Wenn man es wie Kauz mit einer leichten Drehung macht, dann sollte das auch gehen. Doch wie das der Threadstarter mit den kreisförmigen Bewegungen macht verstehe ich nicht so ganz. Wenn Du damit immer nur den wirklich äußersten Teil der Schneide schärfst kann das ja gehen, aber Dauer wirst Du Dir dann wohl zwangsläufig eine sekundäre Schneidphase zulegen. Wenn der konvexe Schliff so bleiben soll, wie er ab Werk geschliffen ist, braucht man einfach eine weiche Unterlage, die sich den Kurven des konvexen Schliffs anpassen kann.
1. Zuerst einmal wäre zu klären, was man mit einer Drehung aus dem Handgelenk meint. Denn man kann horizontale oder vertikale Drehungen vollführen, die beide beim Schleifen Verwendung finden aber unterschiedliche Ergebnisse mit sich bringen.
2. Wie das der Themenstarter gemeint hat, möchte ich gerne nochmal genauer erklären: Die Kreisbewegungen oder sagen wir lieber die Mischung aus kreisförmigen und ovalen Bewegungen, bei denen die Klinge immer Kontakt zum Stein hat führen dazu, dass die Klinge konvex (nicht V-Grind) geschliffen wird, da naturgemäß ein gewisses Hoch-und-Runter nicht verhindert werden kann.
Mag Leute geben, die den Winkel bei einer Kreisbewegung konstant halten können, viele Menschen - darunter befinde ich mich auch - können das nicht. Und in diesem Fall ist das auch gut so und führt quasi zum Anschliff von vielen Winkeln -> also (näherungsweise?) einer Rundung. So erkläre ich mir das zumindest. Und genau deshalb wird sich eben gerade keine sekundäre Schneidphase einstellen. Die Idee habe ich von Ray Mears, der seine Äxte auf diese Art und Weise konvex schleift (ich halte das verlinkte Video für wirklich fantastisch und sehenswert -> es hat beim Nachmachen mit der Axt sofort funktioniert und meine Fiskars Äxte waren plötzlich die schärfsten Schneidwerkzeug, die ich hatte ->schärfer als F1 und Bravo 1 und so weiter). "Leider" benutzt Ray, der wirklich ein wahnsinniges Wissen mit sich rumschleppt, wohl hauptsächlich Scandi-Schliff-Messer, weshalb er auf das korrekte Schärfen (bzw. seine Herangehensweise) von balligen Messern nicht näher eingeht. Naja aber wenn das bei einer Axt-Schneide geht (und das hab ich mit meinen V-Grind Fiskars Äxten selbst ausprobiert) sollte es doch auch bei einem Messer funktionieren.
Bei dem von mir eingangs genannten Messer hat es sich um ein stinknormales kleines Küchenmesser gehandelt. Da es total durchgenudelt war, musste quasi wieder ein Erstschliff angebracht werden, den ich mit Banksteinen durchgeführt habe - mit Kreisbewegungen - was zur konvexen Schneide geführt hat.
Dass balliges Schleifen auf einem Stein darüber hinaus auch noch anders geht, das zeigt Murray Carter(einige mögen seine Messer kennen) auf seinem youtube Kanal.
Beru: dass das alles nur mit weicher Unterlage geht - oder zumindest nur damit vernünftig ist - habe ich auch lange Zeit gedacht. Aber offensichtlich war das ein Irrglaube.
@alle anderen: vielen Dank für eure Beiträge. Macht wirklich Spaß sie zu lesen
PS: Der Grund, wieso ich mittlerweile etwas skeptisch gegenüber der Verwendung von nur Streichpasten und Leder bin ist der, dass ich im blauen (messerforum) einen Thread hatte und die User (darunter auch echte Experten) darüber einig waren, dass nur Leder und Paste zur Verrundung der Schneide führen. Ich hab das ehrlich gesagt nich ganz geglaubt und auch hinterfragt (worauf keine Antwort mehr kam) aber wie gesagt: skeptisch bin ich jetzt schon. Auf der anderen Seite ist Paste + Leder ja auch nichts anderes als eine deutlich langsamere Herangehensweise im Vergleich zu Leder+gröberes Schleifpapier.