Beiträge von Nothelfer

    @Kanüler


    Hallo Steffen,


    zum Schleifen: Ehrlich gesagt, stellt mich kein Stahl vor ein ernstes Problem. Drehzahl runter (auf ca. 8-9 m/s -Schleifgeschwindigkeit), Kühlung an und Zirkonoxidbänder drauf. Dann raspelts da Zeug fast wie ungehärteten RWL oder sonst was. Nur mal so als Tip.


    CPM 440-Messer hab ich regelmäßig zum schärfen hier. Häufig zeigen die Klingen insbesondere bei der Draufsicht feine Ausbrüche
    (regelmässig im 1/10tel mm Bereich).


    Wieviel kann denn deiner Ansicht nach der S30V mehr als z.B. der rasiermesserscharfe RWL ?


    Beste Grüße


    Thomas


    Hast Du schon mal ELMAX probiert, das wär mein Favorite bei den Hochlegierten !!!!

    Warum kommt so wenig ATS 34 , die s30v war mir ja schon durch die Striderfraktion klar aber das so wenig ATS 34 nennen ?(


    Tacheles:
    ATS 34 und die anderen werden leider immer mehr im deutschsprachigen Raum vom Markt verdrängt. Die Leutchen die in BRD mittlerweile die Trends bestimmen, haben sich infolge "eigener" oder "neu ins Programm aufgenommener Stähle" von den Traditionellen wie ATS/CM154/RWL34 und BG42 verabschiedet.
    Der Import von ATS aus Japan ist sehr langwierig und kostenintensiv, ebenfalls USA und Schweden. Da greift man doch lieber auf europäische Produkte zurück Der Einkaufspreis stimmt, der Verkaufspreis stimmt und das Zeugs ist problemlos verfügbar und kurzfristig nachzuordern. Dazu noch ne hübsche Geschichte und der Output stimmt.
    Bestes Beispiel ist für mich persönlich Chris Reeve, der permanent den ultimativen Messerstahl immer wieder aufs Neue fand.
    Kurbelt das Geschäft mit der immer-neuer-besser-Fraktion an. Logischerweise war demzufolge das gestern verkaufte doch sch..... !


    Nehmen wir beispielsweise D2, in den frühen 80zigern die rosträge Innovation, danach jahrelang als 1.2379-Popel-Werkzeugstahl in der Versenkung verschwunden und nicht beachtet. Jetzt (nach 2000) plötzlich eine Wiedererweckung und Re-Plazierung am Markt. Is doch komisch !? War aber in den letzten 30 Jahren sicherlich nie besser oder schlechter !!!


    Doch können die "Innovationen" wirklich um ein vielfaches mehr ???????


    Ich empfehl grundsätzlich einen Blick ins Tabellenbuch bzw. den "Stahlschlüssel", an Hand der Legierungs-Bestandteile sieht man was das Zeug kann, für was empfohlen wird und wers vertreibt. Nur so auschließlich auf Grund der technischen Betrachtung bzw. des überhaupt möglichen Potentials kann eine Beurteilung erfolgen. Was bringen "spezielle" Stähle die nur auf 59 HRC gehärtet werden ? Das ursprünglich vom Hersteller angedachte Potential liegt vielleicht bei 62-63 HRC, um aber überhaupt als Messerstahl eingesetzt werden zu können (Schärfbarkeit, Bruchverhalten bei Biegebelastung, Korrosionsbeständigkeit usw.) werden die Stähle auf 70 oder 80% Prozent Ihres Leistungsvermögens kastriert. Und die Fangemeinde nimmt den neuen (kastrierten) Stahl dennoch ehrfürchtig als erstrebenswert mit haben-will-Faktor auf. Betrachtet man die Anteile an Legierungszuschlägen, muß doch die Frage gestellt werden ob die Eisen- (Fe)-Matrix überhaupt
    in der Lage ist so viel Zuschlag (vgl. Korngröße) einbettent und umschließend zu tragen. Regelmäßig können an CPM-Klingen feine Ausbrüche an der Schneide festgestellt werden (hier brachen die Karbid-Bollos) aus, bzw. versagte die Schneide (Ausbrüche).
    Ich formuliers mal so: Schneidet Ihr noch oder Sägt Ihr schon !!!! Wers nicht glaubt nimmt mal ne Lupe in die Hand !!!


    Warum wird wohl S30v und nicht S90v (der doch vermeintlich noch so viel mehr kann) bei den "Serienherstellern" verwendet ???
    S30v geht vom Bruchverhalten grad noch so, wird aber das volle Potential des Stahls nach dem Härten (hier liegts Detail; erreichte 59 oder 62HRC?) überhaupt voll ausgeschöpft / erreicht ????
    Würde statt dessen so gar noch S90V verwendet, könnt man auf Grund der vielen Reklamationen auf Grund der Klingenbrüche der "Hardcore-Ausprobierfraktion" den Laden ebenfalls wohl abreisen.


