:rentier:
Beiträge von Micha M.
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Hast Du noch ein paar ergänzende Infos dazu? Vielleicht einen Link?
Wie / wo wird das Messer denn zum Mitführen befestigt?
Außerdem zumindest in D ggf. ungünstig, daß der Speer die Sache wegen seines dolchartigen Anschliffs vermutlich im Zweifel zur Hieb- und Stoßwaffe macht....
Und was kostet dieses "Gesamtpaket"?
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Jörn, so Bastelfüchse wie Martin von BS oder Thomas "Nothelfer" bauen Dir da bestimmt spurlos ne geeignete "Füllung" ein. Von der Klingenstärke her sieht das natürlich eher so aus wie von Roman gemacht
Vielleicht kannst du Dir ja von ihm einfach so etwas 1:1 bauen lassen und dann einfach mit zwei Plastikhälften überziehen.
Ich stell mir schon das Lachen der Einbrecher vor....und dann Deines
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Größe würde stimmen, Klingenmaterial astrein, Schneidleistung auch,und Preis wäre als Direktimport auch noch im "grünen Bereich" - aber ob es Dir stabil genug ist....??
Spyderco Bradley
Ist aber eher ne Schneidmaschine als ein "scharfer Meißel"...
Oder ein SOG Tomcat 3.0 (...wäre z.B. bei knifesupply auch noch im angepeilten Preisbereich...)
"Champion" verkauft außerdem momentan ein Buck-Strider Mini-Tanto für 140, ist aus ATS-34...und stabil
"Schickser" hat momentan ein "Pohl One", ist allerdings 440C....für 150....
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Übrigens, wem der Stil des AMK gefällt, mag vielleicht auch Modelle von Greg Lightfoot.
Ein Zambezi und zwei Semi-Custom-Nightstrikes sind momentan bei "Schickser" zu haben.....Frank Borelli war recht angetan vom Zambezi:
http://www.newamericantruth.co…-zambezi-lightfoot-knife/ -
Nicht modernistisch, kein Tactical-Look, "richtige" Kapuze....da hab ich einen guten Vorschlag:
http://www.peterkastenholz.de/…2/Products/%221%204849%22
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Das ist ein guter Hinweis, Jörg
Kann ja nicht jeder wissen, da hab ich einfach zuviel Szene-Kenntnis vorausgesetzt und nicht daran gedacht, daß wir erstens viele neue Mitglieder haben und zweitens ja nicht zwangsläufig jeder hier seinen Interessenschwerpunkt im Messerbereich hat.
Sorry, und besten Dank für die Ergänzung!Das Messer gibt es übrigens auch noch als Custom-Variante in einer "Hunter"-Ausführung, dann aber leider für 485 Euro...
Was allerdings eine Überlegung wert wäre:
http://www.hillknives.com/Hill…In%20Stock/In%20Stock.htm
Das Custom-Modell M003 oder M007 aus ATS-34 ist schon für nen "Fuffi" mehr als das AMK bei Hill derzeit zu haben. Diese 17cm-Variante hab ich ja auch - ein wunderbares Messer.Oder wenn es noch 2 cm mehr Klingenlänge sein dürfen, natürlich das S.O.K....
http://www.hillknives.com/Hill…FOTO%27S/HK-053%20SOK.htm -
Das Foto mit dem aufrecht in der Scheide abgebildeten Messer ist ein wenig irreführend, da ist das Messer anscheinend nicht komplett eingesteckt. Auf einem anderen Bild mit komplett eingeschobenem Messer ist tatsächlich die vordere Fingermulde verdeckt. Da die Kydex-Lippe aber ihre Haltekraft eher in der Mitte entfaltet, könnte man das wohl für kleines Geld nacharbeiten lassen, denke ich.
Mein Hill, obwohl "nur" mit Wickelgriff, hat eine wunderbare Handlage, auch die Klingengeometrie sagt mir sehr zu.
Man muß sich nur bewußt sein, daß es sich - im Gegensatz zu den Messern für niederländische SE von Hill - eben um kein "komplettes" Custom handelt, sondern um eine Lizenzproduktion mit Fertigung bei Fox und aus Böhler N 690 statt ATS-34. Ich glaube aber, daß Hill hier auf eine ähnlich penible Qualitätskontrolle Wert legt wie bei den "selbstgemachten" Messern.
