Beiträge von Kibo

    Schnell noch Bilder für meinen Jahresrückblick posten. Ich habe dieses Jahr nur drei Messer gekauft bzw. zwei habe ich von meinem Schmied machen lassen und das dritte, von dem ich kein Bild habe, ist ein Bastinelli PY welches ich am Black Friday um einen wirklich guten Preis bei Polizeibedarf.ch gekauft habe.


    Die anderen zwei, einmal ein Bowie Fighter, 250 mm Klingenlänge, Stahl SC125 mit Hamon und das zweite ist ein Fighter aus sogenanntem Turkish Twisted Mosaic Damaststahl, eine sehr komplizierte und schwere Arbeit bei dem der Schmied praktisch aus mehreren Teilen eine Klinge zusammenschweißt und schmiedet. Die Klingenlänge ist hier 210 mm mit einem etwas einfacherem Hamon, die verwendeten Stähle sind 1075, 75Ni8 oder Böhler K600, weiß ich nicht mehr so genau und die Schneide ist aus O2.




    Ich habe ein KM 5000 aus 55Si7 Stahl, das Ding hält einiges aus aber der Griff ist aus einfachem Plastik, sehr, sehr rutschig und zum fein Schneiden und Holz hacken ist dieser Dolch auch nicht unbedingt gedacht, geht aber zur Not. Man kann mit dem Ding aber wahnsinnig gut Hebeln, die Spitze ist sehr stabil. Das Problem ist die Schnitthaltigkeit, die ist wirklich miserabel und das Messer hat sich beim Stechen manchmal zu früh verbogen, ich konnte z. B. in einen dicken Katalog fast gar nicht hineinstechen, im harten Holz ging es aber problemlos voran. Wie auch immer, wegen dem miesen, rutschigen Plastikgriff mit integriertem Handschutz auch aus Plastik, der nicht viel vertragen hat (mit einem goßen Bowie könnte man ihn problemlos einfach weghacken) würde ich diesen Dolch nur bedingt weiterempfehlen. Hätte man ein griffiges G10 genommen und einen Handschutz aus Stahl, eine höhere Härte als 53 HRC z. B. 56 HRC bei der Klinge, wäre es ein verdammt guter taktischer Dolch geworden. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

    Ein Dolch wurde nur für den Kampf entwickelt. Der Vorgänger des Kizlyar Stalker war ein russischer Dolch für Fallschirmjäger entwickelt, die Form und der Wellenschliff wurden gewählt, damit man sich leichter von den Fallschirmleinen schneller loslösen kann. Kizlyar hat das dann etwas modifiziert. Ich hatte den Kizlyar Stalker I in den Händen und war nicht unbedingt glücklich damit.


    Wenn du ein Kampfmesser (Fighter) oder einen Dolch wählst muss der Messerkampf im Vordergrund stehen, alle anderen Funktionen sind zweitrangig, die Russen sind Pragmatiker. Ich weiß nicht warum du für den Messerkampf unbedingt eine Klinge von 180 mm perfekt findest, ich sehe das nicht so aber bitte. Ein gutes Kampfmesser um 150,- Euro findet sich nicht so leicht.


    Falls du nicht unbedingt einen Dolch für das Schlachtfeld brauchst, schlage ich dir diesen vor.https://www.lamnia.com/de/p/18…-inquizitor-dolch-schwarz Er passt so gar nicht in deine Beschreibung aber es ist ein kompakter Dolch, könnte man sicher auch gut verdeckt tragen, Klingenform, Handschutz und Griff sind von der Form, Größe und Material ideal, der Stahl ist ein zäher, rostender Stahl, die perfekte Wahl für einen Dolch. Schneiden kann man mit ihm sicher auch, obwohl Dolche nicht unbedingt zum Zwiebel schneiden konzipiert wurden, Hacken mit einem Dolch würde ich vergesssen, das ist ungefähr so, wie wenn du eine Jungfrau vergewaltigen würdest, Hebeln kann man auch, aber nur bedingt weil eben ein Dolch auch für solche Sachen nicht vorgesehen ist.

