Beiträge von theBrain

    Das mit dem Schaden anrichten beim Abbinden (vorwiegend mit ungeeignetem Material) ist so eine Sache: Ja, es ist eine vergleichsweise invasive Maßnahme, die mit einem gewissen Restrisiko behaftet ist. Gleichzeitig gibt es für nichtärztliche Helfer (Sanitäter, sonstige Ersthelfer,...) klare Richtlinien, wann abgebunden werden kann bzw. sollte. Im Detail mögen die sich dann unterscheiden, aber im Großen und Ganzen geht es um folgende Verletzungsmuster:
    schwere, potentiell lebensbedrohliche Blutung(en), die

    • anders nicht (schnell genug) unter Kontrolle gebracht werden kann
    • nicht erreichbar sind (eingeklemmtes Unfallopfer,..)
    • zu großflächig sind um mit konventionellen Methoden gestillt zu werden
    • Folge einer traumatischen Amputation sind.


    Bei 4- bis 5- stelligen Fallzahlen konnten in einer Studie die an Verwundeten US- Soldaten in Irak und oder AFG keine Fälle festgestellt werden, wo eine Amputation erst durch ein unnötig oder falsch angelegtes TQ nötig wurde. Korrekt angewendet kann ein TQ Leben retten, die anders kaum zu retten wären. Das bedeutet aber, dass der Anwender damit umgehen können muss, weiß, wann es wo wie eingesetzt werden kann und im Einzelfall die Beurteilung der Indikation macht.


    Die Probleme bei Abbindungen kommen in 99% der Fälle bei improvisierten Abbindern vor, wo dann die berühmte Wäscheleine, ein Stück Draht oder sonstiges, meistens zu dünnes Material verwendet wird, das dann einschneidet. Weiters sollte man sich im Klaren sein, dass ein korrekt angelegtes TQ innerhalb kürzester Zeit saumäßig weh tut. Das ist so und man darf sich dann keinesfalls dazu hinreißen lassen, das TQ zu lockern. Gelockert darf es erst werden, wenn die Wunde anders versorgt wurde, was ich Fachkräften (Sanitätern, evtl sogar erst im Spital) überlassen würde. Bis zu 2h kann eine Gliedmaße abgebunden bleiben, ohne dass mit bleibenden Schäden zu rechnen ist (von etwaigen Vorerkrankungen bzw dem Unfallgeschehen abgesehen).


    Wann ist ein TQ jetzt richtig angelegt?
    Wenn

    • die Blutung gestillt ist
      UND
    • distal der Abbindung kein Puls mehr ertastbar ist.

    Ich habe mir grade mein Delica geholt, da sehe ich jetzt auch keinen Unterschied, der mich hellhörig machen würde. Generell sind die Preise bei manchen Marken (konkret Leatherman und einiges von ZT) bei ca 60 - 75% der straßenüblichen Preise angesiedelt, 2 der so gekauften LM wurden mittlerweile auf Herstellergarantie saniert (ein Skeletool verlor eine Backe der Zange, beim Surge gab es einen Riss im Griff) und da gab es auch keine Probleme damit. Und wenn wer Fälschungen erkennen sollte, dann wohl der Hersteller.

    Dann läuft es ja eh auf einen Laptop hinaus. Leistbare Toughbooks bekommt man hie und da bei AFB- Shop, im Moment ist dort allerdings bei 13" Schluss. Die Hardware dort ist refurbished und zumindest bei 'normalen' Laptops habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht (wobei ich zugegebenermaßen bisher erst einen dort gekauft habe).

    Die Stirnlampe habe ich doch glatt vergessen... Schande über mich.


    Noch eine Ergänzung zu meiner Zusammenstellung: Ich gehe bei meiner Zusammenstellung von a) großflächigen aber relativ oberflächlichen Schürfwunden, b) stumpfen Traumata von Knochen und/oder Gelenken sowie c) Schädel- Hirntraumata aus.


    Das bedeutet es gilt Blutungen zu stillen und abzudecken, Extremitäten ruhigzustellen und mit den Folgen von SHT klarzukommen (Ohnmacht, HWS- Verletzungen,...).


