Beiträge von Micha M.

    Ah, okay! Bin von meinem seinerzeitigen eigenen RD 9 ausgegangen, das hatte schon Clip Point.


    Das hier ist aber eher ein sehr tief heruntergezogener Drop Point, an der Grenze zu einer mittelspitzen Form (Spear Point). So etwas kann man natürlich in beliebiger Länge und beidseitig geschärft machen lassen......

    Bei der Klinge des RD 9 handelt es sich der Form nach um eine mit Clip Point. Zu dieser Gruppe gehören auch die hier gemeinhin mit "Bowie" bezeichneten Klingenformen, bei denen der Clip Point jedoch nicht linear zur Spitze hin abfällt, sondern konkav in einem "Entenschnabel" (auch genannt: Pandurenspitze). Wenn ich recht verstehe, soll es aber KEINE Pandurenspitze werden, gerade Clip Point geht hingegen.


    Messer in dieser Form werden meist ein wenig unter 10 Zoll Klingenlänge gebaut, meist haben ihre größeren Vertreter 7,5 oder auch mal 9 oder 9,5 Zoll. Letzteres ergibt schon ein ziemlich großes, wirksames und beeindruckendes Kampfmesser.


    Selbstverständlich kann man diese Klingenform auch beidseitig geschärft herstellen, und zwar entweder lediglich im Spitzenbereich (schau Dir hierzu mal ein Randall 14 an) oder auf ganzer Länge des Rückens, schau Dir zu der letzten Variante mal ein Paragon Harley Battle Bowie an.


    Für ein großes zehnzölliges Kampfmesser mit geschärftem Rücken sind aber auch andere Formen als mit Pandurenspitze oder linearem Clip Point möglich: Die häufigsten Vertreter sind dann mittelspitze Formen, entweder in klassischer Dolchform (schau z.B. mal einen Kizlyar KO-2 an) oder mit einer breiteren Spitze, entweder mit geraden Schneiden (wie bei einem Randall Tom Clinton Special, aber mit längerer Klinge), oder auch mit doppeltem Recurve (dazu schau Dir mal ein MercWorx Proeliator oder auch ein Muela Podenquero an).


    Vorteil des nicht in ganzer Länge geschärften Rückens ist, daß Du im Falle des gegnerischen Parierens, Zurückdrückens usw. der Klinge dann im hinteren Rückenbereich eine "sichere Zone" hast, in der das Messer gegen Dich zurückdrücken kann - und in der Du mit einer unterstützenden zweiten Hand Druck aufbauen kannst.


    Zu den verschiedenen möglichen / sinnvollen zweischneidigen Klingenformen schau Dir vielleicht mal diese Seite hier an: http://www.filofiel.com/tienda/index.php?cPath=21_502_28_362
    Sie enthält eine ganze Reihe von Beispielen, an denen man sich orientieren kann, was einem von der Form her zusagt und was nicht...


    ALLE diese Formen kann man entweder schmieden oder aus einem Flachmaterial ("Blech") ausschneiden, in Form schleifen, härten und schärfen lassen, letzteres heißt "Stock Removal".


    Was Ama-Ebi meinte, ist folgendes: Zwar ist ein großes Messer wirksam, es erhöht Deine Reichweite, hat mehr Hiebkraft und im Stich eine höhere wundballistische Wirkung. Aber es führt durch seine Größe und Masse dazu, daß Deine Bewegung langsamer und großräumiger wird, die Radien größer, die Arme länger.
    Steht es Messer gegen Messer - übrigens nur EINE Form der Auseinandersetzung, und keineswegs immer die Anwendungssituation! - erlaubt das einem wendigen, geübten Gegner mit geschultem Distanzgefühl und Timing, viel eher innen oder außen an Deinem Angriffsarm vorbeizukommen.....und das ist genau die Situation, in der der Gegner dann gut aussieht und Dich zerschnippelt, sobald er an dem wuchtigen Hieb vorbei ist. Unterschiedliche Stile, unterschiedliche Auffassungen....


