Lest euch einfach mal diesen Beitrag durch, und danach bei Interesse den ganzen Thread. Da ist genau das Thema, zu dem wir hier jetzt gekommen sind, schonmal komplett durchgekasptert worden, und das zum Teil von den kompetentesten Leuten, die ich auf dem Gebiet kenne. Und der Thread ist nur ein Jahr alt, ist also noch vor Ablauf MHD.
Der Knackpunkt an der ganzen Sache ist mit diesem Zitat schön illustriert:
"Einfache C-Stähle erwiesen sich bei seinen Versuchen- Zerhacken von Nägeln oder Einschlagen in aufrecht stehende Bleche und bei Biegeversuchen- mit Abstand besser, als die moderne und die rostfreie Fraktion. Die noch stabilen Schneidenwinkel betrugen einerseits ca. 20 Grad, andererseits um 40 Grad."
In dem Zusammenhang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die oft zitierten Messwerte für die "Zähigkeit" sich meist auf den sog. Kerbschlagversuch beziehen. Jetzt klingt dieses Wort verführerisch passend zum Einsatz und Missbrauch von Klingen, kriegt man doch den Eindruck, hier würde gemessen, wie schnell die Schneide beim Schlagen Kerben kriegt. Dem ist aber nicht so, es geht vielmehr um die Messung der Energie, die erforderlich ist, um relativ große Querschnitte mit einem Schlagpendel zu durchbrechen. Was hier getestet wird, hat viel mehr mit dem Totalbruch einer Klinge zu tun als mit dem Ausbrechen der Schneide, wo die Größe/Verteilung der Karbide und deren Festigkeit in der Matrix entscheidend ist. Daher kommt auch die Diskrepanz zwischen den Ergebnissen beim Kerbschlagversuch und den oben zitierten gewaltigen Unterschieden bei der Stabilität von Schneiden mit relativ kleinem Winkel. Und zwischen einer Schneide mit 20° und einer mit 40° WInkel liegen halt im Gebrauch Welten.