Beiträge von Micha M.

    Durch Jennis sehr lobenswertes Engagement haben wir ja seit einigen Jahren die Möglichkeit, russische "Tacticals" - und das in sehr guter Qualität! - aus der Fertigung von Kizlyar auch in Deutschland (...und Österreich :)..) kaufen zu können. Einige von Euch werden wissen, daß z.B. der Stalker 2 zu meinen Lieblings-Einsatzmessern zählt.


    Auch Messer aus Zlatoust, einer russischen "Messerstadt" sind seit geraumer Zeit über Böker oder andere Händler hier zu bekommen. Leider kann aber Jenni aufgrund der sehr restriktiven russischen Messer-Exportbestimmungen viele Produkte nur sehr langsam oder gar nicht bekommen, und bestimmte Messer anderer Hersteller waren regulär in Deutschland bislang gar nicht erhältlich.


    Besonders geärgert hat mich das seit geraumer Zeit betreffend der "Smersh"-Messer der Firma NOKS, die zu den Modellen dieses Herstellers zählen, die durch die Verwendung beim russischen Geheimdienst und militärischen Spezialeinheiten (zumindest, soweit berichtet und in Foren diskutiert wird...)auch im Westen recht bekannt geworden sind. Der Name ist zusammengezogen aus dem Wörtern "SMERt SHpionam" (Tod den Spionen) und bezeichnet ein im WK II von der russischen Armee betriebenes Programm (und Einheiten)zur Ausschaltung von Spionen, Partisanen, Saboteuren - ist also sozusagen ein treffender Name für ein spitzfindiges Instrument zur Spionageabwehr :)



    Es handelt sich dabei um eine Viererserie von Messern im Stil finnischer oder nordrussischer Messer, mit sehr spitzen, stabilen Klingen und Griffen ohne Parierelemente, getragen in Leder-Köcherscheiden mit dem bekannten kleinen Halterädchen.


    Die Klingenlängen betragen 95, 115, 140 und 155 mm bei einer Klingenhöhe an der Hinterkante der Schneide von ca. 20 mm, die Griffe sind identisch und bei einer Länge von 110 mm zwischen 17 und 20 mm (am mittlerein "Bauch" und am Knauf) stark und zwischen 25 (an der Zeigefingermulde) und gut 30 mm hoch (im Auflagebereich). Die Klingenstärke beträgt bei den Modellen 1 und 2 einheitlich 4 mm, die Modelle 3 und 4 sind wahlweise mit 4 oder 6 mm Stärke zu haben. Das Nettogewicht des Smersh 3 (140er Klinge bei 6 mm Stärke) liegt bei 150 g.
    Als Materialangabe habe ich 50X14MF gefunden, der Härtegrad wird mit 56-58 HRC angegeben.



    Bilder und Daten findet man z.B. hier:
    http://www.klyk.ru/index.php?categoryID=231&show_all=yes
    Übrigens hat es sich als völlig erfolglos erwiesen (zumindest in meinem Fall), dort bestellen zu wollen :)


    Trotz des vielleicht ein wenig dramatischen Namens ist das Messer also ein robuster Gebrauchsgegenstand in der Tradition von Finnenmessern - und ebenso vielseitig.


    Nachrichtlich: Es gibt noch ein Smersh 5, das allerdings ganz anders gestaltet und einem herkömmlichen westlichen Messer mit breiter Klinge und Parierelement viel ähnlicher ist.


    Ich fand Smersh 1 bis 4 sehr interessant, weil ich mit dem ähnlich konzeptionierten finnischen Sissipuukko M 95 (und im Kollegenkreis mit dem kürzeren M 07) von Peltonen ausgezeichnete Erfahrungen gemacht habe. Die klassisch orientierte Formgebung ist bei beiden Serien ähnlich, die Materialien modern, die Klingen stark und belastbar, die Detaillösungen an Messer und Scheide modern und praxisorientiert.