    Empehlenswert ist übrigens auch das Buch von Roman Landes zum Thema Stahl. Der hats dort mal wissenschaftlich/technisch betrachtet.


    Ich hoff, dass ich nicht zu viele Illusionen zerstört hab, musst aber einfach mal gesagt werden !!!!


    Bis die Tage


    Thomas

    Irgendwie trifftet die Diskusion in ne dogmatische Richtung ab.
    Man sollte das "Problem" der Schliffwahl eher über den vorgesehenen Einsatzzweck definieren.


    Für z.B Beile oder Haumesser bespielsweise die einerseits schockbelastet werden und gleichzeitig das Spaltgut sprengen sollen ist
    daher logischerweise ein einfacher balliger Anschliff die geeinete Wahl.


    Als "einfacher" Allrounder (auch ín der Herstellung) der einfachste ist der flächige Schliff, der eigentlich alles gut abdeckt.


    Definiert sich die Schneidaufgabe als sehr feinschneidend empfiehlt sich ein Hohlschliff z.B. für ein Rasiermesser, feines Kochmesser.


    Zu Beachten ist allerdings beim Hohlschliff auch der Radius des Kontaktrades. Meine Klingen werden mit einem relativ großen Radius freihand geschliffen, der
    1. genügend Material für hohe Belastung stehen lässt
    2. dünn genug, ist um komfortionös die Schneidaufgabe zu bewältigen
    3. die Klinge insgesamt recht leicht macht, bei hoher Stabilität
    4. ästehtisch ansprechend wirkt
    5. ein Nachschleifen der Fase bis zur "Verschleißgrenze" durch den Käufer zulässt, ca. 3-5 mm von der Ursprungsfase
    anschließend erfolgt ein Ausdünnen auf die neue Gegebenheit.
    6. usw. u.a.


    Zu Beachten ist jedoch, dass meine Aussagen "subjektiv" sind und nur auf meine Custom-Messer bezogen sind.
    Meinen Klingen wird bereits bei der Anlage der Geometrie des Schliffes eine "Zukunft" mit auf den Weg gegeben.
    Die Gesamtgeometrie lässt ein viel weiteres Nachschleifen der Klinge durch den Benutzter zu als meist üblich.


    Mir ist ebenfalls häufig schon aufgefallen, dass seitens der industriellen Hersteller z.B. deutlich SOG die Geometrie der Klinge eigentlich nur
    für den Fabrikschliff passt. Bereits 1-2 maliges Nachschärfen führt zu einer sehr breiten Schleiffase. Wenn dann die Klinge noch
    flach bzw. ballig geschliffen ist bildet sich schnell eine meißelartige Schneide aus. Insbesonders zur Spitze hin verstärkt sich der
    Effekt noch viel deutlicher. Mann sollte vielleicht hier auch den Hintergrund des Herstellers bezüglich der Produkthaftung bzw. Reklamationen
    bezüglich abgebrochener Klingen beachten.
    Wenn "Entscheidungshilfen" wie brachiale hydraulische Verbiegetest, Eindrücken des Messers in Eisenplatten usw.
    dem Käufer als Hilfe zur Kaufentschiedung mit auf den Weg gegeben werden, was kann er dann erwarten ???
    Ich sag einfach mal zu Thema "Allzweckmesser: "Je mehr all, desto weniger Zweck !!!


    Wer also mit dem ultrafein ausgeschliffenen Kochmesser Bäume ausasten will, dem sei es gegönnt.
    Aber anschließend mangelnde Schärfe oder Ausbrüche zu reklamieren sicherlich nicht.


    Eigentlich bleibt dem Interessenten nur eine Schieblehre mit in den "Laden" zu nehmen und die Klinge einfach durchzumessen.
    So kann die "Zukunft" des möglichen Nachschärfens im Vorfeld abgeschätzt werden.


    Durchaus üblich ist ebenfalls, dass nach einer gewissen Anzahl von eigenen Nachschärfaktionen das Messerchen
    zum ausdünnen und schärfen "fortgeben" wird.
    Die meisten Custom-Messermacher bieten diesen Service (überwiegend kostenlos & lebenslang)
    für Ihre Prokukte an.


    Ansonsten verweis ich mal auf den Messerkatalog 2009 ......


