anschliffs Abstriche in der Performance machen. Aber ein Küchenmesser soll das Vox Pry-Mate auch gar nicht sein.
    Gibt es etwas zu bemängeln? Sicher nicht die Dimensionen oder das Design. Wer DEN Schneidteufel für die Küche oder ein leichtes Back Up sucht wählt mit dem Pry-Mate für seinen Einsatzzweck sicher nicht das passende Messer.
    Wer pedatnisch sucht findet in der Ausführung auch etwas. Im Bereich der Fingermulde/Ricasso ist das Fiber in einem Bereich von ca. 2 mm nicht ganz bündig zum Erl. Die Kanten, im Bereich der Fingermulde, könnten ein ganz klein wenig noch mehr gerundet werden. Ist aber im absolut vertretbaren Rahmen am Testmesser gewesen. Zudem hat eine Hohlniet einen kleinen oberflächlichen Spalt zu verzeichnen. Alles aber keine schwerwiegenden oder auffallenden Sachen.
    Das solche Designs nicht nur in der Vitrine landen zeigt eindrucksvoll die Aufnahme eines Sicherungsschützen des schwedischen ISAF-Kontingents in dem neuen Buch von Dietmar Pohl (Messer im Kampfeinsatz, erschienen im Wieland-Verlag), welcher ein Vox Knives Pry-Mate zu seiner persönlichen Ausrüstung zählt.
    Das Pry-Mate ist mit 16,5 cm sehr kompakt und trotzdem enorm stabil. Die Handlage ist ansprechend. Die Böker Serienversion sieht dem Custom zum Verwechseln ähnlich. Die Ausführung ist durchweg sehr hochwertig geworden. Das Finish ist fein und sauber. Alle Kanten sind entgradet. Das Pry-Mate weiß zu gefallen. Ein kleiner Wermutstropfen: mit 189,95 Euro ist es nicht ganz günstig.

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  • Böker Pry-Mini



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    Ein kurzer Überblick über die technischen Daten:


    Gesamtlänge: 12,9 cm
    Klingenlänge: 6,4 cm
    Klingenstärke: 5 mm


    Abmessungen in Kydex:
    Gesamtlänge: 13,9 cm
    Breiteste Stelle: 4,2 cm


    Stahl: Böhler N690BO
    Griffmaterial: Micarta (schwarz)


    Tek-Lok (klein) kompatible Kydexscheide


    Gewicht: 94g
    mit Kydex/TL: 138g


    Preis: 149,95 Euro



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    Klein und handlich.


    Das Böker Pry-Mini ist das kleinere Pendant zum Pry-Mate. Als 2-3 Fingermesser eignet es sich hervorragend als kleines EDC für die Hosen- oder Jackentasche. Mit 5mm Klingenstärke ist es nicht minder stabil als der große Bruder und für ein Messer diesen Formats. Die Lieferung erfolgt in einem schwarz/ silbernen Geschenkkarton. Darin befindet sich ebenfalls das Messer in der Kydexscheide verstaut mit dem zugehörigen Tek-Lok.



    Der Griff


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    Auch hier sind die Übergänge sehr sauber angepasst.


    Das Pry-Mini besitzt ebenfalls Griffschalen aus schwarzem Micarta, welche mit rotem Fiber unterlegt sind. Die Griffschalen sind jedoch leicht gerundet und besitzen eine ähnliche Oberflächenstruktur wie die des Pry-Mate, welche dem Micarta eine angenehme und hochwertige Haptik verpasst. Die Übergänge der verschiedenen Materialien wurden bei dem kleineren Bruder ebenso gleichmäßig und sauber bearbeitet. Übergänge sind nicht zu spüren. Das fühlt sich angenehm an und sieht einfach gut aus!


    Auch hier sorgen Hohlnieten für zusätzliche Stabilität und die Möglichkeit bei 8mm Innendurchmesser verschiedene Lanyards anzubringen.


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    Die Handlage ist sehr angenehm und durch die ausgeprägte Fingermulde ebenso sicher.



    Die Klinge


    Die Klinge des Pry-Mini ist 5mm stark und damit ähnlich robust ausgefallen. Die Klingengeometrie ist vergleichbar mit der des größeren Pry-Mate. Es besitzt ebenso einen Hohlschliff, welcher für gute Schneideigenschaften sorgt. Die Klinge ist ca. 2,5cm hoch und die Klingenstärke beträgt auf halber Höhe im Bereich des Hohlschliffs ca. 3mm Stärke. Bei dem Klingenfinish hat man ebenfalls eine sehr feine Längssatinierung gewählt. Auch hier hat der N690BO von Böhler Verwendung gefunden.


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    Die Sheepfoot-Klinge wartet mit einer 5,1cm langen leicht bauchigen Schneide auf. Diese ist ebenso so sauber und symmetrisch ausgeführt. Die Klinge des kleinen Pry-Mini reicht für viele täglich Aufgaben durchaus aus. Ob Brötchen schneiden oder Pakete öffnen. Auch hier sorgt eine tief runter gezogene Klingenspitze für gute Kontrollierbarkeit.



    Die Kydex


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    Das Mini wird ebenso mit einer Kydexscheide geliefert. Diese ist im ähnlichen Design wie die des Pry-Mate gearbeitet. Die Passform ist noch etwas besser. Das Mini parkt absolut spielfrei und sehr sicher in der Kydex. Aufgrund des flachen Griffprofils ist der Einrastpunkt nicht ganz so differenziert, stellt aber kein Problem dar. Es wird auch Tip-up zuverlässig sowie sicher gehalten. Eine Daumenauflage bietet auch hier mehr Komfort und Kontrolle.


