Beiträge von Micha M.

    Ist wirklich nichts Neues - und auch nicht der "Stein der Weisen". Ich selbst trage eigentlich vorzugsweise die Messer separat. So kann man z.B. auch mit der anderen Hand ein Messer erreichen, falls auf einer Seite der Platz nicht ausreicht oder sonstige Hinderungen vorliegen. Ich habe eigentlich häufiger entweder ein Multitool oder eine Lampentasche auf den großen Scheiden "draufgesattelt".


    Der Vorzug beim "Piggy Back" ist dagegen, halt sozusagen auf einen Griff ein Set für den gesamten Anwendungsbereich an den Gürtel oder die sonstige Ausrüstung machen zu können. Und Tradition haben diese Sets ja auch - ob bei mitteleuropäischen Jagdmessern (gr. Jagdmesser und Nicker oder Klappmesser), skandinavischen Messern, US-Custom-Modellen oder asiatischen traditionellen "Zusammenstellungen".

    Interessanter und launig berichteter Vergleichsgebrauch !


    Man muß natürlich sehen, daß ein halbes Pfund mehr Gewicht und 4 cm mehr Länge schon einen gewissen Vorteil "im Ring" bringen. Für vergleichsweise sehr leichte 350 g hat sich das Sax aber richtig gut geschlagen!

    Es ist immer wieder eine Freude, Bilder aus Deiner Sammlung zu sehen.
    Das weltweit nachgebaute Mark I ist für mich das absolute "Urbild" des Boot-Knifes!

    In den sehr interessanten Threads über die Military-Line von Andrew Jordan und die Beimesser-Suche zum Bark River Bravo 1 ist ein "Beimesser" zu einem größeren Messer ja aktuell schon thematisiert worden. Gerade bei großen Camp Knives und Jagdmessern ist das Beistellen eines kleineren Messers ja sehr häufig, oft werden Sets im Production-Bereich ja schon komplett angeboten, viele Messermacher entwerfen ebenfalls entsprechende 2er Sets, z.B. Trace Rinaldi, der zur Custom-Version seines Armageddon ja auch ein kleineres Fixed mit anbietet.


    Ich habe hier einmal ein paar "Piggy Backs" zusammengestellt. Die Scheiden der großen Messer (Becker BK 9 und Ontario Marine Raider Bowie) sind von Kytac hergestellt worden. Das Aufschlaufen eines anderen Messers ist schnell und simpel gemacht. Bei der Scheide des BK 9 hat Werner mir zwei Querriegel aus Kydex quer angebracht. Schon nach Lösen einer Schraube kann so ein Riegel an einer Seite angehoben werden, die mit jeder normalen Gürtelschlaufe aufschiebbare Messerscheide (...oder Magazintasche, oder Multitooltasche, oder...) sitzt nach Befestigen des Riegels bombenfest.


    Hier mal ein paar Beispiele für solche Zusammenstellungen:


    Zuerst mal ein Becker BK 9 mit einem CRKT Russell Sting, sozusagen "Combat Piggy Back!" :)



    Dann eines mit dem gleichen Becker und einem Winchester Skinner, sozusagen der komplett schwarzen Variante eines Sharpfinger, als "Hunting Piggy Back". So kann man sich aussuchen, ob man das Schloß brechen oder "ringen" will :)



    Natürlich kann man ebenso schnell eine Foldertasche befestigen, hier mit einem Gerber Applegate Combat Folder. Die Kombi mit einem Folder mag nicht die klassische "Piggy Back" - Kombi sein, praktisch ist sie allerdings schon!



    Zuletzt ein Marine Raider Bowie mit einem Fox U.T.K., befestigt mit Paracord. Auch das sitzt fest und läßt sich in kurzer Zeit ohne Werkzeug anbringen bzw. demontieren.



    Die Gürtelmontage des Marine Raiders mit der BHB-Gürtelspange ist übrigens eine vorläufige Lösung und wird baldmöglichst auf eine Corduraschlaufe umgestellt. Das reduziert das Risiko, mit der langen Scheide am Gürtel zu "hebeln". Mit einem Paracord-Beinriemen ist allerdings bis jetzt nie was passiert...


    Was kombiniert Ihr denn so???

    Passend zum ersten frühlingshaften Tag ist gar allerliebstes Gartengerät bei mir angekommen.


    Für den Thymian ein Gärtner Silver Trident....oder so ähnlich...



    Wegen der kurzen Garzeiten der Fischgerichte, für die wir ihn gern verwenden, kann zeitsparend mit diesem speziellen Gärtnermesser beidseitig geerntet werden.


    Für den Rosmarin hab ich mir die Fox-Gartenhippe ausgesucht. Natürlich hat sie keine martialischen Tigerstripes, sondern das wunderhübsche Streifenmuster der Bromelienart Vriesea splendens:



    Rosmarin wirkt ja belebend und kann ganz schön frech werden, gegebenenfalls bedient er sich sogar sogenannter "Rosmarin-Spießchen", zu denen Ama-Ebi sicher Erhellendes erzählen könnte...

    Das Ding ist wirklich grenzwertig, finde ich. Man könnte sogar auf den Gedanken kommen, daß es sich um ein Messer mit quer zur Klinge angebrachtem Griff handelt, nicht um ein Beil. Da es zwei Spitzen und keine Beilschneide hat und sich beide Spitzen eher nicht zum Hebeln eignen, sehe ich auch wenig bis keinen Werkzeugnutzen. Für mich ist das zumindest eindeutig eine Waffe nach WaffG, die Bezeichnung "Breeching Tool" sehe ich da eher als kleinen Scherz des Herstellers. Schneiden überall, dünn ausgezogene Spitzen überall - Aufbrechwerkzeug "geht anders". Sieht man es als "Faustmesser" im angesprochenen Sinne wäre es darüber hinaus auch noch eine verbotene Waffe und damit noch deutlich "schlimmer" als ein Tomahawk (Besitz strafbar, Führen strafbar!).

