qualisicherung bei böker oder was ist eigentlich aus meinem böker haddock aus dem januar geworden?

  • ich bin mir unsicher wo das genau hinsoll. @mods: bitte verschieben wenn euch der platz unpassend erscheint.


    Ich frage euch mal eingangs folgende frage: was erwartet ihr wenn ihr ein normalgroßes klappmesser von einem namhaften deutschen hersteller, das ganze made in D kauft? Normalerweise finde ich, dass perfekte verarbeitung, also funktion wie ein schweizer uhrwerk durchaus zu erwarten ist. Im neuzustand kein spiel irgendwo. Meinetwegen ein etwas starrer klingengang der sich nach und nach einläuft, ok damit kann ich gut leben. Dann weiß ich immerhin das ding ist neu.


    Nun ja. Kommen wir zu meinen tatsächlichen erfahrungen.


    Im januar habe ich mir von meinem geburtstagsgeschenkgeld ein böker haddock gekauft. Ich wusste es gab einige diskussionen zu dem messer, aber ich habe naiv wie ich manchmal bin auf mein glück vertraut und habs mir beim kompetenten waffenladen meines vertrauens einfach mal gekauft. Das war am 8. januar.
    Als ich am abend dieses tages zu hause ankam, das messer desinfizieren wollte (mach ich immer gern mit neuen messern), merk ich dass da mächtiges spiel in der verriegelung ist. Das haddock ist ja bekanntlich ein framelock. Nun drückte sich der lockbar doch tatsächlich bis auf die g10 seite durch. Also das vorausgesetzt ich hab ihn mit dem finger leicht (und ich meine wirklich leicht, nicht mit gewalt oder so) in die richtung gedrückt. Dort hat der sich dann auch „festgefressen“. Wenn ich das ding nur so aufgeklappt habe ist der lockbar in die position gesprungen die ihm wohl zugedacht war. Nur leider war das nicht die position in der er auch fest verriegelt. Die klinge wäre wohl nicht eingeklappt, aber sie stand alles andere als spielfrei.
    Nun ja. Das sind alles sachen die sich unter „montagsmodell“ abspeichern ließen, nicht soooo schlimm. 24 monate gewährleistung helfen da. Ich dann am nächsten tag sofort postwendend zu meinem lieblingswaffenladen zurück und reklamiert. Der nette mann hinterm tresen schaut sich das an und sagt „ok das komisch. Geht an böker zurück, ich ruf dich an“.


    Dass es dann bis anfang märz dauerte bis ich mein ersatzmesser bekommen konnte konnte ja keiner ahnen.
    Ich weiß nicht wie bei böker die planung ist. Aber wenn die sachen aus einer manufaktur kommen könnte mensch sich doch ein paar titanplatten da auf halde legen und einfach nen neuen framelock fräsen. Naja. Das ist meine sicht. Aber vielleicht habe ich da auch ne unrealistische weltsicht.
    Jedenfalls bekam ich dann einen anruf, dass böker zwei haddocks geschickt hat von denen ich mir eines aussuchen kann. Am nächsten tag stand ich natürlich wieder dort auf der matte. Und ratet mal in was für einem zustand die beiden haddocks waren?


    Bei beiden (!) stand der lockbar quasi frei wenn ich die klinge mit den fingern (und ich bin weiß gott kein muskelmann) weiter „auf“ drückte, also gegen den klingenanschlag drückte, eine belastung die bei normalen schneidaufgaben deutlich stärker vorkommt. D.h. ich konnte den lockbar in richtung „entriegeln“ flexibel bewegen, aber auch in richtung „verriegeln“, was bedeutet dass wenn sich das titan abnutzt, was es ja früher oder später tut, die klinge spiel bekommt.


    Also noch mal nach solingen die dinger. Aber erst nach nem telefonat mit dem böker vertreter, der mir dann sagte dass es wohl ne möglichkeit gibt da was dran zu reparieren, so dass die funktion i.o. ist.


    Naja. Vorgestern hab ich dann wieder den mir mittlerweile bekannten anruf bekommen „dein haddock ist wieder da“. Ich hatte mittlerweile angst mir die dinger anzuschauen.
    Eines der zwei haddocks von denen ich mir keines aussuchen wollte wurde nachbearbeitet, das andere wurde so gelassen wie es war (!). und bei beiden konnte ich keine veränderung feststellen. Zwei wochen benutzung hätten heftigstes spiel im lock bedeutet.