    Beste Grüße


    Thomas

    Tuf-Glide (Dry lubricant & protectant !!!!) gibt eher einen unsichtbaren Schutzfilm der vor Korrosion schützt.
    Die Emulsion verdunstet, da lösungsmittelhaltig.
    Ein nennswerter Schmiereffekt stellt sich nur für kurze Zeit ein, hat wohl eher so was wie Notlaufeigenschaften.
    Sollte jedenfalls ein nicht verharzendes säurefreies Öl sein (z.B. Ballistol verharzt), z.B. Kamelienöl.
    Ich nehm meist Snake-Oil, shooters choice oder break-free oder mein "BFK-Wunderschmier No.2" (Selbstansatz, mit
    mikrokeramischem Gleitcompound und Additiven).


    Zur Not ginge auch WD 40, ist aber fast zu dünnflüssig und greift diverse Beschichtungen an.


    Und denk dran, viel hilft viel !!!! aber meistens nicht wirklich !!!!


    Thomas

    Nach dem Duden bedeutet das Wort "taktisch" soviel wie:


    "ausgeklügelt, berechnend, clever, diplomatisch, gescheit, geschickt, intelligent, klug, listig, methodisch, planvoll, pfiffig, politisch, raffiniert, ... "


    bzw nach Wikipedia: Taktik oder taktisch (griech. taktike „Kunst der Anordnung, Aufstellung eines Heeres“).


    Die Frage hab mir auch schon gestellt, bin aber zum Ergebnis gekommen, dass ein Messer "selbstständig" nicht taktisch sein kann, z.B. dann wenns in der Vitrine liegt.
    Erst durch die Manipulation (Einsatz des Messers) durch den Benutzer und dessen Zweckbestimmung / Einsatz definiert sich meiner Ansicht nach der Begriff, i.d.R. aber nur für den Moment des Handelns.


    Ich defniers für mich "abstrakt"/ersatzweise aber mal so: Wenns militärisch aussieht ist ein "tactical", wenn nicht, ists keins !!!


    Apropos Damast: Schon mal was von den "im Kampf überlegenen" Damastschwertern und Säbeln gehört ???
    Und ein traditionelles "Katana" u.a. ist wohl ebenfalls ein "Schweißverbundstahl" vergleichbar des Damastes.


    Guts Nächtle


    Thomas

    Das Problem definiert sich nicht dadurch ob ein Stein oder ein Band rotiert und ist auch nicht vom Durchmesser abhängig.
    Das Problem ergibt sich über die grundsätzliche Führung des Messers ("Messer am Stiel", Teil V).
    Wenn das Teil unterm Christbaum steht, mach mal Trockenversuche, dann siehst Du was ich meine.


    Tip: Schneidfase mit einem Edding schwärzen, so sieht man wo der Stein ankratzt; ebenfalls kann der korrekte Einstellungswinkel zum bereits Vorhandenen geprüft werden.


    Grundsätzlich sollte man vielleicht auch beachten, dass die "Maschinchen'" ursprünglich aus dem "Schreinerei"-bedarf (Stechbeitel, Hobelmesser, alles gerade Klingen) stammen. Die "späteren" Einrichtungen zum Messerschleifen usw. sind erst deutlich später entstanden.


    Anmerkung:
    In der Regel schleift man Messer professionell auch frei Hand. So bei Metzgermessern oder Gastro/Küchenmessern (nachschleifen) solltens nicht unter 100 Stück (als Untergrenze) pro Stunde sein, nur mal so als Anhaltspunkt.
    Für meine Customs hab ich mir eine Anbau-Schleifeinrichtung konstruiert, die mir erlaubt von Klingenansatz bis zur Spitze absolut winkeltreu
    und fehlerfrei durchzuschleifen. Leider passt das Ding nicht unter einen Weihnachstsbaum, so größentechnisch.


    Beste Grüße


    Thomas


    Meine Meinung noch zum Verbot der Einhandmesser:


    Lieber illegal verteidigen als legal tot.

    Bei den ganzen Maschinchen wie Tormek und deren Derivate wie Jet usw. gibts fürs Messerschleifen leider einen gravierenden Mangel.
    Das Messer wird über eine "Stabhalterung" fixiert. Solange die "gerade" lange Schneide geschärft wird, schleifts die Schneidfase relativ winkeltreu.
    Wenn aber in die Klingenkrümmung übergegangen wird, ändert sich der Winkel der Schleiffase deutlich (der Winkel wird hier steiler).
    Von den Vertreibern wird empfhohlen, die Klinge umzuspannen, damit der Abstand zur Winkeltreue wieder stimmt, was leider meist zu einem kleinen "Absatz" in der Schneidfase führt.
    Beim durchschleifen der Klinge ohne umspannen wird die Schneidfase zur Spitze regelmäßig breiter, dieser Faktor wird dadurch noch
    verstärkt, da bei vielen Fabrikmessern die grundsätzliche Klingengeometrie meiner Ansicht nach zu wünschen übrig lässt.
    Häufig sind die "Flankenwinkel" der Klinge zu steil, bereits nach einigem nachschärfen, wird die Fase viel zu breit.
    Der eingangs erwähnte konstruktionsbedingte Mangel verstärkt diesen Effekt sogar noch.
    Um wieder eine leicht schneidende und geometrisch korrekte Klinge zu erhalten , muß diese dann zur Spitze hin aufwendig ausgedünnt werden.


