Beiträge von Micha M.

    Danke, Carsten! Hatte Deinen Hinweis übersehen.
    Man könnte natürlich längere Schalen draufmachen lassen, dann muß aber auch eine neue Scheide dazu, falls sich der Liner nicht kürzen und das Messer in die Cordurahülle auch mit längeren Schalen einführen läßt.


    Insgesamt "klingt" das natürlich alles ziemlich nach etwas aus dem TOPS-Sortiment: Kohlenstoffstahl, Beschichtung, Kydexscheide, allroundtauglich...Mal mit Dollarpreisen aus dem Angebot von knifesupply:
    Cochise 140, http://www.knifesupply.com/esh…pand.asp?ProductCode=TP55
    Commanche Hawke 140, http://www.knifesupply.com/esh….asp?ProductCode=TPCOHK01
    Shadow Hunter 130, http://www.knifesupply.com/esh…pand.asp?ProductCode=TP99
    Sudden Impact 165, http://www.knifesupply.com/esh…asp?ProductCode=TPSUDIM01
    Wortac 140, http://www.knifesupply.com/esh….asp?ProductCode=TPWOR501


    Alternativen, falls es es auch rostträge sein darf:: Fixes Fox Hunter oder ein Lionsteel, hat auch eine hohe und relativ wuchtige Klinge, Leder weg, Kydex drum...
    Fürchte nur, es darf auch beim Verkauf schon keine Lederscheide dabei sein...
    Dito für den Anza Tracker, da müßte die Lederscheide auch durch Kydex ersetzt werden...


    Schon mal an ein KA-BAR Warthog oder ein Ontario GenII in der kurzen Version nachgedacht? Kurze, bullige und daher auch noch für leichtes Hacken geeignete belastbare Klingen...Weiß nur nicht, ob die Cordura-Scheiden evtl. Lederbesatz haben....Außerdem sehen die ziemlich "tactical" aus.

    Da mußt Du schauen, ob die ab Vorderkante Choil messen oder ab Schalenende...falls es 42a-konform sein soll.
    Ansonsten sehr praxistaugliches Messer, das RD-4 ist mordsstabil, viertelzöllig und Full Tang...
    Hatte ein RD-9, eines der robustesten Messer, mit denen ich je umgegangen bin.
    Das RD ist allerdings vielleicht als EDC ein wenig "üppig", kommt auf die sonstigen Tragegewohnheiten an.
    Rückenhoher Anschliff, Kohlenstoffstahl - Abstriche bei der Schneidleistung ergeben sich natürlich aus einer viertelzölligen Klinge, dafür kann man mit dem RD aber auch freihändig einigermaßen hacken - keine Selbstverständlichkeit für ein derart kurzes Messer.


    Gut vorstellen könnte ich mir übrigens auch ein Blade-Systems MOZ, das geht ja in eine ähnliche Richtung wie das RD-4

    Mal für einen kleinen Nachtrag hochgeholt:
    Habe mittlerweile ein Video gefunden, in dem die Griffkonstruktion sichtbar wird.
    Es handelt sich um eine Full-Tang-Konstruktion (also in Klingenstärke und voller Breite), auf die rechts und links Schalen aufgesetzt und mit dem Griff fest verbunden werden, also ähnlich Micarta oder G10 meinetwegen, nur hier eben auch aus Stahl.


    Der Charme bei der Sache ist für mich, daß man so für das gesamte Messer ein einheitliches Finish erzielen kann. Da man es nicht nur schwarz beschichtet, sondern auch in einer gestrahlten Version bekommt, wäre es z.B. ohne vorheriges Entfernen des alten Finishs wohl auch möglich, ein einheitliches Wunsch-Finish hier irgendwo "nachrüsten" zu lassen. Ich könnte mir so etwas z.B. komplett in Tiger Stripes, einem Tarnmuster in Wunschfarben oder natürlich mit diesem hammermäßigen Skull-Camo ganz nett vorstellen, daß Beisser uns mal an einem Horton gezeigt hat :)


    Und zu schwer ist es mit den 170 oder 180 g ja nun durch die Stahlschalen auch nicht geworden.