    Zieht euer fazit aus der geschichte wie ihr wollt. Ich weiß was mein fazit ist: keine böker made in D messer mehr.
    Die quali sicherung bei böker plus ist besser, was ihr in meiner kurzen geschichte zum rbb outdoor gleich lesen könnt.

  • Ich habe leider die gleichen Erfahrungen mit dem Böker Haddock gemacht.


    Mein Fazit:
    Böker wir nur noch direkt im Werk gekauft, wenn ich die Teile vorher in Augenschein nehmen konnte.


    Zur Erklärung: Hab´s nur 15 min. zum Werksverkauf von Böker.

  • Danke!
    Super hilfreich, finde ich, da ich gerade eins bestellen wollte.
    Jetzt werde ich es erst mal befingern.[MSIE_newline_end ]

    GOOD FENCES MAKE GOOD NEIGHBOURS

  • ich muss ehrlich gestehen daß das das erste mal war daß ich bereut habe nicht via onlineshop zu bestellen. via onlineshop wär das ding kommentarlos zurückgegangen.

  • Also ich hab , was ich auch schon öfter hier kundgetan hab, ähnliche sehr schlechte erfahrungen mit böker gemacht


    Für mich sind die mittlerweile komplett unten durch, und noch ein böker werd ich mir nie wieder kaufen



    Es kann auch einfach nicht sein das man ein 150+ euro messer erstmal umtauschen muss bis man ein "gutes" bekommt, oder im handel unter 10 stück das beste aussuchen muss , jedes was da in den handel kommt sollte von guter qualität sein, das ist bei den preisen ne selbstverständlichkeit

    Das Leben ist zu kurz für schlechte Scheiden.

  • sehe ich genauso. deshalb wenn böker nur noch bökerplus.

  • Bei Böker Plus sind die Messer sehr gut gemacht. Aber es ist halt komisch das die "Billig-tochter-firma" besser verarbeitete Messer raus schickt als Böker in Solingen.
    Obwohl die eigentlich den höheren Qualitätsanspruch haben müssten. Schließlich "Made in Germany/Solingen"

    Gruß Michael www.sartools.de powered by S&RT

  • Ja woran das liegt weiss ich auch nicht.....Ob bei der böker manufaktur nurnoch zugekiffte unmotivierte lehrlinge sitzen und die arbeit verrichten?



    Kommt mir manchmal so vor, meine eigenen erfahrungen und unzählige berichte aus dem Netz sprechen einfach ne zu deutliche sprache.


    Ist auch irgenwie schade, denn ich würde gerne was in meiner sammlung haben wo ich mit recht behaupten könnte...Solingen Spitzenqualität



    Ich finde leider auch, viele der messer die böker auf den markt bringt, sind einfach irgendwelche designs, die , ausser das sie ein neues design haben, einfach nichts können. Nicht speziell für einen zweck optimiert und entworfen. Und das dann teilweise auchnoch richtig mies.


    Ich meine damit als vergleich mal das pohl force alpha one/two, für ein aufgabengebiet ins kleinste detail super durchdachter folder...zu nem fairen preis.


    Böker wirft haufenweise nur "irgendwelche neuen messer" auf den markt....


    Ist dann mal was "gutes" neues dabei wie das haddock (obowhl ich es persönlich grottenhässlich finde) , stimmt die verarbeitung hinten und vorne nicht....




    Was ist nur los mit denen? So vergraulen sie doch alle kunden, kaum jemand interessiert noch was böker macht.....


    Die sollten auch mal neuere hochwertige stähle anbieten, viel mehr s30v,D2 etc


    Und die messer mit out of the box absoluter rasierschärfe ausliefern, spyderco benchmade und co bekommen das doch auch hin...

    Das Leben ist zu kurz für schlechte Scheiden.

  • Es gibt doch schon eine kleine Revolution bei den Stählen Böhler N690, D2 usw.


    Es würde glaube ich besser laufen, wenn Böker aufhört auf Teufel komm raus neue Messer anzubieten. Erst mal die Sachen abarbeiten und dann was Neues anfangen.


