Beiträge von Micha M.

    Da glaubt man ja fast, es ist Roman nicht recht, wenn wir seine Messer schön finden :)


    I'm sooooo sorry: Bääääh :brrrr: , das hat trotzdem was, :scheisswand: :bwow:


    und das soll nicht heißen, ich wär ein :schleimer

    Nein, das wirkt einfach sehr individuell, lebendig - und ist es absolut wert, hier dafür mal ein paar Smileys zu verballern, die ich ja sonst recht sparsam benutze.


    Tolle Arbeit, Roman! :thumbup:

    Woher weißt Du das? Vielleicht ist das ja ein Dreifingergriff, und das Messer ist insgesamt nur 16 cm lang??


    Obwohl, bei Roman glaube ich das eher weniger :)


    Maße! Vergleichsgegenstand! Bittebittebitte!

    ....dafür kann Dir Tony aber auch verbindlich zusagen, daß Du zum Anlegen Deines GTK mit der Kydexscheide NICHT Deine Kampfstiefel ausziehen mußt und Deine sonstige Kampfausrüstung auch kein Problem darstellt :)

    Feinfeinfein!
    Gibst Du uns auch ein paar Maße? Oder In-der-Hand-Bilder? Oder einen Referenzgegenstand.
    Wg. "gebissen": Falls die Hand ab ist, leg sie zum Größenvergleich einfach bei einem Foto neben das Messer, dann aber bitte Handschuhgröße angeben :)
    Dieses Feilenmuster in den Flanken ist einfach wunderbar!

    Wenn Du ein Messer ohne zwischenzeitliches Abziehen einen Monat lang über Porzellanteller ziehst, ist das unbefriedigende Ergebnis, Schärfe nur wieder durch komplettes Nachschleifen statt einfachem Nachschärfen zu erzielen, eher auf Dein Vorgehen als auf mangelnde Materialqualität oder Verarbeitung oder Nichteignung der Messer zurückzuführen. Wenn Ränder von Porzellantellern geeignet sind, Messer abzuziehen, werden sie eben auch schnell durch Schneiden auf Porzellanoberflächen stumpf. Daher eben auch Schneidbretter aus Holz oder Kunststoff...


    Je höher der von Dir ausgewählte Stahl ausgehärtet ist, um seine Schnitthaltigkeit zu behalten (die er mangels wundertätiger Bestandteile aber auch bei notorischem Tellerschneiden dann auch irgendwann verliert!), umso schwieriger wird es für Dich werden, dann nachzuschärfen.


    Also, zuerst mal: Schneidgut in der Küche runter vom Teller!


    Falls Dir ein Sharpmaker zu teuer oder kompliziert ist, wähle eine dünnere Klinge, die man auch einfach mit einem der vielen handelsüblichen V-förmigen Wolfram-Karbid-Schärfer abziehen kann.


    Rostträger Stahl: Hier sind viele Outdoor-Leute unterwegs, die Messer aus 1095, A2, 5160 oder anderem Kohlenstoffstahl nicht nur durch Körperschweiß naß machen. Viele berühmte Bushcrafter bestehen aus Kohlenstoffstahl, weil man diesen eben besonders scharf bekommt und besonders gut nachschärfen kannst. Genau das möchtest Du ja auch eigentlich. Ich besitze eine ganze Reihe Messer aus 0-1 und diversen anderen Sorten Kohlenstoffstahl und gehe NICHT pfleglich damit um. Gereinigt wird mit dem Spülschwamm. Das Minimum an Pflege, sie vor nennenswertem Rostbefall zu schützen, krieg sogar ich hin. Gerade wenn Du gute Schärfe und Nachschärfbarkeit suchst, solltest Du das vielleicht einmal bedenken.


    Kraton / Gummi: Scheiden denn auch Gummigriffe aus - oder nur Kraton? Gerade wenn Du ein Messer auch für den Gebrauch im Winter und/oder beim Wassersport suchst, also mit kalten, klammen Händen damit umgehen mußt, kann man einen guten Gummigriff kaum übertreffen.


