Das ein solches Szenario gar nicht so abstrakt ist hat sich meiner Meinung nach in kleinem Ausmaß im Süden Deutschlands bei uns in der Region ereignet. Hier mal ein paar Stichpunkte, was ein 15-Minuten-Sturm angerichtet hat:
- Viele Straßen wurden durch umgestürzte Bäume unpassierbar
- Eine Bundesstraße wurde auf 200m 50cm hoch von Schlamm überspült (das war vielleicht ein Scheiß zum wegmachen trotz Radlader...)
- Bahnstrecken waren für mehrere Stunden unpassierbar
- Telefonnetz in mehren Ortschaften ist 3h zusammengebrochen
- 400 Menschen waren 6h ohne Strom, nach 24h hatten noch immer nicht alle wieder "regulär" Strom
In 3h gab es insgesamt 132 Einsätze für THW und Feuerwehr in unsrem Landkreis, die Aufräumarbeiten dauern noch immer an.
Es gibt genügen Szenarien, die unsere hochsensible Infrastruktur in Windeseile ausschalten können. Als Beispiele hierfür wie schon gesagt Sturm, Hochwasser, Schnee,...
Ich habe mittlerweile bei einigen Einsätzen den Eindruck bekommen, dass Menschen die regelmäßig mit Katastrophen konfrontiert werden (zB Hochwassergebiete an der Oder) sich einfach viel besser und konsequenter darauf vorbereiten, weil sie sich schon daran gewöhnt haben. Wenn man jetzt allerdings in ein Gebiet kommt, dass nicht regelmäsig mit "Katastrophen" konfrontiert wird ist es häufig so, dass Menschen schier daran verzweifeln bei Situationen, die für andere fast normal sind.