    Bei anderen Firmen geht das auch.

    Gruß Michael www.sartools.de powered by S&RT

  • na gut hau ich meine theorie doch raus... ist nicht ganz ernst gemeint aber vielleicht steckt doch wahrheit drin...


    vielleicht können die kleinen asiatischen kinderhände sowas einfahc besser und feiner...

  • meiner Meinung nach liegt das Problem an einer anderen Stelle.


    Viele Leute die bei Böker arbeiten sind einfach nur Arbeiter. Das sind keine Messerliebhaber oder Sammler etc. Einfach nur Arbeiter.
    Die haben kein Gefühl für die Qualität die wir wünschen. Das ist für die meisten nur ein bischen Stahl und Plastik. Mehr nicht.
    Ich habe mal eine Doku über einen Solingener Hersteller gesehen. Bei der Qulitätssicherung war der Test : (Haltet euch fest). Papier schneiden. Wenns schneidet ists gut. Keine Kontrolle auf Lock, Klingenspiel etc..
    Da muss man was ändern. Schulungen etc.
    Ich weiß ja nicht wie es bei Böker ist, aber viele Unternehmen setzten auf Zeitarbeitsfirmen und Niedriglohnjobs in der Produktion. Das ist natürlich gut um die Qualität hoch zu halten. Wer wenig kriegt guckt besser und arbeitet engagierter.... ;)

    T.I.T.A.N. 0081

  • Ich denke auch, dass der Wert von "Serien-Handarbeit" heute einfach überschätzt bzw. aus Marketinggründen überbewertet wird.
    Die Realität sieht doch meist so aus, dass begrenzt qualifizierte Arbeiter im Akkord irgendein Produkt herstellen.
    Diese Arbeitsweise kann dann eben qualitativ mit industrieller Fertigung häufig nicht mithalten.
    Einmal korrekt eingestellt laufen dort die Produkte im Normalfall mit gleichbleibender Qualität raus und die Asiaten werden halt immer besser.


    Es ist doch schon lustig, wenn auf der einen Seite die Handarbeit in Verkaufstexten und im Marketing-Bla-Bla als Qualitätsmerkmal und Mehrwert angepriesen wird.
    Andererseits ständige Fehler und Mängel mit eben dieser Handarbeit begründet werden. :laber:


    Gruß Thomas

    "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

  • Hmm logisch sind nur arbeiter ohne besonderes interesse an dem produkt......


    ABER : bei anderen herstellern funktioniert sowas doch auch.....wenn wir uns mal nur folder im preissegment ab 100 euro anschauen.....spyderco : alles sau scharf und keine mängel....bei benchmade das gleiche


    ich finde böker sollte nen grossteil hauptsächlich maschinell herstellen, günstig verkaufen, so ala böker plus zeugs.....und ne kleine aber feine produktpallette an messern, die wirklich qualität haben, von motivierten fachkräften hergestellt & geschärft werden.....dann eben ein bischen teurer.
    mal ganz abgesehen davon das böker völlig überteuert ist^^



    Die Rasiermesser von böker, einige modelle über 200 euro, angeblich ja alles von meisterhand.....hab nen forentest gelesen übers "silver steel" model.....unter aller sau....unsymetrisch, stumpf, schlecht sitzende griffschalen....WTF so macht man den "made in solingen" ruf schnell und effektiv zunichte....

    Das Leben ist zu kurz für schlechte Scheiden.

  • ...weiter ?auf? drückte, also gegen den klingenanschlag drückte, eine belastung die bei normalen schneidaufgaben deutlich stärker vorkommt. D.h. ich konnte den lockbar in richtung ?entriegeln? flexibel bewegen, aber auch in richtung ?verriegeln?, was bedeutet dass wenn sich das titan abnutzt, was es ja früher oder später tut, die klinge spiel bekommt...


    So wie Du das beschreibst, würde ich eher mal die Klingenachse begutachten, die dürfte zu viel Spiel in der Klingebohrung haben.
    Denn wenn Du im veriegeltem Zustand die Klinge noch mehr gegen den Anschlagbolzen drücken kannst, kann nur die Klinge im Drehpunkt nachgeben, da nützt natürlich auch keine Nacharbeit am Framelook -> passgenaue Achse und das Spiel ist weg.

