Man muß halt Prioritäten setzen....
Die Personenschützer unserer Politiker sind doch da ein wenig anders ausgestattet:
-schnelle, effektiv gepanzerte Fahrzeuge (...und nicht die Uralt-Möhren mancher Einsatztrupps...)
-bequeme und und gut schützende Unterzieh-Schußwesten als Mannausstattung (...auch schon, als man in den Wachen in D noch um die "Poolwesten" knobeln mußte...)
-moderne Kommunikationstechnik mit Sprechsets und kippenschachtelgroßen Geräten (...während der normale Vollzugsdienst eben noch mit dem FuG10-"Brikett" herumläuft und sich die Sprechsets selbst kauft...)
-vollautomatische Waffen (...während den Berliner Kollegen das Mitführen von MPs in den Einsatzfahrzeugen verboten wird...)
-effektiv mannstoppende Munition (...auch schon zu Zeiten, in denen der normale Vollzugsdienst mit 7,65-Vollmantel losziehen durfte...)
Der gesamte "normale" Vollzugsdienst ist ebenso auf Selbstbeschaffung angewiesen wie die BW - und ebenso unanständigerweise dann auch noch allein auf eigenes Risiko (und nicht NUR auf eigene Kosten):
Geschieht etwas, wird man sehr schnell daran "erinnert", ja keine dienstlich gelieferte Ausrüstung verwendet zu haben.
Daß es die in einigen Bereichen gar nicht gibt, die Auftragslagen aber da sind, interessiert auch im Vollzugsdienst niemanden von der Führung.
Festnahme einer Person aus einem Kfz? Tagesgeschäft. Allerdings wird man in schätzungsweise 15 Jahren bei passender Haushaltslage vielleicht darauf reagieren, daß schon heute immer mehr Kfz "selbstverriegelnd" ausgestattet sind - und man bislang irgendwie vergessen hat, normale Einsatzkräfte mit einem verdeckt mitführbaren Glasbrecher auszustatten. Wichtig ist ausschließlich die Erinnerung, daß man mit der Dienstwaffe die Scheibe NICHT einschlagen darf (...vernünftig, übrigens...). Also Selbstbeschaffung und Verwendung auf eigenes Risiko...
Eindringen in eine Wohnung? Auch schon öfter gemacht....Leider ist die Führung da wohl durch den Konsum von US-Filmchen geprägt, in denen man Presspappetüren in Sperrholzwänden schon durch böses Anstarren aus dem Rahmen drückt. Ich möchte ja mal einen von diesen Spezialisten gegen eine gute deutsche gediegene Haus-Eingangstür rennen lassen und ihm beim Zerbröseln zuschauen (seinem, nicht dem der Tür, natürlich...) Aber ich kenne genug Einheiten, die sich da erst mal eine Ramme selbst organisieren und bezahlen mußten - und immer hoffen, daß bei so einer Aktion keiner verletzt wird und man sich dann SOFORT der Frage aussetzt, womit man da eigentlich gearbeitet hat.
Die Antwort auf die naheliegende Frage, wie man denn bitte schön den Auftrag sonst hätte erledigen sollen, ist meist nur ein Schulterzucken und entweder die Anmerkung, das sei jetzt ja nicht das Thema, oder die leider modern/allgegenwärtige Realitätsflucht des "Das wollen wir jetzt nicht hören.".
Es ist also nicht nur bei der BW Alltag, daß die Einsatzkräfte auf eigene Kosten UND eigenes Risiko ihre Ausrüstung aufstocken und real einsatztauglich machen - oft genug dann auch noch mit "Rechtfertigungszwang" für so verdächtige Gegenstände wie ein arbeitstaugliches Einsatzmesser:
"Müssen Sie denn unbedingt ein Messer mitnehmen?" - "Es würde vielleicht ein wenig unprofessionell wirken, wenn ich versuchen würde, einen Überseekarton mit dem Schlüssel aufzupopeln. Ich könnte mir natürlich auch ein Messer von meinen Kunden leihen, dann schimpft aber der Eigensicherungsbeauftragte. Und mir einfach so eins aneignen darf ich ja auch nicht. Krieg ich dann keins freiwillig - soll ich dann wieder nach Hause gehen?"
Also kaufen sich die Leute selbst Einsatzkoppel, Taschenlampen, Messer, Multitools, zuweilen auch Funkgeräte, Sprechsets, und, und.....