Beiträge von Dietmar Pohl

    Na, dann werde ich mal berichten, wenn die Teile eingetroffen sind. Mal schauen, wie ich das Messer in Serie dann umgesetzt bekomme. Ich denke, diesmal werde ich in Europa bauen lassen, auch wenn der Spaß dann wesentlich teurer werden wird. In Sachen Stahl habe ich da schon so eine Idee :D


    Dietmar

    Ich glaube, das ist doch nun hinlänglich bekannt. Ich habe ein Top-Unternehmen in Taiwan mit der Fertigung beauftragt. Sobald die Teile dann in Deutschland sind, wandert JEDES einzelne Messer durch meine Hand und wird wenn nötig nochmals etwas nachgearbeitet. Also definitiv Deutsche Endkontrolle by Chef.


    Der Hohlschliff wird maschinell gemacht, der Kantenbruch ausschließlich von Hand. Die Quersatinierung dann wieder mit Maschine, damit man einen gestochen scharfen Übergang zwischen Hochglanzpolierung und Satinierung hat.


    Dietmar

    Anbei noch ein paar Impressionen...










    Prototyp und endgültige Serienversion des Micarta




    Prototyp und endgültige Serienversion des Walnuss








    SAR Custom Hornet und Pohl Force Hornet XL






    Vielen Dank fürs reinschauen! Und Dir Basti ein herzliches Dankeschön für die tollen Bilder!!!! :thumbup:


    Dietmar


    Pohl >) Force Hornet XL: vom Custom Prototyp bis zum Serienmodell



    Um einen kleinen Einblick in die Entwicklung des Pohl Force Hornet XL und den damit verbunden Schwierigkeiten der Umsetzung eines Custom-Modells in eine Serienvariante zu geben haben wir euch folgenden Bericht zusammengestellt.





    Prototyp #003: aus 440C



    Der erste Prototyp noch aus 440 C Stahl gefertigt. Die erste Entwicklungstufe sah bereits den hochglanzpolierten Hohlschliff vor. Das quergebürstete Finish auf der Klingenoberseite entsprach ebenfalls bereits dem von Spencer und mir gewünschten Finish.


    Die Klinge weist aber noch die zu stark gesenkten Bohrungen auf. Auch das SAR Logo entsprach noch nicht der Serienversion. Die Position und Größe entsprach bei Proto #003 noch der Custom-Version, was mir allerdings überhaupt nicht gefiel. Auch die Position der Seriennummer sowie die Größe entsprach noch nicht dem Serienstandard. Die braune Lederscheide im Hintergrund ist ein handgefertigter Prototyp von Stefan Kleinhuber.




    Das Custom von Spencer Reiter auf dessen Basis das Hornet XL entstand



    Das Custom von Spencer, das mich noch gerade rechtzeitig vor der IWA 2008 erreichte. Die von Spencer gefertigte Custom-Ausführung entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen in Bezug auf der Beschalung und der Lanyard.


    Schnell war klar, dass wir hier einen eigenständigen Weg gehen mussten.


    Standardmäßig erschien mir der SAR Skull auch nicht ganz passend für alle Zielgruppen. Die im Hintergrund liegende Scheide gehörte nicht zum Custom von Spencer, sondern ist auch ein Prototyp von Stefan Kleinhuber. Obwohl das Messer recht fest in der Scheide saß, erschien mir doch die Gefahr zu groß, dass das Messer beim Tragen verloren gehen könnte. Die Beschalung des Messers ist aus gefrästem G-10. Die Form wurde von mir in Absprache mit Spencer geändert und zu einer eigenständigen Pohl Force Variante entwickelt.




    Die verschiedenen Entwicklungsstufen im Überblick hohe Auslösung



    Sehr schön zu erkennen, die einzelnen Entwicklungsstufen, die das Hornet XL durchlaufen hat. Ganz rechts Spencers Custom-Version. Die beiden mittleren Messer stellen die erste Entwicklungsstufe noch mit 440 C-Klingen und bis zum Rand gezogenen, flachen Griffschalen dar.


    Das Messer ganz links im Bild zeigt schon den Übergang zu D2 Stahl und der umlaufend 2 mm zurückgenommenen Griffschale. Die Griffschale ist jedoch immer noch flach und hat zu wenig Volumen beim Greifen. Nicht auf dem Bild zu erkennen ist das Wellenmuster im D2 Stahl, das uns reichlich Kopfschmerzen machte. D2 in Serie auf Hochglanz zu Polieren, stellte sich als echte Herausforderung dar. Der Prototyp wies zu diesem Zeitpunkt keine Kennzeichnung auf.




