Beiträge von Micha M.

    Der eine oder andere Anwender hat sich das ja schon gewünscht, mit Tony und Werner hab ich seit einiger Zeit über diese Möglichkeit diskutiert - und die von Werner dankenswerterweise ins Spiel gebrachten "Protos", die noch kein Endergebnis sind, jedoch eine gute Orientierung bieten, lassen wirklich hoffen.


    Ich glaube, das neue Messer wird das Zeug zu einem ganz eigenständigen "Standing" haben, deutlich über den "kleinen Bruder des GEK" hinaus. Der Entwurf bietet aus dem Stand Spielraum für eine ganze Reihe von Varianten - und ich finde die absehbare Entwicklung für den "normalen" Anwender sehr erfreulich, mehrere davon direkt ab Werk ohne Custom-"Nachkarten" bekommen zu können.


    Es mag merkwürdig klingen - mein erster Gedanke beim Anschauen der Protos war: "Das ist ein vernünftiges Messer!" "Vernünftig" sowohl im Sinne von "durchdacht und mit Erfahrung und Sachkunde gestaltet" als auch im Sinne von "etwas Vernünftiges zur Verfügung haben".


    Schöne Sache, und ich freu' mich diebisch, daß die Diskussion vielleicht ein wenig dazu beigetragen hat, das Ergebnis zumindest zeitlich ein wenig zu fördern :)


    Natürlich "kommt mir das Ding ins Haus" - auch mit noch anstehenden Detailänderungen - die, von Tony vorgenommen, der Sache nur förderlich sein können.


    Allerdings weiß ich noch nicht, ob es für mich die gekürzte GEK-Scheide oder eine Kurzversion der GTK-Lederscheide werden soll, falls so etwas verfügbar wird. Und ne Kydex wäre eine schöne Alternative, da soll es ja bei den Eickhörnern einen geben, der sowas kann :)


    Außerdem kann ich mir vorstellen, das GEK-EDC entweder mit geschlossenen Schalen zu ordern - oder mit "klassischem" Rahmengriff und einer späteren "Aufrüstung" mit Wechselschalen von Martin von Blade Systems, entweder in grünem Canvas-Micarta (etwa im Stil des Reeve Pacific) oder dem schwarzen Schalenmaterial von Martin, ohne Grooves, etwa im Stil des Al Mar SERE Attack Fixed.



    Das Messer bietet wirklich VIELE Möglichkeiten.....

    Wegen der Wandungsstärke/Ringbreite hatte ich ja angeregt, hinten ein wenig konkav einzuziehen, um einen festen Griff zu erzielen und ein bequemes Widerlager für den Mittelfinger trotz fester geschlossener Handhaltung zu erzielen :)


    nopanic: Mit Bedacht geschrieben, erfreulich zu lesen :thumbup:
    Viel häufiger wird es Dir gelungen sein, dem Gegner ein Messer ohne Fingerring aus der Hand zu befördern :)

    Sicher kann man das machen!


    Je 2 Lagen Kydex von je 2 mm Stärke reichen aus, bei ausreichender Wandungsbreite (zwischen Innen- und Außendurchmesser des Rings) bricht da imo gar nichts, wenn man die Robustheit einlagiger Kydexscheiden zum Vergleich nimmt.


    Will man das noch robuster, würde ich - falls verfügbar - je 4-5 mm starkes G10 nehmen. Du erzielst jedenfalls einen 4+4+3, also 11 mm "breiten" Ring, das ist auch nicht zuwenig, um den Zeigefinger nicht gegen eine zu schmale/scharfkantige Kante drücken zu lassen. Kanten würde ich im Ring ggf. brechen bzw. runden.


    Da der Ring ja unter der Mittelachse liegt, nicht mittig wie beim OR, würde ich die hintere Seite ggf. so gestalten, daß sie ebenfalls ein bequemes Widerlager für den Mittelfinger bildet (also z.B. leicht konkav einziehen, Kanten runden), um insgesamt beim Auftreffen auf harten Widerstand Aufpralldruck vom Zeigefinger zu nehmen und ebenfalls ein Widerlager für den Mittelfinger zu haben, um das abzufangen.