    Gerade von einem feinen Kumpel eingetauscht, angesichts des Gegenwerts des Tauschobjekts aber eher geschenkt bekommen:


    Hill Knives M-005 mit Paracord-Griff


    Nach ausdrücklichem Hinweis auf das krasse Mißverhältnis der beiden Objekte und geäußerten Zweifeln an Gemütsverfassung oder Geisteszustand hab ich mich nicht weiter gewehrt.


    Auf diesem Wege aber auf jeden Fall nochmals vielen Dank für diese Großzügigkeit!



    Drehe das Bild einmal um 90 Grad, so daß das Messer liegt. Durch die senkrechte Abbildung wirkt die Klinge optisch imo etwas kürzer. Sowohl beim Vergleich mit der üblichen Grifflänge als auch mit der Gürtelbreite (des als Ausrüstungsgegenstand ja relativ genormten Lochkoppels) kommt man auf 7 bis 7,5 Zoll. Vergleiche einmal das dann liegende Messer proportional mit Abbildungen sechs- und siebenzölliger Randall-Modelle.


    Ansonsten vielleicht mal den "Knifecollector" anmailen - der wird das vermutlich auf einen Blick bestimmen können....

    Die Gürtel waren meist zwei Zoll breit, je nach Ausführung zwischen 50 und 55 mm. Der Griff ist üblicherweise 5 Zoll lang, die Klinge hat ca das Anderthalbfache der Grifflänge, etwas weniger.
    Also kommt 7 Zoll hin.

    Die Formgebung gefällt mir richtig gut, erinnert mich ein wenig an ein oder zwei Modelle von TOPS.
    Eben so ein stabiler kleiner Racker, der absolut zum Benutzen einlädt :)


    Die Farbwahl ist eher nicht so nach meinem Gusto, würde ja aber z.B. für ein Notfall-/Rettungsmesser o.ä. Sinn machen.


    Insgesamt beneide ich mal wieder jemanden um sein handwerkliches Geschick, wie schon häufiger hier im TF :)


    Prima Erstling!

    Bei einwirkenden Seitenbiegekräften kommt es nicht nur auf den Durchmesser der Klingenachse an. Es ist eigentlich sogar seltener, daß die Achse selbst abbricht, da sie ja seitlich in der Klinge sozusagen "gestützt" wird. Wahrscheinlicher ist, daß sie mit den Enden aus den Lagerbuchsen des Rahmens herausreißt, zumindest bei ausreichender "Grundstabilität" der Achse. Auch die Stabilität des Rahmens im Bereich der Klingenachse ist also sehr wichtig. Im Messermagazin 1/2005 wurde ein ER Fulcrum auf Griff- und Klingenmitte jeweils auf einen Block aufgelegt und auf die Klingenachse ein Andruck von 80 bar ausgeübt. Nach Auskunft des MM entspricht das bei der eingesetzten hydraulischen Presse gut 800 kg. Der Rahmen wurde zwar verformt, die Achse war jedoch intakt, die Klinge war noch im Rahmen verankert.
    Bei entsprechendem Andruck von unten wurden 70 bar erreicht, bis der Backlock sich öffnete.
    Das Messer wurde mit 65 bar Druck auf das Hinterende mit der Spitze auf eine Metallplatte gedrückt, bis sich der Backlock öffnete - allerdings bei beiden Tests nur, weil man auf Aktivierung der Zusatzsicherung verzichtet hatte, die den Öffnungsmechanismus mit einem zusätzlichen Stahlstift blockt. Nach Einschätzung der Tester wäre ansonsten Druckausübung bis zur Zerstörung des gesamten Rahmens möglich gewesen, der aus gehärtetem Flugzeug-Alu besteht.


    Wenn man es noch massiver haben wil, geht eigentlich nur noch das ER 185 RAO, das zusätzlich zur gleichen Achse und dem gleichen Anticorodal-Hartalu-Rahmenmaterial auch noch einen manuell zur Verriegelung zusätzlich einschraubbaren Stahlstift aufweist.
    Bis auf das ER Shrapnel ist so ein Fulcrum oder MPC vermutlich eher stabiler als Deine sonstigen aufgezählten Fixed.

    Kleiner Nachtrag - wenn auch nicht so vergnüglich zu lesen wie das Posting von Roman, mit dessen Lesen eben mein Tag sehr gut begonnen hat - zu Feilenstahl: Zusammensetzung und Behandlung erzielen ein sehr gleichmäßiges und feines Gefüge. Man bekommt bei vergleichbarer Klingenstärke und Schliff kaum schärfere Monostahlklingen hin, zumindest hatte ich bislang kein schärferes Serienmesser in der Hand als eines aus Feilenstahl.


    Für mich gibt es absolut keinen Grund, diese Herstellungsweise als zu rustikal oder archaisch zu belächeln - die Ergebnisse stimmen einfach!


    Wer sich im Serienbereich für Messer aus Feilenstahl interessiert, dem sei ein Blick auf das Angebot von Anza empfohlen, dessen Messer von vielen US-Online-Händlern zu guten Kursen angeboten werden.

    War übrigens gar nicht so gemeint, obwohl es im Ergebnis natürlich stimmt. Aber Martin baut ja auch sehr schöne Scheiden für Serienmesser! Ich selbst mag ja eigentlich die Hohlnieten, aber Martin hat immer gerade auf den Reinigungs- und Reparaturaspekt beim Schrauben hingewiesen. Wo er recht hat....Jetzt einigen wir uns auf Schrauben PLUS gebohrte Befestigungslöcher :)