    Basics:
    - Splitterpinzette
    - 2 - 3 Rettungsdecken (auch als Wundauflage bei wirklich großflächigen Schürfwunden)
    - Verbandschere (robust, im Fall der Fälle solltest du damit jemanden aus seiner Montur schälen können)
    - 3 - 4 Paar Handschuhe (zu viele gehen fast nicht, ein Paar geht kaputt, 1 oder 2 Helfer,...)
    - Wundpflaster (nicht die vorgeschnittenen Streifen sondern die Meterware)
    - Stirnlampe


    für a) das Folgende:
    - Wundauflagen 10x10cm, metallisiert (!!!)
    - Fixierbinde (Peha-Haft etc)
    - Leukoplast


    für b) zusätzlich
    - 1 - 2 Dreieckstücher
    - evtl 1 - 2 SAM- Splints
    - Coolpack
    in Verbindung mit
    - Fixierbinde (Peha-Haft etc)
    - Leukoplast


    und für c)
    - Faceshield
    - HWS- Schiene
    - Handy für Notruf


    Einen EH- Kurs (vielleicht sogar mit Schwerpunkt Motorrad) zu absolvieren ist jedenfalls sinnvoll. Ob die HWS- Schiene für einen Laien sinnvoll ist, darf durchaus hinterfragt werden, wenn du damit nicht wirklich vertraut bist, kannst du da mehr kaputtmachen als helfen...

    In dem Condor- Pouch hast du einiges an Platz. Gleichzeitig sind die Verletzungsmuster beim Motorradfahren recht speziell. Weiters gehe ich davon aus, dass einerseits du adäquat bekleidet bist und im Fall der Fälle anderen damit helfen würdest.


    Von der Isi- Bandage würde ich für deine Neigungsgruppe die finger lassen, ihre Stärke liegt bei kleinflächigen vergleichsweise stark blutenden Wunden. Beim Motorradfahren hat man es eher mit vergleichsweise großflächigen stark verunreinigten Schürfwunden zu tun. Speziell wenn man sich nicht mit 300 km/h um eine Leitplanke wickelt. Ich würde das Hauptaugenmerk also auf große, nicht besonders stark blutende Wunden legen:


    - Splitterpinzette
    - Wundauflagen 10x10cm, metallisiert (!!!)
    - Fixierbinde (Peha-Haft etc)
    - Leukoplast
    - 2 - 3 Rettungsdecken (auch als Wundauflage bei wirklich großflächigen Schürfwunden)
    - evtl 1 - 2 SAM- Splints
    - Verbandschere (robust, im Fall der Fälle solltest du damit jemanden aus seiner Montur schälen können)
    - Faceshield
    - 3 - 4 Paar Handschuhe (zu viele gehen fast nicht, ein Paar geht kaputt, 1 oder 2 Helfer,...)
    - Wundpflaster (nicht die vorgeschnittenen Streifen sondern die Meterware)
    - 1 - 2 Dreieckstücher


    Wunddesinfektion würde ich weglassen weil
    a) entweder die Wunde ist so groß, dass sie ärztliche Behandlung erfordert, dann sollte sie möglichst im Urzustand belassen werden
    b)oder sie ist so klein, dass das nicht nötig ist, dann ist auch eine umfangreiche Desinfektion nachrangig.


    Ein TQ würde ich auch eher weglassen, zur Not kannst du mit einem Dreieckstuch eines improvisieren, letztere haben aber einfach mehr Anwendungsbereiche.


    Steristrips, Wundpuder etc. würde ich auch weglassen, Begründung wie bei der Wunddesinfektion.

    Multicam und Vegetato sind streng genommen auch digitale Muster. Digital bedeutet nicht notwendigerweise, dass es wie eine Ausmalübung auf einem Blatt Millimeterpapier aussieht.

    Viele kaufen, weil sie z.B. in Österreich leben, und 42a für sie deswegen egal ist. Andere kaufen, weil haben beruhigt (Besitzverbot gibt es ja noch nicht). Und wieder andere halten sich, wie du schon vermutest, an 'wo kein Kläger, da kein Richter'. Die Frage ist immer wo man diese Messer dann verwendet und wie man dabei aussieht, letztlich macht der Ton die Musik. Und die Wahrscheinlichkeit irgendwo im Wald beim Camp aufschlagen (über die Gesetzeslage dahingehend hast du dich ja hoffentlich informiert?) in eine Kontrolle zu geraten dürfte recht überschaubar sein.


    Wenn dir BK7 und BK9 gefallen, besorg sie dir und sei ggf. vorsichtig bei welcher Gelegenheit du sie auspackst.