    Na klar! Und vor allem zeigen die In-Hand-Bilder auch, daß das Messer trotz der eleganten Linienführung nicht zu grazil für etwas härtere Schneidarbeiten ist. Auf Bildern mit neutralem Hintergrund wirkt das Messer ja deutlich zierlicher als in der Hand.


    Und Deine Fotos und das "Kurz-Review" belegen eben auch, daß es sich - obschon von Tony natürlich primär als Jagdmesser gestaltet - trotz der diesbezüglichen Gestaltungsmerkmale, insbesondere der sehr deutlichen Kehlung, auch vor hartem Schneidgut nicht fürchtet.


    Ich hatte es ja auch schon in der Hand und habe in einem Meinungsaustausch kürzlich auch schon diese Auffassung vertreten. Sicher werden einige Anwender als Bushcrafter ein speziell hierfür gestaltetes Messer vorziehen, meinetwegen ein BR Bravo 1 oder ein Fällkniven F1 - MIR sagt das "Hunter" aber für den gesamten "normalen" Einsatzbereich durchaus zu.


    Außerdem finde ich das Messer interessant, weil es trotz "Ausnutzung" der 42a-konformen Länge und einer stabilen Ausführung durch die elegante Linienführung und die an klassischen Jagdmessern angelehnte Gestaltung vergleichsweise sehr sozialverträglich wirkt: eines der Messer dieser Größenklasse, die sich imo auch sehr gut für offenes Tragen ohne lästige Diskussionen eignet, wie etwa auch manche nordischen Messer.

    Soll es denn eines mit dem klassischen Entenschnabel / einer Pandurenspitze sein (was man also im engeren Sinne als "Bowie" bezeichnet), oder eines mit gerader Clip-Point-Schräge - oder ein Messer mit anderer Spitzenform, das wegen Größe und Gestaltung in Amerika in den 1860er Jahren landläufig ebenfalls als Bowie bezeichnet wurde?


    Und kannst Du irgendwie festmachen, WAS Dir am Trailmaster oder am Ontario "gefehlt" hat (war das das Heavy Bowie oder der Marine Raider?) ?


    Suchst Du eine eher klassische Gestaltung (Form, Material) oder eine moderne Version?


    Mit diesen Infos konnte man etwas zielgerichtetere Vorschläge machen.

    Das wird vom Einzelfall abhängen, wir haben ja schon in einem anderen Fachthread darüber diskutiert. Die Sicherheitsvorschriften sind weit gefaßt und nicht mit waffenrechtlichen Einstufungen deckungsgleich. Grob gesagt: Was "gefährlich" wirkt, kann beanstandet werden. Das wird also von Kontrollsituation und -kraft abhängen.


    Ich war gestern nach langer Zeit mal wieder als Privatperson in einem Gericht und mußte durch die Schleuse - meine beiden "bösen Stifte", obwohl groß,massiv und schwarz (der eine sogar mit Lanyard und Skull) wurden gesehen, aber weder erwähnt noch zur Verwahrung einbehalten.


    Auf einen genaueren Blick muß man bei Kulis aber schon unter dem Aspekt gefaßt sein, daß ja auch diverse Schieß- und Messerkugelschreiber kursieren....

    Leute, zurück zur Sache.
    Es sind nun Anwendermeinungen zusammengetragen, wie man den Griff gestalten bzw. (neben-)nutzen kann. Wie bei allen anderen Themen gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen, die für Tony eine Orientierungshilfe bei der letztlichen Gestaltung sein können. Auch den kontroversen Austausch finde ich wertvoll, und sei es im Sinne eines "Brainstormings" für Argumente.


    Gerade bei Tonys Messern finden sich ja immer Verfechter unterschiedlicher/konträrer Varianten, die jeweils mit ihrer Lösung voll zufrieden sind. Die Stärke seiner Modelle liegt imo AUCH darin, bedarfsweise beides befriedigen zu können, klassisches Beispiel sind die Befürworter des Rahmengriffs und die der geschlossenen Griffschalen.


    Über diesen Austausch von Argumenten hinaus, der gewünscht und wertvoll ist, sollte man die Sache hier nicht betreiben.

