Beiträge von StefanR

    Zitat

    Import wird immer die günstigste wenn auch aufwandsreichste Methode der Beschaffung bleiben...


    Nein. ;)


    Ich habe soeben von HPG die Bestätigung erhalten, dort als Händler einkaufen zu können. Wer was braucht, PM an mich...

    Zitat

    Und M4 hat nochmal wie viel % Chrom? ;)


    4%.


    Zusammen mit den anderen Legierungselementen stellt sich hier aber eine gewisse Rostunempfindlichkeit ein, obwohl sich Patina bilden kann. Immerhin enthält der Stahl etwa 5% Molybdän, welches sich ebenfalls positiv auf die Rostbeständigkeit auswirkt.


    Edit: Übrigens: Ich behaupte nicht, das Rostträge Stähle genau so viel können wie rostfreie! Ich behaupte lediglich, das PM-Stähle C-Stählen überlegen sind.

    Bedenke, das der Beitrag von 2005 bzw. 2007 ist! in den letzten 7 Jahren hat sich in der Industrie mächtig was getan, und gerade der M390 wird mit neuester Technik hergestellt. Hier ist also davon auszugehen, das die Körner erheblich feiner als 5 Mikrometer sind.


    In der Regel schleife ich meine Messer in einem Winkel von etwa 30°, wo ein C-Stahl seine Vorteile im Bereich der Zähigkeit und ggf. Feinkörnigkeit nicht ausspielen kann. Die Klinge wird lediglich schneller stumpf als eine aus M4/S30V/M390....


    Schleife ich einen C Stahl deutlich feiner aus, wird dieser ebenfalls sehr schnell stumpf, wenn er da auch stabiler ist als ein hochlegierter PM-Stahl.


    Zu Thema Korngröße:


    http://www.saar-hartmetall.de/…s/Saar_PM_Legierungen.pdf (Saarländer können wohl doch etwas mehr als nur Lyoner machen :P )


    Hier wird ein Schliffbild von 1.3344 gezeigt, die zu sehenden Körner bewegen sich im Bereich von 0,5-1 Mikrometer. Das bestätigt eigentlich meine Aussage, da die PM-Körner mittlerweile nur marginal größer sind als Körner in C-Stahl.


    Die von Saarstahl angebotenen Stähle 1.4404 und 1.4462 könnten übrigens für Maraging-Versuche interessant sein.

    Zitat

    Pauschal ist da nix zu entscheiden ("in allen Belangen überlegen").


    Ansichtssache. Beispiel Zähigkeit: CPM M4 ist zäher als C75. Die Korngröße gibt sich nichts. Beispiel Verschleißfestigkeit: S90V ist deutlich verschleißfester als C75. Beispiel Korossionsbeständigkeit: S30V ist deutlich korossionsbeständiger als C75.


    Du siehst also: In jedem Teilbereich gibt es einen modernen Stahl der den klassischen C-Stählen um Weiten überlegen ist, ohne auf der anderen Seite Kompromisse einzugehen. Wenn ich den für meine Anwendung passenden Stahl wähle.


    Das ist eigentlich das was ich mit der Aussage "In allen Belangen Überlegen" ausdrücken möchte. Es gibt immer einen PM-Stahl der einem beliebigen konventionellen Stahl überlegen ist. Wie Outdoorforest schon ausgeführt hat, ist die Aussage zu den extrem großen Körnern schlichtweg falsch. Man muss sich dann natürlich auch einen passenden Vergleichsstahl aussuchen. Will ich zur Zähigkeit hin optimieren, muss ich mir natürlich auch einen Stahl aussuchen, der dafür entwickelt wurde. Vergleiche ich jetzt natürlich einen C-Stahl mit S90V wird der S90V natürlich verlieren, weil er eben nicht darauf ausgelegt ist sonderlich zäh zu sein.


    Wie auch schon gesagt wurde, es gibt keine schlechten Stähle. Es gibt nur Stähle die für verschiedene Anwendungen unterschiedlich gut geeignet sind. Stecke ich meine Leistungsanforderung entsprechend hoch, wird man heutzutage allerdings in der Regel bei PM-Stählen landen.


    Eine korrekte Wärmebehandlung setze ich übrigens vorraus!

    So pauschal kann man das nicht sagen.