    Es hätte mir auch erheblich besser gefallen, wenn der Erl einfach ein wenig verjüngt worden wäre und sie dort ein Gewinde eingeschnitten hätten, auf das der Knauf gedreht wird. Auch dann hätte man den Griff zum Reinigen oder Ersetzen abziehen können. So hätte man das Messer selbst bei Schäden am aufgeschobenen Griff behelfsweise weiter verwenden können, außerdem schätze ich die mechanische Belastbarkeit dann natürlich auch weitaus höher ein.


    Abgesehen davon: ER arbeitet ja ziemlich weitgehend mit "Standardisierung", insbesondere auch bei Scheiden und Griffen. Die Griffe von Suppressor, ADRA und Praetorian z.B. haben aber ohnehin Sonderformen, sie werden weder aus dem gleichen Forprene-Material noch in den gleichen Maßen hergestellt wie der große oder auch der kleine ER-Standardgriff. Man hätte also durchaus überlegen können, ob man nicht lieber Halbschalen gut abnehmbar anschraubt.


    Insgesamt hätte es also Möglichkeiten gegeben, das mechanisch belastbarer zu lösen. Insbesondere beim ADRA wäre das konsequent gewesen, da dieses Messer - da stimme ich Christian ebenfalls voll zu - eben nicht ausschließlich als Waffe konzipiert ist (wie der Suppressor, der für Werkzeuganwendungen kaum einsetzbar ist, aber die EINE Sache hervorragend macht, für die er gemacht ist - Löcher in Leute zu stechen, auch wenn die sich frecherweise dick und stabil anziehen, um das zu vermeiden), sondern auch als vollwertiges Einsatzmesser verwendbar ist.


    Bei einem Dolch ist das ja keineswegs selbstverständlich, man denke an Fairbairn-Sykes usw.
    Die Vielseitigkeit und Belastbarkeit der Klinge lobt auch Christian ja ausdrücklich.

    Die Schärfe bei meinen eigenen ERs - und denen im Kollegenkreis - war tatsächlich bislang völlig unterschiedlich, selbst bei Modellen des gleichen Typs. Mein Col Moschin war SEHR scharf, der Suppressor SEHR stumpf (auch schon unter Beachtung der sehr breitschultrigen Klingengeometrie betrachtet!), Shrapnels und Fulcrum Cs hatte ich schon sehr mäßig bis sehr gut geschärft "out of the box" in den Fingern.
    Daß die Feldmesser nicht die gleiche Schärfe haben wie die Fighter (um eine robustere Schneidkante zu erzielen, die auch härteren Werkzeuganwendungen standhält), versteht sich. Bei allen ERs konnte man aber durch professionelles Nachschärfen noch einige Reserven erschließen.

    Mal Klartext:


    Es sind zwei grundsätzlich verschiedene Dinge, durch die Vorschläge hier - oder meinetwegen auch durch darüber hinausgehendes direktes Engagement - den Hersteller in die Lage zu bringen, eine ANGEMESSENE Lederscheide anzubieten (A) oder eine den Kunden offenbar nicht vermittelbare "Zwangskauflösung" zu vertreten statt einer praxigerechten und kundenfreundlichen "Optionslösung".


    Ich halte Leder für praxistaugliche Scheiden NICHT für tot. Leder ist eigentlich ein tolles Material, bringt kein Ziehgeräusch, deutlich weniger Kontaktgeräusch beim Anstoßen anderer Ausrüstung, Umgebungsgegenständen usw., ist robust und gut zu verarbeiten. Nicht umsonst ziehen Spezialeinheiten textile oder Lederscheiden zuweilen nach sorgfältiger Abwägung reinen Kydexmodellen vor. Ich hatte mal Gelegenheit, mir hervorragende Lederarbeiten anzusehen, die ein englischer Sattler für die SAS anfertigt (und für einzelne deutsche SEen).


    Blöderweise hat man allerdings vor etwa 70 Jahren aufgehört, Erkenntnisse und Entwicklungen zu taktischen und ergonomischen Anforderungen, insbesondere auch die hier immer wieder angesprochenen heute bei Praktikern ganz selbstverständlichen Erwartungen an variable Trage- und Befestigungsmöglichkeiten, bei der Konstruktion von Serien-Lederscheiden auch nur ansatzweise mitzuverfolgen. Die Dinger sehen heute noch immer so aus wie 1940. Siehe die hier vorgestellte Scheide. Innovation und Überlegung ist in die Detailgestaltung von Cordura-, Kombi- und Kydexscheiden eingeflossen.


