Hallo zusammen,
ohne die Diskussion weiter vorantreiben zu wollen möchte ich mich doch gerne zu diesem Thema äußern, da ich beide Fahrzeuge besessen habe.
Beide Fahrzeuge habe ihre Vor- und Nachteile im Alltag sowie im Gelände.
Ich habe mir zuerst den Pinzi 712 Sani gekauft, spontan aus einer Laune heraus.
Mit diesem Fahrzeug hatte ich sehr viel Spaß im Gelände, wobei es in meiner Region quasi unmöglich ist auch nur irgendwo auf eine Wiese zu fahren ohne direkt Ärger zu bekommen.
Für den Alltag war der Pinzi für mich nichts, ich muss 35 km Autobahn ins Büro fahren, deswegen Stand der Pinzi die meiste Zeit.
Das tut dem Pinzi nicht weh, er stand ja vorher schon 35 Jahre bei der Schweier Armee
Leider musste ich aber immer wenn ich mal ins Gelände wollte gute 160km in jede Himmelsrichtung fahren um mal etwas Natur unter die Räder zu bekommen.
Dieser Fakt führte nach 3 Jahren dazu das ich mich dazu entschieden habe mich vom Pinzi zu trennen, da ich etwas alltagstauglicheres gesucht habe um es öfter nutzen zu können.
Ich habe mich sehr lange mit den wenigen zur Auswahl stehenden Fahrzeugen beschäftigt (Defender, G, Wrangler, Jimny) und mich am Ende für einen damals 2 Jahre alten Wrangler Rubicon JK entschieden.
Dieser ist neben dem G der einzige der Standardmäßig mit Sperren ausgestattet ist und viele weitere Geländerelevante Fähigkeiten besitzt (entkoppelbarer Stabi, geschützter Unterboden,...) die bei den anderen Fahrzeugen noch nachgerüstet werden müssten. Im Vergleich zu Defender und Jimny ist der Wrangler mit 177PS auch ganz gut motorisiert und ermöglicht recht entspannte Autobahnfahrten mit 140km/h, um auch größere Distanzen zügig zu überbrücken.
Leider hatte ich ein Fahrzeug erwischt das mir viel Ärger und Probleme bereitet hat, dazu kam dann noch ein vollkommen unfähiger Händler. Beides zusammen war mir nach 2 Jahren zuviel und ich habe mich von dem Rubi wieder getrennt.
Für den direkten Vergleich im Gelände muss man beachten das der Pinzi mit Portalachsen, einer zusätzlichen Hinterachse (nur 712er), einem sehr kurzen Radstand und sehr kurzen Überhängen ausgestattet ist, das ist technisch die größten, geländerelevanten Vorteile. Die dritte Achse des Pinzi macht der Rubi z.T. durch seine höhere Verschränkung wieder wett. Ansonsten verfügen beide über eine sehr kurze Geländeuntersetzung, voll sperrbare Achsen und vergleichbar große Räder sowie eine Steigfähigkeit von 100%.
Mit dem Rubi bin ich wesentlich öfter mit dem Unterboden aufgesetzt als das mit dem Pinzi der Fall war, dann helfen im blödesten Fall auch keine Sperren mehr, wenn kein Rad mehr den Boden berührt.
Desweiteren bleibt man mit dem Rubi (Starrachse) gerne am vorderen Differenzial hängen, was Bauart bedingt, beim Pinzi (Portal Pendelachsen mir Zentralrohr) gar nicht möglich ist.
Ein weiterer Nachteil des Rubi war für mich der Lack, man fährt einfach anders wenn man bei jedem Kratzer Kohle beim Wiederverkauf liegen lässt, ich hatte noch 2 Jahren ca. 10.000 ,- Verlust.
Den Pinzi habe ich nach 3 Jahren mit 1000,- Gewinn verkauft
Letztendlich trauere ich immer mal wieder dem Pinzi hinterher, ich hatte einfach mehr Spaß und wesentlich weniger Arbeit mit dem Fahrzeug.
Das Rubicon ist ein sehr guter Geländewagen aber meiner war leider, aufgrund qualitativer Mängel, im Alltag kein Spaßbringer, im Gelände aber sehr wohl.
Es ist sehr müßig sich über Vor und Nachteile der verschieden Fahrzeuge zu unterhalten, am Ende spielt für die meisten oft mehr als die reine Geländetauglichkeit eine Rolle.