    Mal ein paar Daten zum Vergleich: Das M 95 hat bei 155 mm Klingenlänge, 22 mm Klingenhöhe und 5,5 mm Stärke eine Grifflänge von 125 mm, der Griff hat eine relativ einheitliche Stärke von ca. 22 mm und eine Höhe zwischen 26 und 32 mm im Auflagebereich. Es wiegt netto ca. 200 g. Das M 07 hat eine 30 mm kürzere Klinge, die aber leider immer noch einen halben Zentimeter zu lang für die abstruse "42a-Konformität" ist. Es ist differentiell gehärtet und hat im Bereich des Körpers 45 - 50 HRC, im Schneidenbereich 58 HRC.


    Bilder und Daten findet man z.B. hier:
    http://www.durapi.com/produkte/messer.php


    Das Wenige, das ich zum "Smersh" recherchieren konnte, war sowohl hinsichtlich der Faktenangaben als auch insbesondere in der Bewertung sehr unterschiedlich bis gegensätzlich und reichte von voller Zufriedenheit bis zu Geringschätzung. In einigen Systema-Videos habe ich russische Könner sehr fließend und geschickt damit umgehen sehen - zumeist reverse und im typischen Systema-Stil mit einer angestrebten ebenso raschen wie "ultimativen" Beendigung der Auseinandersetzung :) Interessanterweise verzichten ja viele russischen Messer (in besagter Tradition bzw. Orientierung) auf PEs - und ähneln in Grundform und Anwendung damit z.B. auch japanischen Aikuchi und ähnlichen Messern. Daher mag kein Zufall sein, daß z.B. James Williams, der Entwickler des Bugei / CRKT Hissatsu, sowohl Systema als auch japanische Messerkampfformen meisterlich beherrscht und wegen der Anwendung auf sehr engem Raum bzw. in sehr enger CQC-Anwendung und zur Vermeidung am Festlegen von PE an eigener oder gegnerischer Kleidung oder Ausrüstung diese Art von Messern sehr bevorzugt. So kann man das Smersh 3 (oder vielleicht eher das etwas längere 4) sozusagen als "russisches Hissatsu" sehen :)


    Das verlockt jemanden mit meinen Interessen natürlich, sich selbst ein Bild zu machen - nur wie?



    Vor kurzer Zeit bin ich nun mit einem deutschen Händler und Importeur mit guten Kontakten nach Russland (diesmal nicht Jenni) in Berührung gekommen und habe einfach mal angeregt, die Importmöglichkeiten (oder besser: die Exportmöglichkeiten aus Russland...) für diese Messer einmal zu prüfen.


    Das wurde versucht, hat sich im Einzelfall als relativ aufwendig erwiesen - hat aber nun mit einem "Musterstück" geklappt, das heute zur Begutachtung bei mir eingetroffen ist: Smersh 3 mit einer Klingenstärke von 6 mm.


    Ich habe allerdings dem Importeur geraten, insbesondere auch den Import des Modells 2 zu versuchen, im Hinblick auf 42a eben. In den nächsten Tagen werde ich mit dem Messer umgehen und Euch meine Eindrücke schildern.


