Also, zunächst mal: "Nasenbärs" Einordnung als Rettungstool sehen wir ja wohl alle als gewohnt ironischen Kommentar
Die Gestaltungsmerkmale des neuen Hawks unter diesem Aspekt verstehen und bewerten zu wollen, macht wohl nur Sinn, wenn Enthauptung als Therapie gegen Nackenverspannungen von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird. Da könnte man ja auch auf den Gedanken kommen, das Fairbairn-Sykes sei das ideale Rettungsmesser, weil man es zum Öffnen der Kleidung dem Unfallopfer so elegant unter die Joppe schieben kann....
Ungewohnt ist natürlich , daß die Biegung des Stiels - je nach Griffposition - zuweilen die Schneidenlinie in Relation zur Mittelachse des Stiels ein wenig zurücknimmt, während bei vielen anderen Hawks der Stiel genau in die andere Richtung gebogen wird, um die Schneide noch ein wenig mehr nach vorn zu bringen, z.B. beim Sayoc-Winkler.....
Man könnte sich als Begründung für diese Gestaltung zweierlei vorstellen:
Erstens bringt die Stielbiegung unten eine ergonomisch bequemere Position als ein ganz gerader Griff, zweitens könnte man in extremen CQC-Situationen bei beidhändiger Anwendung und großer Enge bzw. Nähe zur Zielperson das Zurücknehmen der Schneidenlinie des Axtkopfes eventuell als Vorteil hinsichtlich Manövrierfähigkeit bewerten.
Für kurzes Fassen des Hawks bzw. beidhändiges Arbeiten mit der zweiten Hand direkt unter dem Axtkopf hätte ich den oberen Bereich des Stiels dann aber konsequent anders gestaltet.
Den merkwürdigen "Seilschneider" auf der Oberseite verstehe ich nicht so ganz, kann mir aber eine Anwendung vorstellen, um z.B. bei kurzgefaßtem Hawk auch nach vorn/oben bzw. vorn/außen noch reißend/schneidend Wirkung zu erzielen. Warum man das aber mit einer tief eingewölbten Schneide statt mit einer auf der Oberseite angebrachten geraden weiteren Schneide erreichen will, erschließt sich mir dann wieder nicht.
Insgesamt wirft das neue Modell für mich erst einmal mehr Fragen auf, als ich mir an möglichen Antworten zusammenreimen kann. Trotzdem bin ich natürlich auf die Konzeption gespannt und freue mich über die Vorstellung.
Man erinnere sich an die teilweise Belustigung über Dieters "Klingonendolch" von MOD, aber auch hier ließen sich so "exotische" und optisch auffällige Gestaltungsdetails wie die spitzen Parierelemente ja sachlich erklären (...wenn man sich natürlich solchen Konzeptionen nicht in jedem Detail anschließen muß, verstehen will man's ja wenigstens...).