    Mitgeliefert wird ein kleiner Tek-Lok mit welchem eine vertikale und horizontale Trageweise möglich ist. Ein großer Tek-Lok ist mir persönlich lieber, da man bei einem Kleinen (mit nur zulässiger Gürtelbreite von 3,8cm) die meisten Herrengürtel etwas quetschen muss damit es passt. Aber ein Großer wäre hier auch etwas oversized.


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    Mögliche Trageweisen mit kleinem Tek-Lok.


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    Bei nur 13,9 cm Gesamtlänge lässt sich das Böker Pry-Mini jedoch bequem einfach so in der Hosen- oder Jackentasche tragen. Manchmal tritt das Problem auf, dass sich das Messer beim Gehen etwas quer stellt. Dieses eher generelle Problem könnte man mit einer Lanyard und einem kleinen Clip, welcher an dem Bund der Hosentasche befestigt wird lösen. Munroe Design fertigt solche Taschenclips in Handarbeit. Jedoch sollte sich so etwas aus Kydex auch leicht selbst bauen lassen.

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  • Fazit


    Das Pry-Mini ist ein kleines kompaktes Fixed, welche sich im Alltag sehr gut einsetzen lässt und in den meisten Taschen bequem ein neues Zuhause findet. Aufgrund der 1,45cm Griffstärke liegt es auch bei längeren Arbeiten ordentlich in der Hand.
    Auch hier ist das Finish sauber ausgeführt und wirkt hochwertig. Etwas Negativ sind zwei kleine Spalten im 100stel Milimeter-Bereich zwischen Fiber und Erl im Ricassobereich aufgefallen. Das war es aber auch schon.


    Das moderne Design der Beiden, mit den Schaffußklingen und großen Hohlnieten im Griff, weiß auf jeden Fall sehr zu gefallen.
    Beide Messer ergänzen sich ebenso sehr gut. Wo das Pry-Mate als sehr massives Messer seine Vorteile ausspielt sorgt das Mini aufgrund Größe und Klingengeometrie für Vorteile, wenn es mal kein so großes Messer bedarf oder sein darf. Die Designs von Jesper sind sehr ansprechend und funktional. Preislich muss man bei den Beiden mit 189,95 und 149,95 Euro etwas tiefer in die Tasche greifen, wobei es fast schon den Custom-Bereich berührt. Ein Raidops LJ bspw. kostet so um die 250 Euro.


    Gespannt bin ich auf die beiden Böker Plus Modelle. Die Prototypen sahen vielversprechend aus. Unterschiede in der Wahl des Klingenstahls etc. zeigen natürlich einen Preisunterschied auf.


    Ich bedanke mich herzlich bei beagleboy für den netten Kontakt. Special Thanks to Jesper!!!


    Viele Grüße
    basti



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    Gibbs Rule #9 : never go anywhere without a knife!
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  • :thumbup:


    Wieder einmal ein super interessanter und ausführlicher Testbericht,Basti :thumbup:


    Auf den habe ich schon die ganze Woche gewarte :pray:



    Damit ist der Böker Pry-mate auf meiner "Will-Haben-Liste" gelandet ....


    Unser Lokaler Böker Händler hab auch schon eins zur Ansicht geordert :whistling:



    Danke für deine Mühe und die Super Bilder




    Greetz der Joe

    Franconian Resistance #001

  • Vielen Dank für dieses top Review :thumbup: Sehr informativ und gelungene Fotos von den Messern gibts auch!



    Gruß
    Stefan

    „Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man gezwungen ist, ununterbrochen dazuzulernen.“

    Kopportunist #0072

  • Zwei Messer, die mir wirklich sehr gefallen. Sehr!
    Ich danke dir für deinen sehr guten Bericht, hat meine Meinung über die Dänenklopper nur bestätigt.

    "Eet watt gor is, schnack watt wohr is und drink watt kloar is!"

  • Hervorragender Bericht und schon wieder ein Messerchen mehr in der Warteschleife! :thumbup:


    Danke, Basti! ;)

  • Vielen Dank! :thumbup:


    Ich hatte die Beiden gut zwei Wochen und häufig dabei. Die Entwürfe von Jesper sind schon genial. So ein Pry-Mate hats mir auch angetan. Ich habe ja auch ein paar Exemplare, welche etwas kräftiger gebaut sind, aber die 7mm sind echt beeindruckend. Das Mini eigenet sich als EDC auch ganz gut.


    Wie bereits geschrieben, ergänzen sich beide Messer ganz schön. Wenn man das Design mag, das Pry-Mate als EDC zu wuchtig und zu schwer ist, kann super auf das Mini ausweichen.


    Ich hatte mir auf der IWA auch das Rhino und Gnome angeschaut, wobei es sich dabei noch um Protos handelte, welche noch Änderungen erfahren werden. Für den Preis aber fast ein Schnäppchen. Ich gespannt bin, wie die Beiden letztlich in der Serie sein werden. Es schön ,dass sich Böker sehr eng an die Vorbilder hält.

  • Hallo Basti
    danke für deinen super ausführlichen Bericht....
    spiele schon lange mit dem gedanken mir das pry-mate zu holen....
    danke das du mir die endscheidung abgenommen hast. ich muß es einfach haben...


    lg Thorsten

  • Deine Reviews sind der Knaller, Basti, ehrlich, hochprofessionell, super Fotos, fetten Respekt, besser geht nicht.
    Du machst das mit Absicht, oder?
    Du solltest Geld dafür nehmen.


    :thumbup: :thumbup:

    Holger - T.I.T.A.N. #5555 - Kopportunist #5555
    "Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd", Otto von Bismarck

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