    Zum Ersteindruck: Der Griff, der deutlich kürzer als der des M 95 ist, liegt sehr gut in der Hand, die Gummimischung mit viel Grip und die dreidimensional ergonomisch gestaltete Form wirken sehr gut zusammen.Ich will gar nicht verschweigen, daß mir ein kleines griffintegriertes PE sympathisch wäre (und sei es auch nur für die Nerven :) ), andererseits müßte es aber schon SEHR heftig zugehen, um von diesem Griff auf die Schneide abzuruschen, zumal vor Beginn der Schneide unten noch ein geriffelter "Sicherheitsbereich" von knapp 15 mm Länge liegt.
    Das Messer ist unter dem Indexfinger balanciert und liegt sehr leicht in der Hand, dabei aber wegen der Form des Griffs und der starken Klinge wirklich "satt", sowohl forward als auch reverse.
    Die Scheide besteht aus Leder mit einer Harteinlage, über die vordere Unterkante des Griffs gleitet ein Rädchen, wie man es vom M 95 kennt, und hält das Messer auch tipup gut fest. Wie beim M 95 hat man ein sicheres Gefühl, kann aber ohne "Gezerre" flüssig ziehen. An der Hinterseite ist eine Gürtelschlaufe, die allerdings nur für Gürtel bis ca. 45 mm Breite reicht. Die Tragehöhe ist sehr günstig, die Schlaufe ist allerdings nicht seitenwahlfrei umsetzbar wie bei der Kunststoffscheide des M 95.
    Auf der Vorderseite ist eine zweite Schlaufe aufgenietet, die ein Durchführen von Gürteln bis ca. 35 mm Breite gestattet. Das ist sehr praktisch, da man entweder das Messer unter dem Gürtel höher oder auch insbesondere mit der Schneide nach vorn hoch am Gürtel tragen kann, um reverse zu ziehen - hier ist ja eine höhere Position sehr günstig.



    Falls Ihr das Messer interessant findet, laßt uns das hier ansprechen. Vermutlich wird der Importeur sich die Mühe mit der ganzen Abwicklung nur machen, wenn er hier auch sozusagen "interessiertes Publikum" erwarten kann. Leider kann ich Euch momentan noch nicht sagen, zu welchem "Kurs" das Messer hier angeboten werden kann. Ich hab auch mit der Vermarktung nichts zu tun, sondern habe nur den Denkanstoß gegeben und kann jetzt immerhin mit dem Muster umgehen, um mir ein eigenes Bild von diesem Meser machen zu können, das allerdings einen recht guten Ersteindruck hinterläßt :)


    Ich persönlich werde mit Sicherheit das Smersh 3 behalten und könnte mir ein 2er als einschneidiges 42a-konformes Gebrauchsmesser durchaus vorstellen. Dabei gebe ich allerdings unumwunden zu, daß nicht allein die Möglichkeit eines modernen Finnenmessers die ausschlaggebende Rolle spielt - das könnte man schon auch mit einem Martiini aus der "Black Line" haben, sogar billiger als mit einem Smersh.
    Aber das 3er wirkt sehr robust, ergonomisch überzeugend - und hat NATÜRLICH auch den Nimbus eines hier seltenen russischen militärischen Gebrauchsmessers...für vielfältigen Gebrauch.


    Bezeichnenderweise hat das Messer übrigens sofort Gnade in den diesbezüglich ziemlich unerbittlichen Augen meiner lieben Frau gefunden :) Sie hat es sofort in die Hand genommen, die schlanke Form gelobt (...solange das nur für Messer gilt, meinetwegen...)und die Handlichkeit sofort positiv angemerkt. Ein guter Start!

    Wieso weniger interessant, Waltan? Finde ich nicht. Ich find es immer spannend, wenn man für einen guten Kurs irgendwo etwas Praktisches bekommt. Stünde Graham drauf, wär's wohl deutlich teurer :)
    Und diese geraden "Meißelspitzen" haben sich doch mit den Jahren immer mehr verbreitet, denk mal an Graham, das Wilson (...und Böker...) Cop Tool, das Becker TacTool, das CRKT McGowan oder das Schanz Epizentrum....


    So etwas habe ich übrigens auch bei den neuen Lindblom-Modellen gesehen, die Durapi vertreibt und die im letzten MM teilweise abgebildet waren.....


    Ama-Ebi und bagheera: Das ist bei unseren nächsten Treffen mit Sicherheit auch zum Kennenlernen mit dabei!


    Das Messer gibt es auch in zwei "42a-konformen" Varianten mit 95 und 115 mm Klingenlänge, falls Du so etas meintest, bagheera! :)


    JB1964: Ja, der Vergleich drängt sich absolut auf, die liegen auch gerade bei mir einträchtig nebeneinander zum Vergleichen :)
    Daten usw. kommen in der Vorstellung, die ich zur systemkonformeren Einordnung bei den "Feststehenden" posten werde.