    Sicher, unbestritten. Ich seh ja auch diverse 7mm-Klingen bei neuen Modellen :)
    Aber ich habe eben auch mit Messern in der Stärkenklasse des GEK mit höheren Klingen gute Erfahrungen gemacht, auch die profitieren natürlich von großzügigerer Anschliffhöhe.


    Übrigens vertrete ich keineswegs, daß eine Klinge so beschaffen sein MUSS, ich hab ja kürzlich z.B. auch ziemlich zufrieden das bei 6 mm Klingenstärke unter 20 mm hohe NOKS Smersh ausprobiert. Aber ich finde andererseits Messer mit einem größeren Höhen/Längenverhältnis als den angesprochenen 1:4 nicht zwangsläufig bullig oder unproportional oder auch nur unelegant und habe gute Erfahrungen auch mit solchen Klingen.


    Nicht mal der Rohling sieht hier "unproportional" aus, denk Dir da noch den Schliff dazu, der den Eindruck vermutlich noch weiter verschlankt. Außerdem paßt die Klingenhöhe eben - siehe GEK - perfekt zu den bewährten Griffmaßen, und die sollen ja nach bislang ziemlich einhelliger Anwendermeinung möglichst "fullsize" erhalten bleiben.

    War jetzt drei Wochen offline - und finde nun genau das hier von Werner auf der Basis von Tonys Entwurf umgesetzt, was ich mir gewünscht hätte. Bin auf Tonys Detailüberarbeitung gespannt, hoffe aber auf Beibehaltung der Klingenhöhe. Ich finde die Proportionen durchaus ansprechend, viele sehr funktionale neuere Modelle "durchbrechen" die von Howie angesprochene eher ästhetische als funktionale "Leitlinie" 1:4 (Höhe/Länge), z.B. Modelle von Fox oder Lionsteel, Jagdmesser von Buck, das ER Shrapnel usw. Über meine sehr guten Erfahrungen mit kompakten Blade-Systems-Messern mit hohen Klingen habe ich ja auch schon hier geschrieben (MAX/MOZ Recon Bulldog). Neben viel Platz für einen schneidfreudigen Anschliff entsteht Masse für freihändiges Hacken und Spalten und Fläche für Werkzeuganwendungen - außerdem (am Rande angemerkt) auch "Klingenwirkung".


    Das Messer würde viele Eigenschaften des großen Vorbild weitgehehend übernehmen können - und ist ja imo NICHT als EDC für Anwender vorgesehen, die ein besonders kleines und im Profil eher zierliches Messer bevorzugen würden. Sondern eben für Anwender, die ein "vollwertiges" und robustes, dabei aber kompaktes und "42a-kompatibles" Messer suchen.


    Besonders gefällt mir die weitgehende Übernahme der "originalen" Spitze mit einem dabei auch noch optisch sehr ansprechenden Ergebnis. Man mag mutig finden, fast die Hälfte der Gesamtlänge der Klinge als Clip-Point zu gestalten, aber man erzielt damit ein sowohl funktionaleres als auch insbesondere optisch viel ansprechenderes Ergebnis als bei einem kurzen steilen Clip-Point wie etwa bei den aktuell angebotenen Cudeman-"Sportmessern".


    Wenn man so etwas dann noch - wie angepeilt - wahlweise mit Rahmenschalen oder geschlossenen Schalen bekommen kann, bin ich sofort dabei!

    Mephistopheles: Hatte Dich verstanden, es ging mir auch eher um Beispiele bei anderen Messern, bei denen dann z.B. auch Griffe gekürzt oder schlanker angelegt wurden oder man sich gescheut hat, die Klingenhöhe beizubehalten, um das Messer nicht "bullig" wirken zu lassen. Kleine Detailanpassungen werden da sicher sein müssen, z.B. wird man schauen müssen, ob man die Länge des Clip-Points nicht ganz leicht anpaßt, da es merkwürdig aussieht, wenn die sich über mehr als die Hälfte der Gesamt-Klingenlänge hinziehen würde.


    Und zum Beispiel bei ER haben sich ja auch über Jahre Anwender ein kompaktes Messer mit "normal" großem Griff gewünscht und hätten ihn dem 3 cm kürzeren Griff für die C-Modelle vorgezogen - letztlich wurden sie ja dann mit dem K9 "bedient"...


