hi,
ich hab grad mal ein paar minuten zeit und dachte ich starte mal einen thread, bei dem ich jeden einlade auch mal ein paar bilder seiner gebrauchsmesser zu posten und ein paar zeilen dazu zu schreiben - vorallendingen für "anfänger" erhoffe ich mir dadurch einen informativen thread auf was man achten sollte, was sich erst bei wirklicher benutzung zeigt etc.
folder:
Strider SnG und Uli Hennicke Framelock
2 Messer mit denen ich, alles in allem, recht bis sehr zufrieden bin. Das SnG war mein 2tes Strider, das habe ich mehr oder weniger auf einer Fahrt von Monheim nach Hannover bei Modi gekauft, das Messer ist danach über 3 Jahre nicht von meiner Seite gewichen und hat einiges mitgemacht, hier hat besonders der Griff der wirklich in jeder erdenklichen haltung passt und die stabile konstruktion überzeugt, davon abgesehen ist es immer noch schlank genug um einwandfrei auch in eine anzugshose zu passen - die klinge hat die schärfe hervorragend gehalten und kam mit gewöhnlichem scharfhalten via sharpmaker und leder gut aus, jediglich das finish ist alles andere als optimal und wird erst nach deutlicher benutzung weniger rostanfällig. nach 3 jahren musste ich dann am liner hand anlegen und ihn recken damit das lock-up wieder nach meinem geschmack war. das nahm ich zum anlass um anfang 2007 uli hennicke mit dem bau einer variation seines frisch vorgestellten framelock-folder zu beauftragen. einfach auch um festzustellen "ob da noch mehr geht". besonders gereizt hat mich da die idee eines auswechselbaren hartmetallplättchens als auflagefläche an der klingen wurzel. ich zitier mich hier mal selbst aus einem mf-posting, die frage war ob diese auswechselbare auflagefläche einen praktischen nutzen hat:
Zitat
ORIGINAL POST HIER
titan ist ein tolles material. leicht, robust und lässt sich in vielen variationen finishen - aber es nutzt sich ab. nicht nach 5 briefen, nicht nach ein paar kartons und selbst wenn man hin und wieder das messer zu show zwecken "spinewhacked" wird es mitunter jahre dauern bevor der verschleiß so heftig ist, das man es beim gebrauch negativ merkt und bei diesem messer ist es dann ein leichtes das plättchen heraus zu nehmen und ein neues einzusetzen - die idee finde ich super klasse, das hat uli ja schon bei dem ersten framelockfolder so gemacht.
dann kommt hinzu das ein titanframelock oft nur dann sicher verriegelt wenn er wirklich satt hinter der klinge sitzt, und sich regelrecht festbeisst - grundsätzlich kein problem man hat ja nen kräftigen daumen, aber gerade deswegen findet eben auch die abnutzung statt.
ich benutze mein edc täglich, und für so ziemlich alles - und jetzt nach etwas über 3 jahren ist mein SnG an dem punkt wo ich den liner etwas recken musste um wieder ein 100%tiges lock-up zu erhalten, nicht das es nicht noch weitere 3 jahre auch so gegangen wäre, aber ich bevorzuge es wenns nichtmal im ansatz "wackelt"
um den entgegen zu wirken gibts verschiedene ansätze, Strider fräst die Klingenwurzel leicht rund aus um ein durchschlagen des abgenutzen liners zu vermeiden, schön gedacht, leider nicht ganz bis zu ende -> steht der liner irgendwann mal wirklich in der rundung, hat er dort keinen halt, und drückt sich nach aussen - mir wäre da zwar noch keines zusammengeklappt, aber riskieren muss ich das auch nicht.
dann gibt es viele die einen extrem steilen winkel an die klingenwurzel machen, da steht dann der liner zwar immer in der selben position, aber nach einer gewissen zeit wackelt auch das und da hilft dann ebenfalls nur noch recken oder eine neue platine.
ich pers. bin jetzt auf diese variante, eingelegtes verschleißteil aus gehärtetem stahl, sehr gespannt und werde mit sicherheit berichten wie sich das im täglichen gebrauch macht. ich bin da mehr als guter dinge weil meine bisherigen erfahrungen mit stahl als liner material mehr als positiv sind, was verschleiß angeht.