    Zu Macheten: Ich habe mittlerweile einige Modelle von Condor und möchte nichts anderes mehr. Preis/Leistungsverhältnis stimmt, Handlage ist gut, die Dinger funktionieren einfach, einzig die Scheiden sind hie und da etwas dürftig.

    Zu den Lampen und sonstigen batteriebetriebenen Geräten: CR123 sind von der Haltbarkeit her fein, allerdings bekommt man manche Hardware nur für AA und AAA (z.B.GPS). Solange du nur Lampen in deinem 'Werkzeugkasten' haben willst,und du mit dem Preis der CR123 leben kannst, bleib bei denen.


    Solltest du eine Alternative suchen oder auf AA/AAA angewiesen sein, schau dir mal Eneloop- Akkus an. Die kosten in größeren Mengen ca 3 - 4€/Stk und sind in Sachen Ladungserhaltung nahezu auf Augenhöhe mit CR123. Ich verwende mittlerweile keine AA/AAA- Batterien mehr, sondern ausschließlich Eneloop.


    Zu den Messern: So einfach, dass du da global x€/cm Klinge zahlst, ist es definitiv nicht. Da spielen viele Faktoren rein, bspw. der Designer, die Werkstoffe, der Produktionsort, das Produktionsverfahren, um nur ein paar zu nennen.


    Verrenn dich nicht in technische Daten und Werkstoffeigenschaften aus Datenblättern. Wenn dir ein Messer gefällt, nimm es in die Hand, wenn es gut in der Hand liegt, kauf es dir. Wenn du damit gut zurecht kommst, aber du was größeres/kleineres willst, such dir auf die gleiche Art was neues. Etwas das bei einem kleinen Messer gut funktioniert, kann bei einem größeren stören oder einfach nicht funktionieren. Plane nicht jetzt schon deine nächsten 10 Messer, sondern fang mit 1 oder 2 an. Wenn du weißt, was dir an denen gefällt und was dir weniger gefällt, dann such dir das nächste. Auf diese Art baust du dir mit der Zeit eine Sammlung auf, mit der du gut zurechtkommen solltest.

    Nachtrag: Nimm das Messer, das du kaufen willst, in die Hand. Je nach Handgröße,... liegen einem unterschiedliche Griffe unterschiedlich gut in der Hand. Wenig ist ärgerlicher, als doch einiges an Geld in die Hand zu nehmen, um dann zu erkennen, dass man mit der Neuerwerbung gar nicht kann. Ganz verhindern lässt sich das zwar nie, aber wenn man vor de Kauf erkennt, dass einem ein Griff nicht liegt, hat das schon Vorteile.

    Ich persönlich sehe keinen Sinn darin, Messer in 4 Größen mitzuführen. Ich würde das auf 2 maximal 3 Klingen reduzieren, konkret ein normales Victorinox mit großer und kleiner Klinge und Schere, evtl auch eines mit feststellbarer Klinge (tu felix Austria...), dazu dann noch ein feststehendes mit 12 - 15cm Klingenlänge. Je nach persönlicher Präferenz kann das Messer auch größer sein, aber die 2cm- Abstufung halte ich wie gesagt für unnötig.


    Bei der Säge würde ich zur Bahco Laplander raten, die bekommt man mit einem Mora Companion ab ca 40€, alternativ eine der Teleskopsägen von Fiskars, die kosten ähnlich viel.


    Messermäßig bist du mit 100€ schon ganz gut dabei, von Kabar, Ontario, Böker Plus, CRKT und einigen anderen Herstellern bekommt man da durchaus brauchbare Hardware. Auf Lamnia.com und Boker.de gibt es bspw. jeweils eine Suchfunktion, wo du auch über den Preis filtern kannst.

    HIER (LINK) hat jemand das gleiche Problem mit einem Messer, das vom Griff her deinem gleicht (langer Backlock- Hammer, Oberfläche vom Griff, Zeigefingermulde), allerdings eine glatte, blanke Klinge hat. In diesem Thread wird das Benchmade Ascent ins Spiel gebracht.


    Edit: Zweiter...

    Mein Resümee des Sommers (und ich war arbeitsbedingt von Ostern bis Anfang Oktober reichlich im Freien) ist, dass sowohl Zecken als auch Bremsen und Stechmücken sich unerwarteterweise in Grenzen hielten. Dafür bin ich ungewöhnlich häufig auf Hornissen gestoßen.