    Beim GEK wäre das auch deshalb unproblematisch, weil der Griff nicht allzu lang ist. Viele Hersteller scheuen sich ja aus Geschmacksgründen, ein Messer anzubieten, dessen Klinge kürzer als der Griff ist, zumindest ab einer gewissen Größe. Der GEK-Griff ist aber nur 12 cm lang und würde daher eine rund gleich lange Klinge gut "vertragen".

    Dabei plädiere ich übrigens für eine Modifikation, die primär durch "Kürzen" des GEK ausgeführt wird - und nicht durch ein "proportionales Schrumpfen". Klingenstärke und - höhe würde ich gern soweit wie möglich erhalten sehen, ebenso weitgehend eine einem "Fullsize-Modell" entsprechende Griffkontur.


    Schrumpft man proportional, verschlankt man alles, erzeugt man ein Modell mit ganz eigenen Eigenschaften.


    Andererseits ist erstaunlich, wieviel von eine "großen Messer" erhalten bleibt, wenn man sich weitgehend auf eine Verkürzung der Klingenlänge beschränkt. Martin von BS und ich haben das bei der Entwicklung des MOZ mit 12 cm Klingenlänge aus dem MAX mit 19 so erlebt, beim MOZ wurde die Klingenhöhe und -stärke erhalten, auch der Griff wurde nicht verkleinert, sondern - als Ausgleich für flachere Schalen für verdecktes Tragen - sogar um 5 mm erhöht, die Griffkontur dabei aber erhalten.


    Im Handling entspricht das MOZ dadurch weitgehend einem weit größeren Messer, die Handlage bleibt so "satt" wie beim Vorbild, die verkürzte Klinge bietet - bis auf Freihand-Hacken - fast die gleichen Möglichkeiten wie die längere des Vorbilds. Und auch beim Freihand-Hacken läßt das Messer andere 12cm-Klingen hinter sich.


    Ein Kompakt-GEK wäre daher für mich als kürzeres GEK weit interessanter als eine "zierlichere" Variante.

    Auch ich hab mit Tony vor kurzem über ein solches Modell gesprochen - sowohl aus ausdrücklichem eigenen Interesse als auch aufgrund der Einschätzung, daß ein entsprechend kompaktes Messer aus mancherlei Gründen dem Wunsch vieler Anwender entsprechen würde.


    Die Prinzipien, die Tony aus seinem reichen Erfahrungsschatz abgeleitet und mit dem GEK in ein "ausgewachsenes" Outdoor-Messer umgesetzt hat, lassen sich sehr weitgehend auch in einem Kompaktmodell unterbringen. Seine Ideen zur Griffkontur, Klingengeometrie usw. sind imo modellübergreifend sehr wertvoll.


    Das würde sowohl den Bedarf von Anwendern erfüllen, denen es auf 42a-Konformität ankommt, als auch dem Anforderungsprofil bei Wunsch nach einfachem verdeckten Tragen, eher urbaner Anwendung, normalem Freizeit- und Gebrauchsmessergebrauch usw. entsprechen. Daneben gibt es aber durchaus auch Anwender, die ohnehin für die meisten Anwendungen ein Messer mit geringerer Klingenlänge bevorzugen (Führigkeit usw., Tragen in beengter Umgebung, Fahrzeugen usw.).


    Diese Erwägungen wurden bei einer beträchtlichen Zahl von "Erfolgsmodellen" von Full-Size-Fightern oder Feldmessern aufgegriffen und haben jeweils zur Entwicklung einer kompakten Variante geführt (wie z.B. Randall 15 Airman als Kompaktalternative zum 14er Attack, Green Beret 5.5 als Alternative zum 7er, ER Shrapnel als "verkürztes" Venom, die KA-BAR-Short-Variante des Kampfmessers und, und...). Bei anderen Modellreihen wurden sofort parallel Modelle mit unterschiedlichen Klingenlängen aufgelegt, z.B. bei Becker oder Ranger Knives.