    Zwei weitere Faktoren: Anwendungssituationen mit dem Messer sind keinesweges immer so langandauernd und auch nicht immer so großräumig wie in Filmen mit wunderbaren "Fechtszenen". Und der Gegner wartet auch nicht brav wie D'Artagnan, bis sein Kontrahent auch blankgezogen hat. Auch hier punktet also oft das wendigere, schneller präsentierte und überraschender eingesetzte Messer vor dem mit der wundballistisch wirksameren Klinge.


    Andererseits gibt es Anwendungssituationen und Stile, bei denen das große Messer punktet. Letztlich solltest Du das wählen, das anzuwenden Dir leichtfällt und Deinem Wesen entspricht.


    Trotzdem solltest Du darüber nachdenken, ob es nicht z.B. 8 Zoll (oder etwas darüber) auch tun, da es in dieser Größe einige berühmte und sehr durchdachte zweischneidige Kampfmesser gibt, die noch nicht so wuchtig sind wie ein schwerer Zehnzöller, z.B. eben das Paragon Harley Battle Bowie oder auch ein KO-2 oder auch ein Cold Steel OSS...


    Soll es ein zweischneidiger Zehnzöller mit mittelspitzer Klinge werden, wäre mein Formfavorit etwas in der Art des MercWorx Proeliator oder Goliath. Dann solltest Du aber wirklich darauf achten, daß es führig genug bleibt. Den "Kawumm" großer Zehnzöller benötigst Du bei Camp Knives eher, geht bei einem Fighter das Tempo ZU weit runter, mindert es einfach Deine Möglichkeiten....


    Soll es noch ne Nummer größer werden, eher in Richtung Kurzschwert, vergiß die 10 Zoll. So etwas sollte MINDESTENS 12 Zoll Klingenlänge haben, rauf bis 16 Zoll. Übrigens ist die Condor Combat Machete gar keine so schlechte Empfehlung, auch die neue Heavy-Variante der HogSticker-Machete ist unter diesem Aspekt recht interessant. Du besitzt bereits ein paar relativ große Einsatzmesser - im Sinne einer Ergänzung des Bestandes fände ich etwas mit deutlich mehr Reichweite dann interessanter als ein lediglich zweieinhalb Zoll längeres Messer....

    Ich mag ja nun auch nicht wirklich genug Ahnung von Kampfmessern haben, owohl ich auch schon ein- oder zweimal so ein "Riesenkampfmesser" mit zehn Zoll (http://de.wikipedia.org/wiki/Zoll_%28Einheit%29) oder auch mal zwölf in der Hand hatte.....trotzdem hätte ich mich ja durchaus gern mal hier eingebracht, ist ja offenbar ein Lernthread.


    Immerhin kann man hier lernen, daß man zwar ein Messer mit 30cm-Klinge nicht schmieden kann, aber dafür ein Schwert. Das erklärt mir endlich, warum Ritter mit geschmiedeten Schwertern herumgelaufen sind - und nicht mit Messern. Klar, wenn man die im 15. Jahrhundert im Stock Removal - Verfahren (....schmieden kann man sie ja nicht....) in Taiwan hergestellt hätte, hätte für so einen kaufwilligen Ritter natürlich erst mal nach der Bestellung beim "Herzog-Ottho-Versandth" eine zweijährige Wartezeit angestanden, bis der Zustelldienst das Ding über die Seidenstraße herbekommen hätte.....


    Aber ich trau mich nach der wehrhaften Antwort mit der Esse (...wozu braucht der bei dem Ton eigentlich noch ein Messer??...) nicht mehr so recht, dazu bin ich zu empfindsam....