    Man kann eine Scheide aus Leder durchaus so gestalten, daß man sie seitenwahlfrei auf verschiedenen Tragehöhen tragen, TekLoks oder MOLLE-Loks befestigen, sie an taktische Oberschenkelholster anschlaufen, wahlweise diagonal, tipup, tipdown tragen kann und, und.....


    Nachdem Werner - offenkundig mit einer gewissen "Sprecherlaubnis" des Herstellers - das hier verlautbart hat, darf ich ja auch einen Ton dazu sagen. Die Vorschläge sind unterbreitet und wurden sehr offen aufgenommen. Man kann also die Hoffnung haben, eine Lederscheide für das Produkt zu bekommen, die in der Variabilität von Tragepositionen und Befestigungsmöglichkeiten einem modernen Kombischeidenmodell entspricht, einzelne Features zu verschiedenen möglichen Lok-Montagehöhen usw. können sogar ne Nummer besser werden...


    Soviel zu A), sozusagen....


    Zu B) kann ich allerdings immer noch nicht nachvollziehen, warum ein Anwender unbedingt eine Scheide kaufen muß, die er nicht haben will. Ich kann kaufmännisch den "Zwang" dazu weder für den Kunden noch für die Kalkulation des Herstellers verstehen. Es muß möglich sein, einen Basispreis für das Messer allein zu kalkulieren und bei einer Optionslösung mindestens zwei Varianten anzubieten:
    1. mit (preisgünstigerer) Lederscheide - aber dann eben (...ich hoffe es immer noch...) mit einer, mit der man etwas anfangen kann und die unter den angesprochenen Aspekten eine echte Alternative zu Kydex sein kann;
    2. mit einer Kydexscheide wie in der Konzeption entwickelt.
    Es muß doch möglich sein, wahlweise je nach Kundenwunsch dem Messer die eine ODER die andere Scheide beizustellen! Schließlich dürfte es doch auch möglich sein, eine einzelne Scheide nachzukaufen, oder nicht? Also wird man das doch wohl auch getrennt kalkulieren können...


    Es ehrt Werner, daß er hier so moderiert und sich für den Hersteller einsetzt. Freundlich ihm gegenüber ist allein schon der Preisunterschied zwischen dem Preis mit Lederscheide und dem mit der (unsäglich ZUSÄTZLICHEN) Kydex überhaupt nicht!! Wer die Kurse kennt, kann sich für die 51 Euro beliebig ne Custom-Kydex genau nach seinen Vorstellungen bauen lassen.


    Ich sehe die Entwicklung also mit positiven UND negativen Aspekten:
    Man wird hoffentlich ein praxistaugliches Lederscheidenmodell bekommen können - aber ich will das Ding noch immer nicht "zwangskaufen", wenn ich individuell Kydex vorziehe und keine zwei Scheiden für das Messer haben will.


    Ich möchte mit meiner offenen Stellungnahme hier niemanden verärgern. Außerdem lege ich Wert darauf, hier nicht als Sprachrohr des Teams zu fungieren, sondern allein als sachkundiger Anwender und Messerkäufer.


    Und obwohl ich mich natürlich über jeden Anwender freuen würde, den die von mir vorgestellte Konzeption einer Lederscheide vielleicht sogar so weit überzeugt, daß er sich für sie entscheidet, finde ich die "Zwangsbeglückung" mit dem Ding, so gut es hoffentlich auch wird, absolut falsch und nicht kundenfreundlich.

    Nun, wir kennen einige dieser "Streitpunkte" ja fast alle seit Jahren aus der unendlichen Diskussion "D2 für Haumesser". Mit Sicherheit hat es auch einige Modelle mit nachlässiger Wärmebehandlung oder unpassender Dimensionierung gegeben, die deutliche Leistungsunterschiede auch schon im Normalbereich gezeigt und teilweise dann auch Schaden genommen haben.


    Das sehr sorgfältige Herstellungsverfahren des Böhler K110 und die offenbar auch sehr gleichmäßige und erfolgreiche Wärmebehandlung haben hier aber bei einem Messer von knapp 5 mm Klingenstärke immerhin eine Biegebelastbarkeit bei Scherkraft erbracht, die Waltan eindrucksvoll demonstriert hat. Bei 130 -150 kg "Steiglast" bei Benutzung als Kletterhilfe ist selbst beim bekannt robusten Fulcrum Bajonett von ER das Limit nahe.