    Vergiss nie Deine Träume, sie könnten wahr werden (Hans Theessink)

  • So wie Du das beschreibst, würde ich eher mal die Klingenachse begutachten, die dürfte zu viel Spiel in der Klingebohrung haben.
    Denn wenn Du im veriegeltem Zustand die Klinge noch mehr gegen den Anschlagbolzen drücken kannst, kann nur die Klinge im Drehpunkt nachgeben, da nützt natürlich auch keine Nacharbeit am Framelook -> passgenaue Achse und das Spiel ist weg.



    Sehr gut möglich. Sowas sollte einer Fachfirma aber doch auffallen... :hmmm:

  • ...das wiederum kommt auf die Motivation der Mittarbeiter an.
    Mach ich das mit Liebe zum Job, schau ich mir die Auswirkung an, überlege ein wenig um die Ursache eingrenzen zu können, und such richtig nach dem Fehler um diesen dann zu beheben.
    Mach ich den Job halt obwohl ich viel lieber Frisör wärer, streck ich einfach den Framelock ein wenig -> scheiß egal obs dem Kunden gefällt oder nicht... :bibber:


    Und es stimmt, Firmen setzen immer mehr "irgendwelche" Arbeiter ein, denn die Arbeit ist ja überall schon genauestens dokumentiert, und kann ja von jedem "dahergelaufenen" gemacht werden -> nur was dabei niemals beachtet wird: die Liebe des Arbeiters zum Detail, aber genau die machts aus.
    Als Servicetechniker komm ich immer öfter zu Firmen die einfach irgendjemanden an die Messmaschine setzen, da ist kein eigenes Interesse mehr einen Fehler selbst zu lokalisieren oder zu beheben, da werd ich nur angerufen und dann heißts: die schei.. Maschine geht nicht!
    Komm ich dann hin, seh ich daß der Knabe nur vergisst auf OK zu drücken(!) -> dann erklär dem Kunden mal eine Anfahrt und Rückfahrt von jeh 350km für 2 Minuten Arbeit... :knueppel:

    Vergiss nie Deine Träume, sie könnten wahr werden (Hans Theessink)

  • So wie Du das beschreibst, würde ich eher mal die Klingenachse begutachten, die dürfte zu viel Spiel in der Klingebohrung haben.
    Denn wenn Du im veriegeltem Zustand die Klinge noch mehr gegen den Anschlagbolzen drücken kannst, kann nur die Klinge im Drehpunkt nachgeben, da nützt natürlich auch keine Nacharbeit am Framelook -> passgenaue Achse und das Spiel ist weg.


    ich weiß was du meinst, mein pt hat ne etwas zu große klingenbohrung. aber dann sollte immernoch die klinge im verriegelten zustand quasi zwischen klingenanschlag und lockbar eingeklemmt sein und sich null mehr bewegen. das was ich da sozusagen wegbiegen konnte war der klingenanschlag, und daß das so n kleines stück geht ist ja normal.nur normalerweise sollte dann automatisch der lockbar nachrücken und sich festfressen und sich nicht flexibel in beide richtungen bewegen lassen, also richtung "verriegelt" und richtung "entriegelt" gleichermassen federnd.

  • Ich habe gestern in Österreich zufällig mit dem Inhaber eines Schneidwarengeschäftes getratscht. Der erzählte mir, dass Böker mittlerweile auch in China fertigen lässt und er teilweise von Messerserien jedes 10. zurückschicken muss weil sie einfach kaputt sind. Weiters seien extrem lange Lieferzeiten in Kauf zu nehmen bzw einige Sache kommen überhaupt nicht. Finde ich schade, mir gefällt die Produktlinie von Böker sehr aber solche Aussagen schrecken mich von einem Kauf ab.


    ICE

  • Der erzählte mir, dass Böker mittlerweile auch in China fertigen lässt

    Nennt sich dann Böker Plus bzw. Böker Arbolito (Fertigung in Südamerika), daraus machen die auch kein Geheimnis. Böker ohne Zusatz werden explizit als Made in Germany angegeben, Fertigung in Solingen. Wenn dein Händler letztere meint und recht hat wär das schon extrem dreist.

    Kopportunist #0011

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