    Beste Grüße


    Thomas


    Um ein richtiger "Scherenschleifer" zu werden braucht man keine Tormek !!!!

    Ich hab in meiner "Halle der Fröhlichkeit" (bei Baden-Baden / Rastatt) noch 2 Naßschleifer rumstehen.


    Die eine ist ne ältere, kleinere WABECO mit rotem Sandstein, Stein-Durchmesser ca. 250 mm, 50mm breit, 220Volt, vergl. Tormek &


    die andere ist eine ältere, schwere Erphi (Saverne, Frankreich), neuer "Main-Sandstein weiß-grau", Steindurchmesser ca. 350-370mm, 70mm breit, 380 Volt, vor ca. 1,5 Jahren komplett überholt und neu lackiert (Hammerite silber-grau), incl. Untergestell.


    Beide Steine laufen etwas unrund und müssten neu abgerichtet werden, ist aber kein Problem, da Steine immer wieder nachgerichtet
    werden müssen.


    Mit etwas handwerklichem Geschick können an beiden Maschinen Halter angebracht werden um künftig Tormek-Zubehör oder ähnliches benutzen zu können. Da ich beide Maschinen nicht benutze (ich hab leider mehrere Kontaktschleifmaschinen) könnte ich mich davon trennen.


    Eine große 380 Volt Theissen-Metabo-Kontaktschleifmaschine, 2-armig, mit 1 Kontaktrad, Bandlänge 50x3500 mm wird ebenfalls nicht genutzt und fliegt demnächst raus.


    Wenn Interresse besteht kann ich auch mal Bilder einstellen.


    Das Trennungsgeld bezüglich des zu erwartenten Trennungsschmerzes müsste jedoch noch verhandelt werden, dürfte aber so bei
    ca. 140 € (Wabeco) bzw. knapp 300 Euronen für die Erphi liegen. Die Metabo liegt bei preiswerten 700 €. Maschinen müssten aber abgeholt werden.


    Beste Grüße


    Thomas
    von
    http://www.black-forest-knives.de

    Den Liner bzw. die ganze Platine einfach auf einer Unterlage festpratzen. Zwischen Platine und Spannpratzen einfach was "weicheres" z.B. Micarta, POM o.ä. flächig dazwischen zwischenlegen und gut festspannen. Wichtig ist dass Platine und Liner flächig niedergespannt werden, Schwingungen dürften so keine entstehen.. Zur Bearbeitung eher scharfschneidendes Werkzeug (hochlegiertes Hss-Co) als VHM für so was verwenden.Gut kühlen (Ti ist ein sehr schlechter Wärmeleiter), niedere Drehzahl (ca. die Hälfte wie für Werkzeugstahl), kleiner Vorschub (am besten mit Gefühl von Hand, Pinolenvorschub). Zum Gewindeschneiden, Kernloch ca. 0,1 mm größer wie üblich bohren, 300-400 U/min, ebenfalls gut schmieren, scharfen (neuen!!!!) HSS-CO Bohrer verwenden, vorab ankörnen.


    Zum Gewindeschneiden am besten eine Führung benutzen, nicht rum eiern beim anschneiden. Ebenfalls gut schmieren, am besten Maschinen- Gewindebohrer (Durchgangsloch, gerade genutet) verwenden. Es braucht für nur "wenige Löcher" kein spezieller für Ti zu sein, die normale HandwerkerQualität (Fachhandel) ist ausreichend.


    Hinweis: Fräser schneiden nie ganz flächig plan, in der Mitte der Bohrung ist das Material ganz geringfügig 3-4/100stel) höher als außen, dies kann aber definitiv vernachlässigt werden.


    Wichtig ist, dass genug Rest-Material zum Gewindeschneiden übrigbleibt. Eine "belastete" Schraube wie für den Anschlag sollte mindesten 4-5 Gewindegänge tief ins Material eingedreht werden können. Schraube mit Schraubensicherung BLAU ("Hochfest") sichern.


    Gutes Gelingen !!!! & Beste Grüße


    Thomas


    P.S: Schau mal im gelben Telefonbuch vor Ort wo Du wohnst unter "Mechanischer Werkstatt", falls die Jungs ne konventionelle Fräse rumstehen haben, ists ne Arbeit von einer Viertelstunde und 5-10 € in die Bierkasse. Einfach die o.g. Verarbeitungs/Erfahrungshinwiese benutzen, dann ist auch kein Problem wenn sich einer mit Ti nicht auskennt.