Beiträge von s_f

    Oder selbst bauen? Mein erstes Klingenprojekt war ein Schwert und von den Kosten lag ich glaub etwa bei 150 Euro (keine Kosten fuer Anschaffung von Werkzeug enthalten - das kam dann erst beim ersten Messer). Mein Hauptfokus lag dabei auf Funktionalitaet, hoher Stahlqualitaet (fuer den Zweck) und sinnvolle Dynamik des Schwertes - wunderschoene Details und perfekte Spaltmasse kriegt man beim ersten Mal vmtl. eher nicht hin, doch musste das fuer mich bei einem Schwert auch nicht sein.


    Zu dem Vorschlag eines Schaukampfschwertes: Das ist halt fuer laengerfristige, scharfe Verwendung eher zu niedrig gehaertet...

    Ich hab mein Kydex einfach auf Backpapier in den Backofen gelegt - Beeintraechtigungen (Ausgasungen o. ä.) hab ich jetzt nicht von bemerkt.


    Als Schaum hab ich eine billigste Fitnessmappe gekauft und mehrfach zerschnitten. Im Prozess dann einfach ein paar Lagen auf den Boden, dann eine Lage Backpapier, dann das Messer, dann wieder eine Lage Backpapier, mehrere Lagen Schaumstoff, ein Holzbrett und drann 5 Minuten draufgesetzt - ich hatte keine Lust, noch grossartig eine Mechanik zu bauen und es hat auch ohne funktioniert. Als dann noch ein Pistolenholster gebaut werden sollte, habe ich einfach die Lagenanzahl erhoeht, damit auch naeher an der Laufachse noch ein Anpressdruck vorhanden war. Mit den Scheiden bin ich zufrieden. :)

    Gaffa-Tape -also gescheites (teures) Panzertabe- hatte den Wert etabliert, keine Rueckstaende zu hinterlassen. Den Hersteller gibt es inzwischen aber so nicht mehr. Am ehesten kommt wohl noch Gehrband an das urspruengliche Gaffa-Tape ran. Von Tesa gibt es im Baumarkt 50m Gewebeband fuer rund 10 Euro, was damit aehnlich teuer/geringfuegig billiger ist als Gehrband, aber meist auch keine Rueckstaende hinterlaesst (solang man es nicht in der direkten Sonne und/oder auf Gummi anwendet - auf jeden Fall deutlich besser als billiges Panzertape fuer 3-5 Euro/50m). Unter Wasser haelt es vergleichsweise lange auf sich selbst. Fuer mich das beste Allzweckmittel und (wieder: fuer mich) zu 95 % immer den Aufpreis zu dem Billigzeug wert.


    Zum bruechig werden: "all-around", "Outdoor" und rueckstandsfreies Entfernen heissen fuer mich eindeutig, dass es nicht um Dauerloesungen geht. Wenn was laenger draussen kleben soll, braucht es andere Produkte (bspw. Dampfsperrklebeband oder Unterdachklebeband, z.B. Siga Wigluv oder Siga Rissan, wobei auch die nicht dauerhaft UV-bestaendig sind), die sich aber nicht mehr rueckstandsfrei entfernen lassen...


    In die Lampe kannst du jeden 18650 reinstecken und wenn der dann irgendwann mal langsam schlapp macht, einfach einen neuen kaufen. Wie der enthaltene Akku ist, kann ich nicht sagen, aber gescheite Akkus waeren z.B. die hier, die jetzt auch nicht teuer sind: Panasonic 18650 Protected (NCR18650B)


    Wenn du so eine willst (wobei auch die dicker ist als eine AA- oder AAA-Lampe), wuerde ich aber eher eine FEnix UC35 empfehlen - das ist dann ein renommierter Hersteller. Wenn du doch Akkus mit externem Ladegeraet akzeptierst, waer die Fenix PD35 vllt. auch was fuer dich - praktisch die gleiche Lampe ohne USB-Port zum Laden, dafuer aber 5-10mm kuerzer.


    Ich hab eigntl. immer eine von beiden in der Jackentasche oder alternativ im Rucksack, wo sie nicht zu gross sind. Fuer die Hosentasche waer sie mir dauerhaft zu gross, da sitzt sie nur zeitweise drin. Am Schluessel ist sowieso eine olight i3seos (1x AAA), aber das ist auch nix taktisches. Wobei man vmtl. mehr 18650er Lampen sinnvoll taktisch nutzen kann als AA- oder AAA-Lampen.

    A pro pos, wie genau wisst ihr wann sowas genäht werden muss ? Ich klebe stark blutende Schnitt meistens einfach mit Sekundenkleber zu, hat bis jetzt immer gereicht.