    Ich persönlich sehe keinen Vorteil von 1095 gegenüber 440C. Ordentlich wärmebehandelt ist 440C verschleißfester als 1095, hat eine gute Korossionsbeständigkeit und lässt sich gut schärfen.


    Kohlenstoff ist zwar prinzipiell nötig, damit der Stahl martensitisch gehärtet werden kann, allerdings ist er auch nötig um mit anderen Legierungselementen wie Mo, Co, V oder eben Chrom Karbide und Sonderkarbide zu bilden, die die Aufhärtbarkeit sowie die Verschleißfestigkeit erhöhen. Manche Karbide erhöhen auch die Zähigkeit eines Stahls.


    Schwefel und Phosphor sind wie du richtig erkannt hast Stahlschädlinge, die den Stahl unnötig spröde werden lassen. Lediglich bei Automatenstählen, wo man eine gute Spanbarkeit wünscht, wird Schwefel in den Stahl legiert.


    Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren:


    Wie ich eben ausgeführt habe, ist Kohlenstoff zur Karbidbildung nötig. Wenn ich in meiner Legierung aber keine Karbidbildner habe, brauche ich den zur Karbidbildung nötigen Kohlenstoff nicht und kann ihn weglassen. Einziger Vorteil von C-Stählen: Sie lassen sich mit minimalistischster Ausrüstung auf eine wirklich gute Schärfe bringen. Bedingt durch die feinkörnige Struktur ist er recht zäh.


    Chrom hat zwei Aufgaben: Zum einen wird durch die Zulegierung von etwa 13% Chrom ein Stahl rostträge, weiterhin erhöhen die Chromkarbide die Verschleißfestigkeit. Allerdings erhöht Chrom die Korngröße und macht den Stahl spröde, mit anderen Worten, wenn ich einen Stahl nur mit Chrom und Kohlenstoff legiere, erhalte ich nicht das was ich für eine Messerklinge wirklich brauche. Legiere ich dagegen etwas Kobalt dazu, wird mein Stahl sowohl Korsionsbeständig, zäh, und verschleißfest. Ähnlich gilt das für eine Vielzahl anderer Elemente.


    Nach heutigem, Wekstofftechnologischen Stand würde ich aber keinen der beiden Stähle mehr benutzen. Wie schon mehrfach ausgeführt, würde ich heutzutage N690 ("getuneter 440C") oder einen PM-Stahl wie M390, S90V oder so wählen. Diese Stähle sind in allen Belangen den von dir genannten Stählen überlegen, will ich eine sehr zähe Klinge, würde ich mich für CPM-M4 oder CPM-3V entscheiden.


    Hier noch ein gutes PDF zum Thema: http://www.overhoff.de/Daten/Legierungselemente.pdf

    Zitat

    ...wohlgemerkt: Stand HEUTE... :brrrr:


    Ist wohl der Dreh- und Angelpunkt!


    Bei mir kann ich momentan sagen, ich hab alles was ich will.


    Schade eigentlich. Klar gibts ein paar Sachen die mir gefallen, aber wirklich haben wollen? Nö.


    Momentanes Lieblingsmesser ist eigentlich mein TFDE 10 als Fixed und mein ZT561 als Folder, dann noch das MR-Messer was es hoffentlich in nicht so ferner Zukunft gibt. So grob umrissen wie es aussieht ist es schon und der Stahl liegt auch schon hier rum.

    Beide Threads sind mir aus meiner pre-TF Zeit bekannt, allerdings sind diese doch recht oberflächlich. Ich werde bei Gelegenheit mal versuchen ein Stück Armox 500T zu bekommen, es ist ein ähnlicher Stahl aus dem Bereich der Fahrzeugpanzerung. Der Haken: SSAB gibt keinerlei Hinweise zu Wärmebehandlung, diese ist bei dem Stahl nicht vorgesehen. Aufgrund der Materialanalyse gehe ich aber davon aus, das man auch hier durch Auslagern extrem feinkörnigen Sekundärmartensit bilden kann, in etwa so wie beim Ultrafort auch.


    In Wikipedia steht wiederum, das Maraging Stähle nicht für Schneidwerkzeuge geeignet sind, aber gut, was heißt das schon. Das Auslagern findet aber wohl immer bei etwa 500°C über mehrere Stunden hinweg statt, man könnte also mal ein Experiment machen.