Wer mal aufmerksam gelesen hat, wer die Scheiden zu dem schönen Stück macht, hat doch dann hier im TF auch einen kompetenten Ansprechpartner zur Hand, der das Messer dann wohl auch schon OFT in der Hand und jede Menge Vergleichsmöglichkeiten hat
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A very interesting knife, compliments!
For a shorter version, it could be useful to shorten the upper guard a little bit to support the possibility to straighten the thumb over the guard and press it on the back of the knife. A serration on this part of the back could also look great....
Would it be possible to gun-blue also the end of the tang?
Could You add some data about blade thickness and weight of the knife, please?
Looks really useful, i like this knife!
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Eine Vergleichsmethode wäre z.B. zuerst vergleichender Papierschnitt, um einen Eindruck von einer vergleichbaren Ausgangsschärfe zu bekommen, anschließend z.B. das Zerschneiden von Kunststoffseil in kleine Abschnitte, evtl. zusätzlich aufgelegt auf einem Hartholzbrett. Jeweils nach einer Serie von Abschnitten dann immer wieder mal zwischendurch vergleichende Papierschnitte. Statt Seil auf Holz könnte man z.B. auch alte Plastikeimer in Streifen schneiden. Bei gleicher Anzahl von Schnitten ergibt auch das Vergleichbarkeit.
Eine weitere Möglichkeit wäre, über die Schneide des eingespannten Messers z.B. einen größeren Rinderknochen zu ziehen. Einheitlichen Anpressdruck könnte man erreichen, indem man den Knochen weit hinten führt und vorn ein gleichmäßiges Gewicht anbringt, z.B. einen schneegefüllten Eimer. Auch hier hätte man durch gleiche Anzahl von Zügen gut vergleichbare Bedingungen.
Um einen Eindruck von der Schärfe zu bekommen, kannst Du auch über die eingespannte Messerklinge jeweils eine Schlaufe Kunststoffseil ziehen, die unten mit einem gleichmäßigen Gewicht beschwert ist - und über Messung der Strecke bis zum Durchtrennen der Schlaufe Vergleichswerte erlangen.
Daneben kann aber auch "Dein" Speckschneiden ganz gut etwas über die Schneidleistung aussagen, insbesondere bei gut gereiftem Speck.
Was man natürlich auch gut machen könnte, insbesondere auch zum Vergleich von Schneidleistung in Verbindung mit Führigkeit, wäre das Ausbeinen z.B. eines Kalbsfußes oder einer Haxe. Das Fleisch kann man ja auch ohne Knochen später noch zubereiten.
Diese Art von Versuchen, bei denen es um tatsächliches Schneiden geht und nicht nur um die Widerstandsfähigkeit der Schneide (keine Ausbrüche beim Nagelhacken usw.) finde ich praxisnäher und damit auch aussagekräftiger.
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Danke für die positive Resonanz!
Laßt Euch aber nicht durch die "Fülle" erschlagen (...bin eben "wortreich"...). Auch ein umfangreiches Review eines einzelnen Anwenders bleibt zunächst einmal eine Einzelmeinung - und natürlich interessieren mich da auch ganz andere Betrachtungswinkel und Argumente!
Zunächst mal finde ich auffallend, daß die von mir vorgestellten Aspekte überdurchschnittlich guter Haptik und Führigkeit offenbar von allen Diskussionsteilnehmern, die ebenfalls ein "Jagdmeister" besitzen, spontan geteilt werden.
Der Schliff auf "Auslieferschärfe" scheint nach den bisherigen Posts offenbar ziemlich unterschiedlich ausgefallen zu sein. Meine unverhohlene Unzufriedenheit mit diesem Fertigungsaspekt steht da ja in deutlichem Widerspruch z.B. zum Statement von BFG. Dazu fände ich interessant, noch mal auch den Eindruck der anderen "Jagdmeister"-Besitzer hier zu finden. So könnte man herausfinden, ob es insgesamt da Nachholbedarf bei Eickhorn gibt oder ich eben ein Modell mit "Montagsschliff" erwischt habe.....
Auch Eure Erfahrungen mit der Scheide, bei der ich selbst ja erklärterweise Verbesserungsbedarf sehe, interessieren mich: BFG scheint sehr zufrieden, auch bei den anderen "Jagdmeister"-Besitzern kommt zumindest keine ausdrückliche Zustimmung zu meiner Kritik.