    Dort dann auch was zu den eventuellen Bezugsmöglichkeiten....

    Heute ist eines der hier nur schwer aufzutreibenden "Smersh 3" bei mir angekommen, die in Russland für Spezialkräfte gefertigt werden - und dann auch noch in meiner "Wunschversion" mit 6 mm starker Klinge. Böööser hagerer Russe, so eine Art "nordisches Hissatsu". Werde das Messer in den nächsten Tagen gern hier vorstellen, hier schon mal ein paar schnelle Vorab-Bilder, weil ich - ehrlich gesagt - auch schon ziemlich gespannt auf das Messer war, von dem ich schon viel gehört und gelesen hatte, das ich aber noch nie in die Finger bekommen konnte...






    Ersteindruck: Sehr gute Handlage trotz "fehlenden" PEs, SEHR griffige Gummimischung am Griff, Balance unter dem Zeigefinger, ein extrem "schnelles" Ding.
    Für meine Verhältnisse ungemein schlank, dabei aber bei 6 mm Klingenstärke trotzdem vertrauenerweckend stabil.
    Lederscheide mit Rädchen funktioniert wie die des Sissipuukko M 95 und hält das Messer auch tipup. Die Schlaufen sind ein wenig schmal.


    So, jetzt geh ich damit ein wenig spielen :)

    Schöne Form, besonders die Klingenform gefällt mir wirklich gut.
    Und Christian "BFG" hat das Messer ja schon ausprobiert - und selbst er hat es nicht ruiniert :)


    Aber die Schalen "gehen für mich gar nicht".
    Die sind sozusagen eher Roy Rogers als John Wayne :)
    Dunkles Micarta, meinetwegen auch noch braune Holzschalen, okay.
    Schlimmstenfalls hätte ich mir auch noch Schalen in einem leicht gelblicheren "Antique-Ivory"-Ton gefallen lassen, wie bei einigen schönen Bark-River-Griffen.
    Aber die hier sind für mich ein echtes K.O.-Kriterium....
    Da könnte allenfalls noch CUSCADI oder Martin von BS helfen, das ist auch eine Überlegung wert....

    Also, mir hat es einen Riesenspaß gemacht, mir die Videos anzuschauen!


    Natürlich hab ich auch ein wenig Zweifel, ob die Bearbeitung nicht die Härtung beeinträchtigt hat - dazu würde mich die Meinung von Leuten wie Juchten, Bullet usw. selbstverständlich auch interessieren.
    Trotzdem macht die ganze Aktion absolut Lust, sich Modifizierungen dieser Art einfallen zu lassen.


    Hatte mir erst unter einer "Gertel" etwas in der Art einer "Schweizer Gertel" vorgestellt, also eine Klinge mit einer abwärts gebogenen Spitze (wie bei der Fiskars Machete oder dem Gerber Brush Thinner...), vielleicht sogar wie die vorn ähnlich einer Sichel gekrümmten Gertel mit Lederscheibengriff aus dem professionellen Bereich.


    Daher war ich einigermaßen erstaunt, als Christian berichtete, das Teil sehe eher wie ein gerader Fleischhauer aus - oder für mich wie ein "Nakiri on Steroids" :). Die gleichmäßig sehr hohe Klinge bietet ja wirklich Platz und Möglichkeit genug für eine ganze Reihe alternativer Modifikationen - ich könnte mir z.B. auch etwas mit einem Entastehaken auf der Rückenseite vorstellen (ähnlich Woodman's Pal), oder eine Art großes Reverse-Tanto....Spannend fände ich auch die Kombination mit einem noch längeren Griff, in der Art eines Axtstiels meinetwegen. So etwas habe ich schon an einem nepalesischen Haumesser gesehen - kurz gefaßt, kann man es nutzen wie ein Camp Knife, hinten gefaßt hat das Ding dann maximalen "Impact" :)


    Jedenfalls wieder mal anregend, interessant und kurzweilig! :thumbup:
    Danke, Christian!