    Offenbar ist auch die Karbidbildung in entsprechend tolerablen Größen geblieben und der Schliff ordentlich ausgeführt, da die im Gebrauch befindlichen GEKs ja nach Bekunden vieler Anwender durchaus rasieren. Wozu würde man das noch feiner ausgeschliffen und noch schärfer wollen, wenn man gleichzeitig ein ultrarobustes Messer für grobe Outdooranwendungen haben will? Mehr als die hier ja ganz offenkundig erreichte Rasierschärfe wäre da zuweilen zu empfindlich...


    Also bewegen wir uns hier im "Reservenbereich", der seit Jahren die "Werkstoffkundigen" offenbar viel mehr interessiert als die "Anwender".


    Trotzdem finde ich absolut legitim, sich ein Messer entweder mit anderen Gestaltungsdetails oder aus anderem Material zu wünschen, mehr hat Inferno doch gar nicht getan. Wenn ich z.B. bei Modellen von Blade-Systems die Wahl habe, etwas aus D2 oder O-1 herstellen zu lassen, entscheide ich selbst mich ja auch fast ausschließlich für O-1. Nicht aus allgemeiner Ablehnung des D2 als Klingenmaterial (ich habe auch Messer daraus...), sondern aus Bevorzugung des Kohlenstoffstahls mit seiner hervorragenden (Nach-)Schärfbarkeit und seiner sehr guten Elastizität. Und damit sind weder Inferno noch ich allein in der Szene - denkt an all die ungezählten Bushcrafter, die man trotz Nässe und Schmutz und schlechter "Versorgung" der Messer sehr oft aus dem empfindlicheren Kohlenstoffstahl fertigt.



    Wenn er sich mit Full Tang wohler fühlt, steht er doch damit keineswegs allein da, auch diese Diskussion kennen wir zu den verschiedensten Modellen seit Jahren. Ich besitze selbst eine größere Zahl von Full-Tang-Messern...
    Wenn es ihm auf besondere Gewichtsersparnis nicht ankommt und der "Montagevorteil" für Stockmontagen usw. für ihn nicht wichtig ist, wird er das ebenfalls mit vielen Anwendern teilen. Zudem ist auch legitim, aus haptischen Gründen entweder eine volle Beschalung (also einen herkömmlichen Griff) zu bevorzugen - oder meinetwegen zum Erhalt der besonderen haptischen Merkmale (Einpressen der Hand in die Vertiefungen) auf einen vollen Erl ausgeparte oder eingemuldete Schalen aufzusetzen. Schließlich sind ja nicht alle "vollen" Griffe automatisch "falsch", oder?


    Nach Aufgeben der Integralbauweise könnte ich mir daher durchaus das GEK in einer Full-Tang-Bauweise alternativ vorstellen. Warum eigentlich nicht? Und ich kann mir durchaus vorstellen, daß das dem Messer auch Anwender erschließen würde, die zwar die hervorragende Klingengeometrie oder die Griffkontur schätzen, aber - aus welchen Gründen auch immer - sich mit weiteren "Stabilitätsreserven" (...und wenn man sie ums Verrecken nicht ausnutzt...) oder einfach mit einem konventionelleren Griff wohler fühlen.


    Daher sehe ich Infernos Posting nicht als "Angriff", sondern als einen Denkanstoß für eine Modellvariante. Warum denn nicht auch noch ein GEK mit Full-Tang und meinetwegen aus Böhler N690 oder eben einem Kohlenstoffstahl wie O-1???


    Das wertet das jetzige Modell nicht ab, sondern bedient auch die Anwender mit anderen Präferenzen.

    Kleiner Nachtrag: Habe mir mittlerweile auch die Tests des Becker BK-9 und des Kizlyar Phoenix Combat angeschaut.


    Der Versuchsablauf mit dem Phoenix ist identisch mit dem beim ADRA, das erhöht die Objektivität des Versuchs.
    Die Ergebnisse beim Becker entsprechen völlig meinen eigenen Erfahrungen damit bei umfangreichen Haumesser-Vergleichstests, die beim Phoenix meinen Praxiserfahrungen mit meinem Stalker 2, zu dem ich ja ebenfalls schon mehrfach hochzufrieden gepostet habe. Die entsprechenden Empfehlungen würde ich also sofort "mitunterschreiben".


