Beiträge von Nike 52

    Ich war auch dabei und fand das Wochenende klasse.


    • Tony´s Wärmereflektor auf Poncho- Basis funktioniert spitze, der Aufbau ist simpel und das mitzuführende Material, was problemlos in der Beintasche einer BW- Hose platzfinden würde, hat man sowieso dabei
    • die von uns in kürzester Zeit hergerichtete Gruppen- Unterkunft für fünf Mann und einen Hund (bestehend aus einer Baumarkt- Plane und Fichtenzweigen) war trocken, weich, ausreichend windgeschützt und vom Feuer gewärmt. Was will man mehr!
    • das Bannock- Brot wie auch der Fichtennadel- Tee ist leicht herzustellen und überaus schmackhaft. Ich habe unterwegs beides mit Frau und Kindern "nachgekocht", Ergebnis: :thumbup:
    • obwohl ich diesen Planeten bereits seit mehreren Jahrzehnten bewohnen darf, habe ich bis dahin nicht ansatzweise gewusst, wofür man ein MESSER alles gebrauchen kann. Ein Messer in Kombination mit einem Schlagholz macht draußen (ohne Mehrgewicht) eine Menge Dinge möglich
    • auch die Techniken zur Orientierung im Gelände und zum Überwinden von Hindernissen (Bach, Steilhang) sind praktikabel und waren selbst für Laien wie mich sofort beherrschbar
    • daneben wurde noch ein Erdofen gebaut (leider eher eine "Rauchbombe", da ich Tony´s Bauanleitung nicht 1:1 umgesetzt habe), einfache, jedoch hoch wirksame Jagt- und Fallentechniken besprochen und "kalt" getestet, sowie die Weiterverarbeitung erlegter Beute an einem mitgebrachten Probanden (siehe oben bei Ragna: Bild 4) geübt und Techniken besprochen, mit deren Hilfe auch bei nasser Witterung ein Feuer entzündet werden kann


    Das Seminar hat meinen Erwartungen voll und ganz entsprochen.


    Natürlich gab es auch bei diesem Seminar Inhalte, die mich persönlich weniger interessiert haben, was bei einem Gruppenseminar aber nicht ungewöhnlich ist. Ich habe mitgenommen, dass ein "menschenwürdiges" Überleben in der Natur möglich ist, ohne dabei ein Vermögen in Ausrüstung investieren, und vor allem diese dann auch noch schleppen zu müssen.


    Besonders forteilhaft war dabei, dass Tony in der Lage ist seinen Erfahrungsschatz kurz und verständlich an den Mann zu bringen. Anstatt vier Stunden über alle möglichen Arten des Feuermachens zu referieren (was ihm bestimmt kein Problem bereiten würde), kam die knappe Empfehlung 2 BIG- Feuerzeuge (mit Feuerstein) mitzuführen, Birkenrinde und Diestelsahmen o.ä. zu sammeln und das Feuer ggf. auf einer trockenen Unterlage zu entfachen.


    Seine Tipps zum Improvisieren, sei es mit dem Messer, dem Poncho, mit..., haben meinen Horizont erheblich erweitern können. Während ich vorher eher auf "Material- Überlegenheit" gesetzt habe, hat sich mit Tony´s Hilfe die Erkenntnis eingestellt, dass durch richtiges Improvisieren das gleiche Ergebnis erreichbar ist und in Folge der Gewichtsersparnis sogar ein Komfortgewinn bleibt.


    Welche dieser Tipps man verwenden möchte, und ob man dabei soweit geht, selbst auf die Mitnahme des Backpulvers zu verzichten und stattdessen weiße Holzasche verwendet, ist sicherlich von der Situation und den Präferenzen des Betroffenen abhängig. Entscheidend ist aber, als "Normalo" überhaupt mal davon gehört zu haben, denn von selber kommt man da nicht, zumindest nicht ohne viel Schweiß und Tränen, drauf.


    Dass bei dem Seminar gute Stimmung und ein kameradschaftlicher Umgang herrschten, rundete das Programm positiv ab (o.k. das war eigentlich keine Kunst: zwei Rheinländer treffen zwei Bayern, die treffen einen bestens präparierten W E I N H Ä D L E R ... ).


    Meinen Dank an die anderen Teilnehmer und natürlich an Tony!