    Scheiden: Es gibt auch eher kastenförmige Kunststoffscheiden, also mit rechteckigem Querschnitt ohne Absetzmöglichkeit für Sand, Steinchen usw. So sind z.B. die aktuellen Scheiden von Extrema Ratio aufgebaut. Deren Fulcrum möchte ich Dir nicht empfehlen, da es vermutlich Deine Anforderungen an Schneidleistung nicht erfüllt und außerdem mit V-Schärfern nicht optimal geschärft werden kann. Hinsichtlich Robustheit, Ergonomie, Scheide, Waffeneignung usw. würde aber das Shrapnel ins Profil passen.


    Prüfenswert außerdem, falls es denn doch Gummi sein darf und nur kein Kraton: Kizlyar Sterkh 1 - handlich, passende Scheide, gute Schneidleistung, auch als Waffe zu gebrauchen, relativ dünne und damit gut nachschärfbare Klinge. Oder Sissipuukko M 07 mit ähnlichen Features, einer etwas stärkeren Klinge und einer Lederscheide mit einem genialen Rollen-Sicherungssystem für den Messergriff. Einhändig ohne Lösen von Zusatzverschlüssen zu ziehen und wegzustecken.

    Das Izula wurde ja schon genannt, außerdem würde doch vielleicht auch das Little Bird von Ontario / Ranger Knives passen...


    Insgesamt sollte man vielleicht schauen, wirklich ein wenig Größenabstand zwischen beiden Messern zu haben...Das Bravo hat ja knapp unter 11 cm Klingenlänge, da wäre ein "Beimesser" von meinetwegen 9 cm vielleicht schon oversized und würde ja auch nicht mehr viel Bandbreite bringen.


    Bei der Größe des "Hauptmessers" würde ich daher eher zu einem kleinen Beimesser tendieren - oder einem mit einer feinen Klinge, um Anwendungsbandbreite zusätzlich zur ja ziemlich starken Bravo-Klinge zu gewinnen. Optisch und technisch ansprechend wäre außerdem ein Beimesser, das in voller Länge auf oder hinter die Scheide des Bravo paßt, auf oder hinter der Klinge also.


    Das wären kleine Beimesser mit 11 cm Gesamtlänge.


    Passen würden da z.B. die Perrins, das Nemesis Hellion, mit etwas Tricksen auch das Folts Minimalist...

    Wirklich ohne Ironie, nur mal wieder mit der Feststellung, WIE anders wir Jecken jeweils ticken:
    Ich finde das Bravo 1 schon relativ klein, für mich wäre das selbst ein "Piggy Back", was ich alter Sack so als "Beimesser" kenne, für mein BS Ursus, mein TKS Tactical Kukri oder mein Becker BK-9...Hatte mir zeitweise das Fox UTK oder das CRKT Russel Sting auf das BK-9 geschlauft.


    Preisgünstiges kleines Beimesser: Wie wär es denn mit dem Winchester Skinner - oder etwas stilähnlicher vielleicht dem Schrade Sharpfinger?
    Wenn es kleiner sein soll: CRKT Side Hawk, Renner Neckolas, Ritter RSK, Folts Minimalist
    CS Super Edge, eines der MiniTacs
    KA-BAR Becker Necker
    Gerber Metolius Small
    Meyerco Necklance oder Pinkerton Wharning oder Pinkerton Focus
    Nemesis Hellion
    Timberline Mini-Pitbull
    TOPS Baghdad Box Cutter
    Böker CLB Subcom
    Benchmade Activator
    Puma Rattler
    Kizlyar Igla


    Falls das Barkie in Leder geführt wird, könnte man Ganzstahlmesser ja ggf. mit Lederband wickeln statt mit Paracord, wie beim Igla...

