Beiträge von Micha M.

    Ich versuch ja schon seit Jahren, die handwerklich Begabten unter uns zur Fertigung eines "taktischen Gehstocks" zu bewegen. Daher verfolge ich das jetzt mit großem Interesse. Zum Irisch Blackthorne von CS hab ich hier auch schon ausführlich gepostet, der ist mir erstens zu schwer, zweitens zu "untaktisch" (...eher Rübezahls Wanderstecken...).
    Was mir vorschwebt, wäre etwas nicht zu Elegantes mit Tactical-Stilelementen im Durchmesser und Gewicht des CS City Stick. Hatte auch seit Jahren auf eine Erweiterung der Produktpalette von CS gehofft, aber weder der dünne neue Stock im Stil des französischen Stockfechtens noch der neue gewellte "China-Wanderstecken" machen mich froh.
    Einen Stock wie den gezeigten, eventuell mit ETWAS weniger Durchmesser, mit schwarz gefärbtem Schaft könnte ich mir gut vorstellen. Das wäre auch zu meinem Feldzeug nicht zu elegant (im Gegensatz zum City-Stick), aber eben auch nicht so massig-rustikal wie der Irish Blackthorne.


    Kannst Du vielleicht ein paar Daten zu dem Stock einstellen, das fände ich sehr interessant, insbesondere Nettogewicht, Gesamtlänge und Schaftdurchmesser?!

    K110 / D2 ist zwar mit seinen 12 Prozent Chrom 2 Prozent unter grundsätzlicher Rostträgheit, aber insgesamt wenig pflegebedürftig und gutmütig. Ich reinige seit Jahrzehnten meine Messer ganz rustikal mit Spüllappen (bedarfsweise auch Spülschwamm), trockne sie ab und gönne ihnen hin und wieder mal ein wenig WD40 oder Waffenöl.

    Möchte Dir widersprechen, lenzmitz: Ich mag BFGs Gebrauchstests - durchaus auch DIE ohne grenzwertige Belastungen. Er wählt durchweg realistische Belastungen und zeigt, was das Messer da leistet.


    Die üblichen US-Videos mit irgendwelchen wirren Eishockeymasken-Trägern, die einfach so lange abstrusen Mißbrauch aufhäufen, bis "überraschend" dann endlich das Messer kaputt ist, interessieren mich überhaupt nicht.


    Bis auf die menschliche Dummheit und mein Übergewicht ist nichts unzerstörbar, eben auch kein Messer.


    Ein "Knifetest" zeichnet sich für mich nicht dadurch aus, auch noch Betonblöcke zu zerhacken oder mit der Hydraulikpresse noch ein paar hundert Kilo weiteren Druck auf ne Klinge auszuüben - sondern durch aussagekräftige Gebrauchs- und Belastungsversuche, nach denen man den Gebrauchswert für ein Messer bestimmen kann. Natürlich sind "Leistungsreserven" ne interessante Frage - aber für den realen Gebrauch klärt sich nichts durch die Frage, ob ne Klinge nun 800 oder 1000 Kilo mittigen Druck aushält. Da finde ich die Schneide- und Hackversuche von BFG und die Belastungen durch Würfe und Hacken schon erheblich erhellender.

    Hab gerade mal gemessen, ist natürlich ungenau und perspektivisch nicht ganz präzise, komme beim Vergleich mit der 11,3 cm langen Alpha-Klinge auf 11,8 cm bis zur Schleifkerbe.

    Kann mir kaum vorstellen, daß Pohl das mit einer Länge über 12 cm anbietet. Das würde die Marktakzeptanz eingrenzen, weil die 42a-Kompatibilität weg wäre. Denke eher, das werden knapp 12 werden.

    Nach meinen ausgezeichneten Erfahrungen mit der Bestellung meines 577 bei Bastian von XPedition kann ich Dir erst mal eine Anfrage dort empfehlen. Gelistet finde ich das Messer derzeit sonst nur bei italienischen Händlern. Der Preis müßte unter dem des des 577 PW liegen.

    Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Bilder dieses Messers sehe - ergonomisch finde ich das SEHR gelungen.


    Zwei Ideen hätte ich dazu noch:


    1: Riffelung der Fangriemenöse auch auf der Vorderseite.
    Dann könnte man bei kraftvollen ziehenden Schnitten auch über die Öse übergreifen und hätte dann Andruck für die Daumenkuppe in Zugrichtung. Das gestattet noch mehr Kraft und Kontrolle als der Grip auf einer ebenen Auflage wie der vorderen Daumenauflage.