Ich bin ja, was Scheiden angeht, durchaus ein wenig "eigen" - so würde mich hier sehr interessieren, ob die anderen Anwender, die bereits Trageerfahrungen haben, ebenfalls die vorgebrachten Änderungsvorschläge gutheißen würden. Auch das wäre ja sicher auch für den Hersteller nicht uninteressant...
Was mich - neben den angesprochenen Punkten - beim Passaround brennend interessiert, ist die Einschätzung der Anwender zur Schneidleistung des Messers. Als "Viertelzöller-Freund" ist da meine Erwartungshaltung ja nicht unbegrenzt repräsentativ, daher habe ich auch versucht, das möglichst differenziert auszudrücken.
Ein wenig verwundert bin ich, ehrlich gesagt, darüber, daß die im Review geäußerte "Materialkritik" bislang in der Diskussion gar nicht aufgegriffen wurde. So ganz unproblematisch ist die Materialwahl (...offenbar des Herstellers..) ja nicht: Zwar ist 440C unbestritten ein sehr praxistaugliches Material für Gebrauchsmesser (das wird ja auch nicht in Frage gestellt, sondern sogar durch Vergleiche mit Wilson und Entrek denkbar deutlich betont) - aber andererseits stellt die Materialwahl das Modell natürlich in einen Preisvergleich mit Mitbewerbern anderer Hersteller, den man bei der Kaufentscheidung erwägen wird:
Zumindest beim Hersteller kostet das Messer etwa soviel wie z.B. einige Integral-Modelle von Böker aus demselben Material, die ebenfalls haptisch sehr gelungen und optisch ähnlich ansprechend sind. Auf dem breiten Markt von jagdlichen Gebrauchsmessern aus 440C finden sich zudem einige deutlich preisgünstigere Modelle, z.B. eben das ausgezeichnet schneidende Linder Mark 1. Das ist natürlich zumindest für die Anwender eine Erwägung, die die funktionale Besonderheit der tiefen Hohlkehle mangels Jagdausübung nicht nutzen (können)...Und Messer aus hinsichtlich der Schnitthaltigkeit überlegenen Materialien wie ATS-34 (oder sogar pulvermetallurgischem Böhler M 390 "Microclean") bietet z.B. Linder sowohl in moderner Gestaltung (z.B. Super Edge) als auch klassischem Design (ATS-34 Nicker) zu absolut vergleichbaren Preisen an.
Nach MEINER Einschätzung hätte sich das Messer da selbst bei einem leicht höheren Preis bei D2 und höherer Aushärtung zumindest im Bereich der Primäranwendungen günstiger positioniert.
Gerade aus diesem Grund ist für mich eine Fortsetzung der Diskussion gerade auch mit dem Einführen jagdlicher Erfahrungen, aber auch den Erfahrungen zur Schnitthaltigkeit im Alltagsbereich, von mehr als einem Anwender sehr interessant.
Übrigens dürfte aufgrund der Kritikansätze im Review und der angestrebt ausreichend differenzierten Darstellung auch hoffentlich nicht der Eindruck aufgekommen sein, es handele sich bei dem Review um eine Art "Werbeveranstaltung" unter Freunden über ein geschenktes Messer. Das sähe Tony nicht ähnlich, und mir hoffentlich auch nicht
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Ist schon geklärt: Über den Direktkontakt mit mir und die Absprache, eben zu den jagdlichen Aspekten dann auch zur Vervollständigung meines Reviews mitzuwirken, hat sich die Teilnahme am Passaround sozusagen "prozessual überholt".
Ich werde Jackknife MEIN Jagdmeister übersenden, das wird er dann - soweit noch im Rest der Saison möglich - jagdlich einsetzen.
Frühere Übersendung war wegen der aus gesundheitlichen Gründen verschobenen Fertigstellung des sonstigen Reviews bei mir nicht möglich, daher hat sich alles ein wenig verschoben.Nachdem "Versandtechnisches" somit geklärt sein sollte, können wir uns ja alle wieder dem schönen Jagdmesser widmen....
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Die Moleskin-Hosen von Köhler trag ich seit mehr als 10 Jahren die meiste Zeit
Aktuell kauf ich allerdings eher mal die etwas moderner und noch legerer geschnittene "Ranger"-Version davon.