    Ein normaler Folderrahmen ist zwischen 120 und 140 mm lang. Bleiben bei 200 mm Maximallänge 60-80 mm Klingenlänge.
    Hacken ist neben der Frage der Stabilität auch eine Frage des Schwungs, der aus Auftreffgeschindigkeit des vorderen Klingenteils und durch Fliehkraft beeinflußte Aufprallenergie resultiert. Beides hängt auch mit der Klingenlänge zusammen, nicht nur mit der reinen Klingenmasse.
    Das alles ist bezogen auf Freihand-Hacken ohne Hilfsmittel. Dagegen hängt die Spaltleistung beim Batoning (Hacken mit Schlagholz) wenig von der Klingenstärke ab, solange die Klinge überhaupt stabil genug dazu ist, außerdem natürlich auch die Klingenachse robust genug für diese Belastung.
    Schon fixe "Tracker" mit einer Klingenlänge von 150-170 mm Länge sind allenfalls ein Kompromiss zwischen Leistung und Kompaktheit. Folder wie die großen Strider, das ER M.P.C. und das 185 RAO bringen in der noch halbwegs kompakten Klasse so gerade mal praxistaugliche Hackleistung bei Freihand-Hacken, andere geeignete Folder wie das CS Rajah sind noch weit größer.
    Hacken mit einer 70 mm-Klinge ist imo Murks.
    Wenn Du etwas wirklich Hebelstabiles haben willst, schieß Dir günstig einen Fulcrum Folder, besser aber noch ein M.P.C.

    Jaaaa, jaaa, wir lästern ja alle gern über den dicken Lynn in seinen lustigen Shorts und über den unvermeidlichen Motorhauben-Durchstich.
    Aber - ganz ehrlich - ich hab die Videos auch teilweise schon mehr als einmal gesehen. Haufenweise In-der-Hand-Bilder, gute Vorstellungsmöglichkeiten über die Maße der Messer, die Vorführungen bei aller US-überdrehten Machart teils doch ganz beeindruckend.


    Außerdem ein Unternehmen, das erkannt hat, daß man auch in dieser Breite dieses Medium als Werbeträger und daneben auch ein wenig als Informationsquelle nutzen kann. Wenn man das mit anderen Herstellern vergleicht, wo das Käufervolk gnädig bei der Markteinführung EIN Bild eines Messers (ohne Scheide...) präsentiert bekommt...


    Also, ich geh jetzt gleich mal ein wenig gucken - dürfen's auch Salzstangen sein??

    Das ist eine Transparenz, die Ihnen Ehre macht. Beispielhaft auch für andere Firmen!


    Wäre es denn nicht möglich, das Messer in einer Grundversion ohne Scheide anzubieten und dann die Wahlfreiheit zu lassen, welche Scheide man für einen entsprechend gestaffelten Aufpreis dazu bekommt? Es geht doch nur darum, eine Lederscheide zwangsläufig mitzukaufen, die man vielleicht wenig gebrauchen kann...


    Eine andere Frage wäre doch vielleicht, statt der Lederscheide entweder eine andere Lederscheide anzubieten oder ein Fertigmodell dazuzustellen. Sie werden ja sicher die hier aufgeführten Schwachpunkte der jetzigen Lederscheide nachvollziehen können. Wir sind ja auch in der hiesigen Diskussion zu dem Ergebnis gekommen, daß Leder nicht GRUNDSÄTZLICH ausfällt, die jetzige Lederscheide aber suboptimal ist. Könnte man nicht für zumindest noch ähnliche Kosten einen anderen Schnitt der Lederscheide anbieten?
    Außerdem ist das Maß des Messers ja nicht ganz ungewöhnlich. Selbst eine preisgünstige fertige Nylon-Kombischeide wäre doch für den angepeilten Gebrauch geeigneter als das jetzige Ledermodell.


    Das sind ja einfach Denkanstöße, die sich aus der hiesigen Diskussion ergeben haben.

    Die Teilnahme von Herrn Kerr, über die ich mich aufrichtig freue, zeigt doch wohl deutlich genug, daß die hier geführte Diskussion dem Hersteller NICHT ganz gleichgültig ist. Ich finde umso erfreulicher, daß nicht nur still mitgelesen, sondern auch eine erklärende Stellungnahme abgegeben wurde.


    Das widerlegt auch DIE Teilnehmer, die diese Diskussion sozusagen als etwas selbstverliebte Beschäftigung ohne Nutzwirkung verstanden haben - sollte aber auch sie freuen.


    Bei aller Sachkritik ist dies ja auch keine "Anti-Eickhorn-Diskussion", ganz im Gegenteil: Sie zeigt ja Sachargumente auf, deren Prüfung dem Hersteller helfen kann, ein noch wertigeres Produkt anzubieten, das noch "stimmiger" ist.


