Beiträge von yaxiri

    Hallo Leute,


    ich bin bekennender Benchmade Fan. Nach vielen Ausflügen zu anderen Marken komme ich doch immer wieder zur BM zurück. Die Qualität in Material und Verarbeitung dieser Messer ist für mich unerreicht. Egal welcher Hype gerade angesagt ist (z.Zt. glaube ich ist ZT dran).Vor ein paar Wochen wurde ich hier auf Messer aus China aufmerksam. Hat mich ja vorher eigentlich nicht interessiert, der Billigschrott. Aber was ich zu lesen bekam, weckte meine Neugier. Also mal die Chinawaren durchgesehen und bei den Messern der Firmen Ganzo und Enlan hängengeblieben weil Axis Lock!


    Das Enlan hat mich aber bald wieder verlassen, da ich zur Zeit mehr auf "fleischige" Folder stehe. Ganzo hat ja 2 Adaptionen bekannter Benchmade Messer im Programm. Über das G704 findet man eine Menge im Internet, auch direkte Vergleiche. Also habe ich mir mal das G710 genau angeschaut und mit dem Original verglichen.


    Das Ganzo G710 ist ein Klotz, ein Apfelspalter, ein Messer, mit dem man auch schon mal durch den Dreck schneidet oder Steine aus dem Boden hebelt - mit einem Lächeln. Denn es kostet nicht die Welt.
    Wer Frickelarbeiten mag, wird das Messer lieben. Denn gleich nach dem Kauf sollte es erstmal komplett auseinandergebaut und von diesem verdammten Schraubenkleber befreit werden, den man mit Hingabe beim Zusammenbau zu ver(sch)wenden scheint. Beim Zerlegen wird man feststellen, dass einigen Gewinden die Steigungen fehlen und man nachschneiden muß. So wie bei meinem, wo 2 Clipschrauben einfach reingewürgt wurden X( das geht mal garnicht. Washer aus 0.40er Kupferblech empfehle ich dem Dreckspatz, denn die verbauten Nylonwasher sind nicht für die Ewigkeit gedacht, ermöglichen aber schon nach den ersten 5 Minuten spielen einen genialen Klingengang. Der Klingenrücken entspricht zwar dem Vorbild, ist aber bei weitem nicht so sauber geschliffen wie das Original. Die Kanten der Radien fehlen ganz. Alles ist abgerundet. Dagegen sind die Kanten der Liner schön scharf auf der Innenseite - Entgraten ist angesagt. Der Axislock ist 1:1 von Benchmade übernommen. Der Lockbar ist stabil, aus gutem sehr hartem Stahl. Die Omega-Federn sind etwas stramm. Die könnten einen etwas dünneren Federdraht vertragen. Wobei bei dem G710 brauchts schon Federkraft um die Klinge im Griff zu halten, da der Lock nicht wie beim BM schräg zum Griffrücken gefräst ist sondern parallel. Dadurch wird der Verschlußzapfen an der Klingenwurzel recht flach und man kann das Messer mit genügend Kraft einfach so aufschleudern.


    Die 4mm starke Klinge aus 440C lässt sich rasierscharf schleifen und bleibt auch lange schneidig. Wenn sie stumpf wird dauerts 5 Minuten mit dem Lansky und sie rasiert die Haare wieder von den Unterarmen. Die nicht gelochten 1,5mm starken Liner aus rostfreiem Edelstahl und die gegroovten G10 Platinen vermitteln den Eindruck der Unzerstörbarkeit. Das Lanyard-Loch ist mit seinen 6mm Durchmesser etwas überdimensioniert, wegen mir hätte es garkeins gebraucht. Der Lock läuft smooth, die Klinge auch. Das Messer ist mir mit ca. 155 Gramm nicht zu schwer. Durch das schwarze G10 und die gewaschene Klinge siehts etwas martialisch aus, da ist das Original BM schon sozialverträglicher.


    Alles in allem würde ich mir das Messer kein zweites Mal kaufen - denn eins reicht völlig für den Rest des Lebens :thumbup: ! ...


    Anbei noch ein paar Bilder:

    Meine Schieblehre ist da irgendwie ein bisschen ungenau, ist das M2 oder M2,5? Bei mir ist es M2,25 oder so. :rolleyes:

    Nein, deine Schieblehre ist genau. Es ist ein US-Zollgewinde. Die nächste DIN Größe dazu wäre M2,5. Kommt auch von den Steigungen fast hin. Bei einem günstigen Messer würde ich die Gewinde "umschneiden" und dann 2,5er Schrauben verwenden. Jaja, ich weiß :pinch: :nocomment:

    Benchmade HK 14205, welches yaxiri mir vorgeschlagen hat. An diesem Messer habe ich auch erkannt, dass mir so eine Daumenrampe sehr gefallen würde.

    Noch ein Vorteil dieser Daumenrampe: Man kann den Zeigefinger gut reinlegen wenn man das Messer revers, also mit Schneide zum Daumen, hält. Es ist sicher ein unspektakuläres Messer, aber es ist ein echter User, der auch was aushält.