    In diesem Preissegment fällt mir nichts ein. wenn du dein Budget etwas anhebst dann wäre auch das hier interessant https://www.lamnia.com/de/p/24…ser/entrek-commando-dolch

    Richtige Kampfmesser und Dolche sind nicht oder nur bedingt zum Arbeiten geeignet. Das mussten schon im Zweiten Weltkrieg amerikanische Marines feststellen als sie den FS Dolch in die Hände bekommen haben, sie waren aber Ka-Bar´s gewohnt. Die Beschwerden häuften sich sehr schnell zu Tausenden an, weil die Amis das anscheinend nicht verstanden haben, darum Äpfel sind Äpfel und Birnen sind Birnen. Wobei, ein Kampfmesser muss nicht unbedingt zweischneidig sein, es muss auch kein Dolch sein, aber die Akzente sind eben nicht auf Arbeit sondern auf Kampf gesetzt und in einem Messerkampf ist nichts romantisch sondern, so schnell wie möglich den Gegner erledigen und meistens so schnell wie möglich von diesem Platz verschwinden.


    PS Es gibt Dolche die für den Kampf aber auch Dolche, die für die Jagd bestimmt sind. Ein FS Dolch wird sich nicht wirklich für die Jagd eignen, man kann mit dem Ding kaum etwas schneiden, dafür ist es auch nicht konzipiert worden. Einen Jagddolch kann man sicher im Kampf einsetzen aber nicht so wie einen FS.

    Wie ich persönlich fest stellen konnte ist das GTK kein so gutes Kampfmesser, die Spitze ist zu fein ausgeschliffen, bei meinem Messer ist sie bei einer ziemlich geringen Belastungen abgebrochen. Wir müssen uns jetzt hier schon festlegen, reden wir über Kampfmesser oder über taktische Messer??? Das sind schon Äpfel und Birnen.

    Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Die Kriegsführung in der heutigen Zeit hat sich, durch den technischen Fortschritt im Vergleich zum Ersten Weltkrieg radikal verändert. Neue Waffen, neue Ausrüstung, neue Waffensysteme von denen man damals nicht mal träumen konnte.


    Ein taktisches Messer ist für mich ein Kompromiss (ich kann dieses Wort nicht leiden) aus einem Kampfmesser und einem robusten Arbeitsmesser. Wir haben heute so gut wie keine Grabenkämpfe, wozu also ein reines Kampfmesser oder ein Dolch, wenn der praktische Nutzen fast gleich Null ist? Ein robustes Arbeitsmesser ist da schon etwas ganz anderes vor allem wenn man bedenkt wie viel man mit einem Messer im Feld improvisieren kann.


    Meine Kriterien wären folgende:


    Klingenlänge: 160 bis 200 mm
    Klingendicke: 5 - 6 mm
    Full Tang Konstruktion
    Klinge einschneidig mit einer Fehlschärfe an der Spitze
    Griff aus griffigem, synthetischen Material
    Glasbrecher
    Handschutz
    Stahl: Kohlenstoffstahl 1.2550 z. B.
    Scheide aus Cordura
    Spear Point, Drop Point, moderne Clip Point Klinge, telweiser Wellenschliff, dezenter Recurve
    Messer selektiv gehärtet
    Säbelschliff


    Ich hoffe man kann sich jetzt ein Bild davon machen. Im Prinzip nichts besonderes.

    Die Kriege haben sich nicht geändert sondern die Kriegsführung. Gründe dafür sind neue Waffensysteme, Ausrüstungsgegenstände bis zur sogenannten Digitalisierung des Kriegsfeldes. Es werden mit Hilfe von technischen Innovationen neue Kriegstaktiken entwickelt. Was das Messer angeht, das wird heute hauptsächlich als Tool verwendet, ein Messerkampf auf dem Schlachtfeld ist sehr unwahrscheinlich, ausschließen kann man ihn, vor allem im Häuserkampf oder bei der Guerillataktik, nicht. Es gibt ja heute den Begriff urbane Guerilla aber auch hybride Kriegsführung, welche sich nicht nur auf militärischen Einsatz stützt. Man darf nicht vergessen daß in vielen heutigen Armeen Kurzwaffen nicht nur von Offizieren und Unteroffizieren, sondern oft auch von einfachen Soldaten getragen und auf sehr nahe Ziele benutzt werden, dafür gibt es natürlich auch ein eigenes Training.


    Wichtig für den Messerkampf ist die Entwicklung der Schutzausrüstung für Militär und Polizei, diese hat sich durch neue technische Innovationen um Meilensteine weiterentwickelt. Kevlar lässt sich nicht oder nur sehr schwer mit dem Messer durchschneiden, er lässt sich aber leicht durchstechen darum werden noch immer Panzerwesten aus Stahlketten, mit allderdings deutlich reduziertem Gewicht, weiterhin verwendet. Durch neue Ausrüstungsgegenstände musste man auch die Trageweise dieser verändern, so daß sie heute oft ein zusätzliches Hindernis für das Messer, im Messerkampf geworden sind. Dadurch hat sich aber auch die Taktik im Messerkampf selbst verändert, es werden heute primär ungeschützte oder leicht geschützte lebensnotwendige Ziele angegriffen, meistens wird, wegen Kevlarschutzwesten und Helme welche meistens aus Kevlar gemacht werden, hineingestochen.