Beide sind aus 100% Baumwolle hergestellt, für mich angenehmer als Mischgewebe - und von legendärer Robustheit und Haltbarkeit.
Major: Bei nicht ganz so schlanken Zeitgenossen sitzt die Hose besser - bei mir sitzt sie auch wie ein Sack, aber wie ein voller
Jael: Mit der Erwähnung von Gr. 6 hast Du mir echt den Tag versaut.....
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Klasse !
Wenn man sich was aus großen Messern macht, ist es doch eine Freude, sich das BALOR anzuschauen!
Und mit unter 700 g ist es doch auch nicht unvernünftig "oversized".
Ist gerade mal 60 g schwerer als ein TOPS/Rinaldi Armageddon oder ein Marine Raider Bowie - und gewichtsmäßig z.B. mit vielen Khukuris vergleichbar, vermutlich bei handlingfreundlich geringerer Vorderlast als diese.Sehr schöne Form, erinnert mich mit dieser hohen Bowie-Klinge von der Kontur her an das KA-BAR Heavy Bowie - sieht aber dabei besser aus und läßt in puncto Stabilität das KA-BAR wohl weit hinter sich...
Gratuliere, das Ding ist wirklich toll!
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Nach Verschieben aus der "Baustelle" für den Aufbau möchte ich Euch das obige Review vorstellen.
Viel Spaß! -
Wolf im Jagdhundpelz
Es mag gerade die Leser, die meinen Interessenschwerpunkt kennen, gewundert haben, daß ich ein so ganz „untaktisch“ aussehendes, bürgerlich wirkendes und nach traditionellen Anforderungen des Waidwerks gestaltetes Messer so interessant finde, daß ich ihm ein ausführliches Review widme. Und so schließt sich der Kreis, und wir kommen wieder auf die Aussagen des Eröffnungsposts zurück und erinnern uns an die strukturellen und funktionalen Ähnlichkeiten des feschen Herrn „in Loden“ mit seinen Brüdern „in Feldzeug“ oder „in Nomex“….Und daran, daß die Unterschiede, die sich feststellen lassen, keine der Anwendbarkeit sind, sondern welche der optischen Anmutung und der ursprünglichen, primären, sozusagen „formalen“ Zweckbestimmung.
Daß diese Unterschiede gleichzeitig auch zu einer völlig abweichenden „42a-Bewertung“ führen, ist so praktisch wie den „Sinn“ dieser Vorschrift entlarvend.
So ist das „Jagdmeister“ sozusagen ein Wolf im Jagdhundpelz, der funktional mit anderen Wölfen wie dem Smersh 3 oder meinem BS-„Yoroi Doshi“ auch in anderen Anwendungen als den für ihn vorgesehenen durchaus mithalten kann….Mehr muß man dazu nicht sagen, denke ich.
Zusammenfassende BewertungFür mich ist das „Jagdmeister“ ein sehr intelligent und erfahren entworfenes schlankes und dabei stabiles Gebrauchsmesser. Es liegt mir sehr gut in der Hand, hat eine überdurchschnittlich gute „Anwendungsergonomie“ und ist dabei überaus führig und „schnell“. Aufgrund seiner edlen Anmutung, bürgerlich/jagdlichen Einordnung und interessanten Gestaltung ist es von hoher Sozialakzeptanz und eignet sich sehr gut für offenes Tragen. „Nebenbei“ sieht es einfach auch sehr gut aus…
Als EDC finde ich es vor allem für Freunde nordisch gestalteter Messer interessant, sowie für Anwender, die ein möglichst „rechtfertigungsfreies“ Messer suchen, das trotzdem die vorliegenden Längenbeschränkungen voll „ausnutzt“.
Die Materialwahl läßt zumindest noch Spielraum für Steigerungen, führt aber auch vorliegend zu einem in der Praxis gut brauchbaren Gebrauchsmesser – man wünscht sich trotzdem eine besonders schnitthaltige Version insbesondere für den Bereich der Primäranwendungen. Hingegen sollte m.E. auf jeden Fall die Scheide modifiziert werden, insbesondere im Hinblick auf bessere Tragemöglichkeiten im EDC-Bereich.