    Das wichtigste für mich ist, dass es möglichst stabil und robust ist. Es sollte im ausgeklappten Zustand auch in der Lage sein ein wenig Hebelbelastung auszuhalten ohne, dass der Klappmechanismus beschädigt wird. Die Klinge sollte aus rostfreiem Stahl sein. Im ausgeklappten Zustand sollte es möglichst nicht länger als 20cm sein. Preis ist erstmal egal ;) .
    Es soll sowohl in der Wildnis als schneller Helfer aber auch im Alltag zum Einsatz kommen.

    Da fällt mir das HK 14205 ein. Stabil, gute Handlage, schmal in der Tasche, schneidiger Stahl und ausreichend lange Klinge. Auch revers mit der Schneide zum Daumen sehr gut zu nutzen. Spitze oder vorderes Klingendrittel sehr führig. Ist gerade eins im Marktplatz. Baugleiche Alternative wäre das Ganzo 704. Da lässt sich der Stahl etwas leichter nachschärfen.

    Die sandfarbenen Griffschalen gefallen mir besser und dieses Design schreit gerade nach Serrrations.


    Trotzdem Gratulation zum schönen Messerchen, viel Spaß damit! :thumbup:


    Gruß, Holger

    wahrscheinlich werden 99% von uns auch nie in die Situation kommen, die dem Spinwhaktest ähneln.


    hast recht, aber da das Messer ja auch an Behörden geliefert werden soll, setze ich doch ein großes Fragezeichen. Klappt man das Einhänder A2 auf und stößt von unten nach oben vorne, wäre wahrscheinlich immer ein ungutes Gefühl dabei. Allerdings weiß ich auch nicht, wie sich der Lockbar verhält, wenn man das Messer mit der Hand fest umklammert - ich würde das auch nicht ausprobieren!


    Für "Zivilisten" ist das aber wohl kein Thema! Da sind die PF-Messer mehr als ausreichend für jede Aufgabe.

    Also bei meinem Alpha Two - Outdoor sitzt der Lock Bombenfest, da geht gar nichts. Zumindest nicht mit normalem Kraftaufwand, eine Hydraulikpresse habe ich leider nicht im Garten stehen :D .

    Aber sicher einen Baum. Dann nimm mal dein A2-Outdoor und schlag es mit der Spitze nach oben mit dem Klingenrücken gegen den Baum. Aber pass auf, dass du das Messer wie einen Füller hältst, sonst sind die Fingerchen weg. Ich hab das mit meinem A2-Outdoor auch mit wenig Kraftaufwand geschafft es zum einklappen zu bringen.


    Allerdings stellt sich mir die Frage, bei welcher Situation ich mein Messer so benutzen würde? :crazy:

    Hallo,


    hat jemand diese Fakes schon mal komplett auseinander gebaut und mit dem Original verglichen? Dann könnte man mal von diesen Mutmaßungen ob gutes oder schlechtes Messer weg kommen. Der Ideen- und Designklau (gibts einen Gebrauchsmusterschutz auf Strider-Messer oder Chris Reeve Messer?) sei mal dahingestellt.


    Gruß,
    Holger

    Rat1 Folder ist tatsächlich eine gute, aber schwerere Alternative in diesem Preissegment - aber vorsicht, auch diesen bekommt man kaputt.

    Ja, aber nur wenn man eine verschlossene Tür aufhebeln will 8)


    Der AUS-8 ist meiner Meinung nach im Verglech zum VG-10 leichter nachzuschärfen. Er hält zwar nicht so lang die Schärfe, aber ein paar Züge auf dem Sharpmaker und die Ratte rasiert wieder. Was ich besonders bei diesem Modell hervorheben möchte, ist die gut gemachte und sehr passgenaue Klingenachse! Das findet man in diesem Preissegment eher selten. Das die Frames nicht durchbrochen sind bringt zwar mehr Gewicht, aber das Messer lässt sich auch leichter reinigen.

    Hi,


    die Meinung von Juchten finde ich garnicht so abwegig. Ich habe auch zwei Enduras, ein 50/50 und ein full serrated. Wenn du mit den Messern im Wald einen Stock abschneidest, dann verwinden die sich schon ganz schön, in meinen Augen nicht sehr Vertrauen erweckend. Und blind kaufen würde ich ein Endura auch nicht. Da gibt es welche, die schlackern schon ganz schön im Backlock. Klingenspiel wirst du immer haben. Zumindest ist es ein komisches Gefühl, wenn du zum Schnitt ansetzt und es erstmal im Messer knackt.


    Ich möchte mal das Ontario RAT-1 vorschlagen. Ein durch und durch robustes Messer. Zwar etwas schwer (ca. 150g) und "nur" AUS-8 Stahl, aber ebenfalls full flat ground und eine wirklich brauchbare Klingengeometrie für alle anfallenden Arbeiten. Und der Preis ist zur Zeit so niedrig, da kannst du dir 2 Stück für 80 Euro holen.


    Gruß,
    Holger