    Mit Entscheidungen wie der Produktion des GEK, praxisorientierten Scheidenlösungen wie der Kombischeide des S.E.K. oder nun der Entscheidung für eine Produktion des GTK setzt das Unternehmen doch hoffnungsvolle Maßstäbe - und wird eben auch daran gemessen.


    Internes Positionieren - und da schließe ich mich selbst nicht aus - sollten wir bei dieser Diskussion "flach halten", umso ertragreicher in der Sache wird das Ergebnis.

    Es dürfte kaum teurer sein als die jetzige Lederscheide, meinetwegen eine symmetrische und am Mund genietete Lederscheide bauen zu lassen, die oben meinetwegen auch noch Bohrungen für eine wahlweise TekLok-Montage hat, seitlich ein paar Hohlnieten zum Anlaschen und unten eine kleine gelochte Lasche zum Anbinden.


    Kombischeiden der einfachen Art (Nylongewebe mit einfachem Kunststoff-Innenliner), z.B. für Messer wie das Ontario Rangerknives RD 7, kosten IM VK gerade mal etwa 25 US-$, das ganze Messer ca. 90 Dollar. Kombischeiden von Blackhawk kosten IM VK ca. 30 - 35 US-$, selbst die sehr noblen Eagle-Tac-Scheiden oder die MercWorx-Scheiden sind für unter 50 US-$ im Einzelverkauf zu haben.


    DIESE Lederscheide ist für den Outdoor-Bereich und ein einschneidiges Messer eine wirklich gute Sache - für dieses Messer halte ich sie für eine "Fehlbesetzung".

    Volle Zustimmung, Kanif.
    Außerdem glaube ich – wie gesagt – daß wir teilweise hier aneinander vorbei diskutiert haben.


    Natürlich kann man Militärmesser in Lederscheiden anbieten. Es wäre ja unsinnig, Jahrzehnte der Erfahrung mit dem Fairbairn-Sykes, dem SOG Bowie, dem KA-BAR Combat Knife und natürlich den Generationen der Randall-Fighter in Bausch und Bogen zu verwerfen. Für bestimmte militärische / polizeiliche Sonderanwendungen kann eine GEEIGNETE Lederscheide sogar die bessere Wahl sein, weil sie Ziehgeräusche vermeidet, vor allem aber Kontaktgeräusche beim Berühren durch Umgebungsgegenstände, andere Ausrüstung usw. Die Entscheidung des SEK NRW für Cordura statt Kydex für ihr AF-Black ist da erhellend.


    Aber die Scheide muß eben ins Gesamtkonzept des Messers passen und für militärischen Gebrauch geeignet sein. Nein, mehr noch, sie muß nicht nur irgendwie geeignet sein, sie muß ihren Job auch noch möglichst optimal erledigen, um sich im breiten Angebot "taktischer Messer" noch irgendwie positiv positionieren zu können. Und seit den 40ern bis 70ern, aus denen die Konzeptionen dieser Scheiden stammen, hat sich im Bereich militärischer Ausstattung, Ergonomieforschung und auch dem Ausstattungsstandard taktischer Einsatzmesser eben auch allerhand getan. Wer dazu einmal Details sehen möchte, dem sei ein Besuch auf der HP von Extrema Ratio empfohlen, einem diesbezüglich beispielhaften Profi-Ausrüster, der viel Arbeit in die Optimierung von Messern und Scheiden investiert und dabei neben umfangreichen eigenen Versuchen z.B. auch mit Instituten zweier Universitäten kooperiert.


    Die Lederscheide auf den Abbildungen im TF, die für ein im Zivilbereich eingesetztes Messer eine durchaus akzeptable und praktische Lösung darstellt und sich im Anwendungsspektrum des GEK ja auch bestens bewährt hat, erfüllt diese Voraussetzungen im militärischen Anforderungsspektrum leider nicht:


    In den Oberrand der Köcherscheide wird man beim Zurückstecken des Messers bald einschneiden. Da man das Messer auch nicht entlang des oberen Randes an einem ungeschärften Rücken zurückführen kann, wird man im längeren Gebrauch vermutlich auch bald in den unteren Rand / den Bereich der Lasche einschneiden. NATÜRLICH kann man Dolche in Lederscheiden stecken. Dann sollte Eickhorn aber vielleicht mal Herstellern wie Kizlyar über die Schulter schauen, die natürlich bei Stalker oder KO-2 die Scheide am Mund auf beiden Seiten mit Nieten versehen, um das jedem Praktiker bekannte sonst fast unvermeidliche Geschnippel auszuschließen.