    Übrigens interessant: Der einzige "Punktabzug" bei dem Kizlyar resultiert ganz offensichtlich aus exakt dem Punkt, den ich auch als einzige "Schwäche" des Stalker gesehen habe - einer zwar sehr robusten und gut gearbeiteten Lederscheide, die jedoch hinsichtlich Ziehen ohne Lösen von Zusatzsicherungen und Variabilität von Trage- und Befestigungsmöglichkeiten verbesserungsfähig wäre (...oder ggf. als Option eine entsprechende Kydex- oder Kombischeide neben sich stehen haben müßte...).

    Wir kennen ja alle die Art von "Messertests", in denen tatsächlich nur so lange allerlei abseitiger Unfug mit einem Messer angestellt wird, bis man es endlich zerstört hat und sich darüber mokieren kann, daß es frevelhafterweise nach Beschuß mit einer Sprenggranate dann doch in Stücke bricht....Daß außer der allgemeinen und meiner persönlichen Dummheit und meinem Übergewicht auf Erden nichts unzerstörbar ist, überrascht mich dabei leider überhaupt nicht mehr.


    Was ich HIER gesehen habe, hat aber mit diesen nicht ernstzunehmenden pubertären Spielchen nichts zu tun, ich finde die durchgeführten Tests interessant und angemessen und habe bei vielen Statements des Testers eine sehr differenzierte und sachgerechte Argumentation festgestellt.


    Es geht dem Tester hier nicht darum, eine bestimmte Marke schlechtzumachen. Positive Teilergebnisse werden immer wieder hervorgehoben, negative Ergebnisse vernünftig dagegen abgewogen. Das Vorbringen erfolgt dabei ganz offensichtlich nicht, um ER "herunterzuputzen", sondern zielt stets auf bestimmte technische Detailgestaltungen ab, die Schwächen gezeigt haben.


    Verwendung, in Maßen auch mißbräuchliche Verwendung, oder sonstige Belastung im Grenzbereich muß nicht unbedingt das "normale Tagesgeschäft" wiederspiegeln, sondern schafft einfach einen Eindruck von den Belastungsgrenzen und bringt z.B. auch bei hartem, realistischem Gebrauch die Sicherheit, daß das Messer auch darüber hinaus noch über Leistungs- bzw. Belastungsreserven verfügen würde und den Einsatz also unbeschadet überstehen wird.


    Bei Einsatzmessern kommt hinzu, daß es im Wesen ihres Anwendungsbereiches liegt, gerade auch grenzwertig und/oder mißbräuchlich verwendet zu werden. Darauf sind sie, manche zumindest angeblich, ja konstruktionsmäßig gerade auch eingerichtet. Wenn man tatsächlich mit einem Messer ausschließlich schneidet und eben NICHT hebelt, hackt und möglicherweise auch mal wirft, macht ein viertelzölliges Einsatzmesser wohl auch wenig Sinn...


    Bei den Anwendungen in den Tests ging es imo NICHT darum, einfach nur Gewalt gegen das Messer auszuüben, bis man es zerstört hat - sondern seine Belastbarkeit als Einsatzmesser auszuloten, meinetwegen teilweise auch im Hinblick auf die angesprochenen Reserven. Ich hab auch schon auf Messern gewippt oder Klimmzüge daran gemacht, auch mit vielen geworfen - nicht um sie "endlich" kaputtzukriegen, sondern um festzustellen, daß sie das aushalten und dann eben auch Auftreffen auf harte Gegenstände, Anprall, Hacken usw. schadlos überstehen werden.


    Die Analyse zum Schaden beim ADRA halte ich für fair und technisch zutreffend. Tatsächlich kann man einen Knauf belastbarer fixieren als bei der Lösung beim ADRA oder meinetwegen auch der dünnen Schraube beim Suppressor. Und mit meinem Kizlyar Stalker 2 habe ich ebenfalls Dutzende Male ohne jeden Schaden geworfen, das Messer hat einen Gummigriff und ist natürlich ebenfalls höher ausgehärtet als ein "geeignetes" Wurfmesser.


    Ich glaube, daß Maurizio und Mauro sich die Tests mit viel Interesse anschauen werden - und bin selbst gespannt auf weitere...