    Mal ein Vorschlag zur TF-Einsatztaktik für Anwender: Wenn man noch nicht wirklich sattelfest ist (was weder eine Schande noch ein Problem ist), sollte man nicht so fest die Sporen geben :)
    Wenn man über die Begrifflichkeit "Riesenkampfmesser" hinausgelangen möchte, lohnt z.B. ein Blick auf das, was James Keating über die Anwendung großer Bowies von sich gibt. Zieht man Fairbairn vor, wäre auch ein Blick auf sein letztes Projekt "Cobra" hilfreich - das würde zumindest die angepeilte Messergröße in eine saubere technische und historische Relation setzen.


    Zu letzterem Projekt gibt es sogar einen hoffentlich ganz brauchbaren Bericht hier im TF, und bei ein wenig mehr "Kollegialität" ...."werden Sie geholfen!" ;)

    SO kann man über Materialkunde schreiben, Roman??
    Aufrichtigen Respekt von einem, der ja auch nicht nur spitze Klingen, sondern auch ebensolche Zungen und Federn schätzt!


    SO möchte ich Fachbücher haben. Nicht nur voller Wissen, sondern lebendig vermittelt, verständlich, fesselnd, meinetwegen auch unterhaltend. Ich hab vor einem halben Leben die Wallenstein-Biographie von Golo Mann gelesen, schon damals mit dem brennenden Wunsch, mehr profundes Wissen auf eine Weise vermittelt zu bekommen, als erzähle ein sehr erfahrener und kundiger Freund etwas Erhellendes (..vielleicht wie an einem Kaminfeuer, gern auch mit einem Schluck von irgendetwas Bernsteinfarbenem dazwischen...).


    Stattdessen finden wir in allen Wissensgebieten Bücher, die natürlich voller Gelehrsamkeit sind, aber etwa so lebendig wirken wie zerbröselnde Mumienbinden; blühende inhaltliche Oasen versinken in einer sprachlichen Ödnis und Wüste, gegen die die Nefud und die Taklamakan an Disneyland gemahnen.


    Ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen (...Unsinn, natürlich möchte ich schon ner Menge Leute zu nahe treten, einigen sogar nicht nur zu nahe, sondern auch in den Arsch....aber eben nicht jetzt gerade und zu diesem Thema.....), räume ich hier nach über drei Jahrzehnten interessiertem Umgang mit Eisenwaren auch freimütig ein, daß ich von einigen "Blüten der Gelehrsamkeit" der Stahl-Materialkunde der "Eis(en)heiligen" etwa soviel verstehe wie von einem mongolischen Schamanengesang im Stabreim.


    Vielleicht würde ich's ja doch begreifen - aber regelmäßig bin ich eben sozusagen "sprachlich verdurstet" in der beschriebenen Ödnis, mit allen kognitiv hemmenden Auswirkungen der sozusagen "intellektuell-sprachlichen Dehydrierung", die der buchstäblichen (.....obwohl es hier ja auch eine buchstäbliche ist, aber lassen wir das....) ganz ähnlich ist: Das Hirn wird langsamer und langsamer, man tappt zunehmend orientierungslos durch's Terrain, gibt irgendwann auf und sinkt dahinscheidend zwischen die Buchdeckel.....


    Deine Texte sind dagegen Oase, gleich einschließlich eines fesselnden Geschichtenerzählers.
    Und zur profunden Kenntnis kommt bei Dir eben auch noch die gekonnte "Schnurre" dazu - endlich hat man mal die Chance, den ganzen Kram nicht nur zu kapieren, sondern auch noch großes Vergnügen dabei zu haben, schließlich handelt es sich ja hier um eine freiwillige Beschäftigung auf einem Gebiet unserer Interessen und Begehrlichkeiten und nicht um eine Läuterungsübung indischer Sadhus (....und das ohne "Gras"....).


    Ich gebe also die Hoffnung nicht auf, vielleicht doch endlich zu verstehen, warum primärkarbidüberfrachtete Schundbleche von der angeblichen Elastizität von Mumienknochen dann DOCH nicht beim Kontakt mit allem Härteren als einem lauen Frühlingswind zerbröseln wie Knäckebrot unter Deinem Schmiedehammer.....oder warum man beim Schmieden von Kaltarbeitsstahl trotzdem schwitzt....


