Beiträge von hanomag

    Moin


    Auch Wenn ich mich Unbeliebt mache , den Profi Helfern NICHT im Weg Stehen .


    Gruß Wulfher

    Absolut.
    Verstopfte Straße wegen Leuten die allein im Auto sitzen...nervtötend. Ich muß allerdings sagen, daß sehr viele junge Leute geholfen haben. Oft kam ein Auto an mit 5 Leuten besetzt, 2 Kerlen gestählt aus dem Fitneßstudio und 3 Frauen, alle schon dreckig ohne Ende, fragen wo sie anpacken können. Es kamen Städter die in Einwegverpackungen Essen frisch gekocht haben und dann verteilten. Das war schön zu sehen. Alle alten Traktoren wurden reaktiviert. Überall wurde geschaufelt. Es gingen Kolonnen von Haus zu Haus, jedes wurde leergeräumt dann ging es zum nächsten. Garten und Landschaftsbauer im Dauereinsatz. Jeder Bagger lief. Kein LKW fuhr unter 100kmh. Ladungssicherung? Och nö. Fahrtenschreiber? Schwarz wie Briketts. Polizei? Sieht zu daß alles am Rollen bleibt. Schwere Radlader auf der Straße zu sehen. Die Aufräumarbeiten waren toll anzusehen. Es gibt noch ein Dorf, wo nur eine Hälfte Strom hat. Die Hausfrauen und Rentner sammeln Wäschekörbe ein und bringen alles sauber zurück.
    Nach anderthalb Jahren Isolation rückt alles wieder schnell zusammen. Schon am ersten Abend standen Nachbarn zusammen mit einem Bier in der Hand,auch zur Verarbeitung des ganzen.

    Gute Anmerkungen hier. Die Schwierigkeiten bestanden vor allem in der Kommunikation ohne Handynetz und ohne Festnetz /WLAN. Handy ging am Folgetag wieder, Internet und Festnetz stellenweise angeblich ab Mitte August erst wieder zu erwarten.


    Wechselklamotten. Die FF Kall hat sofort ihr Gerätehaus geflutet bekommen, so daß trockene Stiefel und Kleidung nicht vorhanden war. Drei Tage nasse Stiefel führten zu Immersionsfüßen wie im Ersten Weltkrieg. Bei 100%Luftfeuchtigkeit und Stromausfall gibt es keine Möglichkeit, Klamotten oder gar Stiefel zu trocknen. Zumindest zwei Paar Socken hätten das etwas erleichtern können.
    Energie. Katastrophenschutzkräfte werden regelhaft nach 72h rotiert, weil sie platt sind. Ich habe am dritten Tag der schweren Arbeit gemerkt daß die Kraft fehlt. Immer nur ein Brot auf der Faust und dann weiterhetzen geht nicht. Essen auch wenn man keinen Hunger hat. Gerne zwei warme Mahlzeiten pro Tag falls verfügbar. Danach ging es deutlich besser.
    Get home bag. Ich habe umfangreiches Material in meinem Auto. Das wurde weggeschwemmt...aufgrund der Strömung konnte ich weder nach Hause gehen, daß ist auf der anderen Seite des Bachs. Noch meine Sachen aus dem Auto holen. Ich habe bei Freunden auf dem Sofa übernachten können und bin gut versorgt worden. Dabei war mein Auto nur auf der anderen Straßenseite geparkt, gegenüber dem Gebäude was wir versucht haben zu verteidigen. Keine Chance mehr dranzukommen.


    Ein Helfer ist ertrunken vor den Augen der Feuerwehr, weil er eine andere Frau gerettet hat.
    Grausame Szenen.


    Werkzeug. Ein Feuerwehrbeil und schwere Handschuhe. Gummistiefel DIN S3 bzw ich hatte meine Motorsägenstiefel an, optimal alldieweil guter Schutz und brutales Sohlenprofil. Leuchtgelbe wasserdichte Jacke um nicht überfahren zu werden.
    Bei Ausräumen der Häuser hinterher Akkuschrauber. Mit einer Akkuladung bekommt man ne Menge Küchen auseinander.
    Schaufeln, Schubkarre stabile Eimer.
    Beim Betreten der wassergefüllten Straßen immer mit der Schaufel vorsondieren. Ich wäre einmal reingefallen, da war der Bürgersteig einen Meter tief weggespült.


    Beim Aufräumen jetzt waren die Häuser voller Schimmel angeblich, aber garantiert voll Fäkalien und im Mechernicher Bleiabbaugebiet voller Bleistaub aus dem Schwemmsand. Es trocknet, man stampft 1000x durch.... Es staubt. Heizöl überall.


    Mehr folgt wenn ich mehr überlegt habe.

    Was ist Delta pro Gefahr?


    Ich sitze mitten drin und habe seit 3 Tagen die Gummistiefel nicht mehr ausgezogen. Wenn mir jemand gesagt hätte, daß hier mal Leichen durch die Straßen treiben, ich hätte ihn für verrückt erklärt.

    AFRICA SMILED
    – A poem by Bridget Dore, dedicated to Madiba (Nelson Mandela)
    Africa smiled a little
    When you left.
    “We know you,” Africa said,
    “We have seen and watched you,
    We can learn to live without you,
    But We know
    We needn’t yet.”
    And Africa smiled a little
    When you left.
    “You cannot leave Africa,” Africa said.
    “It is always with you,
    There inside your head.
    Our rivers run in currents
    In the swirl of your thumbprints;
    Our drumbeats
    Counting out your pulse,
    Our coastline,
    The silhouette of your soul.”
    So Africa smiled a little
    When you left.
    “We are in you,” Africa said.
    “You have not left us, yet.”



    Danke für die tollen Bilder. Da möchte man wieder die Koffer packen.