Wie man auf dem vorherigen Bild
erkennen kann, gab es auch mal Forelle...
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Und wie man sieht, kann man auch mit
einem großen Messer filigran arbeiten...
In der letzten Nacht regnete es mal
wieder, außerdem gab es leider auch Sturmböen. Das hatte zur Folge,
dass unsere Notunterkunft zusammenbrach. Nach dem folgenden Umbau bei
Dunkelheit und in strömenden Regen sah es dann so aus...
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So konnten wir dann den Rest der Nacht
trocken und warm hinter uns bringen. Mein Poncholiner war leider
völlig durchgeweicht, zum Glück blieb mein Schlafsack dadurch
trocken (er lag unter dem Liner) und die Wildschweindecke, die ich
als Isomatte nutzte, hatte auch noch eine trockene Unterseite und so
stand einer erholsamen Nacht nichts mehr im Wege.
Auch das Thema Unterkünfte wurde
natürlich intensiv behandelt. Vom schnell improvisierten und
aufgeschlagenen Lean-To aus natürlichen Materialien bis zu
verschiedenen Varianten einer Poncho-Behausung war alles dabei. Die
Variante der ersten Nacht ist aber nach wie vor mein Favorit: direkt
unter freiem Himmel am Feuer. Leider war dies durch den Regen in den
folgenden Nächten nicht mehr möglich.
Am letzten Tag ging es dann an die
Seile.
Zuerst in der Vertikalen
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und danach in der Horizontalen
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Und Kinski durfte natürlich auch nicht
fehlen...
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Alles in allem haben wir etliche
Gegenstände in mühsamer Handarbeit hergestellt, die im Ernstfall
das Überleben sichern können. Leider spielte das Wetter nicht so
ganz mit, dadurch reichten die vier Tage nicht für alle benötigten
Trocknungsphasen. Somit konnten nicht alle Gegenstände ganz fertig
gestellt werden.
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Ein obligatorisches Messerbild gab es
natürlich auch. Man bedenke: fünf Teilnehmer und zwei Ausbilder:
dafür eher wenige Messer. Zu unserer Verteidigung muss man aber
sagen, dass die anderen vier Teilnehmer nicht im TF sind...
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Bushcraft nach Tony´s Definition bedeutet, mit einfachen Mitteln satt, warm
und relativ komfortabel in der Natur zu leben und nicht nur irgendwie
zu überleben. Das gesamte Seminar war darauf ausgelegt, so einfach
und effektiv wie möglich dieses Ziel zu erreichen.
Tony und Ajax verfügen über unterschiedliche Erfahrungen, daher haben
sie im Detail teilweise unterschiedliche Lösungen, im Gesamtkontext
waren sie sich aber immer einig. Wir Teilnehmer sollten Lösungen
erarbeiten, nur das Ziel war vorgegeben. Meistens waren die
Lösungsvorschläge brauchbar, mit Lob wurde nicht gegeizt und die
Kritik war immer sehr konstruktiv. Somit gab es für viele Probleme
mehrere Lösungsansätze und niemand beharrte dogmatisch auf "seiner"
Variante. Hauptsache, es funktionierte.
Was erwähnt werden sollte, ist die Tatsache, dass es Vegetarier eher
schwer haben dürften. Am einfachsten wird man schließlich satt,
wenn man ein größeres Tier zur Verfügung/erlegt hat. Bei Kleinvieh
braucht man einfach zu viele Tiere, bei Pflanzen muss man sich
hervorragend auskennen, braucht lange und benötigt viel Energie für
die Beschaffung. Natürlich haben auch wir "Grünzeug"
gegessen, aber eher als Beilage in der Suppe... Auch auf die
Fleischbeschaffung wurde eindrucksvoll eingegangen. Verschiedene
Fallen wurden (ohne Opfer) ausprobiert, eine Harpune wurde
hergestellt und, an einem am Seil gezogenen Holzklotz, getestet. Ein
praktischer Vergleich zur oft probagierten Jagd mit dem Wurfspeer
wurde angestellt. Aus ca. 15 m Entfernung hat kein Teilnehmer auch
nur ansatzweise das Ziel getroffen, geschweige denn mit ausreichend
Kraft. Die von Tony und Ajax gezeigten Methoden dürften da
erfolgversprechender sein.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Seminar unglaublich viel Spaß gemacht
hat. Ich habe wieder einmal sehr viel gelernt und auch die anderen
vier Teilnehmer waren bei der Abschlussbesprechung voll des Lobes.
Man sollte allerdings nicht erwarten, dass das Seminar 100%ig in der
Reihenfolge "abgearbeitet" wird, wie es auf der Hompage
beschrieben ist
http://www.anton-lennartz.com/…task=view&id=19&Itemid=42.
Aktuelle Begebenheiten müssen beachtet werden, wie in unserem Fall
die schlechte Witterung und die Tatsache, dass der Fleischlieferant
bereits am ersten Tag zur Verfügung stand. Im Endeffekt wurden
beinahe alle Punkte auf der Liste behandelt, wobei der Schwerpunkt
auf der restlosen Tierverwertung lag.
Dies war mit Sicherheit nicht mein letztes Seminar bei den beiden,
spätestens wenn Tony wieder ein Winterseminar veranstaltet, bin ich
wieder dabei.