Sorry! Natürlich hat die öffentliche Diskussion hier die besten Ergebnisse gebracht, daher auch mein Beitrag hier noch mal offen:
Gerade für professionelle Anwender sind die Trage- und Befestigungsmöglichkeiten der Scheide sehr wichtig. Also wäre es interessant, auch ein Bild der Rückseite der Scheide zur Verfügung zu haben.
Dort wäre ein aufgenähter senkrechter Riegel im unteren Drittel der Scheide sehr günstig. Dann könnte die Scheide z.B. an der Gürtellasche UND dort durch die zwei Beinriemen taktischer Oberschenkelholster gezogen werden. Außerdem würde solche ein Riegel (oder Lasche) auch das Zweipunkt-Befestigen an Molle-Webbings zulassen.
Am unteren Ende der Scheide sollte auch eine kleine zweifach gelochte Zunge oder eine Lasche angebracht sein, die ein Durchführen einer Parcordschnur oder eines Lederbandes zum Fixieren der Scheidenspitze am Oberschenkel bei Gürteltrageweise gestattet.
(untlasch.jpg, hier mit der Rückseite einer Blackhawk-Cordurascheide)
(s. hierzu auch unten Scheide des SOG Recon Bowie)
Am Mund der Scheide (heißt natürlich "Ort", Danke, jackknife, kam nicht drauf ) sollte auf beiden Seiten eine Niete angebracht werden. Bei einem Dolch neigt man zum Einschneiden in die nur vernähten Ecken, sobald man das Messer ein wenig schräg einsteckt. So habe ich mir auch schon Scheiden ruiniert...
(nietmund.jpg, hier mit einem Kizlyar Stalker 2)
Einen Nachteil sehe vor allem aber in der Asymmetrie der Scheide, die das Produkt nicht linkshändertauglich macht. Man sollte hier prüfen, ob man einen definierten Sitz des Messers nicht auch in einer symmetrischen Scheide erreichen kann, in die das Messer seitenwahlfrei eingesteckt werden kann. Damit würden Sie zwei Probleme lösen:
1. Die Scheide wird linkshändertauglich.
2. Die Scheide gestattet auch Trageweisen, in denen das Messer von einem Rechtshänder "andersherum" getragen wird, z.B. Tipup-Trageweisen am Gürtel (wichtig für verdecktes Tragen) oder Tipdown-Tragen mit nach vorn gewandter Schneide, um das Messer reverse zu ziehen und die Schneide im Bogen nach vorn zu führen. Am Gürtel oder auch auf der linken Rippenregion meiner Schußweste trage ich selbst z.B. Messer dieser Größe sehr häufig so.
Eventuell müßte man dann von einem diagonal laufenden Sicherungsriemchen (wie bei SOG) zu einem drehbar angenieteten waagerechten Riemchen im unteren Griffteil umschwenken. Das kann dann bedarfsweise einfach bei Linkshänder-Anwendung um 180 Grad gedreht werden. Man kann aber auch einen diagonal zu schließenden Riemen mittig an der Rückseite annieten, seitenwahlfrei um den rechten oder linken Rand führen und dann vorn wieder mittig schließen.
(diabeinr.jpg, hier mit einem SOG Recon Bowie)
Seitenwahlfreiheit kann man auch bei einer asymmetrischen Scheide erzielen, indem man den Bereich, der die Klinge umhüllt, separat fertigt und auf Vorder- und Rückseite identisch ausstattet und dann in einen „Koppelschuh“ (engl.: frog) einknöpft, an dem die Gürtelschlaufe und das Sicherungsriemchen befestigt sind.
(frog.jpg, hier mit einem Eickhorn Dagger 2000)
Im Bereich der Gürtelschlaufe sollten zwei Reihen von Löchern in beiden Schichten angebracht werden – und zwar im Seitenabstand von TekLok-Bohrungen. So könnte entweder ein TekLok montiert oder durch Durchziehen von Paracord/Lederband die Tragehöhe am Gürtel eingestellt werden. Dies verbessert auch den Sitz am Gürtel bzw. das Verhindern des Anhebens der ganzen Scheide beim Ziehen.
(loecher.jpg, hier mit einem Al Mar SOF Attack)
Insgesamt ist die gezeigte Scheide jedenfalls schon deutlich geeigneter als die - für ein Outdoor-Messer ausgezeichnete! - Köcherscheide des GEK, die ja zunächst einfach adaptiert wurde.