    „abgehackt“ ist Arabisch und bezieht sich auf die Strafe für Diebstahl :)


    Vermute, es ist ein nicht zu steiler Winkel zwischen Haupt- und Sekundär-(oder Vorder-)Schneide gemeint.
    Da gibt es ja richtig steile "Meißel" wie meinetwegen das ER T 3000...
    Das hier so penetrationsfreundlich zu machen, spricht auch eher für Backup-Überlegungen als für ein maximal robustes Tool....

    Interessanter Aspekt: Während in der Diskussion um das GTK die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer sozusagen alles außer Kydex als "gestorben" erklärt, fordert hier der Tester ausdrücklich eine Scheide aus Cordura (denkbar natürlich auch bei gleichen Trageoptionen aus Leder, denke ich...). Für mich immer noch der vernünftigste Weg: Beides wird von bestimmten Anwendern jeweils deutlich vorgezogen, also beides anbieten, und zwar alternativ.


    Was mir im Review fehlt, sind ein paar Daten. Leider ist die Informationspolitik von Eickhorn ja nicht so aktuell, so etwas dem Interessierten auf der eigenen HP anzubieten, die sich ja noch immer "in 2009" befindet. Über Messer wie das GTK findet man in diesem Forum weit mehr als woanders :), andere Neuerscheinungen wie Tonys Jagdmesser ode eben auch das "Ranger" lassen sich nur in Fachmedien-Artikeln und mit detektivischer Sucharbeit ein wenig "aufklären". Vielleicht wird das nach dem aktuellen Umzug besser :)
    Klingenstärke, Klingen- und Gesamtlänge, Griffstärke, Netto- und Bruttogewicht würden das Review abrunden.


    Das Messer selbst scheint einigermaßen inspiriert von BM Nimravus, Blackwater usw., außerdem erinnert die ganze Gestaltung sozusagen an einen "fixen Folder", um das mal untechnisch so zu nennen, Vergleiche zu Messern wie einigen Foldern von H&K / Benchmade sind schnell gezogen. Was mir gefällt, ist das Einmitten der Spitze in der Längsachse trotz Modified-Tanto-Spitze. Andererseits verschlankt das den vorderen Klingenbereich so, daß der Stabilitätsvorteil der Tanto-Spitze nicht fortbesteht und reines Designelement wird. Man fragt sich, warum man für das Messer nicht zumindest bei den Protos alternativ mal den Böhler 110 ausprobiert. Im Feldbereich wird meist zur Erlangung einer robusten Schneide die Schärfe eh nicht ganz ausgereizt, so daß die vieldiskutierte "Grobstruktur" des D2 nicht wirklich entscheidend wäre - und man würde im Spitzenbereich bei richtiger WB mehr Bruchstabilität erlangen, denke ich.


    Die flachen Schalen gefallen vielleicht nicht jedem Anwender, das Rough-Grip G10 ist aber ein wirklich sehr griffiges Material, ich verwende ja ganz ähnliche Schalen am GTK-Proto und komme sehr gut damit klar. Die flache Ausführung kantet natürlich ein wenig mehr als ein runder Griff, andererseits wird im professionellen Bereich ohnehin weit überwiegend in Handschuhen gearbeitet, das reduziert diesen Effekt deutlich. Und die flache Form verhindert das unerwünschte "Rollen" in der Hand und trägt zudem bei verdecktem Tragen auch weniger auf als ein stärkerer runder Griff. Ich finde daher, das kann man durchaus so lösen.