    Der tiefe Sitz in der Scheide läßt ein Ergreifen des ganzen Griffs beim Ziehen nicht zu, man muß also zwangsläufig im Ziehen nachfassen und hat das Messer nicht sofort beim ersten Ergreifen stressfest in der Hand.


    Vermutlich wird die nur auf einer Seite angebrachte Gürtellasche nur das Durchführen normaler bis mittlerer Gürtel zulassen - ich befürchte das jedenfalls. Einsatzkoppel haben eine Breite von 45 - 55 mm. Eine mit Druckknöpfen gesicherte enge Schlaufe wird sich beim seitlichen Hebeln am Messer (durch Hängenbleiben des unteren Messerteils an Umgebungsgegenständen, im Fahrzeug usw.) u.U. aufdrücken, außerdem sitzt das Messer beim Tragen am Koppel auf 3 Uhr so hoch, daß es oben mit dem Griff ständig gegen Schutz- und Materialwesten drücken wird. Sitzen im Fahrzeug mit Schussweste oder Splitterschutzweste bei so einem Messersitz verleidet einem das Tragen am Koppel, ich weiß durchaus, wovon ich da rede. Wir wollen doch jedenfalls hoffen, daß zumindest eine gerade Schlaufe angebracht ist und nicht ausschließlich eine Diagonalschlaufe, die nur in EINER Trageposition Sinn macht....


    Ich habe keine Vorstellung, wie weit ich mich bei dieser Scheide auf einen sicheren Sitz tipup verlassen könnte, jedenfalls nicht ohne die Zusatzsicherung des Druckknopfs. Öffnet der sich bei stärkerem Zug am Messergriff selbständig? Muß ich beim Zurückstecken des Messers bei Tipup-Trageweise dann in Einsatzhandschuhen zum Schließen wieder am Druckknopf fummeln, statt es einfach in die sichere Rast der Kydexscheide stecken zu können? Man KANN ja eine Einsatzmesser-Lederscheide für ein einschneidiges Messer selbst als Köcherscheide so bauen, daß es dieses Gefummels nicht bedarf und man das Messer trotzdem sehr sicher tipup tragen kann. Herr Peltonen macht das mit seinem Sissipuukko beispielhaft vor, auch er eben mit langjähriger praktischer militärischer Erfahrung gesegnet.


    Vor allem läßt die Scheide aber viele Trageweisen gar nicht zu, weil die Gürtelschlaufe die einzige Befestigungsmöglichkeit ist und nicht mal auf die andere Seite umgesetzt werden kann. Wie soll ich denn in DIESER Scheide das Messer z.B. als Rechtshänder tipdown mit der Hauptschneide nach vorn tragen, um es reverse zu ziehen - eine sehr gängige Trageweise. Wie soll ich es als Rechtshänder tipup an den Gürtel machen, um es unter Jacken- oder Westensäumen auf engem Raum hervorzuziehen. Erstens kann ich den Griff nicht fassen, zweitens liegt der Verschlußknopf auf der falschen Seite, dritttens müßte ich es HINTER den Gürtel stecken, weil die Befestigungslasche nicht umsetzbar ist. Tolle Lösung!
    Man kann ja nicht einmal die Spitze der Scheide mit irgend etwas fixieren, um bei verschiedenen Trageweisen, insbesondere tipup, ein Pendeln der Spitze auszuschließen, z.B. an der Einsatzweste. Und was ist mit der heute fast selbstverständlichen Linkshändertauglichkeit?


    Kurzum: Die Scheide meines Kizlyar Stalker, meines Al Mar SOF Attack oder meines SOG Recon Bowie würde ich jederzeit mit in den Einsatz nehmen, sehe aber auch bei ihnen bei aller netten Nostalgie ergonomische und technische Nachteile gegenüber professionellen modernen Kydex-Lösungen oder Kombischeiden.
    DIESE Lederscheide kommt mir nicht ans Koppel!

    Die ganze Sache hier gleitet immer mehr ab!


