Die Formgebung ergibt sich doch weitgehend aus der Aufgabenstellung und den Maß-Limits.
Bei der Aufgabenstellung der Bladesports-Contests ist auffällig, daß die erste Disziplin, das "schwere Hacken", die Formgebung insgesamt weitgehend prägt. Bei einem mehr schneidlastigen Contest wären ganz andere Gewichtungen und Formen möglich. Messer für reine Seilschneide-Wettbewerbe sehen entsprechend auch mal ganz anders aus als die stumpfnasigen Hacker...Zudem ist keine Aufgabe dabei, die eine Spitze erfordert, also z.B. ein Penetrations-Wettbewerb...es muß ja keine Autotür sein 
Will ich bei vorgegebenen 10x2 Zoll möglichst viel Masse erreichen (für den Impact beim Hacken), gleichzeitig dann auch noch möglichst viel Vorderlast, bleibt fast nur die hier häufig auftretende stumpfnasige Rechteckform der Klinge, klar: nutze ich den ganzen zulässigen Rahmen des Umrisses, bringe ich eben auch viel Masse unter. Verdickungen nach vorn wären unzulässig.
Eine Bolo- oder Khukriform würde natürlich ebenfalls große Vorderlast bringen, allerdings insgesamt weniger Masse.
Andererseits muß man noch in der Lage sein, mit dem Messer relativ subtile Aufgaben zu erledigen, z.B. das Treffen der Bälle oder das Halmspalten am Ende des Contests. Das limitiert für Teilnehmer, die nicht den Oberarmumfang von Roman haben, anderseits bei aller erwünschten Masse für den Impact beim Hacken dann auch irgendwo wieder die maximal vernünftige Gesamtmasse. Ich halte es nicht für einen Zufall, daß sie bei vielen Contest-Messern bei rund 800 g wiegt. Mein Blade-Systems Ursus hatte dieses Gewicht, ließ sich noch sehr gezielt führen, hatte aber deutlich mehr Impact als z.B. ein mehr als 200 g leichteres Becker BK9.
Eine interessante Frage wäre, ob man mit einem leichteren, besonders gut hackenden Messer nicht ggf. im gesamten weiteren Wettbewerb soviel Vorteile hätte, daß man einen leichten Zeitverlust beim Hacken verschmerzen kann. Bei meinen umfangreichen Vergleichstests mit Haumessern haben nicht immer die schwersten Khukris am besten gehackt. Außerdem kennen viele Veteranen noch eine alte Geschichte mit Busse-Messern und einem KA-BAR Cutlass, das sich da gar nicht so schlecht geschlagen hat.
Beim Hacken spricht für mich allerdings das Argument dagegen, daß mein Ursus mit seinen 800 g wirklich alle leichteren Messer locker "abgehängt" hat, man also schon mit einem schweren Messer mit gutem Schliff und hackgeeigneter Klingengeometrie eben die "Zusatzpower" des größeren Impacts hat.
Insgesamt spricht für mich dagegen, daß es in dem Bereich ja mittlerweile eine "Evolution" und "natürliche Auslese" durch die Erfahrungen extrem kundiger Anwender gegeben hat: mit dem Ergebnis, daß die Messer für diese Aufgabenstellung (eben nicht für reines Seilschneiden oder andere Aufgabenkombinationen) so aussehen, wie wir sie jetzt vorfinden....
Ich gebe es zu: Ich mag das Reglement nicht wirklich, insbesondere eben die Aufgabenstellung, die aufgrund EINER Teilaufgabe weitgebend die Formgebung beeinflußt. Mir wäre ein Regelwerk lieber, das im Ergebnis Messer "erfordern" würde, die wieder mehr nach einem großen Camp Knife oder Allrounder oder Fighter mit Zehnzollklinge ausschauen. Dann würden dort auch Messer auftauchen, wie man sie als Freund solcher großen Camp Knives tatsächlich auch mitführt, mit Chancen, damit eben wirklich auch in einem Vergleichstest "gut abzuschneiden".....