Es hat sich mir der Eindruck aufgedrängt, daß die festgestellten verbesserungsfähigen bis –bedürftigen Punkte durchweg keine Frage des Entwurfs, sondern eine der Umsetzung beim Hersteller waren.
MIR macht mein „Jagdmeister“ jedenfalls Freude und hat seinen Platz in d e m Ausrüstungssegment gefunden, aus dem ich ich Messer für private, offene Trageweise auswähle.
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Jagdlicher Gebrauch
Da ich selbst nicht jage, beschränkt sich meine eigene Erprobung und Bewertung „ausgerechnet“ auf d i e Bereiche, die n i c h t primärer Anwendungsbereich des „Jagdmeister“ sind. Tony und ich fanden aber – wie angesprochen – eben auch, neben einer allgemeinen von mir zu leistenden systematischen Bewertung des Messers, die Frage seiner Allrounderqualitäten (er-)klärenswert. DAS war mein Part.
Trotzdem wäre es natürlich bedauerlich, den primären Anwendungsbereich nicht über die grundsätzlichen Erläuterungen zum Sinn der Klingengestaltung hinaus auch noch durch konkrete Anwendungserfahrungen auszuleuchten.
Ich werde das „Jagdmeister“ daher sukzessive sowohl meinen beiden jagenden Kollegen als auch Interessenfreund Matthias „jackknife“ zur Verfügung stellen und sie um einen Erfahrungsbericht bitten, den ich ergänzend dieser Bewertung beifügen werde.
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Anwendungen – Ein „Meister“ nur bei der Jagd?
Alltagsgebrauch
Ich habe das Messer im Erprobungszeitraum für alle anfallenden Alltags-Schneidarbeiten eingesetzt, und es hat sich gut dabei bewährt. Bei spröderem Schneidgut macht sich der relativ „breitschultrige“ Anschliff bemerkbar, das Schneidverhalten entspricht dann etwa meinen gewohnten Viertelzöllern. Vor allem aber ist das Messer sehr handlich. Der Griff drückt auch bei längerem und/oder härterem Einsatz nicht unangenehm, die Klinge läßt sich wirklich ausgezeichnet dirigieren. Mit dem vorderen Schneidenbogen lassen sich sehr feine oder schwierige Schneidarbeiten überdurchschnittlich gut erledigen.
Das wegen seines Gewichts, der moderaten Klingenlänge und der fast hecklastigen Balance zum freihändigen Hacken weniger geeignete Messer nimmt, wenn man es mal abseits des Jagdlichen als Outdoormesser/Bushcrafter benutzt, auch den Schlagholzeinsatz nicht übel und beweist seine Stabilität.
Die im Gebrauch verschmutzte Klinge läßt sich durch die Breite der Kehlung leicht und effektiv selbst ohne Hilfsmittel reinigen.
Neben seiner überdurchschnittlichen Handlichkeit fällt beim „Jagdmeister“ seine besonders gute Sozialakzeptanz auf. Ich habe das Messer (das zwar mir vergleichsweise sehr kompakt erscheint, dem messerunkundigen und allenfalls „SAK-gewohnten“ Passanten aber vergleichsweise durchaus schon recht groß vorkommen kann) im Erprobungszeitraum mehrmals in Gartenwirtschaften und auch ansonsten privat in der Öffentlichkeit verwendet und auch unverdeckt getragen und sehr aufmerksam die Reaktion der Anwesenden beobachtet. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir der Brotzeitmessereinsatz in den feiertagsbedingt rappelvollen „Rabenklippen“ in Bad Harzburg, der keinerlei erkennbare Irritation auslöste, dafür aber ein Gespräch mit meinem Tischnachbarn im Pensionsalter, der gern das „sehr schöne Jagdmesser einmal anschauen“ und von seinem eigenen Brusletto erzählen wollte. Da ich selbst ja nicht nach „Mainstream“ ausschaue und auch mal ganz anders aussehende Messer verwende, kenne ich das auch erheblich distanzierter….
Obwohl ich das Messer beim Wandern cross getragen habe, würde ich mir ansonsten für EDC-Anwendung aber eine Scheide wünschen, die für gerades Tragen am Gürtel besser gestaltet ist als die derzeitige.
