Was mich immer wundert das bei diesen "Was wäre wenn.." immer gleich von Nuklearschlägen/Biowaffen/Pandemien/Weltkriegen/usw. ausgegangen wird.
Mal ein kleiner Vorschlag meinerseits:
Der kleinste gemeinsame Nenner als Ausgangspunkt für einen BOB/Fluchtrucksack.
Was mir da einfällt ist, ganz simpel, ein lokales Ereigniss, z.B. Bombenfund aus dem WKII oder Hausbrand. So einen Fall muss die Planung ebenfalls mit abdecken. Jetzt sagen einige "So ein Blödsinn, Geld auf dem Konto und Unterkunft bei der Familie!". Moment, so einfach ist das nicht. Papiere,Wertsachen, Erinnerungstücke, Sammlungen, Fotos...das alles sollte dokumentiert werden. Keine Versicherung, keine Bank, keine Behörde der Welt zeigt hier Nachsicht. Da seid ihr in der Bringschuld.
Wichtige Wertpapiere im Feuer verloren, nicht dokumentiert...tja Pech.
Teure Messersammlung, Einzelstücke nicht dokumentiert/Rechnungen nicht aufgehoben...tja Pech
Als nächstes kommt das regionale Ereigniss. Hochwasser, Großbrand, Stürme (ganz wichtig wenn man z.B. in den USA in der Tornado Alley wohnt.). Hier muss ich schon die Grundbedürfnisse bedenken: Hunger, Wasser, Durst.
Wie man das im Einzelnen plant ist jedermanns eigene Sache, aber n.m.M. muss niemand bei Globetrotter ne 200€+ Grundausrüstung kaufen.
Aber so kann ich mich eben vom kleinsten denkbaren Katastrophenfall zu meiner persönlichen Obergrenze hocharbeiten.
Ein weiterer Vorschlag wäre ein Blick auf aktuelle und vergangene Krisenszenarios, nicht auf fiktive Gefahrensituationen oder theoretische Rundumschläge ala "SHTF".
Mein Lieblingsbeispiel: Messer.
Nichts treibt den Puls in der Survival/Bushcraft/Prepperscene so hoch wie Messer. Und nichts ist eigntlich so unwichtig.
Mal einen moment nachgerechnet: Typisches deutsches Mehrfamilienhaus, drei Parteien. Erdgeschoss: Ein Rentnerpärchen, 1. Stock: Eine Familie mit 1nem Kind, 2. Stock:ein Single.
Das Rentnerpaar: mindestens 4 Küchenmesser, vermutlich noch Teppichmesser, Gartengerät etc. pp. Ingesamt mindestens 6 Messer im Haus.
Die Familie: Ebenfalls mindestens 4 Küchenmesser, mehr rechnen wir mal nicht.
Der Single: Ok, gehen wir vom schlimmsten Fall aus, vertreumter Student, bissl klüngelich, 1 Messer irgendwo unter dem Geschirrberg.
Das macht In einem Haus 11 Messer für 6 Personen (mit Kind). Und ich glaube ich hab eher untertrieben was die Messerzahl pro Haushalt angeht.
Und das rechnen wir mal auf die ganze Strasse hoch. Auf den Stadtteil, Die Stadt.
Wenn in einer Krise eins zur Hand sein wird, dann Messer.
Sieht man auch an aktuellen Krisensituationen: Fukushima. New Orleans. Libyen. Ukraine. Messer sind oder waren da das geringste Problem.
Versteht mich nicht falsch, ich mag Messer. Hab auch einige. Aber sie stünden auf meiner Prioritätenliste ganz unten.