    Ich würde mir jedenfalls eine Kompaktversion des GEK absolut wünschen, nach meiner persönlichen Wunschvorstellung mit knapp 12 cm Klingenlänge, der Wahlmöglichkeit zwischen Kydex und Leder- oder Kombischeide und einer Zukaufoption für geschlossene Griffschalen :). Ich bin ja ein Freund eines möglichst "auf den Punkt" dem Anwenderbedarf (zumindest -wunsch) entsprechenden Angebots, bei der heutigen Angebotsbreite wird das sicher für den Hersteller auch zunehmend notwendig. Das Kompaktmodell würde imo sowohl Neukunden erschließen, denen das bisherige GEK aus den erwähnten Gründen zu groß war, als auch eine Tragealternative je nach Umgebung und Anwendungsprofil demjenigen bieten, der jetzt schon ein "normales" GEK besitzt.

    Ein tolles Ding!
    Und eine Freude zu hören, daß es trotz des Wertes nicht nur "schlummert", sondern benutzt wird.
    WENN Deine Frau mitliest, sperrt sie Dir vermutlich den Seitenzugang zu den "Blauen" :)


    Erst das Dwyer Bowie, jetzt dieses hier, gute Güte :)


    Übrigens gefällt mir Dein Messerständer auch richtig gut :thumbup:!

    Creamneuron: Mit 17 v.H. Chromanteil ist auch Böhler N 690 "stainless" im sprachgebrauchlichen Sinne. Alles ab 14 v.H. Chromanteil läuft gemeinhin unter "rostfrei", ist aber - genauer gesehen - eben entsprechend korrosionsbeständig oder rostträge...

    Für mich ist Leder auch im taktischen Bereich absolut nicht out. Ich hab ja in anderem Zusammenhang schon erwähnt, daß ich zwei Gründe für den derzeit schlechten "Ruf" von Leder bei "taktisch" orientierten Anwendern sehe:
    Mangelnde Qualität mitgelieferter Scheiden aus Nachlässigkeit oder Kalkulation, bedingt durch den zu geringen Stellenwert, den viele Hersteller der Scheide für den "Gesamtnutzen" des Messer zubilligen und
    Vernachlässigung moderner Gestaltungsstandards hinsichtlich variabler Befestigungsmöglichkeiten, Tragesicherheit usw. im Vergleich zu funktional gestalteten Kydex- oder Kombischeiden.


    Man KANN aus Leder durchaus auch taktisch orientierte bzw. - neutral gesprochen - in allen Details funktional und variabel gestaltete Scheiden herstellen. Das passiert nur leider selten.


    Ich habe mal Lederarbeiten eines britischen Sattlers in der Hand gehabt, die für den SAS hergestellt waren - funktional, stabil, rustikal und absolut praxistauglich. Mit der Vermeidung von Zieh- und Kontaktgeräuschen erfüllt Leder einzelne Einsatzanforderungen ggf. sogar besser als Kydex. Andere Kriterien - z.B. ein formstabiler Scheidenmund/Ort mit leichter Auftrichterung usw., lassen sich auch mit Leder je nach Materialstärke und -behandlung erfüllen.


    Insgesamt geht es mir daher viel mehr um möglichst durchdachte Lösungen für die einzelnen Gestaltungselemente als um das Grundmaterial.

    Ein Becker Companion bekommst Du aktuell bei den "Blauen" für nen Fuffi!


    Ansonsten wäre auch noch das Fox Pro Hunter Fixed eine interessante Sache, das hat Bastian "Xpedition" gerade wieder mal im Angebot. Schneidet gut, ist robust, Full Tang, sieht sozialverträglich aus, ist "erklärungsfrei"...


    Ein Glock wird übrigens derzeit hier im TF für 30 angeboten, aber z.B. auch ein GEK 2000 für 135.


    Es ist aber nicht so, daß Du mit nem Glock etwas grundfalsch machen würdest :)

    Das Glock ist eher etwas fürs Grobe, es ist robust, vor allem aber vergleichsweise ziemlich preisgünstig, so daß man es sich als Einsteiger gut leisten kann und es nicht allzu wehtut, wenn man es bei groben Werkzeuganwendungen mal verhunzt. Für viele Anwender ist es sozusagen das gewohnte Messer für die Auto-Werkzeugkiste oder für grobe Basteleien im Garten.