    Ursprung des Thread war die Entscheidung des Herstellers, das vorliegende Messer in einer ganz bestimmten Lederscheide sozusagen serienmäßig anzubieten und eine ganz bestimmte Kydexscheide bestenfalls optional, vielleicht nur als Zusatzausstattung und schlimmstenfalls gar nicht anzubieten.


    Noch einmal: Es geht hier NICHT um die Frage, überhaupt Lederscheiden zu verwenden.


    Das gibt der Diskussion zwei Hauptrichtungen:
    1.Welche dieser beiden Lösungen wird von den Teilnehmern favorisiert?
    2. Ist DIE "serienmäßig" angebotene Scheide nach Einschätzung der Teilnehmer überhaupt für ein solches Konzept geeignet und welche Folgen hat ggf. für das Ansehen des Herstellers bei den Teilnehmern ein Angebot in DEM Fall, daß die Scheide als ungeeignet bzw. unzureichend bewertet wird?


    am-tie-ands: Ich persönlich möchte eher keine Trageweise für andere Anwender grundsätzlich ausschließen, jeder Jeck ist anders, zumindest bei verdecktem Tragen habe ich z.B. beste Erfahrungen mit Tipup-Trageweise am Gürtel und kann in dieser Position übrigens gerade bei beengten Platzverhältnissen ein Messer sehr körpernah ohne abgespreizten Ellbogen und am Bein entlang ziehen. Ich möchte da aber nicht missionieren - gerade daher ist mir aber die Möglichkeit einer Scheide besonders wichtig, in möglichst vielen Positionen wahlweise getragen werden zu können. Auch hier ist das Ergebnis des unmittelbaren Vergleichs zwischen den beiden Scheiden für mich selbst klar.

    Mal provokant gefragt: Wenn Du sowieso davon ausgehtst, hier seien eh nur ein paar wenige Hansels unterwegs, die ihre drei Messer sowieso nur auf dem Sofa bespielen und von deren Sachverstand eh keiner profitiert - was suchst Du dann hier?


    Im TF findet ein Ideen- und Erfahrungsaustausch zwischen vielen Teilnehmern statt, darunter auch hauptberufliche Messermacher, erfahrene Messerhändler und Anwender mit jahrzehntelanger Erfahrung. Eine ganze Reihe der Mitglieder kommt aus Berufen, in denen Messer als Einsatzwerkzeug regelmäßig verwendet werden und sind sowohl von ihrer Sachkunde als auch ihrem beruflichen Background her durchaus in der Lage, sich ein paar nicht allzu dumme Gedanken über die Konzeption eines Einsatzmessers zu machen.


    Mehrere der Mitglieder hier haben übrigens auch schon für den gewerblichen Bereich oder auch für eine ganze Reihe individueller Anwender professionelle eigene Entwürfe gefertigt oder sich an so etwas beteiligt. Mehrere von uns stehen in regelmäßigem und teilweise intensivem Kontakt mit z.T. mehreren renommierten Messermachern oder Herstellerfirmen.


    Ich finde es also ein wenig anmaßend, dem TF hier den Wert der Fachdiskussion abzusprechen, selbst aber so zu tun, als habe man selbst sozusagen das Wesen der Kampfkunst natürlich voll erfaßt, ob man nun in irgendeinem Stil Ghost Dog oder Hush-Puppie sein mag, ist mir bei dieser Respektlosigkeit herzlich wurscht.


    Für mich selbst kann ich zumindest sagen, daß ich trotz langjähriger Beschäftigung mit dem Thema aus dem Meinungsaustausch mit anderen Mitgliedern hier fortwährend dazulerne. Wer das anders sieht und seine Teilnahme hier nur als Bühne für vollmundige Statments betrachtet, sollte das vielleicht einmal (selbst-)kritisch überdenken.


    Ist das aber so - fließt hier, zumindest auch, Erhellendes im Sinne eines "Think Tank"- zusammen und ist für einen Hersteller als sofortige und kostenlose Information zu Publikumsresonanz und Meinung erfahrener Anwender auch abrufbar, steht es der Fa. E. natürlich immer noch frei, das zur Kenntnis zu nehmen oder nicht, erst recht natürlich, daraus Folgerungen zu ziehen. Zumindest darüber nachdenken sollte man aber, zumal, wenn man ansonsten die Frage nach eigener Äußerung offenbar eher unter betriebswirtschaftlichen als unter funktionalen Aspekten bewertet hat.