    2: Gestaltung der Vorderkante der linken Schale ähnlich dem Beispiel hier:
    Blade-Systems MAXimum Attacker - MAX Post 3!
    Legt man den Daumen nicht auf den Klingenrücken auf, sondern auf die entsprechend gestaltete Vorderkante der linken Schale, ist der Griff sicher wie beim Hammergriff, man hat aber Kontrolle und den "Deuteffekt" wie beim Säbelgriff. Ich hab mittlerweile seit mehr als anderthalb Jahren Anwendungserfahrung mit dieser Gestaltung - das klappt wirklich sehr gut.


    Beides würde nach meiner Meinung gut zu diesem Messer passen, als Option für interessierte Anwender.

    Das ist ja wirklich eine böse Überraschung!
    Der Griff wirkt ziemlich üppig - aber bei einem Serienmodell muß man den schon so dimensionieren, daß Handschuhgrößen von 8,5 - 10 problemlos und haptisch bequem damit klarkommen.
    Ich hab ja mit meiner HGr. 8 auch bei einigen größeren Griffen so meine Schwierigkeiten, vor allem bei konturierten Griffen wie diesem.
    Werde mal abwarten, bis ich selbst auch so ein Teil in die Hand bekomme.

    An dieser Stelle stellvertretend auch für die anderen heute von Dir vorgestellten Messer:
    Ganz großes Kino!
    Es ist wirklich eine Freude, sich Deine Arbeiten anzuschauen.


    Da paßt einfach ALLES, absolut stimmig und dadurch für mich einfach auch Schönheiten durch ihre reine, schnörkellose Funktionalität und dabei auch Harmonie.


    Ich kann mir wirklich nichts ZIerenderes vorstellen als diese harmonische und pure Einladung zum Gebrauch!

    Ach, Howie, soviel Aufwand für ne Sache, die der Hersteller bequem vernünftig einrichten kann?
    Seh ich gar nicht ein.


    Ich kauf auch kein Auto, bei dem ich erst mal neue Löcher ins Chassis bohren muß, um den Sitz in ne gescheite Position zu kriegen :)

    Waltan, die Kritikpunkte sind für mich die gleichen wie bei der serienmäßigen Hunter-Scheide, die ich ja auch in einem ausführlichen Thread bewertet habe. Die Scheide ist ja vom Schnitt her für ein deutlich größeres Messer gebaut, das GEK 2000.


    Bei einem kleineren Messer wie dem GEK-EDC sehe ich vor allem den Wunsch nach vielfältigeren verdeckten Tragemöglichkeiten, Crosstrageweise ist wegen des "Herausragens" des Griffs neben Jackenrändern nicht sonderlich für verdecktes Tragen geeignet. Und trägt man an der großen tiefen Schlaufe das Messer gerade, ist es nicht ausreichend vor dem Abkippen geschützt. Auch das könnte man durch einen zusätzlichen Druckknopf hinten in der Schlaufe deutlich verbessern - ist aber nicht passiert.


    Zudem ist mir die Sache mit dem Druckknopf als Sicherung ein Dorn im Auge, da fehlt mir einfach eine Lederzunge darunter, die ein Öffnen mit weniger Gefummel gestatten würde.


    Für einen großen offen getragenen Outdoorer wie das GEK finde ich Tonys Scheide ausgezeichnet: instinktives Ziehen und Wegstecken funktioniert in dieser Position sehr gut, vor allem sehe ich aber auch einen deutlichen Vorteil darin, das Messer bedarfsweise auch leicht mit der linken Hand greifen zu können, falls man sich rechts festhalten muß oder auf der rechten Seite blockiert ist.
    Aber für das kleinere EDC hätte ich mir da eben eine eigenständige Lösung gewünscht.


    Das alles ist aber auf der Grundlage meiner eigenen, individuellen Tragegewohnheiten so bewertet, es hat hier ja auch schon hochzufriedene Bewertungen auch im Zusammenwirken mit Hunter oder jetzt aktuell GEK-EDC gegeben. Insgesamt befürworte ich bei solchen Modellen immer stärker ein "Baukastensystem" mit verschiedenen Optionen, die es dem Anwender gestatten, etwas für ihn wirklich Passendes auch aus Serienfertigung zusammenzustellen. Bei der Vielfältigkeit der Angebote auf dem Markt erscheint mir das auch als gute Strategie, dem jeweiligen Käufer wirklich das für ihn Passendste anbieten zu können. Das "treibt" ja sonst oft die Leute in die Arme von Custom-Messermachern....

    Ich habe angeregt, eine kürzere Ausführung der für das GTK gestalteten Scheide wahlweise auch für das GEK-EDC anzubieten. Da gibt es dieses Druckknopf-Problem nicht, die Tragemöglichkeiten wären auch vielfältiger. Meins kriegt Kydex, die serienmäßige Lederscheide ist nicht mein Ding.