    DIR werde ich dabei immer mit Freude UND Zugewinn zuhören - dafür ein großes Kompliment!

    Ich beneide zugegebenermaßen Leute wie Roman und Dich darum, so stimmig gestalten zu können, was ich allenfalls beschreiben kann :thumbup:


    Die dreidimensionale Griffgestaltung mit oberer und unterer Taillierung und einem mittleren "Bauch" sowohl in der Höhe als auch in der Breite stellt sich immer wieder als eine haptisch überaus angenehme Lösung heraus.


    Mir ist das beim vergleichenden Umgang mit Messern wie dem Al Mar SERE, dem Reeve Green Beret, dem Noks Smersh und nicht zuletzt auch dem Lennartz / Eickhorn "Jagdmeister" immer wieder sehr positiv bewußt geworden.



    Es fühlt sich einfach sehr angenehm an, wenn die Faust mittig sozusagen mehr "ausgefüllt wird, man das Gefühl bekommt, das Messer auch nach oben und unten hin dadurch mehr zu "umschließen".


    Und das funktioniert auch ergonomisch sehr gut - das hat sich für mich erst kürzlich wieder bei Rainers WAVES-MFS im Direktvergleich sehr plastisch erwiesen, der ja nach dem gleichen Prinzip gestaltet ist. Dazu hab ich ja an anderer Stelle ein paar Worte :) fallen lassen...


    Bei Deiner Griffgestaltung gefallen mir die Proportionen einfach ungeheuer gut, die Linienführung - das Ding sieht unverschämt gut aus :) bis hin zum funktional wie ästhetisch einfach bestens gestalteten Knauf....


    Bei Serienmessern mit Micartagriffschalen oder anderen nicht durch Gießen geformten Materialien findet man diese Gestaltung leider nur noch sehr selten - das erforderliche 3D-Fräsen der Schalen, ob manuell oder mit dem Automaten, ist eine ziemlich teure Angelegenheit und wird daher wohl gern vermieden.


    Es ist - für den Kopf UND für's Auge - jedenfalls mal wieder ein Vergnügen, sich das Messer anzuschauen (absolut auch ohne Trapping-Parierelemente, böse Einhake-Zähne oder eine für den Kevlar-Durchstich ausgelegte "Westenkiller"-Spitze :) ). Mach das mal mit dem Sammelthread!!

    Sicher auch Marketing. Daß die Sachen von Microtech so betont "cool" aussehen, ist ja nicht ausschließlich funktional bedingt :)


    Vorteil: Ist relativ, denke ich. Hatte den verdrehten Jägermeister ja noch nicht in der Hand....schätze also mal:


    Die Penetrationsleistung wird nicht größer sein. Allerdings weitet das Teil einen wirklich fiesen Wundkanal auf, vermutlich etwas mit diversen Randeinschnitten und einer Weite im Durchmesser des ganzen Dings - während der Suppressor einen "sauberen" glatten Einstich mit geraden Rändern produziert. Die Wirkung, sowohl physiologisch/mechanisch als auch durch Erzeugung eines entsprechenden Wundschocks, dürfte also schon ziemlich hoch sein.

    Geronimo hat hier nicht als Erster den "Hinweis" auf dieses Messer gegeben, völlig unangefochten wurde hier bereits darauf hingewiesen, übrigens einschließlich des Links auf das YT-Video....Die Videos dazu haben sich auf YT übrigens mittlerweile ein paar tausend Leute angeschaut insgesamt....


    Entsprechende "Produktwarnungen", ebenfalls mit Link zur Angebotsseite, finden wir hier seit Jahren, auch das unangefochten.