    Was die Klingenlänge der Messer angeht, man könnte sagen daß sie im Vergleich zum Bajonett im Ersten und Zweiten Weltkrieg zurückgegangen ist, wobei man in der Bewaffnung der Sturmtruppen im Ersten Weltkrieg kürzere Klingen, meistens Dolche aber auch zweischneidige Kampfmesser, findet. Diese Entwicklung hat mehrere Gründe, wenig Platz bei Nahkämpfen in den Sturmgräben, kürzere Klingen sind kompakt und stören nicht so sehr wenn man sich schnell bewegen muss, sie sind auch leichter, das reduzierte Gewicht lässt sich sowohl im Kampf als auch bei längeren Märschen positiv bemerkbar machen.


    Im Zweiten Weltkrieg kommen wir zum berühmten USMC Ka-Bar, welches aus einem Jagdmesser entwickelt wurde. Das Ka-Bar war schon ein richtiges taktisches Messer, welches mehr als Werkzeug, weniger als Dolch oder Kampfmesser, gedient hat. Da ich selbst dieses Messer habe, kann ich nur bestätigen daß es sich um ein gutes Werkzeug, sogar gut als Hammer einsetzbar, handelt. Da ich auch moderne taktische Messer besitze kann ich sagen daß sich das Ka-Bar durch seinen Hidden Tang Lederscheibengriff, heute haben wir Full Tang Konstruktionen mit modenen Griffmaterialien, und durch seine, etwas geringere Klingenstärke welche bei 4 mm liegt, heute werden meistens 5 mm dicke Klingen verwendet, unterscheidet. Oft werden heute rostträge Stähle verwendet, aber auch gute, alte Kohlenstoffstähle wie beim USMC Ka-Bar da diese einfach viel zäher als rostträge Stähle sind.


    Nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es auch bei Bajonetten eine Weiterentwicklung, diese sieht man am besten beim Bajonett des sowjetischen Sturmgewehres AKM-47. Dieses Bajonett mit deutlich kürzerer Klinge ist primär ein Werkzeug mit dem man sogar, mit Hilfe der Scheide, Draht durchtrennen kann. Das AKM-47 wurde ca. 1960 in die Bewaffnung der Roten Armee eingeführt. Die Klinge wurde beim Bajonett gekürzt weil sich die Verwendung des Bajonettes im Vergleich zu den frühen Modellen, sehr verändert hat. Das, auf dem Gewehr, aufgepflanzte Bajonett sollte ursprünglich die Lanze ablösen, vor allem im Kampf Infanterie gegen Kavallerie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kavallerie aufgelöst, somit besteht auch kein Grund mehr für sehr lange Bajonette. Die Kriegsführung wurde deutlich dynamischer, ein Stellungskrieg mit kilometerlangen Gräben ist heute außer in gewissen Situationen wie z. B. Häuserkampf in urbaner Umgebung, unvorstellbar. Wozu also überlange Bajonette und Messer? Man könnte jetzt sagen daß die Zeit der langen Klingen und Tomahawks vorbei ist aber man sieht heute, vor allem bei amerikanischen Soldaten, die in Afghanistan gegen die Guerilla kämpfen, sehr wohl taktische Messer mit langen Klingen, meistens Bowies, aber auch Tomahawks. Das Ontario USMC Bajonett hat eine 20 cm lange Klinge (enen Zoll länger als das Ka-Bar), die aus 1095 Kohlenstoffstahl besteht und das Bajonett ist keine Full Tang Konstruktion. Back to the roots ...

    Heute ist dieser Turkish Damascus Fighter bei mir angekommen. Das Messer wurde aus 1075 und 75Ni8 geschmiedet, die Schneide ist aus O2 Stahl, der Handschutz ist aus Bronze und der Griff aus Nussbaum Maser gemacht. Das Design ist an das Jatagan Schwert, welches im Osmanischen Reich sehr beliebt war, angelehnt.




    Als ich es heute das erste mal in der Hand gehalten habe war ich erstaunt weil das Messer in natura viel besser aussieht als aus als auf den Fotos. Ich werde morgen, bei Tageslicht, versuchen bessere Fotos und vor allem in Hand Bilder zu machen, ich hoffe es gelingt mir besser als dem Schmied, der diese Fotos gemacht hat.