    Intensive Auseinandersetzung mit der Modellgestaltung anderer Hersteller hat in meinem Fall übrigens durchaus schon zu Modifikationen von Modellen geführt oder Hersteller bewogen, sich mit bestimmten Gestaltungslösungen zumindest auseinanderzusetzen, einige Teilnehmer hier haben aber noch weit gefestigtere Verbindungen zu einzelnen Herstellern. Es hat sogar auf Betreiben von Forumsmitgliedern schon eigene Modelle renommierter Hersteller gegeben - und wird sie geben.


    Natürlich ist es legitim, sich auch intensiv in einem Thread mit einem Modell hier im Forum auseinanderzusetzen. Daß das in diesem Fall mit ein wenig mehr "Herzblut" erfolgt, ist nachvollziehbar: Tony ist hier Ehrenmitglied, eine Selbstverständlichkeit, daß man ihm dann optimale Abläufe wünscht und sich mit den entsprechenden Produkten intensiv auseinandersetz, oder nicht?


    Es hat der Diskussion sicher nicht gut getan, teilweise in eine Grundsatzfrage abzudriften, ob "Tactical in Leder darf". Wir sind aber immer wieder zu der konkreten Frage zurückgekehrt, was von der hier konkret angebotenen Lederscheide gehalten wird. Darüber setze ich mich hier gern intensiv auseinander, mit mehr Interesse als zu Fragen irgendeiner "wurmbunten Irgendwasklinge" oder Messerbeschreibungen "an Walpenisknochen" oder sonstigen an grausige Speisekarten erinnernden Themen von andernorts...
    Und ich befasse mich damit mit der gleichen Akribie, für die hier auch Platz z.B. für Messer des hochgeschätzten Andrew Jordan ist, von dem auch nur eine Handvoll von Teilnehmern hier ein eigenes Messer besitzen. Es ist hier trotzdem keinen in den Sinn gekommen, die Jordan-Freunde hier darauf anzuhauen, warum sie sich mit ihren "teuren Exotenzacheln" so aufspielen. Weil es nicht so ist, sondern wir uns hier im Detail mit diesen Themen gern befassen!


    Also bitte mal eine Spur sachlicher hier und mit ein wenig mehr Respekt vor der Meinung der anderen Teilnehmer!

    Ja, und die haben die dann in einem Butterbrotbeutel mit sich rumgetragen? Was meinst Du, wie viele Jordans Kytac "eingekleidet" hat :) Oder die entsprechenden Macher in NL usw.


    Noch einmal: Es soll hier nicht um eine Grundsatz-Glaubensfrage gehen, ob man ein Tactical in Leder führen darf.
    NATÜRLICH darf man das.
    Es geht aber darum, ob die angebotene Lederscheide zu diesem Messer paßt.

    Übrigens: Nicht grundsätzlich IRGENDEINE Lederscheide oder eine mit allerlei Nachbearbeitung optimierte oder die bestmöglich ausgestattete bewerten, bitte, sondern die vorgestellte Scheide, mit der das Messer angeboten werden soll!


    Edit (Gerade vergessen...):
    Jackknife, Du hast profunde Kenntnisse über Jordan-Messer. Soweit ich weiß, wird das Commander in einer ausgezeichneten Kombischeide angeboten, bei der auf eine Kydexscheide eine Cordura-Tasche aufgesetzt ist. Selbst die vom Schnitt her eher nostalgischen Big Chiefs wurden nicht in Leder eingekleidet, sondern bekamen regelmäßig hervorragende Kydex-Scheiden von einem Custom-Macher.


    Warum wohl?

    Oh, natürlich kann man basteln...Die Frage ist doch aber, warum man die Anforderungen an einen gewissen Entwicklungsfortschritt, den man ja auch an alle anderen Gebrauchsgegenstände stellt, nicht folgerichtig gerade auch an einen Gegenstand stellen sollte, der den Anspruch erhebt, ein modernes professionelles Ausstattungsteil zu sein.