    WAS nehmt Ihr ihm also genau so besonders übel? Das Erwähnen des Produkts oder der Bezugsquelle kann es ja schlecht sein, da sind die Messen längst gesungen. Es bleibt also nur die "Gotteslästerung" der Frage, ob die fatale Ähnlichkeit möglicherweise sogar aus einer auf eigene Rechnung gefahrenen "2. Schicht" nach einer regulären Auftragsproduktion für Strider resultieren könnte...Ausschließen möchte ich das bei keinem Nobel-Hersteller, es muß aber nicht sein: Die Chinesen kupfern mittlerweile so gekonnt ab, daß man den Fake in einigen Fällen vom Original dann wirklich nur bei genauester Prüfung unterscheiden kann.


    Und das ist ja kein 7-Euro-Zachel, für den Hunni des Preises für den Fake kann man in China auch handwerklich / technisch überzeugend produzieren......und was da selbst für die erwähnten 7 Euro geht, sieht man ja z.B. bei Sanrenmu (....wer da wohl alles bauen läßt und dann mit dem angesehenen eigenen Firmenlogo auch gleich noch ne Null an den Preis anhängt...).


    Um keine Mißverständnisse auszulösen: Ich finde das Produkt NICHT in Ordnung! Hier geht es nicht um Designanleihen, der Fake ist rechtswidrig mit dem Strider-Logo versehen. Das ist also "bestens" geeignet, unwissende Kunden zu täuschen und sie in den Glauben zu versetzen, sie würden ein Originalprodukt erwerben. Ich fürchte, das wird mit Produkten DIESER Qualität auch in einigen Fällen so passieren.


    Nur: Gerade dann ist es wichtig zu wissen, daß aktuell nicht nur Billig-China-Schrott bei den Fakes kursiert, sondern tatsächlich auch Produkte, die man NICHT auf den ersten Blick entlarvt.


    Geronimo hat sich natürlich NICHT verkneifen können, gleich auch noch den Markeninhaber damit anzupieken, daß man das Messer offenbar für weniger als ein Viertel seines Originalpreises in einer sehr vergleichbaren Güte (....und seiner Sachkunde in dieser Beurteilung traue ich da schon einiges zu....) anbieten kann. Dafür kennen wir ihn, und nicht alle schätzen ihn wohl dafür :)


    Aber auch das ist nicht gerade todeswürdig, sondern einfach nur ne neue Runde in der unendlichen Diskussion, was bestimmte Nobelmarken bzw. ihre Produkte "wert" sind.....


    Ich hätte mir das Video in einer etwas nüchterneren Art gewünscht, meinetwegen mit der gleichen technischen Anerkennung, aber etwas weniger "Begeisterung" - das hätte ihm den Ruch eines "Werbefilms" vielleicht genommen. Auf die inhaltliche Information würde ich aber nicht gern verzichten.

    Geht mir wie Benny - das Messer ist absolut aus einem Guß, aber der Griff gefällt mir daran besonders gut.
    Insgesamt ein völlig überzeugender Entwurf, wieder mal "No Nonsense", schlüssig und funktional.


    So langsam sollten wir für Deine Entwürfe mal nen Bilder-Sammelthread einrichten - die Messer lohnen das, und es ist sicher spannend, sich das mal im Zusammenhang und in der zeitlichen Entwicklung anschauen zu können!

    Das Ding erhebt wohl kaum den Anspruch, ein Vielzweckmesser oder ein Feldmesser zu sein - es ist ein "One-Purpose-Tool". In der Bandbreite der Anwendungen erinnert es mich an den ER Suppressor, nach dessen Markteinführung ja auch keiner den Untergang toskanischer Gebrauchsmesserfertigung geunkt hat :)


    Die Klinge schneidet in alle Richtungen und dürfte einen physiologisch / wundballistisch sehr wirksamen Stichkanal im Weichziel erzeugen. Mehr will das Teil, glaube ich, auch gar nicht.