    Es gibt durchaus auch erfahrene Anwender mit großen Auswahlmöglichkeiten, die die Vielseitigkeit, Preiswürdigkeit und Robustheit des Messers schätzen, z.B. Nehberg. Das Glock ist für mich sozusagen die "Uzi" unter den Outdoormessern - nix Feinmechanisches, billig, unempflindlich - aber eben auch keine Bestleistungen in den einzelnen Anwendungsbereichen.


    Die geringe Härte, die ein Abbrechen der Klinge bei groben Feldmesser-Anwendungen gewährleisten soll, bedingt eine nicht so gute Schnitthaltigkeit. Das Messer hat keine durchgehende Klinge, das mindert die theoretische Höchstbelastbarkeit, denen man Full-Tang-Messer z.B. als Klemmkeil, Steighilfe usw. unterwerfen kann. Die schmale Klinge bietet "mangels Masse" Hackleistung beim Batoning, wenig jedoch beim Freihandhacken im Vergleich zu schwereren und meinetwegen 40 mm hohen Klingen anderer Messer.


    Für feinere Arbeiten ist das Messer nicht so gut geeignet wie kürzere Bushcrafter.


    In Deutschland sollte jeder Anwender dann auch über die Frage der 42a-Konformität nachdenken. Viele Bushcrafter sind "erklärungsfrei" mitführbar, das gilt beim Glock nicht, das als militärisch gestaltetes Gebrauchsmesser mit längerer Klinge zudem bei der Anwendung in Gesellschaft nicht allzu "sozialverträglich" ankommt.


    Dafür kann man es richtig rannehmen, auch mal mit nem Stein auf den Rücken hauen (dank relativ geringer Härtung wird da nichts brechen) - und hat man es doch ruiniert, wird es eben ersetzt.


    Bei ähnlicher Klingengröße würde ich ein RD 6 von Ranger Knives oder ein Becker Companion oder sogar ein BK 7 vorziehen, auch die noch zu bezahlen und in den Foren auch aktuell gebraucht günstig zu bekommen. Heftig robuste Full-Tang-Messer mit genug Klingenmasse zum Freihandhacken.
    Darf es auch "ein wenig" mehr kosten, wirst Du für den bezeichneten Bereich kaum etwas Besseres finden als ein GEK 2000.


    Soll es etwas kleiner werden, würde mir ein Sissipuukko M 95 zusagen, oder ein Timberline, wie es derzeit hier im Forum angeboten wird. Oder ein Fällkniven F1...
    Und bei etwas mehr Etat wäre auch ein BR Bravo 1 eine gute Wahl - und "erklärungsfrei" im o.a. Sinne...


    Ein ausgezeichnetes Bushcraft-Messer baut übrigens auch Forumsfreund "Bootsmann"!

    Mir geht es mit dem Griff wie Ama-Ebi. Auch ich habe subjektiv sofort den geschlossenen Griff vorgezogen, Dann kann man sogar kleine Mulden für "Indexing" einsenken :)
    Natürlich muß man sich bewußt sein, daß man dafür eben einige Möglichkeiten des Rahmengriffs aufgibt, die einfache Möglichkeit des Anlaschens, das Hereinpressen der Handfläche in die Aussparungen, das Verwenden als "Hebel" zum Biegen nach Durchführen des Werkstücks durch die Aussparungen usw. Aber letztlich wird - ganz pragmatisch - jeder Anwender DAS wählen, womit er sich wohler fühlt bzw. er besser klarkommt. Die tolle Griffkontur bietet Möglichkeiten für beides!


    Schlagstück/Glasbrecher: Griffschalenhinterkante 2-3 mm verkürzen, hinten unten diagonal ein wenig abschleifen, Hebelkante 2-3 mm zusätzlich verlängern. Bietet bessere Hebelkante und einen länger aus dem Griff ragenden Glasbrecher, bei dem man dann mit der Kante schlagen sollte, nicht mit der Fläche.


    Eine ordentliche hintere Hebelkante hat sich ja auch beim GEK bestens bewährt und ist allemal die bessere Idee als kräftiges Hebeln mit der Messerspitze - bei jedem Messer, natürlich aber erst recht bei einem Messer, das nun mal auch für besonders hohe Penetrationsleistung ausgelegt ist.