...Ich habe eine Messingdrahtbürste verwendet und nur sehr fein die die Oberfläche behandelt.
Das Leinöl habe ich mit flüssigen Bienenwachs Vermischt und mit einen Pinsel aufgetragen.
Hast du schon mal ein Stück Leder in Bienenwachs gekocht? und zu einer Scheide verarbeitet?...
Glattleder besitzt gewöhnlich eine schützende Beschichtung, die nach dem Gerben aufgetragen wird. Diese Beschichtung ist aber nur bei bestimmten Ledern (teilweise im Möbellederbereich) so dick, daß sie die Poren schließt und eine Lederpflege unmöglich macht. Da Möbel sehr stark der Mode unterworfen sind, spielt eine langjährige Haltbarkeit eine untergeordnete Rolle, jedoch die Pflegeleichtigkeit eine bedeutendere. Wenn man allerdings Wert auf eine lange Haltbarkeit legt (die ich Dir als Bastler von Gebrauchsgegenständen mal unterstelle), wünscht man sich meist eine möglichst lange Gebrauchsfähigkeit des Gegenstandes. Ein sehr feines Anrauhen, wie Du das gemacht hast, emil, wird das Leder in der verarbeiteten Stärke kaum schädigen, aber die Beschichtung danach mit Leinöl macht die Poren zu. Leinöl härtet mit Sauerstoff aus, und das macht die Poren dicht. Das Leder kann dann nicht mehr an der tragenden Schicht gepflegt werden und ist somit einem früheren Verfall ausgesetzt, als wenn man das vermieden hätte. Wenn Du Dir etwas bauen willst, was einen used-look haben soll, kannst Du auch echtes Gebraucht-Leder nehmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6l#Aush.C3.A4rtung
Mit der Behandlung von Leder und Bienenwachs kenne ich mich nicht aus aber ich befürchte, daß es in unverdünnter Form ebenso die Poren verschließt. Deshalb würde ich auch nichts in Bienenwachs kochen. Sollte ich mal einen Behälter aus Leder bauen, der von innen oder außen wasserdicht sein müßte, würde ich im Experiment wohl auch auf Leinöl und/oder Wachs zurückgreifen, auch wenn ich Kompromisse in der Haltbarkeit machen müsste. Dann wäre das aber notwendig und unabdingbar.