    Serienversion Walnuss mit dem Prototyp #003



    Links das spätere Serienmodell mit balliger Walnuss-Schale und rechts der Prototyp mit noch flachen Walnuss-Schalen. Durch die ballige Fräsung der Schalen bekommt das Messer beim Greifen nicht nur mehr Volumen, sondern das Holz wirkt auch viel lebendiger und schöner.


    Die Seriennummer hat nun ihren Platz auf der Rückseite des Hornet LX gefunden und ist in der Größe auch dezenter angelegt. In amerikanischer Tradition habe ich vor der Seriennummer die Buchstaben S/N gesetzt, die für Serial Number stehen.




    1. SAR CUSTOM




    Spencer und ich haben uns 2007 auf der Blade Show in Atlanta kennengelernt. Ich habe das Messer durch einen Artikel in der Zeitschrift TACTICAL KNIVES bereits vorher gekannt und war angenehm überrascht, wie gut es doch in der Hand liegt.


    Auf meine Frage, ob er nicht an einer Zusammenarbeit interessiert sei, antwortete er mir, das er bereits mit der Firma TOPS KNIVES einen Vorvertrag abgeschlossen hätte. Zu diesem Zeitpunkt war das Thema für mich bereits abgehakt, als mich Spencer nur wenige Wochen später anrief. Noch während der Messe sprach Spencer seinen Mentor Bill Harsey auf mich an, der mir offensichtlich eine gute Empfehlung ausgesprochen hatte. Und so nahm die Zusammenarbeit seinen Anfang...





    2. Die ersten beiden Prototypen




    Die beiden ersten Prototypen wurden noch in 440 C Stahl gefertigt, der zu diesem Zeitpunkt noch im Gespräch stand. Die Senkungen der Bohrungen und die Griffschalen gefielen mir in dieser Ausführung überhaupt nicht. Auch ließ die Bearbeitung der Schalen noch sehrzu wünschen übrig. Die Bohrungen für die Torx-Schrauben waren verwaschen und vermittelten keineswegs Qualitätsarbeit. Hier musste ein völling neues Fertigungsverfahren angedacht werden.




    Prototyp #003 Walnuss mit brauner Lederscheide



    Prototyp #004 Micarta mit schwarzer Lederscheide



    hohe Auflösung



    Bei der Kennzeichnung der ersten Prototypen gefiel mir auch nicht die arg geklemmt aussehende Knochenhornisse und die Stahlbezeichnung. Dies musste grundlegend geändert werden. Auch waren mir die Laserungen einfach zu stark. Die Laserungen auf den späteren Serienmodellen wurden in der Intensität stark zurückgenommen und präsentieren sich jetzt dezenter.


    Das für die Muster verwendete Micarta schied aufgrund mangelnder Qualität völlig aus und wurde durch das Micarta eines anderen Lieferanten ersetzt.




    3. Unterschiede zwischen den verschiedenen Entwicklungsstufen



    Überblick (aufsteigend): SAR CUstom, Prototypen #003 u. #004,
    Prototyp 5, Serienversionen


    hohe Auflösung



    Sehr schön lässt sich hier von unten nach oben der Entwicklungsverlauf vom Custom Modell hin zur eigenständigen Pohl Force Serienversion erkennen.




    die beiden Serienversionen, Prototyp 5, #004, #003, SAR Custom


    Ansicht: Klingenrücken




    Unterschiede der Griffschalen: SAR Custom, 3 Prototypen, Serienversionen



    Bei der Riffelung im Griffrücken für den Daumen haben wir für die Pohl Force Variante auch eine eigenständige Lösung gewählt. Während Spencer die Fräsungen recht weit auseinander zieht, habe ich mich für eine etwas dichtere Ausführung entschieden. Rein subjektiv empfand ich die etwas dichter gesetzten Fräsungen einach als rutschfester. Die Anzahl von 6 Fräsungen blieb allerdings gleich.


    Beim Blick auf der Rückseite der Schalen ist sehr schön der Unterschied zwischen den flachen Schalen und den ballig ausgeformten Schalen zu erkennen. Des Weiteren kann man bei den drei rechten Modellen auch die stark gebrochenen Kanten des Stachels erkennen. Dieser war mir bei den beiden ersten Prototypen immer noch zu scharfkantig.



    Griffschalen-Vergleich
    Bei den schlankeren Griffschalen handelt es sich um die endgültige, leicht abgerundete Variante.




    Die Griffschalen der Serie sind angenehm gerundet und werden aufgrund der geringeren Größe vom durchgehenden Flacherl eingerahmt und wirken dezenter.



    Die zurückgenommenen Griffschalen gaben dem Hornet XL nach meiner Einschätzung einfach eine schönere Ästethik und gleichzeitig gegenüber der Custom-Version auch ein eigenes Gesicht. Ein weiterer Vorteil war auch, dass wir den Kantenbruch im Radius des Mittelfingers stärker ausprägen konnten.