    Wenn die Wunde so aussieht, als ob ich eine Schicht durchdrungen habe und damit die Unterkante der Hautschichten und andersartiges, darunter liegendes Gewebe sehen kann, ueberlege ich stark, es naehen zu lassen. An meinen Fingern sah es darunter dann meist wie 1-2 mm grosse "Fettboller" aus - ganz anders als die aeusseren Bereiche der Haut.


    Faktoren bei der Ueberlegung naehen-oder-nicht sind dann
    - wie sehr wuerde es nerven, jetzt ins Krankenhaus zu fahren?
    - wie weh tut es / wie sehr saut es rum / krieg ich es selbst dicht?
    - wo ist der Schnitt - waechst der auch ohne Naht wieder einigermassen zusammen oder wird es andauernd wieder aufreissen? (Schlafen...?)


    Ein anderer ausschlaggebender Faktor war mal bei einer abgeschnittenen Fingerkuppe, dass ich aus Schmerzgruenden die Hand bis ins Krankenhaus ueber Kopfhoehe gehalten hab. Sonst tat's echt weh... (sah womoeglich seltsam aus als ich so im Bus zum Krankenhaus gefahren bin, aber das war mir dann auch egal ;)). Aber da war dann wohl "ein Gefaess" durchtrennt, was sie wieder zugenaeht haben.


    Normalerweise wollen Aerzte nix naehen, was schon mehr als 6h zurueckliegt, da sie dann Angst bekommen, dass schon Dreck/Keime drin sind.


    Zum Verbinden von groesseren Schnitten nehm ich seit Jahren meist Pflaster mit einer Silberbeschichtung (Hansaplast), normale Taschentuecher und darueber weisses Gaffatape (Gewebeband von Tesa, die billigen sind schrecklich wieder zu entfernen) - durch das Pflaster klebt nix, das Taschentuch kann sich vollsaugen, das Klebeband dichtet und haelt, weshalb ich's kurzfristig viel besser als Binden finde.

    Am 13.03. habe ich ueber das Kontaktformular eine Nachricht geschrieben und nach Ersatz von Omega-Federn und zusaetzlichen Clips gefragt. Am 17.03. bekam ich eine E-Mail-Bestaetigung und am 24.03. war's hier. Frueher dauerte das deutlich laenger... (ist jetzt schon das 2. Mal, dass mir an meinem 707 eine Feder gebrochen ist]

    Vmtl. bin ich hier eher in der Minderheit, aber ich mag eher schlanke Klingen und schlanke Griffe. Und nachdem die meisten production Messer nicht ganz passten, hab ich dann eins selbst gebaut - mit 2.2mm 1.2519 und jeweils 3mm G10 auf beiden Seiten und 10cm Klingenlaenge. Ich glaub ich wuerde sogar damit im Wald ueberleben koennen. Andere Menschen hatten viel weniger...


    @ Autounfall & Aufhebeln: ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, an einem Auto rumhebeln zu wollen. Entweder ich krieg die Scheibe kaputt oder eine Tuer rausgetreten - aber dass nur wenige Einzelstellen zu hebeln waeren, halte ich fuer recht unwahrscheinlich.


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    wenn man das Messer zu einem Profi einsendet, der sein Geld damit verdient, um einen Anschliff machen zu lassen, dann muss man nicht extra erwähnen, dass es sich um ein Vitrinenstück handelt.
    Man muss davon ausgehen, das die Arbeit sauber erledigt wird.


    a) ein Vitrinenstueck wird i.A. nicht nachgeschliffen, da es dann gehoerig an Wert verliert


    b) fuer das schaerfen eines Messers zahlt man hierzulande typischerweise einstellige Eurobetraege, was bei normalen Handwerkern maximal (!) 15 Minuten Arbeitszeit inkl. ein- und auspacken entspricht. In 10 Minuten erwarte ich bei einem 5" Messer keine Perfektion...


    c) wie man aus b) vielleicht erkennt, wird der Messermacher mit schaerfen bestimmt nicht seinen Lebensunterhalt verdienen; vmtl. eher ein Nullsummengeschaeft, wo man froh sein kann, dass es angeboten wird.

    Bei der Testprozedur seh ich aus meiner Sicht das Problem, dass die unterschiedlichen Schneidenwinkel auch beim Papier schneiden unterschiedliches Verhalten zeigen koennten - um einfach die Sorge aus dem Weg zu raeumen, wuerde ich beiden den gleichen Anschliff geben. Bei Schnitttests gibt's von Ankerson aus den bladeforums.com uebrigens ziemlich umfangreiche Ergebnisse.