    Über das Vorziehen des Wellenschliffs kann man sicher lang diskutieren. Das Messer ist ja ausdrücklich weniger als Backup denn als Werkzeugmesser gemacht, die aggressive Reißwirkung im vorderen Teil würde ich eher damit verbinden. Man muß auch durch Praxiserprobung herausfinden, ob es wirklich günstig, die Zahnung wirklich bis ganz vorn zur Sekundärspitze zu ziehen. Die ist normalerweise der schärfste Punkt des Messers und hervorragend geeignet zum Aufschneiden flächigen Schneidguts....aber nur, wenn das nicht durch die unmittelbar dort ansetzende Zahnung nicht eher ein Reißen wird. Man wird das sehen. Wenn das wirklich konzeptionell so eine Art "militärischer Bushcrafter" werden soll und nicht primär ein Backup, könnte diese Verteilung bei einigen Funktionen wie Nahrungszubereitung usw. ggf. störend werden.

    Die 3D-Griffschalen sehen gut aus, eben bis auf die Farbe...Erinnern ein wenig an Reeve.


    Insgesamt bringt die neue "Kooperationspolitik" von Böker derzeit SEHR interessante Zusammenarbeit mit arrivierten Messermachern und im Ergebnis einige sehr interessante und dabei erschwingliche Modelle.


    Ganz objektiv muß man die Kooperationen mit Anso, Voxnaes, Mosier, Krein, Skellern, Beshara, Kressler oder Blackwood mit Interesse zur Kenntnis nehmen, finde ich. Das bringt Custom-Gestaltungen in einiger stilistischer Bandbreite in den bezahlbaren Serienmesser-Bereich.


    Auf das Kressler werde ich wegen des leidigen "Overkills" meines Bestands in dieser Typenklasse wohl verzichten, das Small Trigonaut und das Pocket Bowie könnte ich mir allerdings gut im Bestand vorstellen.
    Die sind ja klein, da wird sich schon noch ein Plätzchen finden :)

    MOD Dieter CQD Mk VI "Stinger", wieder mal von n8kastl.


    Kam ohne Scheide (die serienmäßig eh nicht sooo berühmt ist), kriegt also beizeiten ein neues Kleidchen von "Kydex-Werner" aka Wernersen von Kytac :)


    Deal lief wie gewohnt "auf Schienen", absolut zuverlässig.


    Hatte schon mal freundlicherweise als Leihgabe von Michl aka kmk nen "Stinger" hier, im Vergleich mit dem großen Bruder, dem Mark V "Atac Fighter", zur Konzeptionierung meines BS "Tiger".


    Während das Mark V letztlich die Ansatzpunkte für gewünschte Änderungen bot, die zum "Tiger" führten, hat mich damals das Mark VI sofort angesprochen - Freund Ama-Ebi übrigens auch. Angeblich ist es dem damaligen MOD-Firmenchef Jim Ray ähnlich gegangen: Der soll, so wird in US-Foren zumindest geschrieben, bei der Markteinführung davon überzeugt gewesen zu sein, der "Stinger" werde ein großer Verkaufserfolg, jedenfalls deutlich erfolgreicher als der "Atac Fighter" - und soll ziemlich erstaunt gewesen sein, daß es anders herum kam.....


    Jetzt hat Micha also neben dem "Tiger" als eigener Version des "Klingonendolchs" auch noch einen "Mini-Klingonen" zur Auswahl :).......Sch...Sucht!

    Tolles Ding, Raban!
    Kannst Du das vielleicht mal in direkter Draufsicht abbilden? So kann man schlecht abschätzen, wie lang der Griff ist, wegen der perspektivischen Verzerrung auf dem Bild.
    Erinnert natürlich an ein Hissatsu, funktioniert wahrscheinlich auch mindestens so gut :)
    Willst Du hinten ne Handschlaufe dranmachen, als zusätzliche Sicherung, weil es ja kein PE hat?