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nachdem anfänglich diese auflagefläche nicht 100% an die klingenwurzel passt, dadurch versagte das messer beim spinewhack und man konte mit etwas kraft ein klingenspiel gegen den liner herbeiführen, habe ich nach einem telefonat mit uli, dem ganzen etwas zeit gegeben und selber handangelegt - ergebnis war ein 100%tiges lock-up im zweiten anlauf - damit kann ich leben. nun nach fast 2 jahren gibt es keinerlei verschleiß und das ganze passt. die erwartungen die ich an eben diese konstruktion gestellt hatte wurden erfüllt. und die erfahrung die ich mit dem stahlliner eines älteren gerber applegate folders gemacht habe, hat mich nicht betrogen. dennoch findet sich aus praktischen gründen das SnG noch häufiger in meiner tasche als dieser Folder. zum beweis das er aber auch genutzt wird, hier noch ein bild mit deutlicher patina an klinge und backen - macht den folder noch viel symphatischer und bringt den damast toll zur geltung
fixed:
hier hat sich besonders eines von daniel j. boll herauskristalisiert, das ich 2008 nach einer bestellung im jahr 2007 bekommen habe. ursprünglich als kuechen- und reines "schneidarbeits"-messer geplant habe ich es mit auf eine dienstreise nach china genommen. da wir nicht in peking sondern ein riesenstück landeinwärts fast in der mongolei unsere termine und besichtigungen hatten. nun gibts da 2 möglichkeiten, 6std. bummelzug oder 5 1/2 std. autofahrt durchs nichts. dank einigermaßen vernünftigen wetters konnten wir die autofahrt wählen, aber das glück sollte uns recht schnell verlassen, so hatten wir mehrere stunden ungeplanten "aufenthalt" zwischen riesigen freienflächen, ein paar bäumen hier und da, und sonst nicht viel. bei ca. -15 - -20 grad aussentemperatur. um wenigstens etwas warmes trinken zu koennen, habe ich dann mit dem messer aus umherliegendem "gerödel" brennbares herausgepickt, zerkleinert und mit dem alten kesselchen unseres fahrer kaffe und instant brühe gemacht - da wusste ich, daniels konstruktion hält. auf der eigentlichen baustelle dann ein weiterer kleiner rückschlag, weder ein kleiner drahtschneider noch vernuenftiges werkzeug vorhanden, da noch keine monteure vor ort waren. dennoch musste verschiedenes zur abnahme ausgpackt werden, und so blieb mir nur mein leatherman und das messer von daniel, das dabei einigen missbrauch wegstecken musste. dabei habe ich gelernt, hervorragender grip kann ein parrierelement ersetzen, auch steckangelkonstruktionen koennen sau stabil sein wenn sorgfältig und richtig ausgeführt.
zum vergleich, so habe ich das messer erhalten:
nachdem ich zurück war und es dann nicht nur mit der lm-diamantfeile schärfen konnte und es etwas gepflegt habe:
ich muss gestehen das ich mich anfänglich ernsthaft gefragt habe: warum hast du blos kein BT eingepackt. nachdem es überstanden war, hab ich mir mit viel respekt vor dem messer und daniel gedacht wow, der kann wirklich leistungsfähige messer machen, und das aus 3,4mm c-stahl. bin schwer begeistert von diesem messer! der oval geformte griff hat sich als hervorragend griffig gezeigt, fühlt sich fantastisch an in der hand, und eine c-stahl klinge die selbst das knacken einiger stahlbänder überstanden hat, natuerlich nicht ohne danach in dem bereich gänzlich stumpf zu sein - dafuer hab ich dann abends in der "unterkunft" mit der dia-feile des wave eine neue gebrauchschärfe erzeugt.
ich hoffe euch gefällt der kleine bericht, und wenn ihr was beizutragen habt, bitte tuts
grüße,
olli