    Grad fuer unterwegs wuerde ich so kleinen Teilen nicht sehr viel Vertrauen schenken, wenn sie 3D-gedrucktes Kunststoff sind - Original ist zwar auch nur Kunststoff, aber dafuer massiv?
    Auf die Halterung wuerde ich auch verzichten - weil der Baumstamm ist ja jetzt auch nicht perfekt gerade. Aber andererseits wuerde ich die Spyderco-Steine vmtl. eh nur einzeln mitnehmen und als Bankstein benutzen und den Winkel selbst waehlen und halten.


    Aber prinzipiell: coole Idee! Nur stell ich mir die Ausfuehrung nicht so einfach vor und ich waere nicht deine Zielgruppe fuer. ;)

    Danke fuer die Worte und gerade auch die Tips! :)


    Das Loctite wuerde ich nur fuer die Verschraubung des Guards als Schraubensicherung nochmal ausprobieren, bevor ich (den guard nochmal neu mach und) ihn verniete. Sonst... ist es halt erst "grob fertig", aber der Tip mit Uhu klingt auch gut!
    Zum gerade-biegen werde ich auf jeden Fall mal suchen und das ausprobieren - Danke! :)

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    Fertig mit der Arbeit um 05:08.


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    Ein Vergleich mit einem vorher versuchten Holzschwert (das lieferte meine Vorstellungen fuer die excel-tabelle)


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    Römer 8:31 "Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer ist gegen uns?"
    (ich habe keine Ahnung, wofuer ich das Schwert praktisch benutzen soll, ausser um ab und zu vielleicht mal an totem Holz meinen Spass zu haben oder es an die Wand zu haengen. Aber vielleicht oeffnet es mir mehr die Augen, um die Symbolik in der Bibel mehr zu verstehen (das "Schwert des [heiligen] Geistes", Gottes Wort schaerfer als jedes zweischneidige Schwert {wobei ich kleine Messer leichter sauscharf bekomme ;)})


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    Mal ein Test der Flexibilitaet...


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    ...und mein Neffe am Tag der Wahrheit - bricht es beim Hacken? Vorher kamen schon diverse Stoss- und Stichtests in den Holzvorrat meiner Eltern und auch . :)


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    Und ein paar Haare gingen jetzt auch ab. Aber das schaerfen ist anstrengender als bei 'nem folder...



    Ergebnisse:
    - mein Respekt vor Messermachern stieg enorm
    - "weicher" Stahl ist immer noch sauhart zu bearbeiten...
    - das Schwert halt. :)



    Dank:
    - Nandger Franck von Schmiedeglut fuer's Haerten
    - meinen Eltern - fuer Werkstatt, Hilfe, Hilfsmittel und die Toleranz... :)



    PS.: muss ich zu dem excel-screenshot Microsoft fragen, ob ich in seinem excel einen screenshot machen darf? ;)

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    Die Zahlen geben an, wieviel Material von der urspruenglichen Mitte des Flachstahls aus gesehen auf der jeweiligen Seite noch da ist.


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    ...und das in Klammern, was das theoretische Ziel war - bei einer Rautenform, die ich nicht hinbekommen hatte bzw. keine Lust oder den Anspruch mehr fuer hatte. D.h. ich musste mindestens etwas drunter kommen. Und hier sieht man auch die gelb/gold angelaufene Klinge. An manchen Stellen war's auch mal dunkler.


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    Auch wenn die Klinge noch nicht fertig war: Zum einen konnte ich Abwechslung gut gebrauchen und zum anderen brauchte ich Rat fuer die Befestigung (d.h. nochmal input zum Gewindeschneiden) und abends hab ich teilweise laenger gemacht, als mein Vater wach war... ich mag seine Werkstatt, das riesige Haus und den Platz zu Nachbarn. :)


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    Ja, hier schaut der Anschluss nicht toll aus. Generell muss ich es glaub auch nieten oder vielleicht nochmal mit Loctite versuchen - mit den Verschraubungen lockerte es sich bei den Schneid-, Stich- und Hacktests.


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    Die Gewinde waren noch einfach...