    Brock macht wirklich schöne Sachen, das Bear Kiridashi oder sein Persian würden mir auch noch gefallen :)
    Aber Deine Neuerwerbung hat wirklich auch was :thumbup:

    Ach....es gibt doch auch sehr angenehme Formen von Praxiserprobung. Solange er nicht versucht, EPA-Kekse damit zu penetrieren :)


    Hier mal ein Bild von einem SEHR angenehmen Praxistest: GTK im harten Einsatz bei der Nahrungszubereitung, wichtiger Faktor im Felde...
    Ich LIEBE den langen Wellenschliff :)



    Spaß beiseite :) : Wenn ich ein Messer praxiserprobe, nehm ich es möglichst wirklich IMMER mit und versuche auch, ALLE anfallenden Schneidarbeiten damit zu machen. Umso schneller und genauer lernt man es kennen. Hier natürlich nicht an den Leistungsgrenzen...

    Astreines Duo!
    Schon das kleine Ringmesser hat mir ja sehr gut gefallen, aber der "Bushcrafter" ist echt der Hammer!
    Das sieht absolut professionell aus, außerdem sehr harmonisch, das ist wirklich "aus einem Guß".
    Gesamtform, Detaillösungen, Finish - paßt!


    Kompliment! Wünsche Dir viele Jahre zufriedenen Gebrauch!

    Nun, in Kydex macht es sich jedenfalls gut :)


    Da Tony ja auch schon ein paar Sachen aus der Praxiserprobung vorgeführt hat und es hier ja einiges Interesse an der Kydexscheide gibt, zeige ich Euch hier mal ein paar Tragepositionen. Nebenbei hab ich mal wechselweise die "serienmäßigen" Griffrahmen und geschlossene Schalen angeschraubt. Die ausgezeichnete Griffkontur, die Tony gestaltet hat, entfaltet ihre Vorzüge nicht nur bei Rahmenschalen, finde zumindest ich persönlich. Und da es immer Anwender geben wird, die einen konventionellen geschlossenen Griff vorziehen, probieren wir natürlich auch das aus!


    Außerdem ist wechselweise die serienmäßige Corduraschlaufe und ein TekLok montiert. Da ich das Messer am Einsatzkoppel mit der Hauptschneide nach vorn trage (und den Andruckpunkt für den Daumen an der Scheide daher nicht nutze) gefällt mir besonders gut, daß man die Scheide beim Ziehen trotzdem nicht übermäßig mit anhebt: Die Oberkante des Kydex-Trägers der Schlaufe stößt an die Unterkante des Koppels.


    Vor dem Start:



    Und angezogen...



    Aber jetzt RICHTIG angezogen, nämlich mit Weste :)



    Auch direkt an der Weste trägt es sich gut, hier auf die Schnelle mit TekLok, normalerweise flach geschlauft





    Natürlich auch am Zivilgürtel unter einer Jacke oder Feldbluse....Momentan sitzt die Proto-Scheide noch sehr hoch, für die gezeigte Trageweise zum Ziehen im Reversegriff ist das günstig, für andere Trageweisen ist die Lösung in Arbeit :)



    Insgesamt eine Freude, mit dem Messer umzugehen :)

    Finde es sehr gut, daß Du das bedacht hast. So weit sind einige Serienhersteller nicht :)
    Für die "Stressfestigkeit" beim Griff spielt der zusätzliche Platz keine Rolle, man kommt auch im Winter in den Griffring, außerdem reduziert das bei einigen Anwendern auch die Angst, im Notfall nicht aus dem Ring herauszukommen, z.B. bei Stürzen usw.
    Wie ist denn die Handlage oben hinten an den Kanten? Da könnte ich mir so eine Lösung wie bei Reeve mit gerundeten Kanten gut vorstellen, falls man so etwas selbst hinbekommt.
    Bei den Kampfkunstklingen aus Nepal, die ich mal getestet habe, war der Klingenrücken auch so "dachförmig" gerundet.
    Sieht sehr harmonisch und irgendwie "organisch" aus und würde im Griffbereich nicht an den Kanten so eindrücken...