Beiträge von Micha M.

    Natürlich ist das wieder auch ein Stückweit eine "Glaubensfrage".

    Und man neigt zur Wahl extremer Beispiele, die dann aber nur seltenst vorkommen oder auch vermieden werden können.

    Und wenn ich selbst erfahrene Bushcrafter z.B. vorn spitz ausgezogene Fixed oder auch ein Mora erfolgreich verwenden sehe - eben als Schneidwerkzeug - dürfte sich die Frage nicht "einfach" aus Extrembeispielen heraus beantworten, sondern erfordert einen genaueren Blick auf die Anwendungs-"Kultur" des einzelnen Anwenders.

    Auch die meisten Fixed bekommt man bei hinreichend aufgetürmtem Unsinn irgendwie kaputt, ne Spitze abgebrochen hab ich vor Jahren dummerweise z.B. sogar mal aus nem .20 Zoll starken bestens gehärteten Messer aus O-1, und das ist schon ein besonders plakatives Beispiel für momentane Dummheit :)

    Habe ich im Outdoor-Bereich z.B. ein Messer, bei dem mir wichtig ist, damit z.B. auch gut Kleinwild oder Fisch versorgen zu können, wird das regelmäßig ebensowenig besonders hebelgeeignet sein wie ein Folder.

    Schaut man aber auf den "normal" absehbaren Anwendungsbereich und auf eine vernünftige Anwendung, bleibt es ja durchaus sinnvoll, immer noch für den eigenen Seelenfrieden einen möglichst stabilen Folder zu wählen, mit "Sicherheitsreserven".


    ER: Ich hab mal draußen das RAO 185, das CS 4Max und ein CS Rawles Voyager vergleichsgetestet.

    Ich hab im realistischen Anwendungsbereich nichts gefunden, das das RAO gekonnt hätte, das 4Max Scout aber nicht.


    Was ich immer wieder lese ist das (sozusagen "Totschlag-")Argument mit dem Batoning.

    Macht man das schlecht, kriegt man auch leichtere Fixed "mühelos" kaputt.

    Wer meint, wie ein Berserker auf das Messer einprügeln zu müssen oder bei genügender Auswahl an Spaltholz "natürlich" unbedingt einen astigen Kloben wählen muß fürs Feuerholz, wird Fixed wie Folder gefährden - andererseits hab ich kleinere Holzscheite auch schon (messer-)beschädigungsfrei mit einem Lindblom mit dem Schlagholz aufgeteilt....und zwar mit locker gehaltenem Griff und mehr und dafür moderaten Schlägen aufs Messer.


    Das völlige Ausschließen eines Folders für Outdoor-Aufgaben erinnert mich immer ein wenig an die Datenblatt-Diskussionen zu Hype-Stahlsorten, bei denen dann im Direktvergleich alle anderen als "Dosenblech" und völlig ungeeignet verschrien werden, auch wenn sie in Zeiten viel regelmäßigeren und oft auch härteren Gebrauchs generationenlang sehr wohl ihren Zweck erfüllt haben. Jaaaa, das Bessere ist freilich des Guten Feind, aber die Polarisierung sollte da mal aus der Diskussion.


    Natürlich kann man sich grundsätzlich schon fragen, WARUM man gerade für Outdoor/Bushcraft denn ein Fixed durch einen Folder erstetzen sollte.

    Gerade hier sollte es ja genug Gelegenheit geben, auch ein Fixed mitzuführen. Und da gibt es auch 42a-konform eine Riesenzahl stabiler Messer, bei denen dann auch das besorgte "Kopfkino" eben schweigt. So ein Terävä 11er oder ein Böker / Martin T3 oder ein RAT-3 machen da ihr Ding, sehr gut ergänzt durch das eh immer beigepackte und immer unerwähnte SAK..


    Aber der Threadstarter mag sich doch durchaus was bei der Frage gedacht haben, vielleicht stellt er gerade ein kompaktes Set zusammen und will ein Messer mit wenig Gesamt-Platzbedarf und möglichst viel Klinge. Vielleicht schwebt ihm was für eine bestimmte Trageposition vor. Vielleicht will er was 42a-Konformes möglichst schnell erreichbar tragen, z.B. in einem Messerholster auf dem Rucksack-Schulterriemen, wie ich das mit meinem Parabellum häufig mache - und möchte das möglichst ohne besorgte Reaktionen der zunehmend hysterischen Sheeple machen, die zuweilen auf ein offen getragenes Fahrtenmesser "besorgt" reagieren.


    Ich selbst war und bin immer ein Fixed-Freund bei der ganzen Diskussion, habe aber über die Jahre die Erfahrung gemacht, daß auch Folder sehr nützlich und zuverlässig ihren Zweck erfüllen....

    Also verwerfe ich so einen Folder eben nicht einfach als "sowieso ungeeignet", sondern überlege, wie er dann etwas Robustes bekommen kann, mit dem man eben möglichst viel machen kann.

    Bin bei Ramelius und Suomi.

    TriAd-Lock von CS bringt schon sehr viel Stabilität, und auch die Kingenachsen sind stabil.

    Recon oder Voyager XL lassen einen in den meisten Anwendungen kein Fixed vermissen, etwas kompakter bringen auch das4Max Scout oder das Bush Ranger Lite oder das SR1 gute Performance für einen guten Kurs.


    Solls 42a-konform sei, solltest Du Dir das OA Titan Sepp mal anschauen. Oder ein Fox Forrest 577.

    Auch ein interessanter Kandidat ist das Nieto Centauro XXL.

    Und wenn man noch irgendwo eins auftreiben kann, ist das Gerber Parabellum ein Top-Kandidat.

    Na ja, ich nehm ja beim Steelmob das Themenmesser am liebsten ins Setup.

    Also eher was fürs Wochenende ^^

    Im HO hängts eh direkt hinter mir, für den Kindergarten wärs vielleicht ein weeenig overdressed...

    Wie Dir mit dem Aitor geht es mir mit diesem hier...





    Herbertz 727


    Hatte zwar etwa seit der Einschulung vor diesem schon einige andere Messer, aber das war damals, vom ersten Anwärtergehalt gekauft, das erste "richtig teure", ungefähr in der Preislage Deines Aitor.

    Das Messer hab ich jetzt also vier Jahrzehnte, und es hat mich nie enttäuscht.


    Herbertz hat ja heute ein wenig den Ruch von Billigzeugs, aber zu der damaligen Zeit gabs da immer mal beachtlich gute Modelle dazwischen, zuweilen selbst aus Seki in Japan aus Herstellungsbetrieben, die für berühmte US-Marken gebaut haben.

    Man hat zuweilen bescheuerte Anwandlungen. Und dumme Verkäufe vergisst man NIEMALS.

    Wenn ich Dir erzähle, dass ich vor zig Jahren ein originales Al Mar Warrior für SEHR kleines Geld verbimmelt hab, tackerst Du mir völlig rechtens nen Satz Eselsohren ans Piratentuch ;( ||