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    Die Gewinde waren eklig. Aber jetzt sind sie da! :)


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    Die letzte Nacht vorm zurueckfahren - die Metallarbeiten sind fertig um 03:30... Jetzt kommt nur noch schnell die Griffschalen (und so sehen sie jetzt leider auch aus. Aber dafuer war's damals fertig ;)) Und die grobe Form entstand mit dem BM710-2, reground by J. Schanz. :)


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    [@ Mods: wenn es in den Schwertbereich soll, kann's gern dahin verschoben werden - ich fand als Bastelprojekt sollte es auch durchgehen koennen]


    Ja, irgendwann hatte ich den Gedanken, ein Schwert zu bauen - und der hat mich offenbar nicht losgelassen. Das ist auch mein erstes selbst gebautes Schneidwerkzeug - ein Messer waere mir zu aufwaendig gewesen, weil ich da den Anspruch gehabt haette, auch auf die Details und das finish zu achten. Hier finde ich es (grad fuer den Anfang) fuer mich zufriedenstellend, wenn es jetzt am Ende etwas grobschlaechtig ausschaut, solange es von der sonstigen Qualitaet gut ist.


    Kurz zu mir und dem Prozess: ich bin Physiker und hab das Schwertprojekt vor meinem Arbeitsbeginn im Wesentlichen in 4 Tagen in der Werkstatt meines Vaters gebaut. Gehaertet wurde es von Nandger von der Firma Schmiedeglut - vielen Dank auch nochmal! :)
    Von meinem Vater kamen Sicherheitsanweisungen, er hat mir Gewindeschneiden noch einmal gezeigt, den Knauf vernietet und die Griffschalen aus dem Holzklotz geschnitten. Und saemtliche Vorkenntnisse stammen aus meiner Zeit als Kind und Jugendlicher, wo ich oft bei was mitgeholfen habe/mithelfen musste. ;)


    Aber zum Ergebnis:
    KL ca 71cm
    OAL ca 91cm
    Masse ca 1070g
    COM ca 7.5cm vom Guard entfernt
    Stahl-Klinge, Knauf: 55Si7
    Stahl-Guard: VA


    Der Griffbereich, die Griffschalen und der Guard sind auf jeden Fall wuerdig, nochmal ueberarbeitet oder neu gemacht zu werden - doch ging's mir um eine schnelle Funktionsfaehigkeit...


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    Es ist leicht verzogen - vielleicht liegt's daran, dass es beim Bearbeiten gelb angelaufen ist.


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    Einige Anfangsideen kamen mir im Kinderzimmer meiner Neffen... Und urspruenglich hatte ich auch vorgehabt, geschwungenere Formen einzubauen (etwas elben- oder "Stich"-artig - mit der Klinge des oberen Holzschwerts und Guard und Griff des unteren) - doch war ich dann etwas ratlos, wie genau, und ich hab es als etwas kompliziert abgetan...


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    Wie gesagt - es war kurz vor meinem Arbeitsbeginn im ersten Job und ich hatte eigentlich genug Zeit. Dann bin ich Physiker und geniesse es, Theorie und Praxis zu verknuepfen und Vorueberlegungen zu machen. D.h. ich hab das geplante Massenprofil mal in Excel berechnen lassen und die Dynamikueberlegungen von dieser Seite versucht, einfliessen zu lassen. Ziel war, den Schwerpunkt (COM) naeher als 10cm an den Guard zu ruecken und den dort als "Center of Percussion" genannten Punkt nah an den Ort zu bekommen -zwischen 3 und 5 cm von der Spitze entfernt- wie das wohl bei alten Schwertern auch oft vorlag. Das hab ich praktisch aber nicht genau ausgetestet. Und dann war die Frage, wie nah ich an den Plan komme?
    Ganz ehrlich: ich hatte ca. 900g als Gesamtmasse geplant - und bin bei ca 1070g rausgekommen. Also viel mehr als geplant. Aber immerhin ist der Schwerpunkt akzeptabel. Die neue Masse steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem fetteren Knauf und in einer dickeren Klinge. Die sollte urspruenglich rautenfoermig werden und ist jetzt ganzflaechig ballig.
    Aber hier mal ein Blick in die Excel-Tabelle... ;)


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    Die ersten Schnitte und das Ausgangsmaterial (1050x40x6mm 55Si7, 12mm Vierkant VA Stahl)


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    So, bis jetzt war's einfach (die geraden Schnitte mit der Flex). Haette ich da gewusst, wie aufwaendig das Schleifen mit der Schruppscheibe wird....... haette ich es vermutlich nicht geglaubt? Ich hatte echt gedacht, weicher Stahl waere leichter zu bearbeiten. => Mein Respekt an alle Messermacher...


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    Und das ist eine saudoofe Kuehlmethode. Lieber ein KG-Rohr nehmen und einen Stopfen draufpacken. In ein 1m auf 150mm Rohr passt ungefaehr ein Eimer Wasser rein - geht viel besser...