    Die Zeit des Ka-Bar USMC geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück. :D In den Siebzigern werden wohl eher Modelle aus der Vietnam Ära, dieses z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/SOG_Knife und Randall Einsatz bzw. Kampfmesser eine wichtige Rolle gespielt haben. Nicht zu vergessen, Messer vom großen Meister Bill Moran und sein Meisterwerk das ST-24.


    Passend zu diesem Thema gibt es ein gutes Buch auf Deutsch Taktische Einsatzmesser: Entwicklung - Anwendungsbereiche - Modelle und Hersteller Gebundenes Buch – 1. Juni 2003
    von Dietmar Pohl (Autor) Ich habe es und kann sagen, nicht zu viel erwarten.


    Leider sind die meisten wirklich guten Bücher über Kampfmesser, taktische Einsatzmesser etc. meistens nur in englischer Sprache erhältlich, das setzt sich beim Thema Messerkampf fort.

    @ Columbo das was du suchst nennt man heute taktisches Messer, es soll ein kampftaugliches Werkzeug sein mit dem man viel improvisieren kann und mit einem Messer lässt sich sehr viel improvisieren, so viel wie mit keinem anderen Werkzeug. Wenn man das volle Potential eines taktischen Messers ausschöpfen will dann braucht man eben eine gute Qualität. Ich hätte noch eine günstige Alternative und zwar das Essee CM6 combat knife, wobei es keinen Handschutz bietet, dieser ist zwar bei einer Nutzung als Waffe ein Vorteil aber beim Arbeiten kann es oft nur stören und sonst gar nichts. Hier mal ein Link http://www.polizeibedarf.ch/pi…at_aktiv=377&kat_last=377 hier etwas günstiges, exotisches, macht sicher sowohl beim Arbeiten als auch im Kampf gute Figur, nur ob der Griff passt, das kann ich nicht beurteilen http://www.polizeibedarf.ch/pi…at_aktiv=236&kat_last=236


    Terminator ich habe aus Afghanistan z. B. vollkommen andere Informationen bekommen, aus dem Irak auch, als die Amis bis vor ein paar Jahren dort sehr präsent waren. Die heutige Kriegsführung ist sehr dynamisch d. h. manchmal ist der Gegner sehr nah, manchmal auch sehr weit entfernt, es kommt auf die Konfiguration des Geländes und auf die Taktik des Gegners an, da gibt es verschiedene Möglichkeiten, möchte ich gar nicht aufzählen. Das Messer ist und bleibt die letzte Bastion des Soldaten im Kampf.

    Columbo du brauchst ein gutes taktisches Messer dem du (Combat Knife) dein Leben anvertrauen würdest, vorsicht, manchmal spart man am falschen Eck. Ein Ka-Bar kann sich mit einem Kizlyar Phoenix Combat 1 aus 7 mm U8 Carbonstahl, vergleichbar mit dem amerikanischen 1080/84/85, selektiv gehärtet und Full Tang Konstruktion, nicht messen, das muss dir schon klar sein. Das Problem beim Russen ist der kleine Griff, der ist nichts für größere und große Hände aber das Ding ist nun mal ein Panzer. Wenn ich mich so umesehe würde meine Wahl heute in diesem Milieu entweder auf ein Extrema Ratio Venom oder ein Custom aus Carbonstahl (Zähigkeit!!!) fallen. Wenn es etwas billiger sein muss, dann ein Ontario M11 EOD. Das wäre meine Empfehlung.


    PS Ein User sollte immer ein hochwertiges Messer sein, an der Wand oder im Regal kann das billigste Zeug herumstehen, wird ja eh nie verwendet.

    Schön ist er, aber von einem Langdolch oder Kurzschwert weit entfernt. Es gibt auch heute noch Dolche mit einer Klingenlänge von über 25 oder sogar 30 cm.

    Seit Fairbairn hat sich im Bereich Schutzausrüstung sowie allgemeiner militärischer Ausrüstung viel verändert. Ich halte mich lieber an Hock Hochheim. :) Ein Handschutz ist schon gut aber immer seltener vorhanden, weil ja heute alle Tactical Messer einen Full Tang Griff haben müssen und dann wird die Sache nicht unmöglich aber schon ziemlich fummelig.


    Was ich zu dem Dolch sagen wollte, er schaut sehr gefährlich aber doch ziemlich unpraktisch aus. Für den Messerkampf gut aber für andere Aufgaben nur bedingt tauglich.

    Im militärischen Einsatzbereich muss man, nicht geschützte oder schlecht geschützte Ziele bzw. Ziele wo eben keine Ausrüstung oder Waffen vorhanden sind, angreifen. Der größte Teil des Torsos fällt damit weg.