    Viel Spaß mit dem Pentagon, Ghost! :)
    Ich finde es sehr handlich, wirksam und vielseitig.
    Mir ist auch noch nie passiert - auch nicht bei Durchstichversuchen - daß ich nach vorn weggerutscht wäre.
    Der Griff ist auch ohne PE sicher genug. Zusätzlich beginnt der Anschliff ja auch erst ein wenig weiter vorn.
    Schönes Backup, aber weitaus vielseitiger. Eben schnell bei der Hand für alles, bei dem man etwas richtig Scharfes (und Spitzes :) ) brauchen kann.

    Nur zur Klarstellung: Selbstverständlich trete auch ich dafür ein, daß man Soldaten in so einer Mission mit allem ausstatten MUSS, das taktisch erforderlich ist. Bei jeder anderen Entscheidung MUSS die Reaktion der Bürger eigentlich sein, die Politiker bei der nächsten Wahl daran zu erinnern, daß sie lieber ganz bewußt Menschen haben sterben lassen, als sich einer politisch vielleicht "unhübschen" Realität zu stellen!


    Übrigens gilt das nicht nur für das Material, sondern auch für die Einsatzstrategie. Wir nehmen ja seit Jahren da Ungeheuerliches hin: Politiker, die eigentlich gar nicht so genau wissen (wollen), wie denn z.B. Gewaltanwendung dort rechtlich zu bewerten ist - und Kameraden, die dort ihr Leben (und angeblich unsere Freiheit) verteidigen, erst mal zu Beschuldigten in hiesigen Strafverfahren machen. Und die Überlegung, nach welchem Recht denn dort zu entscheiden ist, ist ja noch immer nicht ausgestanden, längst nachdem es dort reihenweise zu Vorfällen gekommen ist, die eine sofortige Klarstellung SPÄTESTENS erfordert hätten.


    Ein Polizeiführer, der das Leben der ihm im Einsatz anvertrauten Kräfte - und Dritter - auf Dauer bei einer so unklaren Rechtslage so bedenkenlos zu Markte tragen würde, wäre eine unmögliche Vorstellung.


    Mein Einwand bezog sich allerdings darauf, daß auch bei bestmöglicher Ausstattung und taktisch bester Einsatzkonzeption sowohl die Kameraden als auch alle anderen Beteiligten furchtbarerweise ganz sinnlos geopfert werden, wenn in einigen Jahren die Truppen dort abziehen (weil der Westen es "satt" ist) und die Politiker dann lediglich schulterzuckend hinblicken und das Versagen der politischen und gesellschaftlichen STRATEGIE dann damit verbrämen, man habe es schließlich ehrenhaft versucht....Und bislang hat mir noch niemand erklären können, wie man die hehren politischen Wunschvorstellungen in der Region mit einem westlichen Militäreinsatz im Rahmen unserer Wertvorstellungen und Möglichkeiten in der Realität mit Erfolgsaussicht verwirklichen kann.

    Und Ihr glaubt, Kampfpanzer, Kohle und Chopper mit Bordkanonen lösen dann dort Probleme?


    Das hatten die Russen alles dort zur Verfügung - mit welchem Erfolg? Das hatten die Amerikaner alles in Vietnam zur Verfügung - waren sie dort siegreich?


    Für welchen "Erfolg" wollt Ihr denn die "Indianerland"-Distrikte erobern? Um sicherzustellen, daß auch dort soviel Heroin produziert werden kann wie im "befriedeten" Rest des Landes? Um dort ebensoviel aufrichtige Demokratie zu erzeugen wie im "befriedeten" Landesteil, in dem Clanchefs und Drogenbarone mittels korrupter Verwaltungen und Politiker bestimmen, wo es wirklich langgeht? Welchen Demokratisierungserfolg seht Ihr denn in dem Land - außer daß der Präsident wohl mittlerweile weiß, wie man trotz massiven Wahlbetrugs im Amt bleibt und sich die Steigbügel von den westlichen Alliierten halten läßt, die genau wissen, wie korrupt das gesamte System ist?


    Würden sich denn die Taliban blöderweise einer offenen militärischen Auseinandersetzung stellen oder einer konventionellen hochgerüsteten Armee nicht eher so ausweichen, wie sie das seit Jahrzehnten erfolgreich praktizieren?