Das Messer selbst ist aber nach meiner Bewertung für Anwender sehr EDC-geeignet, die gern mit klingenstärkeren Messern umgehen, deren Klinge den „42a-Spielraum“ weitestgehend ausnutzt, in der Anwendung aber nicht „negativ“ wahrgenommen wird oder „Rechtfertigungsbedarf“ erzeugt.
(Buck "Kalinga" mit modifiziertem Griff / Linder "Mark 1" / "Jagdmeister" / Fällkniven F1 "ChriBo Special")
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Scheide:
Die schwarze Lederscheide umschließt den Griff bis knapp zur Oberkante des Eichenlaubs auf der äußeren Schale. Leider ist neben dem Griff in der Scheide die blanke Rückseite einer der Nieten zu sehen, mit der auf der Scheidenrückseite die Gürtelschlaufe angenietet ist. Das sieht nicht wirklich wertig aus und unterscheidet sich unschön von den schwarzen Abdeckungen der Nieten auf der Frontseite. Hinter dem kleinen PE des „Jagdmeister“ umschließt ein Druckknopfverschluß den Griff und sichert das Messer so gegen Herausfallen aus der Scheide, in der es aber ohnehin ausreichend definiert steckt. Um den Druckknopf zu öffnen, muß man mit dem Zeigefinger in die Köcherscheide haken und ziehen – was mit bloßen Händen kein Problem ist, in dicken Winterhandschuhen aber unnötiges Gefummel werden kann. Hier hätte man besser unterhalb des Druckknopfes das Leder in Form einer kleinen „Zunge“ noch ein wenig ausgezogen. So hätte man den Druckknopf einfach durch Zug im rechten Winkel zur Scheide selbst in Fäustlingen problemlos aufziehen können. Die vorliegende Gestaltung überzeugt nicht wirklich und jedenfalls deutlich weniger als z.B. die Rollenlösung beim Smersh oder beim finnischen Sissipuukko.
(Funktionaler mit einer kleinen Zunge....)
(Rollensicherungen beim NOKS und beim Peltonen Sissipuukko - sehr wirksam und angenehm in der Handhabung...)
Auf der Rückseite findet sich die erwähnte aufgenietete Lederschlaufe, die Nieten sind diagonal angebracht, um die angedachte Cross-Trageweise des Messers zu unterstützen. Mit einer Laschenweite von 70 mm für Diagonal-Trageweise und sogar ca. 90 mm bei senkrechtem Tragen am Gürtel ist die Schlaufe für meinen Geschmack zu lang ausgefallen, die zu große Laschenweite führt zu einem erheblichen Spiel im Tragewinkel.
Zudem fehlt leider eine Lösung, die ein Kippeln bzw. Verdrehen bei gewünschtem geraden Tragen am Gürtel verhindert: durch die oben ebenfalls diagonal angebrachten Nieten kann sich das Messer bei dieser Trageweise mit der Spitze nach vorn verschieben. Dies ließe sich durch Anbringen eines Klettpunktes oder Druckknopfes im oberen „Dreiecksbereich“ leicht abstellen: In geöffnetem Zustand könnte man diagonal tragen, in geschlossenem ergäbe sich eine gerade obere Auflagefläche für senkrechtes Tragen am Gürtel. Auch in der vorliegenden Form ist allerdings auch gerades Tragen am Gürtel möglich, jedoch eben mit der Gefahr des Abkippens des Messers.
Vor dem PE ist die Scheide hakenförmig ausgeformt und kann daher auch ohne Verwendung der Gürtellasche z.B. in den Innenbund oder hinter einen Gürtel geschoben und mit dem „Haken“ gegen ein Durchrutschen gesichert werden. Das ist praktisch und hat sich beim GEK gut bewährt.
(Cross-Tragen: Verdeckt nur begrenzt bequem möglich)
(Zuviel Spiel auch bei einem breiten Gürtel)
Man sollte die Möglichkeiten für eine „konventionelle“ seitliche Gürteltrageweise auf der Seite der Messerhand bei einer Scheide für das „Jagdmeister“ stärken. Das Messer eignet sich sehr gut als EDC und ist sehr „sheeplefreundlich“, sicher werden es viele Anwender konventionell und verdeckt tragen wollen – und nicht in einer Cross-Trageweise, die sich verdeckt nur begrenzt umsetzen läßt, wenn man das Messer nicht so weit zurückschiebt, daß ein Cross-Ziehen für Anwender mit nicht allzu langen Armen oder mit ein wenig mehr Leibesumfang recht unbequem wird.