    Angesichts der sehr exotischen und wenig vielseitigen Gestaltung, vor allem aber wegen des Preises, denke ich mal, daß es seinen Weg ohnehin nur in die Sammelvitrinen und dafür weniger in feindliche Posten finden wird - ich kann mir aber vorstellen, daß es im Hinblick auf seine wilde Exotik in einer kleinen Auflage insbesondere auf dem US-Markt seine Sammler-Käufer finden wird (spätestens, und das dürfte wohl wirklich nur eine Frage der Zeit sein, wenn es dann mal ein Filmschurke aus seiner putzigen Lockenstab-Scheide schraubt....).

    Warum nicht? Was glaubst Du, woher z.B. über all die Jahre die ganzen Al Mars gekommen sind?
    Die vertickt der Hersteller in Seki, Japan, jetzt auch an den Amis vorbei - das ist dabei dann exakt das Messer aus der gleichen Fertigung, die für ein Mehrfaches vorher über den Namensgeber vertickt wurde....


    Oder denk mal an die Qualiät einiger Sanrenmus....Bist Du Dir da SICHER, daß nicht längst einige US-Hersteller ihre Sachen da dengeln lassen? Ausgeschlossen finde ich das jedenfalls nicht....

    Wunderbar, Roman :thumbup:!


    Das Schwinden der Kavalleristen ist merkwürdigerweise umgekehrt proportional zur anwachsenden Menge industriell gefertigter und ausgelieferter Kavalleriemesser - Du weißt schon: Ist das Pferd tot, kann man auf dem Messer weiterreiten, so stumpf ist es. Ich denke da an Firmen, die sich mit dieser Ausrüstungsvariante besonders hervortun, sie hätten den alten Custer in den Suizid getrieben, wenn nicht sein überheblicher Verzicht auf seine Gatlings und der verbissene Eifer einiger Sioux das ihre getan hätten....


    Schwacher, nein: gar kein Ersatz für die Kavalleristen sind die Bürokratie-Formalisten: nicht schneidig, aber auch blöd....das ist aber keine Klientel für Messerhersteller, bis allenfalls auf die Messerchen im Bleistiftanspitzer für die hochnotwendigen Statistikstrichlein, die bei dieser Spezies den Säbelhieb ersetzen....und so manches andere....


    Vielen Dank dafür, das legendäre Bügelzäpfchen jäh dem endgültigen Vergessen entrissen zu haben. Vermutlich ist die Überwindung des Gegners unter Einsatz des Bügelzäpfchens eine der beinahe verschollenen Kronen klassischer mitteleuropäischer Kampfkunst, während der Eselshuf bei seiner Verwendung in der Eselssalami eher zur südeuropäischen Schule gehört und eine der tödlichsten Techniken ermöglicht: die Cholesterin-Attacke :)

    Es war und ist angenehm, mit dem WAVES-MFS umzugehen....und ein willkommener Anlaß, über die Bewertung des einzelnen Tools hinaus auch noch einmal bewußt vergleichend die verschiedenen Gestaltungen der Tools in meinem Bestand zu vergleichen und zu überdenken.


    Hätte mit Rainers neues Produkt nicht so überzeugt, wäre ein ebenso präziser Bericht in knapperer Ausführung an ihn gegangen - ich hab das schon mit anderen machen müssen und werde nicht anders arbeiten.


    Die Ausführlichkeit soll den Interessierten helfen zu entscheiden, welche der Feststellungen und Schlußfolgerungen auch auf ihre eigene Anwendungssituation zutreffen kann. Man wird Budo oder meinetwegen Heiho nicht nüchterner und sachlicher in Erwägungen über Einwirkungen auf den Feind schriftlich erklären und umsetzen können als im "Buch der fünf Ringe" von Musashi.


    Dort heißt es: "Nie ahme man andere im Gebrauch der Waffen nach, sondern wähle diejenigen, die zu handhaben einem leichtfällt."


    Daher die vielen Versuche in diesem Bericht (und anderen), dem Interessierten die Möglichkeit zu geben, beim Nachvollziehen der Beschreibung immer auch darauf zu schauen, was für ihn selbst gilt - ob "Wunschgewicht", Einreihung in die eigene Ausrüstung, Trageposition usw.