    Übrigens wird diese Arbeit in reiner Handarbeit gemacht und nicht von einer Maschine gefräst.





    4. Das Logo: die Hornisse




    Die drei Stufen der SAR Knochenhornisse: Ganz links die von Spencer auf seinen Modellen geätzte Ausführung, die mir überhaupt nicht gefiel.


    Beim Ätzen verwischen leicht die Formen, insbesondere dann, wenn man nicht Tiefätzt In der Mitte die erste Pohl Force Ausführung mit stark gelaserte Zeichnung. Diese erschien mir einfach zu aufdringlich. Ganz rechts dann die von mir favorisierte Serienausführung, die wesentlich dezenter im Erscheinungsbild ist.und auch von der Größe her etwas zurückgenommen wurde.

    Nun ist es soweit. Mein Freund und Hof-Fotograf Frank Soens, der uns ja schon mit einigen netten Profifotos des Hornet XL mit geschmackvollem Hintergrund :D hier im TF erfreut hat, bietet die Sache demnächst auch zum Kauf an. Sein neuestes Motiv hat er mir einmal in niedriger Auflösung zur Ansicht geschickt. Ich habe seine Erlaubnis das Bild hier zu posten.


    Auf seiner Internetseite www.franksoens.de gibt es demnächst alle Informationen dazu, wie man an einen hochwertigen Print des Motivs mit Signatur des Fotografen kommt. Die Preise bewegen sich zwischen 25,- und 35,- EUR je nach Format. Mein Büro ziert schon ein Bild von ihm. Zur Zeit baut er noch an seiner website, aber wer ihn schon jetzt erreichen will und sein Kunstdruck haben möchte, sollte ihn unter contact@franksoens.de anmailen.


    Dietmar


    P.S. Die schöne Lanyard zwischen den Schenkeln der Dame ist übrigens von ChriBo!

    Hallo zingzong2005 ,


    wieso steinigen? Du hst die Sachen doch vollkommen richtig erkannt: Handlage ist und bleibt nun mal sehr individuell. Dem Einen passt der Griff wie ein Handschuh, dem Anderen überhaupt nicht, weil zu klein oder zu groß. Vielleicht hierzu aber mal eine Zahl. Von den vielen Hornets, die ich seit Ende Dezember herausgeschickt habe, sind gerade einmal 3 (!) Stück wegen nicht passender Handlage zurückgekommen. Alle drei haben mir versichert, dass sie sich nur schweren Herzens wieder davon trennen wollten. Aber was nicht passt, passt eben nicht. Und das ist dann auch kein Fehler am Messer.


    Vergleich mit Custom Knives: Natürlich drängt sich beim ersten Anblick des Hornets ein Vergleich mit einem Custom Knife auf. Das war auch so von mir gewollt. Aber auch hier, für 99,- bzw. 109,- Euro sind die Grenzen nun einmal klar gesteckt. Und das ist auch gut so, dafür nehmen die Herrn Custom Knifemaker für ihre makellosen Kreationen ja auch locker den drei- bis vierfachen Preis. Aber auch hier muss ich sagen, gut argumentiert und relativiert von Dir. Man muss immer den Preis ins Verhältnis setzen.


    Also, nochmals Danke für den Review. :thumbup:


    Dietmar

    tu mal ruhig ein paar mehr bilder raus, dietmar


    Na gut, hier sind noch ein paar Bilderchen. Die Kydex-Scheide mit MOLLE Adapter ist übrigens ein reines Erprobungsmuster, was so nicht in Serie gehen wird. Ich dachte aber, dass es trotzdem einmal interessant ist zum Anschauen. So wie der Kamerad das H3 Alpha One Tactical in den Händen hält, entspricht es übrigens dem deutschen Gesetztestext - keine einhändige Öffnung.


    Die Größe des H3 Alpha One lässt ein gutes Handling mit Handschuhen zu. Die Flexcord leistet hierbei ebenfalls sinnvolle Unterstützung.


    Kurz gefasst kann selbst die 11,3 cm lange Klinge im vorderen Schneidenbereich optimal genutzt werden.


    Das hierzu nochmals in Kürze.


    Dietmar

    Da war der gute Jürgen doch ein wenig voreilig. Das Alpha One wird definitiv nicht vor Ende Februar/ Anfang März lieferbar sein. Ich gebe dann noch rechtzeitig laut hier im Forum.


    Ich packe später einmal ein paar nette Bilder vom Alpha One Test/Photoshooting ins TF.