(Keine Sicherheit vor Abkippen bei gerader Trageweise, zu große Schlaufe)
Es wäre begrüßenswert, eine Lederscheide wahlweise in schwarzer oder sattelbrauner Ausführung erhalten zu können – eine braune Scheide würde zur grünen oder der vorgeschlagenen Antique-Ivory-Griffvariante sehr gut passen, vor allem aber zum jagdlich üblichen braunen Lederzeug oder zu braunen Outdoor-Stiefeln und –Gürteln….
In der jetzigen Ausführung ist die Scheide leider auch nicht seitenwahlfrei tragbar, im Gegensatz z.B. zur Lederscheide des Sissipuukko M 95 oder M 07.
Insgesamt finde ich die Scheide „schwächer“ als das Messer und würde mir eine wie vorgeschlagen modifizierte oder besser noch eine von Tony speziell für das „Jagdmeister“ entworfene Scheide wirklich wünschen, das Messer hätte es allemal verdient.
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Die ganze gelungene Gestaltung wirkt vor dem Hintergrund der eingeflossenen jagdlichen Erfahrungen des Gestalters zum Teil klassisch-traditionell, die Details sind aber auf eine sehr moderne Art umgesetzt, das mattgestrahlte Finish unterstreicht diesen modern-technischen Aspekt. Das ist eine interessante Synthese, die auch dazu beiträgt, dem Messer eine edle, wertige Anmutung zu verleihen.
Natürlich hätte man diesen Aspekt weiter durch eine entsprechende Materialwahl unterstreichen können, hier scheint sich der Hersteller aber eher für „Mainstream“ entschieden zu haben: Das Messer wird bei Eickhorn aus Böhler N 695 gefertigt, sprich: aus 440C. Das ist kein schlechtes Material, vor Jahren galt es sozusagen als optimal für Messerklingen und ist heute Standardmaterial vieler deutscher Hersteller für durchaus sehr gebrauchstüchtige Messer. Immerhin baut z.B. Böker selbst seine Jahresmesser (die teilweise auch harte Gebrauchstests mit Bravour bestehen) oder sogar Designer-Kooperationsmodelle wie den großen Kressler-Fighter aus diesem Material. Ich selbst hab seit gut 25 Jahren ein großes Outdoormesser aus 440C, das mich noch nie enttäuscht hat, gerade eben erst habe ich mir ein weiteres zugelegt. Auch bei im Gebrauchsbereich sehr angesehenen Machern wie Ray Ennis von Entrek oder Ryan Wilson von Wilson Tactical findet 440C Verwendung.
Trotzdem ist das robuste und gut schärfbare Material, das man auf 58-59 HRC aushärten kann, zumindest kein herausragender Vertreter überdurchschnittlich schnitthaltigen Messerstahls. Gerade diese Schnitthaltigkeit spielt aber bei vielen Anwendern im primären, jagdlichen Anwendungsbereich eine besonders wichtige Rolle.
(Einsatz-/Outdoormesser von Hill Knives aus ATS-34, sehr gute Schnitthaltigkeit)
Materialien wie ATS-34 (wie z.B. beim Linder Super Edge) oder D2 (immerhin sogar bei Eickhorn verfügbar…) lassen sich höher aushärten und sind dann schnitthaltiger, längst haben aber auch – und zwar auch zu bezahlbaren Preisen – Materialien wie pulvermetallurgischer S60V Einzug in den Jagdmesserbereich gehalten (z.B. bei Böker), eine Preisklasse darüber, etwa um 200-250 Euro, sogar auch Materialien wie S90V (z.B. bei Müller).
(Zwei sehr schnitthaltige Messer aus pulvermetallurgischem S30V: Chris Reeve "Green Beret 5.5" und Spartan Knives "Enyo")
Dem „Jagdmeister“, der ja kein Brecheisen sein soll, sondern ein möglichst leistungsfähiges Jagd-Allround-Schneidgerät, hätte mindestens höher ausgehärteter D2 gut zu Gesicht gestanden, ATS-34 oder S60V natürlich erst recht. Die jetzige Lösung erbringt etwas durchaus Gebrauchstüchtiges, hat aber sozusagen Spielraum für ein qualitatives Upgrade.