    Mit der gleichen "Logik" könnte ich natürlich moderne Unterhaltungselektronik ohne Bedauern hinter mir lassen, weil ich mit einem Volksempfänger ja auch Radio hören kann und das ja auch zwei Generationen meiner Vorfahren glücklich gemacht hat...oder auf all die kleinen Fortschritte meines modernen kleinen Autos verzichten, weil fraglos Willy's Jeep den leidensfähigen GI ja auch um die ganze Welt gekutscht hat.


    Die Konzepte der Scheiden des KA-BAR Combat, natürlich auch der Randalls, der SOG Bowies oder des Al Mar SOF Attack stammen aus den 40er bis 70er Jahren, oft noch aus weit früherer Zeit. Seitdem hat sich die Entwicklung nicht nur von Autos und Fernsehern deutlich bewegt, sondern eben auch Ansprüche und auch Erkenntnisse im Bereich moderner militärischer Ausstattung. Schaut Euch doch mal an, welchen Aufwand Firmen wie Extrema Ratio mit der Entwicklung nicht nur von Messern betreiben, sondern z.B. auch mit der ständigen Verbesserung von bis ins kleinste Detail durchgeplanten und optimierten Tragesystemen.


    DAGEGEN konkurrieren entsprechende neue Angebote, nicht gegen die Möglichkeit, eine Lederscheide natürlich mit Panzertape und Kabelbindern irgendwie an eine Weste zu pappen.

    Klingenrücken: Einer der Gründe ist Gewichtsreduktion des Messers mit geringsmöglicher statischer Schwächung. Viele militärische Pflichtenhefte setzen restriktive Obergrenzen für das Gewicht einzelner Ausrüstungsgegenstände, hier kann schon ein Unterschied von 20 g über die Beschaffung (mit-)entscheiden. In den Bereich können - je nach Vorliebe und Messerkampfstil des Anwenders - aber z.B. auch Rückenzähne für "Trapping" und "Weiterführen" besser eingelassen werden als in einen Bereich voller Rückenstärke. Auch zum Schaben ist dieser Bereich nicht unpraktisch.


    Ich vermute aber in der Gewichtsreduktion den Hauptaspekt, hinsichtlich des M.P.C., bei dem das ja ähnlich gestaltet wurde, hat mir ER das ausdrücklich bestätigt. Zumindest beim M.P.C. halte ich das für einen der Bereiche, an dem eine Modellüberarbeitung ansetzen und diesen Bereich zugunsten einer Daumenmulde oder Daumenauflage umgestalten sollte.


    Beim Batoning (Schlagholzverwendung) ist primärer Auftreffpunkt der volle Bereich vor diesen Mulden im Fulcrum-Rücken, beim richtigen Knüppel geht das dann schadlos.


    Haumessereinsatz: Für das Batoning sind Masse und Vorderlast weniger relevant als für Hacken mit dem Messer allein. Bushcrafter sind ja oft weit kürzer und leichter als die 15 cm / 300 g des Fulcrum C.


    Wird Hacken ohne Schlagholz bevorzugt, finde ich die Klingenlänge und die Masse - sowohl absolut als auch hinsichtlich des Schwerpunkts - ziemlich suboptimal. Vorderlastigere, nach vorn ggf. gleich hohe oder sogar verbreiterte Klingenformen wie bei Kukir, Golok oder bei ähnlicher Klingenlänge wie beim Fulcrum meinetwegen einem der diversen "Tracker"-Messer bringen da deutlich bessere Ergebnisse.


    ER bietet als Arbeitsmesser - diese Funktion gehört ja dazu - längere und schwerere Modelle an, das Fulcrum - vor allem das kompaktere Fulcrum S - sind hier ein deutlicher Kompromiss zwischen Führigkeit, Kampfmessereignung und Werkzeugtauglichkeit. Das neue ONTOS ist bei vergleichbarer Länge deutlich stärker in der Hackleistung.


    Persönlich ziehe ich für das Hacken ohne Schlagholz Messer zwischen 7,5 und 10 Zoll Klingenlänge (19-25 cm) vor, wie z.B. Becker BK-7 oder BK-9, Ontario-Rangerknives RD-7 und RD-9 oder das Ontario Marine Raider Bowie.
    Das würde alles bei ER-Produkten eher dem kleinen Kukri, dem Golem oder dem Harpoon entsprechen, nicht dem Fulcrum.