Servus zusammen,
habe letzte Woche das N.K.3 Karambit bekommen und möchte (auch nach der Anfrage von Keltenkrieger) meine ersten Eindrücke wiedergeben.
Es kam sehr sauber und scharf geschliffen an. Die Kydex ist gut verarbeitet und hält das Messer sicher, auch wenn es etwas Spiel hat.
Die Materialstärke liegt durchgehend bei 6,15 mm laut meinem digitalen Messschieber.
Die Schneidphase ist ca. 1,5 mm noch und geht dann in einen Flachschliff über. Auf einer Länge von 10 mm nimmt die Materialstärke von 1 auf 4,2 mm zu.
Danach kommt die "Blutrille". Designtechnisch gefällt es mir, Sinn hat das absolut keinen.
Oberhalb der ausgefrästen Rille stehen die 6,15 mm Material an.
Das Oberflächenfinish ist großteils ausgezeichnet. Nur an der Hohlkehle zu Beginn der Blutrille sieht man Fräserspuren, die nicht aufgearbeitet wurden.
Die Kanten sind schön gebrochen, wodurch das Messer relativ angenehm in der Hand liegt.
Die ersten 7 mm der Schneide sind nicht scharf, was sehr gut ist. Mit größeren Händen käme man schnell an die Schneide.
Aufgrund des Ringes liegt es sehr sicher in der Hand. Wenn man den kleinen Finger durchsteckt, zwingt ihn der Ring in eine etwas seltsame Haltung. Für kurze Zeit aber erträglich. Für längere, schwere Arbeiten ist es so nicht geeignet. Auch weil dann der Zeigefinger seeehhhrrr nah an der Schneide liegt. Gibt mir ein ungutes Gefühl.
Im Reverse-Grip spielt es seine Stärken aus. Anatomisch korrekt angepasst liegt das Messer sehr gut und unverlierbar in der Hand. Als Nahkampf-Verteidigungswaffe sicher gut einzusetzen, wenn jemand damit umgehen kann (ähnlich dem Benchmade SOCP und Konsorten).
Man kann es auch "normal" in die Hand nehmen, dann sorgt der Ring für etwas Fülle, drückt aber durch seine hintere Ecke in die Handfläche.
Dadurch dass die Oberflächen sehr glatt sind, leidet der Grip doch deutlich. Ich hätte mir hier ein schönes Rautenmuster oder ähnliches gewünscht.
Zur Trageweise:
Ich mag keine Neck Knives. Also hab ich das Paracord entfernt und trage es jetzt auf 1 Uhr zwischen Gürtel und Hose, gesichert mit einem IWB-Loop.
Die Schneide zeigt dabei nach rechts oben, sodass ich, wenn ich mit dem rechten Zeigefinger in den Ring greife, das Messer im Reverse-Griff in der Hand habe.
Ich spüre es deutlich stärker als den BM SOCP-Dagger, weil die ganze Konstruktion deutlich breiter ist und es höher am Gürtel hängt, aber es ist problemlos tragbar.
Tiefer kann ich es nicht stecken, da die Scheide deutlich kürzer ist, als beim SOCP, der bei dieser Trageweise mMn das nonplusultra darstellt.
Bezüglich Einsatzzweck:
Der ursprünglich angedachte spielt für mich nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Ich nehm es als Ergänzung zu meinen Foldern. Es ist klein, liegt durch den Ring sehr sicher in der Hand und ist aufgrund der Materialstärke nahezu unzerstörbar.
So sehe ich es mehr als Prybar und Schaber (durch die Tanto-Klinge gut einzusetzen) denn als Schneidgerät, da es eindeutig mehr Spaltkeil als Messer ist.
Eine Wurstsemmel hat es aber anstandslos durchtrennt.
Ansonsten ist es einfach ein sauge.les Teil
Fotos reiche ich gerne nach. Wird aber etwas dauern.