    Würde man einer islamistischen Indoktrinierung das Wasser abgraben, wenn man das ganze Land - verwaltet von einer derartigen Administration - unter "Kontrolle" bekommen würde? Im Nachbarland Pakistan herrscht KEIN Bürgerkrieg - und dort werden Islamisten aus der ganzen Welt in Schulen und Lagern auf den "Heiligen Krieg" vorbereitet. Könnte man das in Afghanistan mit schweren Waffen unterbinden?
    DAS soll doch angeblich das "Kriegsziel" sein - ist aber auch das mit schweren Waffen nicht zu erreichen, stellen wir uns dann hier vielleicht die falschen Fragen?


    Welchen Sinn hat ein militärisches Engagement, das Riskieren des Lebens unserer Soldaten und - ganz realistisch - auch das Umbringen afghanischer Menschen (ob Kombattanten oder Kollateralopfer...), wenn das damit angestrebte politische Ziel so völlig unrealistisch ist?


    Karsais Fühlungnahme zur anderen Seite ist ja strategisch nicht ganz sinnlos: Er erinnert sich noch an das Schicksal der afghanischen Marionettenregierung nach Abzug der Russen...Meint Ihr ernsthaft, mit einem Krieg im Rahmen unserer Wertvorstellungen könne man die dortige Opposition (die ja keineswegs NUR aus Taliban besteht, sondern auch aus kriegserfahrenen Familien- oder Interessenverbänden, die aus traditionellen oder geschäftlichen Gründen mit der derzeitigen Regierung verfeindet sind) für immer neutralisieren (sprich: ausrotten)?


    Sollen wir denn noch 30 Jahre dort bleiben - und vielleicht gleich auch noch in Pakistan, Somalia, dem Jemen, dem Irak....??


    Ich finde es völlig geschmacklos, wenn Leute, die hier nur in gepanzerten Staatskarossen unter Leibwächterbedeckung fahren, aus "kosmetischen" Gründen unseren Leuten dort angemessenen Schutz verweigern. Aber immerhin haben sie schon geschafft, daß sie durch die mehrjährige Leugnung der dortigen Kriegseigenschaft und die dann folgende sehr geschickte verbale Salamitaktik unser Land schleichend und weitgehend widerstandslos in einen Krieg hineingesteuert haben. Deutschland ist Teilnehmer eines Krieges.


    Und unsere Reaktion soll wirklich sein, dann auch noch nach Kräften so lange nach schweren Waffen zu brüllen, bis die Politik dann "mit größtem Bedauern den Notwendigkeiten und dem dringenden Wunsch der Bevölkerung folgend" dem zustimmt und uns dann "endlich" auch fit macht, den Taliban auch in offener Feldschlacht auf den Windelkopp zu hauen?
    Sollte man nicht lieber fordern, doch erst mal eine realistische und erfolgversprechende politische Zielvorstellung in strategischer Planung festzulegen und vorzustellen, bevor man unsere Leute in taktischen Scharmützeln dort verheizt - ob mit oder ohne Panzer??

    Klasse geworden!


    Kannst Du das Messer irgendwie so halten, daß Du die hinten herausstehende Kante des Erls anwenden kannst??


    Ansonsten hätte es mir NOCH besser gefallen, wenn man die Kante hinten nicht gelassen hätte - da die aber eh nur nach schräg unten herausragt, stört sie auch so nicht beim Abstützen des Griffendes am Handballen.

    Einige Sachen von denen sind keinesweges zu verachten. Daß einige der dort angebotenen optischen Geräte ihren Weg in viele Ausrüstungstaschen bei Polizei und Militär gefunden haben, ist ja kein Geheimnis. Einige Kollegen benutzen z.B. auch gern die kleinen Diktiergeräte, die die mal vertrieben haben. Und ich kauf z.B. häufig Sonnenbrillen dort, die Sportsonnenbrillen mit Wechselgläsern für kleines Geld sind gar nicht schlecht, die gelben Polarisationsgläser sind bei Schlechtwetterfahrten oder auf dem Stand bei schlechtem Wetter wirklich brauchbar - und es tut nicht ganz so weh, wenn man trotteligerweise wieder mal nen Schlüsselbund zur lose in der Brusttasche mitgeführten Sonnenbrille gesteckt hat :)