    Dietmar

    Also, mal klar ausgesprochen: Wenn ich nicht immer auf jede Frage sofort eingehe oder mal eine Zeit lang nichts poste, heißt das nicht, dass ich einer Frage ausweichen möchte oder sogar ignoriere. Manchmal rutscht mir auch einfach etwas dazwischen. Diejenigen unter Euch, die schon einmal eine Firmengründung hinter sich gebracht haben, kennen vielleicht die Nummer mit 7 Tage Woche und 14 Stunden täglich. Da würde man überall gerne ein Auge drauf haben, aber es fehlt einem schlichtweg die Zeit. Das die Pohl Force Produkte in Deutschland bzw. USA entworfen und konstruiert werden ist denke ich hinreichend bekannt. Die Fertigung suche ich mir je nach Modell, Qualität und gewünschtem Endverbraucherpreis aus. Das kann Europa oder Taiwan sein. Dabei steht im absoluten Vordergrund, dass die Messer bezahlbar sein müssen bei bestmöglicher Qualität und Materialien. Das dies funktioniert, habe ich mit dem Hornet XL bereits bewiesen. Und dies garantiere ich halt zudem durch meine höchstpersönliche Kontrolle jedes einzelnen Messers. In welcher Firma, die Messer in Serie herstellen, sitzt schon der Geschäftsführer in der Werkstatt, bessert hier und dort vielleicht noch etwas nach, macht mit jeder Klinge einen Schneidtest, knotet Lanyards, ölt die Klingen, usw. Das sind übrigens alles Kosten, die ich unter persönlichem Vergnügen verbuche und nicht weitergebe!


    Also, wie Moonknight schon richtig festgestellt hat, auch die Alpha One und jedes andere Messer, das ein Pohl>)Force Logo trägt, sind sauber verarbeitet und für den Messerfreund bezahlbar. Nur bei der Arbeitskleidung liegt er leicht daneben. Mal schauen, wenn er mich demnächst einmal besuchen kommt, kann er in dem Outfit ja mal ein paar Messer kontrollieren :D


    Dietmar

    Wie rauh ist diese Sandpapieroberfläche? Vernichtet es Hosen?


    Nein, natürlich nicht. Die Oberfläche nennt sich Mold Tech Pattern 11050 http://www.mold-tech.com/PDF/TEXTURETECH.pdf und ist ein patentiertes Verfahren mit dem man bestimmte Strukturoberflächen in eine Spritzgußform integrieren kann. Die Korngröße lässt sich dabei steuern. Ich habe ein rauhes Muster genommen, das aber nicht zu aggressiv ist. Also durchaus Hosen- und Holsterfreundlich. Ich hoffe, der vergrößerte Ausschnitt als Anhang gibt da etwas Auskunft.


    Der Versand nach Österreich mit DHL kostet 17,00 EUR.


    Dietmar

    Moin Zusammen, Hey Danke für die vielen Meinungen und Kommentare. Ist wie gesagt nur ein Proto. Werde nach meinem USA Trip die ganze Sache mal mit Werner Lüttecken (KyTac) besprechen.


    Kydex macht nur Sinn, wenn das Teklok umsetzbar ist auf ALLE Positionen. Warum? Wegen dieses Dornes am Griffende. Trägt man die Hornisse senkrecht, dürfte es sich beim Bücken und anderen Bewegungen dementsprechend in den Körper bohren...



    Das geht. Mit der zusätzlichen Öse unterhalb der zweiten Schraube lässt sich der TekLok auch diagonal oder horizontal befestigen. Wenn meine bessere Hälfte sich naher mal wieder als Modell zur Verfügung stellt mache ich noch kurz ein paar Fotos.



    Zitat

    Des weiteren würde ich der Kydex ne leichte Daumenrampe verpassen .... somit hätte man volle Kontrolle beim ziehen der Hornet ! . Und als Sicherung sind ja wohl die Löcher der Hornet wie darfür gemacht !


    Da hat Werner auch schon dran gedacht. Mit der oberen Kante kann man ganz bequem den Daumen anlegen und zusätzlich drücken. Er hat halt nur keine ausgeprägte Nase gemacht. Da hier aber alles Handarbeit ist, kann man ja einiges machen. Die Löcher als Verankerung sind gut, dann jedoch sind Gebrauchs-/Kratzspuren unvermeidlich. Wem das nicht stört -Kein Problem.




    Zitat

    für die walnuss-hornisse würde ich mir eine lederscheide aus BRAUNEM (ähnliche farbe wie das walnuss-holz) leder wünschen


    Hierdrauf bin ich auch schon angesprochen worden. Werde mal mit meinem Lieferanten sprechen, ob wir beim nächsten Production Run auch mal eine braune Scheide mit produzieren lassen.


    So, jetzt muss ich weiter Koffer packen. Basti hat mir übrigens für Spencer ein TF Patch und eine TF Membercard mitgegeben. Werde die Sachen mit den besten Wünschen von Euch an ihn weiterleiten. Mache natürlich Fotos von der Übergabe, die ich dann hier einstelle.


    Bis demnächst dann,


    Dietmar